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Saturday 20th of April 2024
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AUFBRUCH VON MEDINA

1. AUFBRUCH VON MEDINA

Am 20. Redschab in der 60. Hidschra starb Muawiye. Über 20 Jahre hatte dieser Tyrann über die Muslime geherrscht. Er war der Sohn des Abu Sufyan und der Hinda, die jeden Stein umgedreht hatten um den heiligen Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm und seine Familie) zu verfolgen. Abu Sufyan wurde Muslim, als überzeugt war, dass Mekka gegenüber dem Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm und seine Familie) kapituliert hatte. Sein Sohn Muawiye jedoch lehnte es ab den Islam zu akzeptieren und ging nach Jemen ins Exil. Als er aber sah, dass ganz Arabien sich dem Islam zuwandte sah er keine Alternative mehr und akzeptierte den Islam.

Nachdem der heilige Prophet (Allahs Segen und Heil auf ihm und seine Familie) zu seinem Schöpfer zurückgekehrt war schlug Muawiye und dessen älterer Bruder sich auf die Seite der Feinde Hathret Alis (Friede sei mit ihm). Er spielte eine wichtige Rolle in der Enteignung der Führung Imam Alis (Friede sei mit ihm). Dafür wurde erst sein älterer Bruder und dann Muawiye selbst vom Herrscher jener Zeit mit dem Gouverneursamt in Syrien belohnt.

Als Hathret Ali (Friede sei mit ihm) Kalif wurde entließ er Muawiye wegen dessen Korruption und antiislamischem Verhalten. Muawiye weigerte sich seine Stellung aufzugeben, dies führte zur Schlacht von Siffin. Als Muawiye die Schlacht fast verloren hatte bestach und trickste er die Mehrheit von Imam Alis Armee aus veranlasste sie darauf zu bestehen, den Disput durch einen Schiedsspruch zu schlichten. Mit derselben Methode gelang es ihm dem Schiedsmann ein Urteil zu seinen Gunsten zu fällen.

Muawiye bestimmte sich selber als unabhängigen Amir-e-Shaam (Herrscher von Damaskus) während Hathret Ali der Kalif war. Schon bald nach dem Martyrium Imam Alis war Muawiye durch Bestechung, Verrat, Tyrannei und Unterdrückung erfolgreich darin, Kalif zu werden.

Muawiye war nicht am Islam interessiert. Er benutzte den Islam nur für seine Macht und den Ruhm. Er zögerte nie damit die islamischen Gesetze mit Füßen zu treten. Wenn ihm ein Ausspruch des Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm und seine Familie) nicht passte, befahl er, diesen aus allen Aufzeichnungen herauszureißen. Er richtete eigens ein besonderes Amt unter Abu Huraira ein um Ahadith zu fabrizieren, die ihn und seine Methoden befürworteten. Muawiye hasste Hathret Ali und alle Mitglieder der Ahl-al-Bayt (Friede sei mit ihnen). Die Schia wurden gnadenlos verfolgt. Jeder der es wagte, etwas zugunsten der Ahl-al-Bayt (Friede sei mit ihnen) zu sagen, wurde ermordet oder in die Kerker geworfen. Nun war Muawiye tot und sein Sohn Yezid machte sich selber zum Kalifen. Yezid war schlimmer als sein Vater. Zusätzlich zu all den üblen Eigenschaften seines Vaters machte er den Islam öffentlich lächerlich. Man sah ihn oft betrunken Lieder singend, die sich über das Gebet, den heiligen Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm und seine Familie) und dessen reiner Nachkommenschaft lustig machten. Der Unterschied zwischen Vater und Sohn war folgender: Muawiye benutzte den Islam. Yezid war dazu entschlossen, den Islam zu auszulöschen. Sobald Yezid Kalif wurde sandte er einen Brief an den Gouverneur von Medina, Waleed bin Utba, worin er ihn aufforderte, Biat (Treue Eid) von Imam Hussain zu verlangen. Das bedeutete, dass Imam Hussain ihm den Treueeid schwören sollte. Yezid glaubte, durch den Treue Eid des Imam Hussain könne ihn niemand beschuldigen, das Kalifat unrechtmäßig an sich gerissen zu haben. Waleed erhielt den Brief am 27. Redscheb. Er schickte eine Nachricht an Imam Hussain, das dieser am Abend zum Palast kommen solle. Mit seinen Brüdern, Söhnen und Neffen ging Imam Hussain zum Palast. Der Imam bat sie alle draußen zu warten während er alleine in den Palast trat. Waleed zollte dem Imam keinerlei Respekt sondern forderte ihn eher arrogant dazu auf Yezid den Treue Eid zu schwören. Der Imam erwiderte, dass die Frage um die Biat eine ernste Angelegenheit sei und öffentlich im Lichte des Tages diskutiert werden solle. Der Imam kam traurig aus dem Palast. Er bat seine Gefährten sich für den kommenden frühen Morgen für eine Reise vorzubereiten. Er beauftragte Hathret Abbas damit sich um die Vorbereitungen zu kümmern und fügte hinzu: „Abbas, Fatimah Sughra ist krank. Sie wird nicht in der Lage sein, eine lange Reise zu überstehen. Sie wird in Medina bleiben müssen.“

