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Friday 29th of March 2024
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HATHRET QASIM

14. HATHRET QASIM

Hathret Qasim (Friede sei mit ihm) war der jüngste Sohn Imam Hassans (Friede sei mit ihm). Qasim (Friede sei mit ihm) wurde im Jahre 47 der Hidschreh, drei Jahre vor dem Märtyrium seines Vaters geboren. Als Hathret Hussain im Redscheb 60 Hidschreh die Vorbereitung traf Medina zu verlassen, bat Umme Farwah (Friede sei mit ihr), die Mutter Qasims (Friede sei mit ihm) ihn, sie und ihren Sohn mitzunehmen. Imam Hussain gab sein Einverständnis dazu. Obwohl Qasim erst dreizehn Jahre alt war, hatte er bereits die Schwertkampfkunst von Hathret Abbas und Ali Akbar (Friede sei mit ihm) erlernt. Hathret Abbas (Friede sei mit ihm) hatte Qasim sehr gern. Als Hathret Hussain (Friede sei mit ihm) in der Nacht zu Aschura am Zelt Umme Farwahs vorbeikam, hörte er Qasim zu seiner Mutter sagen: „Mutter, morgen werden Onkel Abbas, Ali Akbar und ich Imam Hussain (Friede sei mit ihm) verteidigen. Wenn ich getötet werde weine bitte nicht um mich, Mutter.“ Umme Farwah antwortete ihm: „Obwohl ich dich sehr sehr liebe mein Sohn, werde ich nicht um dich weinen. Nichts würde mich stolzer machen, als zu sehen, wie mein Sohn sein Leben für den Islam läßt.“ Als der Imam dieses Gespräch hörte, sprach er ein Segensgebet für Hathret Qasim (Friede sei mit ihm) und Umme Farwah (Friede sei mit ihr). Nachdem Aun und Muhammad am Aschura gefallen waren kam Qasim zu Hathret Hussain (Friede sei mit ihm), um die Erlaubnis aufs Schlachtfeld gehen und kämpfen zu dürfen einzuholen. Zweimal verwehrte der Imam ihm seine Bitte: „Qasim, du bist jung und der einzige Sohn deiner Mutter!“ Hathret Qasim war sehr enttäuscht darüber und ging zu seiner Mutter. Als sie ihren Sohn so traurig sah, erinnerte sie sich, dass Imam Hassan (Friede sei mit ihm) ihr kurz vor seiner Rückkehr zum Schöpfer einen Brief übergeben und gesagt hatte: „Wann immer du auch Qasim in Schwierigkeiten siehst, überreiche ihm diesen Brief.“ Sie gab ihn nun Qasim und dieser las, was sein Vater ihm geschrieben hatte: „Mein Sohn Qasim, es wird ein Tag kommen, an dem mein Bruder Hussain einer Armee von Zehntausenden gegenüber steht. Das wird der Tag sein, an dem der Islam mit Opfern bewahrt werden muss. Du musst mich an diesem Tage vertreten.“

Qasim lächelte und ging zum Imam (Friede sei mit ihm) um ihm den Brief zu zeigen. Als Hathret Hussain (Friede sei mit ihm) den Brief gelesen hatte, wandte er sich an Qasim: „Oh Sohn meines Bruders, wie kann ich dich von etwas abhalten, was dein Vater von dir verlangt hat? Bismillah, geh. Allah (swt) sei mit dir.“

Imam Hussain (Friede sei mit ihm) band den Turban Imam Hassans (Friede sei mit ihm) auf Qasims Haupt und half ihm das Pferd zu besteigen. Als Qasim aufs Schlachtfeld ritt sagte der Imam: „Inna lillahi wa inna ileyhi raadschiun.“ Hathret Qasim (Friede sei mit ihm) sprach: „Oh mein Onkel, sei nicht traurig. Ich habe keine Angst vor dem Tod. Der Tod für den Islam ist für mich süßer als Honig.“ Qasim erreichte das Schlachtfeld. Er war ein sehr hübscher Junge. Als die Feinde ihn sahen, murmelten sie: „Wie können wir jemanden töten, dessen Gesicht wie der Mond strahlt?“

Mit einer lauten und klaren Stimme stellte Hathret Qasim (Friede sei mit ihm) sich vor und rief eine Herausforderung für den Einzelkampf seinen Gegnern zu. Er tötete mehrere große, berühmte Krieger, die seine Herausforderung annahmen.

