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Brennholz sammeln in der Wüste

Brennholz sammeln in der Wüste

Auf einer Reise machten der Prophet und seine Gefährten an einem Ort mit wenig Vegetation halt. Sie brauchten Brennholz, um Feuer anzumachen. Als der Prophet anordnete, Holz zu sammeln, wurde ihm entgegnet: "Gesandter Gottes, wie Du siehst, ist hier weit und breit kein Holz zu sehen." Der Prophet antwortete: "Trotzdem soll jeder so viel sammeln, wie er kann." Die Gefährten machten sich auf den Weg, suchten das Gelände ab und hoben jeden kleinen Zweig auf. Jeder sammelte so viel, wie er konnte und brachte es mit. Übereinandergestapelt wuchsen die kleinen Zweige zu einem großen Haufen. Daraufhin sagte der Prophet: "So verhält es sich auch mit den kleinen Sünden. Am Anfang übersieht man sie gerne, doch alles wird gesucht und gefunden. Ihr habt gesucht und so viel Brennholz gesammelt. Auch eure Sünden werden gezählt und addiert. Die kleinen Sünden, die man am Anfang übersieht, wachsen allmählich zu einem großen Haufen."17

Hilfeleistung

Safvan war zu Besuch bei Imam Sadiq (a.s.). Plöötzlich kam ein Mann aus Mekka herein und berichtete über seine Schwierigkeiten. Es handelte sich um einen Pachtstreit, der ihm Schwierigkeiten verursachte. Imam Sadiq (a.s.) wies Safvan an: "Gehe sofort, und hilf deinem Glaubensbruder." Safvan machte sich auf den Weg und kam wieder zurück, nachdem er die Angelegenheit erledigt und die Schwierigkeit behoben hatte. Imam Sadiq (a.s.) fragte: "Was ist aus der Sache geworden?"

"Gott hat sie bereinigt", war die Antwort.

"Die äußerst geringe Mühe, mit der du die Not eines anderen behoben hast, hat dich nicht viel Zeit gekostet. Trotzdem ist sie hööher zu bewerten als eine siebenmalige Umwanderung der Kaaba." Imam Sadiq (a.s.) fuhr fort: "Ein Mann hatte ein Problem, kam zu Imam Hassan (a.s.) und bat diesen um Hilfe. Imam Hassan (a.s.) stand sofort auf und machte sich mit ihm auf den Weg. Unterwegs begegneten sie Imam Hussain (a.s.), der betete. Imam Hassan fragte den Mann: ‘Wieso hast du es versäumt, Hussain um Hilfe zu fragen?’ - ‘Ich wollte eigentlich zu ihm gehen und ihn um Hilfe bitten. Doch als ich höörte, dass er sich zum Gebet zurückgezogen hat und somit entschuldigt ist, bin ich nicht zu ihm gegangen’, antwortete der Mann. Imam Hassan sagte: ‘Wenn ihm die Gunst zuteil geworden wäre, deine Not zu beheben, wäre es für ihn besser gewesen, als den ganzen Monat zu beten."18

Wer ist frommer

Ein Gefährte Imam Sadiqs (a.s.) der gewööhnlich an den Vorlesungen des Imam teilnahm, zu den Versammlungen seiner Freunde erschien und mit ihnen gesellschaftlich verkehrte, war seit einiger Zeit nicht mehr zu sehen. Eines Tages fragte Imam Sadiq (a.s.) seine Gefährten und Freunde: "Wo ist er eigentlich? Ich habe ihn seit langem nicht gesehen."

"In letzter Zeit ist er in Armut geraten und leidet Not", kam als Antwort. Imam Sadiq (a.s.) fragte daraufhin: "Was macht er denn?" - "Nichts", war die Antwort, "er sitzt zu Hause und betet ständig." Nun frage der Imam: "Und wie bestreitet er seinen Lebensunterhalt?", und erhielt als Antwort: "Einer seiner Freunde sorgt für seinen Lebensunterhalt." Dann sagte Imam Sadiq (a.s.): "Bei Gott, dieser Freund ist um einiges frommer als er." 19

Der Gast des Richters

Ein Mann ließ sich bei Imam Ali (a.s.) häuslich nieder. Tagelang war er Gast des Imams. Doch er war kein gewööhnlicher Gast. Er hatte etwas auf dem Herzen, das er zuerst nicht preisgeben wollte. Es handelte sich um einen Streitfall zwischen ihm und einem anderen, denn er erwartete, dass der Fall in Imam Alis (a.s.) Gegenwart behandelt werde. Eines Tages vertraute er sich schließlich seinem Gastgeber an und erzählte von dem Streit und dem zu erwartenden Prozeß. Imam Ali (a.s.) fragte: "Du bist also eine der Streitparteien?"

"Ja, Fürst der Gläubigen", antwortete er.