Tief in Gedanken versunken näherte sich Hathret Hussain langsam der Moschee. Er konnte nicht einmal an einen Treueschwur an Yezid erwägen. Nicht weil es um seinen Stolz oder sein Recht auf das Kalifat ging. Biat an Yezid würde die Billigung seiner Taten und Lebensstil bedeuten und dies würde mit Sicherheit zur totalen Vernichtung des Islam führen. Es war die Pflicht des Imams den Islam aufrechtzuerhalten und zu verteidigen. Wenn er in Medina bleiben würde ohne den Treueid zu leisten, würde Yezid nicht davor zurückschrecken ihn hier zu attackieren. Der Imam hätte zwar den Vorteil all seine Verwandten und die Bevölkerung Medinas auf seiner Seite zu haben, aber zwei ernsthafte Nachteile wären, dass erstens alle seine Freunde in Medina gefährdet sein würden und zweitens, selbst wenn Yezid besiegt werden würde, würde die Geschichte auf diese Schlacht als eine Schlacht um das Kalifat blicken.

Auch wenn Yezid getötet werden würde, würde die Ungerechtigkeit, Unterdrückung und die unmoralische Lebensweise die Muawiye und Yezid vorangetrieben hatten nicht sterben.

Imam Hussains Mission war, das Übel was diese beiden Männer so gefördert hatten zu vernichten. Dafür musste er den Geist des Islam in den Muslimen wiederbeleben.

Hathret Hussain erreichte die Moschee. Er entzündete eine Kerze und ging auf das Grab des heiligen Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm und seine Familie) zu. Der Gedanke, dass er vielleicht dieses Grab das letzte Mal sah erfüllte ihn mit Trauer. Er setzte sich zum Grab nieder, legte seine Wange darauf und schluchzte. „Ich bin gekommen um Dir auf Wiedersehen zu sagen, oh Großvater (Allahs Segen und Heil auf ihm und seine Familie). Ich muss Medina verlassen um den Islam zu retten. Bete, dass Allah mir Geduld gibt.“

Danach ging der Imam zum Grabe seiner Mutter, Hathret Sayyida Fatimah Zahra (Friede sei mit ihr). Er war unfähig zu sprechen. Er küsste das Grab und sagte leise Lebewohl. Einige Zakirs (Rezitatoren) berichten, als Imam Hussain sich vom Grab entfernte war Hathret Fatimahs (Friede sei mit ihr) Stimme aus dem Grab zu hören: „Gott schütze dich mein Sohn! Geh, ich werde auch immer bei Dir sein.“

2. DIE ERSTE REISE – MEDINA NACH MEKKA

Nachdem Imam Hussain den Gräbern seines Großvaters und seiner Mutter Lebewohl gesagt hatte ging er zu Sayyida Zainabs (Friede sei mit ihr) Haus.

Hathret Zainab (Friede sei mit ihr), die Schwester des Imam Hussain, war mit ihrem Cousin Hathret Abdullah ibne Dschafar ibne Abu Talib verheiratet. Nachdem Hussain und Abdullah sich begrüßt hatten, berichtete der Imam was geschehen war und was er weiter zu tun gedachte. Hathret Abdullah versuchte ihn davon zu überzeugen in Medina zu bleiben aber der Imam beharrte darauf, dass dies der einzige Weg war den Islam zu bewahren. Er bat Abdullah darum, Zainab (Friede sei mit ihr) mit ihm gehen zu lassen woraufhin Abdullah zu seiner Ehefrau blickte und „Bismillah!“ sagte. Sayyida Zainab sagte ihrem Gatten und den Kindern Aun und Muhammad Lebewohl und die Geschwister gingen zu Hathret Hussains Haus.

