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Friday 19th of April 2024
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Der Dialog von Glaube und Unglaube

Der Dialog von Glaube und Unglaube

Moderner: Ich habe einen langen Weg zurückgelegt, um diesen Dialog mit dir zu führen, und zwar über eine Sache, über die das Volk nach wie vor strittig geblieben ist. Und diese Sache ist die Führung. Ich habe gehört, dass du in dieser Sache seltene Ansichten und vernichtende Beweise hast, auch wenn ich das für übertrieben halte.

Ergebener: Ich danke dir für deine Ehrlichkeit.

 

Moderner: Nenne mir also die Beweise, die beweisen, dass die Führung in keiner anderen Weise, als durch die Designation einer speziellen Person durch Gott und Seinen zuverlässigen Gesandten erfolgt und nicht durch die Wahl der Gläubigen, wenn du von der Richtigkeit der Designation überzeugt bist.

Ergebener: Ja, das ist richtig. Ich bin von der Richtigkeit der Designation überzeugt und glaube, dass es falsch ist, wenn die Menschen einen Nachfolger des Propheten wählen.

Moderner: Wenn es so ist, dann nenne mir die Beweise.

Ergebener: Wozu die Eile? Möchtest du nicht erfahren, mit wem du Dialog führst?

Moderner: Es kümmert mich nicht, mit wem ich Dialog führe, sondern es kümmert mich, was derjenige sagt. Ich bin der Ansichten überdrüssig und des Streites müde geworden. Wenn in deinen Ansichten Gutes ist, dann will ich es annehmen, wenn nicht, dann nicht.

Ergebener: In irgendeiner Sache zur Wahrheit und zur Wirklichkeit geleitet zu werden, liegt in der Hand Gottes. Wenn Gott jemanden leiten mag, dann leitet er ihn, selbst dann, wenn der einsam und verlassen, alleine auf dem Gipfel eines Berges lebte. Gott leitet wen Er mag.

Moderner: Das ist richtig. Und doch weiß ich nicht, ob du das erwähnst, weil du bescheiden mit mir sein möchtest, oder weil du mich verspotten willst?

Ergebener: Ich erwähne das aus Bescheidenheit und zur Erinnerung daran, dass du die Leitung von Gott verlangst. Denn sie liegt allein in Seiner Hand und nicht in der Hand irgendeines seiner Geschöpfe.

Moderner: Diese Aussage ist nicht genau. Denn der Prophet leitet.

Ergebener: In dem Sinne, der uns betrifft leitet der Prophet nicht. Darüber sagte der erhabene Gott: „Unser ist gewiss die Leitung und Unser ist die Jüngste und die Erste.“ Und Er sagte: „Und nicht obliegt dir ihre Leitung.“ Und Er sagte: „Wahrlich, du leitest nicht wenn du lieb gewonnen hast.“ Derjenige, der sich für das Begehen irgendeines Weges entscheidet ist der Diener. Anschließend kommt der Führer, um ihn zu Ziel zu bringen. Deshalb wurde die Leitung des Propheten im Koran mit dem Weg verknüpft: „Und fürwahr, du leitest gewiss zu einem geraden Weg.“

Moderner: Du redest, als hättest du Gewissheit, dass du der Leitung folgst.

Ergebener: Der, der der Leitung folgt, weiß, dass er der Leitung folgt. Und der, der ihr nicht folgt, weiß nicht, ob er ihr folgt, oder nicht. Das ist schon in der Bezeichnung der beiden begründet.

Moderner: Eine gute Ausführung. Lass uns also annehmen, ich würde noch herumtasten. Was sind deine Beweise für den Gegenstand unserer Frage?

Ergebener: Die Beweise sind viele. Und ich glaube nicht, dass sie dir entgangen sein dürften. Jeder Leser hat seine eigene Art zu Lesen und jeder Hörer seine eigne Art die Dinge zu verstehen die er hört.

Moderner: Willst du damit sagen, dass die traditionellen und rationalen Beweise, die genannt werden ausreichend sind, ich sie jedoch in falscher und schlechter Form verstanden habe?!

Ergebener: Vielleicht!

Moderner: Hier irrst du dich aber. Das was von den Versen und Aussprüchen hier und dort tradiert ist, widerspricht anderem, das tradiert ist. Und das, was von den Ruhmestaten des Regenten erzählt wird, wird auch von anderen als ihm erzählt. Und die Diskussionen darüber sind ausschweifend und die Dispute noch nicht beendet.

Ergebener: Das ist natürlich! Denn Wahrheit und Falschheit befinden sich in einem Kampf. Die Wahrheit kennt darum ihre Beweise und die Falschheit ihre Ränke. Die Pflicht des Verständigen ist es, die Beweise von den Ränken zu unterscheiden. Denn wenn er sie alle für Beweise hält, dann hat er die Wahrheit in der Falschheit verloren. Und wenn er sie alle für Ränke hält, dann sitzt er der Falschheit auf, ohne die Wahrheit gefunden zu haben.