Jedes Mal als er einen Feind zu Fall brachte stellte sich Hathret Qasim (Friede sei mit ihm) auf seine Steigbügel um Abbas zuzuinken, wie ein Schüler der die Anerkennung seines Lehrers sucht. Abbas winkte stolz zurück. Als die Feinde realisierten, dass sie ihn nicht im Einzelkampf überwältigen konnten, beschlossen sie sich, von hinten anzugreifen und trafen Qasim (Friede sei mit ihm) mit dem Schwert am Kopf.

Hathret Qasim versuchte weiterzukämpfen, aber er war doch noch so jung und so durstig. Er fiel von seinem Pferd, rufend: „Ya Ammahu, dies ist mein letzter Salaam.“ Imam Hussain (Friede sei mit ihm) und Hathret Abbas (Friede sei mit ihm) ritten aus. Die Soldaten versuchten sie aufzuhalten. Als sie zu der Stelle kamen, an der Hathret Qasim (Friede sei mit ihm) gefallen war, bot sich ihnen ein grausiges Bild. Der Körper Qasims war von den Pferden der Soldaten, die Abbas und Hathret Hussain (Friede sei mit ihm) aufhalten wollten, zertrampelt worden. Als Abbas (Friede sei mit ihm) dieses Bild des Schreckens sah zitterte er vor Zorn. Er zog sein Schwert und wollte den Feind angreifen. Hathret Hussain (Friede sei mit ihm) zügelte ihn: „Abbas, habe Geduld, lieber Bruder. Gebe ihnen nicht die Möglichkeit für eine Entschuldigung, dass wir sie zuerst angegriffen hätten.“ Wurde der Körper Qasims zum Zelt seiner Mutter gebracht? Es ist nicht ganz klar. Es wird aber überliefert, dass Imam Hussain (Friede sei mit ihm) sein Abaa (Umhang) auf den Boden ausbreitete und die Körperteile Qasims darauf sammelte, wie jemand die Blumen eines Gartens pflückt. Hathret Abbas Alamdaar bin Ali ibne Abi Talib (Friede sei mit ihm) Hathret Ali heiratete Fatimah binti Huzaam ibne Khalid (Friede sei mit ihr) im Jahre 24 nach der Hidschreh. Fatimah gebärte ihm am vierten Schabaan 26. Hidschreh Hathret Abbas, 27. Hidschreh Hathret Dschafar und 29. Hidschreh Uthmaan. Abdullah wurde in der 32. Hidschreh geboren. Weil sie vier Söhne hatte wurde Fatimah als Ummul Baneen bekannt. Ummul Baneen behandelte die Kinder von Sayyida Fatima (Friede sei mit ihr), der Tochter des Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm und seine Familie), ab dem ersten Tag mit sehr großem Respekt. Sie erzog ihre eigenen Kinder so, dass sie Imam Hassan, Imam Hussain, Sayyida Zeyneb und Hathret Kulthoom nicht nur als ihre Geschwister, sondern viel mehr als ihre Herren und Herrinnen ansahen und zu ihnen aufblickten. Imam Hussain (Friede sei mit ihm) hing sehr an Hathret Abbas. Als Abbas geboren wurde, bat Imam Ali (Friede sei mit ihm) Hussain, dem Kind das Adhan (den Gebetsruf) und die Iqamaah (Gebetsaufruf) ins Ohr zu flüstern. Als das Baby in den Armen von Imam Hussain lag, hob es seine Arme und lächelte ihn an. Die Tränen standen Imam Hussain in den Augen, weil er ahnte, dass das Baby ihm zu sagen versuchte: „Oh Maula (Herr), ich bin gekommen und werde mit Freuden meine Arme für dich und den Islam lassen.“. Schon seit seiner Kindheit folgte Abbas Imam Hussain wie einen Schatten. Wenn Hathret Hussain durstig wirkte, brachte er ihm Wasser. War dem Imam warm, so sorgte Abbas für eine Abkühlung. Im Jahre 34 Hidschreh in der Schlacht von Siffin war Abbas (Friede sei mit ihm) erst acht Jahre alt. Imam Hussain (Friede sei mit ihm) kämpfte auf dem Schlachtfeld. Als Abbas einen feindlichen Angreifer bemerkte, der sich dem Imam von hinten näherte, stürzte er mit einem Schwert auf das Schlachtfeld und tötete den Angreifer und rief: „Wer wagt es meinen Maula zu attackieren, solang ich noch am Leben bin?“. Er kämpfte weiter und hielt die Stellung hinter Imam Hussain. Als Muawiye (LA) ihn sah, fragte er wer dieser Junge sei. Als man ihm sagte, dass er Abbas ibne Ali sei, rief er aus: „Bei Gott! Niemand kann in diesem Alter so kämpfen, außer ein Sohn Alis!“.