Daraufhin sagte Imam Ali (a.s.) zu ihm: "Es tut mir leid, dir sagen zu müssen, dass ich dich ab heute nicht mehr als meinen Gast bewirten darf; denn der Prophet hat gesagt: ‘Wenn ein Streit vor den Richter gebracht wird, darf der Richter nicht nur eine Person als Gast empfangen; es sei denn, beide sind seine Gäste’." 20

Die Altersrente

Der alte Christ hatte nichts sparen köönnen, obwohl er sein Leben lang gearbeitet und sich abgemüht hatte. Schließlich verlor er noch sein Augenlicht. Armut und Erblindung im hohen Alter ließen ihm keinen anderen Ausweg, als betteln zu gehen. Er stand am Rande der Straße und bettelte. Die Leute hatten Erbarmen mit ihm und gaben ihm kleinere Almosen. So fristete er kümmerlich sein Leben.

Eines Tages wurde Imam Ali (a.s.), der dort vorbeikam, auf ihn aufmerksam. Imam Ali (a.s.) erkundigte sich nach ihm, um zu erfahren, wie er in diese Lage geraten konnte. Hatte er keine Kinder, die für seinen Lebensunterhalt hätten aufkommen köönnen? Gab es keinen anderen Ausweg, dem alten Mann einen würdigen Lebensabend zu ermööglichen, damit er nicht betteln brauchte? Leute, die den Alten kannten, bezeugten, dass er gearbeitet habe, solange er sehen konnte und seine Kräfte reichten. Nun ist er alt und blind, nicht imstande zu arbeiten und hat keine Ersparnisse, von denen er leben kann. Es ist natürlich, dass er betteln geht. "Was ist daran so natürlich?", fragte Imam Ali (a.s.), "solange er arbeiten konnte, habt ihr ihn ausgebeutet. Dieser Mann hat gearbeitet und gedient, solange seine Kräfte reichten. Nun sind die Regierung und die Gesellschaft verpflichtet, für ihn zu sorgen, solange er lebt. " Zahlt ihm Unterhalt aus der Staatskasse." 21

Beschwerde über den Ehemann

Die ihm vorgetragenen Beschwerden überprüfte Imam Ali (a.s.) persöönlich und überließ es keinem anderen. An heißen Tagen, während sich die Leute gewööhnlich zur Mittagsruhe begaben, saß er im Schatten der Mauer außerhalb des Amtsgebäudes, so dass die Leute, die sich beschweren wollten, ihm ihre Beschwerde unmittelbar und ohne Hindernisse vortragen konnten. Bisweilen ging er auch durch die Gassen und Straßen, stellte Ermittlungen an und beobachtete die allgemeine Lage an Ort und Stelle. Eines heißen Tages kehrte er müde und verschwitzt zu seinem Amtssitz zurück und sah eine Frau vor der Tür stehen. Als die Frau ihn sah, trat sie vor und sagte: "Ich habe eine Beschwerde vorzubringen. Mein Mann hat mich ungerecht behandelt, mich aus dem Haus gejagt und gedroht, mich zu verprügeln, wenn ich nach Hause zurückkomme. Nun fordere ich mein Recht durch Dich."

Imam Ali (a.s.) antwortete: "Es ist jetzt zu heiß. Gedulde dich, bis es sich am Nachmittag abkühlt. Dann werde ich, wenn Gott will, mit dir gehen und deine Angelegenheit regeln." Besorgt sagte die Frau: "Ich fürchte, wenn ich mich noch länger außerhalb des Hauses aufhalte, wird er sich auch darüber ärgern und mich um so mehr quälen." Einen Augenblick senkte Imam Ali (a.s.) den Kopf, und als er aufschaute, sagte er flüsternd vor sich hin: "Bei Gott, man soll die Überprüfung einer Beschwerde nicht aufschieben. Das Recht des Unterdrückten soll man unverzüglich beim Unterdrücker einklagen. Dem Unterdrückten soll man die Furcht davor nehmen, seinem Unterdrücker mutig und ohne Angst gegenüberzutreten und sein Recht zu fordern."

Dann wandte er sich an die Frau: "Wo wohnst du?" Sie beschrieb ihm den Weg. "Laß uns gehen", sagte Imam Ali (a.s.) und machte sich in Begleitung der Frau auf den Weg zu ihrem Haus. Vor dem Haus angekommen, rief er: "Seid gegrüßt, Bewohner des Hauses." Ein junger Mann kam heraus. Er kannte Imam Ali (a.s.) nicht, sah einen älteren Mann von ungefähr 60 Jahren in Begleitung seiner Frau und wußte, dass sie ihn um Beistand gebeten hatte. Doch sagte er nichts dazu. Imam Ali (a.s.) wandte sich an ihn: "Diese Dame ist deine Frau und beschwert sich über dich. Sie sagt, dass du sie ungerecht behandelt und aus dem Haus gejagt hättest. Du hättest gedroht, sie zu verprügeln. Ich ermahne dich, gottesfürchtig zu sein und deine Frau gut und freundlich zu behandeln."