Als alle Männer, die Imam Hussain zum Gouverneurspalast begleitet hatten zurückkehrten, erfuhren die Frauen die Nachricht von der Reise. Hathret Abbas, Ali Akbar, Qasim und all die jungen Männer waren damit beschäftigt alles für die Reise vorzubereiten. Fatimah Sughra (Friede sei mit ihr) sah all dies mit an. Sie war ans Bett gefesselt, so krank, dass sie nicht einmal aufstehen konnte. Niemand erwähnte, ob sie ebenfalls mitgehen sollte und sie entschied zu warten, bis ihr Vater zurückkam.

Fatimah Sughra (Friede sei mit ihr) war die Tochter Imam Hussains (Friede sei mit ihm) und ungefähr acht Jahre alt. Im Bett liegend betete sie, dass ihr Vater sie mitnahm. Wie könnte sie denn allein Leben? Wie könnte sie ohne Ali Asghar überleben? Seit seiner Geburt verbrachte sie all ihre Zeit neben seinem kleinen Bettchen, spielte mit ihm. Er begann nun Gesichter zu erkennen und lachte wenn er Sughra erblickte. Bald würde er anfangen zu sprechen und sie war gespannt darauf, ihn ihren Namen sagen zu hören. „Ya Allah!“, murmelte Sughra, „Ich hoffe ich werde nicht in Medina alleingelassen.“

In diesem Augenblick hörte sie die Schritte ihres Vaters, wischte sich schnell die Tränen aus den Augen und stütze sich in eine sitzende Position, ein tapferes Lächeln auf den Lippen, um ihrem Vater gesund genug zu erscheinen und ihn davon zu überzeugen, dass sie reisen könne.

Imam Hussain setzte sich auf Sughras Bett, legte seine Hand auf ihren Kopf und sprach: „Als Du geboren wurdest, mein Liebes, benannte ich dich nach meiner Mutter Fatimah Zahra. Wie du weißt wurde sie auch Saabira genannt, das bedeutet die Geduldige. Ich möchte, dass auch Du eine Saabira bist und dich damit einverstanden erklärst mit Ummul Baneen und Umme Salmah in Mednia zu bleiben. Willst du das tun?“

Was sollte Sughra sagen? Sie nickte mit dem Kopf und kämpfte gegen ihre Tränen an. Der Imam küsste sie und verließ das Zimmer.

Immer wenn die Kinder der Ahl-al-Bayt (Friede sei mit ihnen) irgendwelche Sorgen hatten, gingen sie damit stets zu Hathret Abbas. Auch Sughra dachte lächelnd an ihren Onkel und ließ ihn rufen. Sicherlich würde er einen Weg finden ihr Problem zu lösen.

Abbas kam in Begleitung mit Ali Akbar. Sughra sah sie beide an und sagte: “Ich weiß wie sehr ihr beiden mich liebt, wie könnt ihr mich dann nur allein zurücklassen? Wer soll mich begraben wenn ich sterbe?“ Sie erklärten ihr, dass sie zu krank zum reisen sei und dass sie sie abholen würden, wenn sie sich ersteinmal irgendwo angesiedelt hätten.

Fatimah Sughra erwiderte darauf: “Ich akzeptiere das und möchte meinem Vater nicht widersprechen. Ich werde tapfer sein und hierbleiben.“, liebevoll blickte sie auf ihren Bruder und sagte zu ihm: „Ali Akbar, versprich mir eines. Wenn du verheiratet bist und nach Medina zurückkehrst, ich aber schon gestorben bin, versprich mir mein Grab mit deiner Braut zu besuchen und eine Fatiha zu rezitieren.“ Akbar und Abbas konnten ihre Tränen nicht mehr zurückhalten als sie ihr Auf Wiedersehen sagten.

In der Morgendämmerung begann die Abreise der Karawane. Auf der einen Seite von Ummul Baneen, auf der anderen Seite von Umme Salmah gestützt winkte Sughra ihr nach. Es war schwierig gewesen sie von Asghar zu trennen als sie ihn geküsst hatte und Imam Hussain musste sie mit Hathret Rubaab (Friede sei mit ihr) trösten als sie sich von ihm verabschieden musste.