Hathret Abbas wuchs zu einem hübschen, großen Mann heran. Er wurde als Qamar-e-Beni-Haschim bezeichnet, der Mond der Familie Haschims.

Abbas war ein tapferer Krieger. Muawiye wagte es nur wegen fünf Männern nicht, Medina anzugreifen, von denen gesagt wurde, dass diese eine ganze Armee alleine besiegen würden. Diese warem Muhammad Hanafia, ein Bruder Imam Hussains, Hathret Muslim bin Aqeel, Hathret Abdullah ibne Dschafar, Hathret Abbas und Hathret Zainul Abedin, unser vierter Imam.

Als Imam Hussain im Monat Redscheb der sechzigsten Hidschreh entschied Medina zu verlassen ermutigte er Muhammad Hanafia und Abdullah ibne Dschafar nicht ihn zu begleiten. Er wollte sichergehen, dass niemand zu diesem Zeitpunkt oder später sagen könne, dass der Imam nur beabsichtigte um das Kalifat zu kämpfen, da dies nicht zutraf.

Kurz bevor Imam Hussain (Friede sei mit ihm) Medina verließ, rief Ummul Baneen (Friede sei mit ihr) ihre vier Söhne zu sich und sagte zu ihnen: „Meine Söhne, denkt immer daran, trotz meiner Liebe zu euch ist es Imam Hussain, der euer Herr ist. Wenn dem Imam oder seinen Schwestern und Kindern etwas zustößt, während ihr noch am Leben seid, werde ich euch dies niemals verzeihen.“, Hathret Abbas hatte Tränen in seinen Augen, als er seiner Mutter versprach, dass er und seine Brüder ihr Leben für Imam Hussain und dessen Familie geben würden.

Die Karawane erreichte Kerbela am zweiten Moharram. An diesem Tag erreichte sie die Nachricht von Hathret Muslims (Friede sei mit ihm) Ermordung. Hathret Abbas und seine Brüder wurden wachsamer um den Imam und die anderen zu schützen.