Der Mann entgegnete: "Was geht es Dich an, wie ich meine Frau behandle? Ja, ich habe gedroht, sie zu verprügeln. Gerade weil sie Dich geholt hat, um an ihrer Stelle zu reden, werde ich sie bei lebendigem Leibe verbrennen." Imam Ali (a.s.) war über diese Dreistigkeit des jungen Mannes aufgebracht. Er griff nach seinem Schwert und sagte: "Du gibst mir solch eine Antwort auf meinen guten Rat und meinen Versuch, dich von einer verwerflichen Tat abzuhalten? Du sagst unumwunden, dass du diese Frau verbrennen wirst. Glaubst du, in dieser Welt wird keine Rechenschaft verlangt?"

Als Imam Ali (a.s.) seine Stimme erhob, sammelten sich die Passanten um sie. Jeder, der zu ihnen kam, machte eine Verbeugung vor Imam Ali (a.s.) und sagte: "Sei gegrüßt, Fürst der Gläubigen." Der stolze, junge Mann erkannte erst jetzt, mit wem er es zu hatte, bekam es mit der Angst zu tun und sagte flehentlich: "Vergib mir, Fürst der Gläubigen. Ich sehe meinen Fehler ein. Ich verspreche Dir, von nun an gütig zu meiner Frau zu sein und alle deine Anweisungen zu befolgen." Imam Ali (a.s.) wandte sich nun an die Frau: "Geh nach Hause, und sieh zu, dass du ihn zu solchen Taten nicht herausforderst." 22

Der Unbekannte

Sie keuchte unter der Last des Wasserschlauchs, den sie auf ihrer Schulter trug. Sie war auf dem Wege nach Hause. Ein Unbekannter kam auf sie zu, nahm den Wasserschlauch und hob ihn auf seine Schulter. Die kleinen Kinder der Frau starrten erwartungsvoll auf die Haustür und warteten auf ihre Mutter. Die Tür ööffnete sich, und die Kinder sahen ihre Mutter in Begleitung eines Unbekannten, der anstelle ihrer Mutter den Wasserschlauch auf die Erde stellte und fragte: "Wie ich sehe, trägst du das Wasser selbst, weil du keinen Mann hast. Wie kommt es, dass du allein stehst?"

Sie antwortete: "Mein Mann war Soldat. Ali Ibn Abutalib hat ihn zu einer der Grenzen geschickt. Er wurde dort getöötet. Nun stehe ich allein mit meinen kleinen Kindern." Der Unbekannte schwieg dazu, senkte den Kopf, verabschiedete sich und ging; doch an diesem Tag mußte er unentwegt an die Frau und ihre Kinder denken. In der Nacht konnte er nicht ruhig schlafen. Am anderen Morgen nahm er einen Korb, füllte ihn mit Fleisch, Mehl und Datteln, ging wieder zu dem Haus und klopfte an.

"Wer ist da?", kam die Frage vom Haus. Er antwortete: "Ich bin der Mann, der gestern den Wasserschlauch trug. Nun habe ich etwas Essen für die Kinder mitgebracht." Die Frau des Hauses sagte: "Gott mööge mit dir zufrieden sein und zwischen Ali und uns selbst urteilen." Die Türööffnete sich, und der Unbekannte trat ein.

"Ich mööchte etwas Gutes tun. Wenn du mir erlaubst, übernehme ich das Brotbacken oder die Beaufsichtigung der Kinder", sagte er. "Sehr gut", freute sie sich, "ich kann aber besser Brot backen als Du. Pass auf die Kinder auf, bis ich mit dem Backen fertig bin." Die Frau machte sich an die Arbeit. Der Unbekannte nahm derweil etwas von dem mitgebrachten Fleisch, briet es, tat Datteln dazu und fütterte die Kinder. Mit jedem Bissen, den er den Kindern in den Mund legte, sagte er: "Mein Kind, vergib Ali Ibn Abutalib, wenn er euch vernachlässigt hat." Als der Teig zubereitet war, rief die Frau dem Unbekannten zu: "Mach das Feuer in der Backgrube an." Der Unbekannte machte das Feuer an. Als die Flammen hochschlugen, näherte er sein Gesicht den Flammen und sagte flüsternd: "Spüre nun das Feuer. Wer die Sache der Waisen und Witwen vernachlässigt, hat diese Strafe verdient." Währenddessen kam eine Nachbarin herein und erkannte den Mann. "Wehe dir. Kennst du den Mann nicht, den du zu Hilfe geholt hast? Er ist der Fürst der Gläubigen, Ali Ibn Abutalib, sagte die Nachbarin. Die Frau kam auf Imam Ali (a.s.) zu und sagte: "Welch eine Schande für mich. Ich bitte Dich um Entschuldigung."

"Nein, ich muß dich um Vergebung bitten, weil ich deine Sache vernachlässigt habe", sagte Imam Ali (a.s.).23

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