Die Geschichte Kerbelas ist eine Erzählung von fünf tränenreichen Reisen. Dies war die erste Reise, von Medina nach Mekka. Jede dieser Reisen hat seine eigenen Helden und Heldinnen. Der Held dieser ersten Reise ist Imam Hussain und die Heldin das Andenken Fatimah Sughras, seiner geliebten Tochter, die er zurücklassen musste. Der Imam blickte immer wieder zurück, bis sie an einem Winkel abbogen. Stets lächelte er mutig und winkte seiner geliebten Tochter zurück. Ali Akbar war nicht einmal dazu fähig, da er seine Tränen nicht mehr kontrollieren konnte.

Als sie außer Sichtweite waren zügelte Imam Hussain sein Pferd und fing an zu weinen. Es ist immer schwierig und traurig für Eltern, sich von ihren Kindern zu trennen.

Tage wurden zu Monaten. Sughra verbrachte ihre Zeit in der Moschee oder damit Ummul Baneen, Hathret Abbas’ Mutter, zu besuchen. Ramadhaan ging vorüber. Der Tag des Eids war für Sughra sehr schwierig. Sie dachte weiterhin stets an Asghar, Akbar und an ihre geliebte Schwester Sukaina. Dann kam Muharrem und Sughras Unruhe wuchs. Eines Nachts erwachte sie. Sie fühlte etwas Durst und füllte einen Becher mit Wasser. Als sie ihn an ihre Lippen legte starrte sie das Wasser an und schrie. Der Becher fiel aus ihren Händen. Umme Salmah kam hinzugelaufen. „Was ist passiert Sughra?“, Sughra zitterte vor Angst am ganzen Körper und rannte in die Arme Umme Salmahs. „Oh Großmutter!“, rief sie auf den Becher zeigend „als ich den Becher an meine Lippen führte sah ich Ali Asghars Reflektion im Wasser. Ich sah, wie er seine kleinen Ärmchen zu mir ausstreckte und dann hörte ich ihn reden. Er sagte ‚Al atash, ya Ukhti Fatimah! (Ich bin durstig, oh meine Schwester Fatimah!)’“.

Dies war die Nacht des neunten Muharrem, eine Nacht vor Aschura (Lail-at-tul-Aschura).

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3. DAS MÄRTYRERTUMS VON HAZRAT MUSLIMS (FRIEDE SEI MIT IHM)

Imam Hussains Karawane verließ Medina am 28. Redscheb, 60 Hijra und erreichte Mekka am vierten Schabaan. Der Imam hatte sich noch nicht dazu entschlossen wohin man gehen sollte. Vorerst entschied er zumindest bis zum Monat Dhul-Hajj in Mekka zu bleiben und die heilige Wallfahrt zu absolvieren.

Die Menschen Kufes im Irak hatten gehört was in Medina geschehen war. Kufe war ein wichtiges Zentrum für die Schia, sie hatten dort lange unter Muawiye gelitten und hatten noch mehr unter Yezid (LA) zu leiden. Sie fühlten, dass der Islam wegen der Gier nach Herrlichkeit und Macht dieser beiden Männer langsam total vernichtet werden würde und waren darauf bedacht, die Lehren des heiligen Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm und seine Familie) zu bewahren. Sie benötigten einen Imam, der ihnen den Tafsir des Korans lehren und die wahren Aussprüche des Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm und seine Familie), die Ahadith erzählen würde. Im Hause von Sulayman bin Surad hielten sie eine Versammlung ab und entschieden sich dafür, Imam Hussain (Friede sei mit ihm) einen Einladungsbrief zu schreiben. „Wir laden Sie ein nach Kufe zu kommen, da wir keinen Imam haben, der uns leitet.“, schrieben sie, „Durch Sie wird Allah (swt) uns auf dem wahren Pfad vereinigen.“

Ein Gesandter nahm diesen Brief nach Mekka mit und überreichte ihn Imam Hussain. Einige Tage später schickten sie einen besonderen Abgesandten zu Hathret Hussain (Friede sei mit ihm), um diesen davon zu überzeugen nach Kufe zu kommen. Dieser spezielle Bote hieß Qais ibne Musheer as-Saydawi.