Abbas war bei Imam Hussains Kindern, vor allem bei Hathret Sukaina (Friede sei mit ihr), sehr beliebt. Wenn die Kinder etwas haben wollten, riefen sie nur: „Ya Abbas“, oder „Ya Ammahu (oh Onkel)!“, und Abbas lief los. Aber ab dem siebten Moharram konnte Abbas ihren Rufen nach Wasser nicht nachkommen. Dann kam der Tag von Aschura. Nach dem Dzuhr (Vormittags-) Gebet fielen die Gefährten Imam Hussains einer nach dem anderen auf dem Schlachtfeld. Am Ende blieben nur noch Imam Hussain, Ali Akbar und Abbas. Imam Zainul Abedin (Friede sei mit ihm) lag krank in seinem Zelt. Mehrmals fragte Abbas den Imam um Erlaubnis, auf dem Schlachtfeld kämpfen zu dürfen. Jedesmal antwortete der Imam: „Abbas, du bist der Hauptmann meiner Armee, du bist mein Alamdaar, mein Wappenträger.“. Abbas diskutierte nie mit dem Imam. Seine drei Brüder waren schon in der Schlacht nach dem Dzuhr (Vormittags-) Gebet gefallen. Imam Hussain konnte die Wut in Abbas’ Augen lesen, vor allem in dem Moment, als der Körper des jungen Qasim (Friede sei mit ihm), der Blume Imam Hassans (Friede sei mit ihm), von den feindlichen Pferden überritten und zertrampelt wurde. Der Imam wusste, dass es ein Massaker in den feindlichen Reihen geben würde, würde er Abbas die Erlaubnis zum Kampf erteilen. Das Ziel des Imams war kein Sieg auf dem Schlachtfeld, sondern den wahren Islam wieder aufleben zu lassen. In diesem Augenblick kam Sukaina mit ihrem ausgetrockneten Wasserbeutel aus dem Zelt. Sie ging zu Abbas und sagte: „Al atesch, ya Ammahu, ich bin so durstig, Onkel.“. Abbas ging zu Imam Hussain und fragte ihn um Erlaubnis für Sukaina Wasser zu holen. Der Imam erlaubte es ihm. Abbas befestigte Hathret Sukainas Wasserbeutel an das Alam (Wappen), stieg auf sein Pferd und ritt zum Imam: „Ich komme dir Lebewohl zu sagen.“, der Imam erwiderte: „Steig ab, damit ich dich umarmen kann.“ Abbas stieg vom Pferd und umarmte ihn. Als Abbas wieder aufsteigen wollte, sagte der Imam mit Tränen in den Augen: „Ich möchte dein Schwert als Andenken, Bruder.“, ohne zu zögern überreichte Abbas ihm sein Schwert. Nur mit einem Speer bewaffnet und in der anderen Hand das Alam - das Wappen des Hauses des Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm und seine Familie) – haltend ritt Abbas auf das Schlachtfeld. Es waren 30.000 feindliche Soldaten auf dem Schlachtfeld, sie alle hatten von Abbas’ Tapferkeit gehört. Die angsterfüllten Schreie:

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„Abbas kommt! Abbas kommt!“ wurden laut und in den Reihen der Feinde brach eine Panik aus. Sie flüchteten so schnell sie konnten und riefen immer wieder das Abbas kommt. Nur einige kühne wagten es sich Abbas Alamdaar in den Weg zu stellen, doch sie wurden durch einen Speerhieb oder Fußtritt in den Boden gestampft.

Hathret Abbas erreichte den Fluss Euphrat und füllte den Wasserbeutel. Er war selber sehr durstig. Er nahm etwas Wasser in seine Handflächen, sah es an und warf es aber wieder fort. „Oh Wasser des Euphrat, meine Lippen können dich nur berühren, nachdem Sukaina ihren Durst gestillt hat!“, er befestigte den Wasserbeutel an das Alam.

Umar Sa’ad schrie in diesem Augenblick: „Lasst das Wasser nicht Hussains Lager erreichen! Sonst sind wir dem Untergang geweiht!“.