Moderner: Willst du sagen, dass es da Beweise gibt, die sich mit den Ränken vermischt haben und dass es Legenden gibt, die in Wirklichkeit Fallen, aber die ich nicht von einander zu trennen weiß?

Ergebener: Vielleicht! Denn das ist ein Teil der Natur des Kampfes. Wer darum behauptet, dass alles was uns erreicht hat Wahrheit ist, der ist dumm.

Moderner: Gut. Ich will mit dir gehen. Denn wenn einer wie betrogen bleibt, dann ist das eine Verschwörung, die größer ist, als wir uns das vorstellen können. Und denke nicht, dass ich diese Möglichkeit nicht einräume. Wenn ich mir da zwei tatsächliche Gruppen vorstelle, dann führt mich mein Verstand nicht zu jener Wahrheit und er klärt mich auch nicht über die Falschheit auf. Denn die Verse, Beweise und Aussprüche sind bei allen vorhanden und die Überlieferer sind die Überlieferer aller.

Ergebener: Du hast den Eindruck als hätten sie sich vermischt. Die Wahrheit und die Falschheit aber, vermischen sich niemals in der Realität. Die Schwäche liegt nicht in den Texten, sondern im Herzen, das dafür verantwortlich ist, dass sie sich im Verstand vermischen. Würden sich die Wahrheit und die Falschheit in der Realität vermischen, dann hätte der Gott keinen Beweisgrund wider die Schöpfung gehabt und Belohnung und Bestrafung wären hinfällig.

Moderner: Ich hab den Eindruck, du gibst mir immer noch Schuld.

Ergebener: Ich gebe zu, ich gebe dir immer noch Schuld. Denn es gibt da eine Sache, in der du mit mir einer Meinung darüber sein musst, dass es sich um ein göttliches Gesetz handelt, dass sich Gott denjenigen leiten muss, der sich Ihm zuwendet.

Moderner: Und woher weißt du, dass ich nicht der Leitung folge?

Ergebener: Wenn du der Leitung folgst, dann weißt du, dass du der Leitung folgst.

Moderner: Du denkst vielleicht, dass ich zu dir gekommen bin, damit du mich leitest. Das habe ich nicht gesagt. Ich kenne mich selbst – das Lob sei Gott – und weiß, dass ich fest an Gott glaube, an Seinen Gesandten und Sein Buch.

Ergebener: Und was für eine Beziehung hat der Glaube zur Leitung? Es kann sein, dass eine Person ein Gläubiger ist, der der Leitung, im selben Moment, nicht folgt. Der Erhabene sagt: „Und Ich bin wahrlich, ein Vielvergebender für den, der umkehrte und der glaubte und der Richtiges tat und der danach der Leitung folgte.“

Moderner: Gut. Ich sei also ein Irrender, oder ein Ungläubiger. Kannst du mir dann etwas Neues zum Thema sagen und dadurch mit mir streiten. Der Koran streitet ja auch mit den Ungläubigen.

Ergebener: Gott vergib! Gott vergib! Hätte ich dich für einen der Ungläubigen gehalten, ich hätte nicht mit dir diskutiert. Denn der Koran hat zu keiner Zeit mit ihnen diskutiert.

Moderner: Und was hat es dann mit den Diskussionen auf sich, die im Koran erwähnt werden? Und was ist mit den Gleichnissen, die der Koran geprägt hat? Für wen waren die gedacht?

Ergebener: Der erhabene Gott sagt: „Wahrlich, diejenigen, die ungläubig wurden, es ist gleich über sie, ob du sie warnst, oder ob du sie nicht warnst, sie glauben nicht.“ Ergo hat der Dialog mit ihnen keinen Erfolg. Und der Koran ist Leitung für diejenigen, die gläubig wurden und die Richtigen taten. „Und was diejenigen sind, in deren Herzen Krankheit ist, da mehrte es ihnen Sudel zu ihrem Sudel und sie starben und sie sind Nichtglaubende.“

Moderner: Das ist richtig. Aber du hast mir nicht geantwortet. Für wen waren die Gleichnisse gedacht? Und an wen richteten sich die Diskussionen?

Ergebener: Das waren Gruppen von den Beigesellenden, nicht den Ungläubigen.

Moderner: Ich unterschied die Beigesellenden bisher nicht von den Ungläubigen. Machst du einen Unterschied?