Es folgten weitere hunderte Briefe und viele besondere Abgesandte von den Menschen Kufes an Imam Hussain. Der Gouverneur Kufes war ein Mann namens Nuamaan bin Basheer. Obwohl er ein Anhänger Muawiyes und Yezid s war, war er nicht ein von Natur aus grausamer Mensch. Die Menschen glaubten, dass der Imam deshalb in Kufe sicher sein würde.

Als Hathret Hussain so viele Einladungen, Bitten und Botschaften aus Kufe erhielt entschied er sich Hathret Muslim als seinen Botschafter nach Kufe zu schicken. Er sollte dort die Situation untersuchen und ihm berichten. Der Imam wollte nur nach Kufe gehen, wenn keine Gefahr für die Kufitische Bevölkerung, für ihn selber, für seine Begleiter oder seine Familie bestand. Er schrieb einen Brief an die Menschen Kufes und übergab diesen Hathret Muslim (Friede sei mit ihm). Im Brief schrieb er: „Ich sende meinen Cousin und einen der vertrauensvollsten aus meiner Familie, Muslim ibne Aqeel zu euch, damit er mich über eure Angelegenheiten berichtet. Wenn seine Berichte mit dem übereinstimmen, was ihr geschrieben habt, werde ich bald bei euch sein. Ihr müsst euch bewusst sein, dass der Imam nur ein Befolger des Buches Gottes ist und Allah (swt) in allen Angelegenheiten mit Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und Wahrheit dient.“ Wer war dieser Muslim ibne Aqeel? Er war der Sohn des Aqeel ibne Abi Talib. Er war ein bekannter und erfolgreicher Krieger. Er heiratete Ruqayya binte Ali, eine Schwester des Imams durch eine andere Mutter. Man kennt vier seiner Kinder. Den fünfzehnjährigen Abdullah, den ungefähr zehnjährigen Muhammad, den achtjährigen Ibrahim und die nur fünf- oder sechsjährige Ruqayya. All diese Kinder waren mit ihren Eltern nach Mekka gereist. Als Hathret Muslim die Vorbereitungen für die Reise traf, kam Imam Hussain (Friede sei mit ihm) zu ihm und sagte: “Muslim, die ganze Welt weiß, dass du ein mutiger Krieger bist. Es ist möglich, dass die Leute, wenn sie dich in Kufe sehen, glauben, dass unsere Absicht der Kampf gegen Yezid ist. Nimm deine beiden Söhne Ibrahim und Muhammad mit. Wenn sie dich mit solch kleinen Kindern sehen, werden sie wissen, dass unsere Absicht friedlicher Art ist.“ Hathret Muslim verließ mit seinen beiden Söhnen Mekka nachdem sie sich von allen verabschiedet hatten. Ihre Reise durch die sommerliche Hitze der Wüste war sehr schwierig. Sie erreichten Kufe gegen Ende des Dhul Qaad und wurden mit großer Gastfreundschaft von den Kufiten empfangen. Sehr bald schon schworen mehr als achtzehntausend Menschen vor Hathret Muslim Imam Hussain die Treue. Muslim berichtete Hussain (Friede sei mit ihm), dass die Mehrheit der Kufitischen Bevölkerung Hathret Hussain als ihren Imam anerkannt hatte und er nach Kufe kommen solle. Zwischen den Leuten Kufes gab es auch einige Spione Yezid s, die ihm direkt von den Vorgängen berichteten. Als Yezid (LA) von Hathret Muslims Ankunft und die Einladungen für den Imam hörte, war er außer sich vor Wut. Er befahl seinem Gouverneur in Basrah, Ubeydullah ibne Ziyad (LA), nach Kufe zu gehen und die Position von Nuamaan ibne Basheer zu übernehmen. Ibne Ziyad wurde auch dazu angeordnet, Hathret Muslim zu verhaften und zu ermorden. Es sollte alles nötige getan werden, um die Schia von Kufe unter Druck zu setzen.

Ibne Ziyad war ein grausamer und ungerechter Mann. Am Abend des zweiten Dhul Hajj erreichte er Kufe. Am nächsten Morgen ging er zur Moschee und sprach zu den Leuten von Kufe. Als erstes ließ er sein Gouverneursamt unter Yezid ausrufen und drohte dann jedem, der in irgendeiner Form gegen die Regierung agierte, mit der sofortigen Todesstrafe und forderte die Auslieferung Hathret Muslims.

Ibne Ziyad verschloss Kufe, sodass niemand die Stadt ohne Erlaubnis des Gouverneurs weder betreten noch verlassen durfte.