Ein Soldat kletterte auf einen Baum und als Abbas (Friede sei mit ihm) unter ihm durchritt, ließ der Soldat sein Schwert auf Abbas rechte Schulter niederschmettern. Sein Arm, indem er den Speer gehalten hatte, wurde abgetrennt und fiel zu Boden. Im gleichen Augenblick griff ihn jemand von hinten an und traf seine linke Schulter. Der Arm mit dem Alam fiel ebenfalls zu Boden. Hathret Abbas hielt den Wasserbeutel Sukainas mit den Zähnen. Sein einziges Ziel war, irgendwie das Wasser zu Hathret Sukaina zu bringen. Mit den Beinen kämpfend und das Pferd kontrollierend versuchte er so schnell wie möglich Imam Hussains (Friede sei mit ihm) Lager zu erreichen.

Ein Pfeil wurde abgeschossen. Er flog quer über das Schlachtfeld und traf den Wasserbeutel. Das Wasser begann auszulaufen und wie Abbas’ letzte Hoffnung im durstigen Wüstensand Kerbelas zu versickern. Abbas wollte nun nicht mehr so vor Sukaina treten und lenkte sein Pferd wieder zurück. Die Feinde umzingelten ihn. Abbas fiel vom Pferd. Während er fiel, rief er laut: „Mein letzter Gruß an dich, oh Maula!“. Imam Hussains (Friede sei mit ihm) Kräfte schwanden, als er den Ruf seines geliebten Bruders hörte.

Als Hathret Abbas (Friede sei mit ihm) Losritt Wasser zu holen, standen Imam Hussain und Sukaina am Tor und sahen auf das Alam in Abbas’ Hand. Als Abbas den Fluss erreicht hatte und sich niederbeugte um den Beutel zu füllen, verschwand das Alam aus ihren Blickfeldern. Sukaina wurde ängstlich und sah zu ihrem Vater. „Sukaina, Abbas ist am Fluss!“, sagte dieser. „Al hamdulillah, Gott sei Dank,“, rief Sukaina lächelnd und rief die anderen Kinder um Abbas (Friede sei mit ihm) zu begrüßen. Als Abbas (Friede sei mit ihm) beide Arme verlor fiel das Alam auf den Boden. Sukaina (Friede sei mit ihr) konnte es nicht länger mit ansehen. Sie sah zu Imam Hussain, doch der Imam sah weg. Sukaina zitterte vor Angst um ihren Onkel Abbas und hob ihre Arme gen Himmel zum Gebet: „Ya Allah, bitte lass nicht zu, dass sie meinen Onkel Abbas umbringen. Ich werde nie wieder nach Wasser fragen!“, dann rannte sie zu ihrer Mutter. Imam Hussain (Friede sei mit ihm) erreichte die Stelle, wo Abbas lag, es war eine tragische Szene. Abbas (Friede sei mit ihm) lag auf dem Boden. Beide Arme fehlten, sie hatten ihren Tribut geleistet. Im rechten Auge steckte ein Pfeil, das linke war mit Blut verklebt. Als Abbas die Präsenz vom Imam spürte, sagte er: „Maula, wieso hast du dir die Mühe gemacht, hierher zu kommen? Bitte geh und siehe nach Sukaina.“, der Imam sagte; „Mein geliebter Bruder, dein ganzes Leben hast du mir und meiner Familie gedient, gibt es etwas, was ich für dich tun kann?“. Abbas bat: „Mein Herr, bitte säubere das Blut von meinem Auge, damit ich in dein geliebtes Gesicht blicken kann, bevor ich sterbe.“, der Imam säuberte ihm das Auge. Abbas sah den Imam an und sagte zu ihm flehend: „Maula, bitte trage meinen Körper nicht zum Lager, ich möchte nicht, dass Sukaina mich in diesem Zustand sieht.“. Imam Hussain (Friede sei mit ihm) nahm Abbas in den Arm und küsste ihn auf die Stirn. In diesem Augenblick tat Abbas (Friede sei mit ihm) seinen letzen Atemzug. Imam Hussain (Friede sei mit ihm) befestigte den Wasserbeutel an das Alam und ging zum Lager zurück. Er traf in Sayyida Zeynebs (Friede sei mit ihr) Zelt ein und konnte kein Wort hervorbringen. Er gab das Alam Zeyneb (Friede sei mit ihr) und setzte sich auf den Boden. Die Geschwister weinten und trauerten um ihren geliebten und treuen Bruder Abbas Alamdaar (Friede sei mit ihm).

15. HATHRET ALI AKBAR

 Hathret Ali Akbar (Friede sei mit ihm) war der Sohn von Imam Hussain (Friede sei mit ihm). Er war ein hübscher achtzehnjähriger junger Mann. Seine Mutter hieß Umme Laila (Friede sei mit ihr). Er war auch ein mutiger Soldat. Er erlernte die Schwertkampfkunst und das Bogenschießen von Hathret Abbas (Friede sei mit ihm). Er ähnelte dem Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm und seine Familie) so sehr, dass Imam Hussain (Friede sei mit ihm) über Akbar (Friede sei mit ihm) sagte, dass wenn er an den Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm und seine Familie) dachte, Akbar (Friede sei mit ihm) ansah.

Ali Akbar hatte eine laute schöne Stimme. Er war es, der regelmäßig das Adhan, also den Gebetsruf, rief. Am Morgen des Aschura tages rief Akbar zum Gebet. Jeder wusste, dass es das letzte Mal war, dass sie das Adhan von ihm hörten. Imam Hussain (Friede sei mit ihm) fing zu weinen an, als Akbar das Adhan zu rufen anfing. Auch die weinenden Stimmen der Frauen waren aus den Zelten zu hören.

Nach dem Dzuhr- (Mittags-) Gebet stand Ali Akbar (Friede sei mit ihm) vor dem Imam (Friede sei mit ihm) und fragte: „Vater, ich bitte um Erlaubnis gegen die Feinde des Islam kämpfen zu dürfen.“. Imam Hussain (Friede sei mit ihm) sah seinen Sohn liebevoll an und sagte: „Akbar, du hast meine Erlaubnis, möge Gott mit dir sein. Aber Akbar, du weißt, wie sehr deine Mutter, deine Schwestern und Tanten dich lieben, gehe zu ihnen und sage ihnen Lebewohl.“. Ali Akbar (Friede sei mit ihm) ging in das Zelt seiner Mutter (Friede sei mit ihr), jedes Mal als er wieder herauskommen wollte, zogen seine Schwestern und Tanten ihm am Umhang weinend zurück: „Oh Akbar, wie sollen wir ohne dich weiterleben?“ Letztendlich musste Imam Hussain (Friede sei mit ihm) ins Zelt gehen und dafür bitten, Akbar gehen zu lassen.

Imam Hussain half seinem jugendlichen Sohn aufs Pferd. Als Akbar (Friede sei mit ihm) in Richtung des Schlachtfeldes ritt, hörte er Schritte hinter sich. Als er sich umdrehte sah er seinen Vater. Er sagte: „Vater, wir haben doch schon Lebewohl zueinander gesagt, warum folgst du mir?“, Imam Hussain (Friede sei mit ihm) antwortete ihm: „Mein Sohn, wärst du selbst ein Vater, würdest du es verstehen.“.