Zu diesem Zeitpunkt war Hathret Muslim mit Al Muchtar zusammen. Der Einladung folgend zog er in Hani bin Urwahs, ein weiteres führendes Mitglied der schiitischen Bevölkerung, Haus. Dies geschah in aller Heimlichkeit und bis auf einige Leute wusste niemand, wo Muslim (Friede sei mit ihm) sich befand. Durch einen Spion der vorgab ein Schia zu sein, wurde Ibne Ziyad das Versteck Hathret Muslims bekannt. Hani wurde festgenommen und ins Gefängnis geworfen. Um die Gefahr von den Freunden abzuwenden verließ Hathret Muslim mit seinen beiden Söhnen das Haus Hanis (Friede sei mit ihm). Er ließ seine Kinder bei Qadhi Shurayb, einem Richter, und versuchte selbst durch die Wüste zu Imam Hussain (Friede sei mit ihm) zurückzukehren um ihn davor zu warnen nach Kufe zu kommen. Dieser Tag war der siebte Dhul Hajj. Diesen und den folgenden Tag versuchte Hathret Muslim (Friede sei mit ihm) die Stadt zu verlassen. Er fand alle Ausgänge verschlossen und von Ibne Ziyads (LA) Soldaten bewacht.

Am späten Nachmittag des achten Dhul Hajj klopfte Hathret Muslim (Friede sei mit ihm) völlig erschöpft, durstig und hungrig an eine Haustür im Außenbezirk Kufes. Eine Dame öffnete. Muslim bat um ein Glas Wasser um seinen Durst zu stillen. Sie gab ihm Wasser und als sie erfuhr, wer er war, bot sie ihm eine Unterkunft für die Nacht an. Ihr Name war Tauaa. Sie versorgte ihn mit Essen und Wasser und zeigte ihm ein Zimmer im Haus, wo er übernachten konnte. Als Tauaas Sohn spät in der Nacht heimkam und bemerkte, dass der Mann, nach dem der Gouverneur überall suchte, im Hause seiner Mutter übernachtete, ging er in aller Heimlichkeit ohne seine Mutter zu informieren in der Dunkelheit der Nacht und in der Hoffnung auf eine gute Entlohnung zu einem Armeehauptmann ibne Ziyads und verrat das Versteck Hathret Muslims. Frühmorgens war das Haus mit fünfhundert Soldaten umstellt und die Auslieferung Hathret Muslims wurde gefordert. Muslim kam mit dem Schwert in der Hand aus dem Haus. Dreimal schlug er die Feinde zurück. Zweimal musste ibne Ziyad Verstärkung anfordern. Während Hathret Muslim kämpfte, kletterten einige Soldaten auf das Hausdach und bewarfen ihn mit Steinen und blendeten ihn mit Fackeln. Andere gruben einen Graben auf dem Weg von Muslim bin Aqeel und bedeckten ihn mit Gras. Stark verwundet und erschöpft kämpfte er dennoch weiter. Dann fiel er in die Grube. Mehr als fünfzig Soldaten ergriffen und fesselten ihn und er wurde in den Hof ibne Ziyads geschleift. Ibne Ziyad sagte Muslim, dass er ihn töten werde und fragte, ob dieser noch einen letzten Wunsch hätte. Muslim erwiderte darauf: „Ich möchte noch eine Schuld begleichen indem ich mein Schwert und meine Rüstung verkaufe. Zweitens fordere ich eine anständige Bestattung und drittens soll eine Nachricht an Imam Hussain (Friede sei mit ihm) gesandt werden, dass er nicht nach Kufe kommen soll.“ Ibne Ziyad gewährte die erste Forderung, aber die zweite und dritte verweigerte er. Dann befahl er Hathret Muslim auf das Dach des Palastes zu bringen und ihn von dort hinunterzustürzen. Hathret Muslim (Friede sei mit ihm) war ruhig und gefasst als er die Treppen hinaufgeschleift wurde. Er rezitierte Allahu Akbar bis zum letzten Augenblick. Nach dem dumpfen Aufschlag Hathret Muslims Körper auf den Boden war alles still. Dies geschah am neunten Dhul Hajj. Sofort nachdem Hathret Muslim hingerichtet worden war, wurde auch Hani bin Urwah zum Dach hinaufgeschleift und exekutiert.

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