Ali Akbar (Friede sei mit ihm) kämpfte sehr mutig und tapfer. Niemand traute sich ihm zu nahe zu kommen, nachdem er viele berühmte Soldaten im direkten Einzelkampf besiegt und getötet hatte. Umar Sa’ad (LA) befahl seinen Männern, endlich Akbar zu töten, er sagte: „Wenn er stirbt, wird Hussain auch nicht mehr leben wollen! Ali Akbar ist Hussains Leben!“. Während einige Soldaten Akbar (Friede sei mit ihm) gleichzeitig angriffen, schlich sich ein weiterer leise an ihn heran und schleuderte einen Speer mit solcher Gewalt, dass dieser Akbars Brust durchdrang. Durch die Wucht des Schlages und den Schmerz fühlte Akbar sich ermattet. Während er vom Pferd stürzte rief er laut: „Oh Vater, das ist mein letzter Salaam an dich!“, als er auf dem Boden aufschlug, brach der Speer ab, aber sie Spitze blieb in seiner Brust stecken. Als Imam Hussain (Friede sei mit ihm) Akbars (Friede sei mit ihm) letzten Gruß hörte sah er in Richtung Euphrat, wo Abbas lag und sagte: „Abbas, wo bist du Bruder, wenn ich dich am meisten brauche?“. Mit all seiner Kraft, die durch Akbars qualvollem Gruß gewichen war, begann Hussain (Friede sei mit ihm) in Richtung des Schlachtfeldes zu gehen. Lasst uns eine kurze Pause machen um uns noch einmal eine Begebenheit aus der siebten Hijra in Erinnerung zu rufen. Damals haben die Juden von Khaibar gegen den heiligen Propheten Muhammad (Allahs Segen und Heil auf ihm und seine Familie) rebelliert. Der Prophet (Allahs Segen und Heil auf ihm und seine Familie) und die Muslime aus Medina belagerten die Hochburg Chaibar. Sie umstellten die Burg, in der sich die Juden verschanzt hatten. Die Muslime konnten keinen Sieg erlangen, bevor sie nicht in die Festung eindringen konnten, aber um die Burg herum war ein Wassergraben. Hathret Imam Ali (Friede sei mit ihm) konnte wegen einer Krankheit nicht an der Belagerung teilnehmen. Drei Tage verstrichen, aber die Muslime fanden keine Lösung. Auch als sie den Graben überquerten, versperrten die großen Tore der Burg ihnen den Zutritt. Sie waren aus Stahl und es wird gesagt, dass man zwanzig Männer brauchte um eines der Tore zu öffnen oder zu schließen. Am dritten Tag nach dem Morgengebet rief der Prophet (Allahs Segen und Heil auf ihm und seine Familie) schließlich Imam Ali. Hathret Ali (Friede sei mit ihm) kam sofort. Er sprang mit seinem Pferd über den Wassergraben und Schwang beide Tore mit einer Hand mit solcher Wucht auf, das sie aus den Angeln sprangen. Er trug sie zum Graben und legte sie darüber und baute somit eine Brücke. Die Muslime ritten in die Festung und Chaibar wurde eingenommen. Jetzt wieder zurück nach Kerbela: Als Imam Hussain (Friede sei mit ihm) dort ankam, wo Akbar lag, nahm er ihn in den Arm. Akbar hatte seine rechte Hand auf der Brust, den linken Arm legte er um die Schulter seines Vaters. Hussain (Friede sei mit ihm) fragte ihn: „Akbar, wieso umarmst du mich nur mit einem Arm?“. Akbar (Friede sei mit ihm) antwortete nicht. Der Imam (Friede sei mit ihm) versuchte Akbars Hand von dessen Brust zu ziehen. Akbar (Friede sei mit ihm) widersetze sich. Imam Hussain nahm nun vorsichtig Akbars Hand weg. Dann sah er es. Er sah die Spitze des Speers. Hadhat Imam Hussain (Friede sei mit ihm) legte Akbar behutsam auf den Boden, kniete sich nieder und umfasste die Speerspitze mit seinen Händen. Dann sah er in Richtung Nedschaf, wo Imam Ali (Friede sei mit ihm) ruht, und rief laut: „Vater, nun bin auch ich bei meinem Chaibar angelangt!“. Er zog die Speerspitze, der Engel Dschebraeel (Allahs Wohlgefallen auf ihm) rief laut: „Marhaba, marhaba!“. Hathret Ali Akbar (Friede sei mit ihm) seufzte tief und schwer und lag schließlich still da.

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