Ergebener: Ja. Jeder Ungläubige ist ein Beigesellender an Gott. Nicht jeder Beigesellende am Gehorsam Gottes jedoch ist ein Beigesellender an Gott, oder ein Ungläubiger. Der Beigesellende am Gehorsam Gottes ist dem Götzendiener gleich, der glaubt der Götzendienst sei ein Gehorsam an Gott. Wenn ihn der Prophet warnt, dann kann er glauben, oder aber auf seinem Götzendienst beharren und ungläubig werden. Dies sind die Irrenden, die Ratlosen, mit denen der Koran diskutiert und denen er Gleichnisse prägt.

Moderner: Wurde deshalb die Lossagung von den Beigesellenden erst am Ende der Mission des Propheten und nach der Einnahme Mekkas verkündet?!

Ergebener: Ja, sehr gut. Denn die Beweisgründe waren erbracht und die Argumente vollendet. „So sollen sie sich nicht nahen der verwehrten Niederwerfungsstelle, nach diesem ihrem Jahr.“

Moderner: Ich habe verstanden was der Beigesellende ist. Doch was ist der Ungläubige? Ist das der, der die Existenz Gottes ablehnt?

Ergebener: Niemand lehnt in wirklicher Hinsicht und wenn er mit sich selbst ehrlich bleibt die Existenz Gottes ab. Und diejenigen, die das vorgeben sind Lügner.

Moderner: Wie? Ist es denn nicht so, dass derjenige, der die Existenz Gottes bestreitet, tatsächlich fühlt, dass Er nicht existieren würde?

Ergebener: Ganz und gar nicht! Er ist ein Lügner. Er versucht den Dialog, von denen, die er Gott zu Teilhabern gemacht auf den einen Gott umzulenken. Er greift den Einen an, um vom Bekenntnis der Einheit loszukommen, wobei er Zweifel am Einen vorgibt.

Moderner: Ich höre jetzt einen neuen Begriff vom Ungläubigen. Sind denn da die Bemühungen der Philosophen einer Widerlegung der Skepsis der Leugner zwecklos gewesen?!

Ergebener: Möglicherweise haben sie den Glauben eines Gläubigen gefestigt und ihn gegen den Ungläubigen gerüstet. Doch einem Ungläubigen haben sie nichts genutzt und sie haben an der Sache an sich nichts verändert. Denn diese Diskussion war im Grunde gegenstandslos. Ihr eigentlich richtiger Gegenstand sind die Teilhaber.

Moderner: Aber die Koranverse liefern Beweise für die Existenz Gottes.

Ergebener: Die Aussage wäre richtig, hättest du gesagt: für die Einheit Gottes. Denn in Gott selbst ist kein Zweifel möglich. „Ihre Gesandten sagten: „Ist etwa Zweifel in Gott, dem Urheber der Himmel und der Erde?!“

Moderner: Angenommen, ich sagte, dass dieser Vers selbst ein Beweis für die Existenz Gottes sei, was sagst du dann?

Ergebener: Dieser Vers ist nicht zum Beweis für die Existenz Gottes, sondern zum Beweis dafür, dass diese Existenz ohne Zweifel ist. Ergo ist das, was keine Existenz besitzt der, der die Wirklichkeit der Existenz Gottes ablehnt. Ergo ist jeder, der die Existenz Gottes ablehnt ein Lügner.

Moderner: Kennst du etwa jemanden, der ein Ungläubiger ist und dennoch an die Existenz Gottes glaubt?

Ergebener: Gepriesen ist Gott! Wir alle kennen einen solchen.

Moderner: Und wen?

Ergebener: Es ist ein Mann von den Dämonen, der Meister der Ungläubigen, der Erste von ihnen und einer der zu Gott spricht: „Da bei Deiner Glorie, ich werde sie bestimmt alle verführen!“ Und er war ein Ungläubiger gewesen, derweil der erhabene Gott sagt: „Ausgenommen Iblīs, er weigerte sich, wurde hochmütig und er war einer der Ungläubigen.“

Moderner: Verzeih! Lass uns auf den Vers von eben zurückgehen und lass mich meine Frage anders formulieren. Ich meine: „Ist etwa ein Zweifel in Gott?!“ Signifiziert diese Stelle nicht die Existenz von jemandem, der an der Existenz Gottes zweifelt?“

Ergebener: Der Vers spricht nicht von dem, der zweifelt, sondern vom Zweifel selbst, nämlich davon, dass er nicht existiert. Das signifiziert die ablehnende Fragestellung. Ergo ist da, wenn kein Zweifel besteht ein keiner, der einen solchen trägt.

Der Zweifel fällt lediglich allein auf die Teilhaber. Der Vers nämlich, verneint die Teilhaber eben durch die Existenz Gottes, in dem Sinne nämlich, dass in dieser Existenz absolut kein Zweifel ist, da sie der Urgrund der Schöpfung ist. „Urheber der Himmel und der Erde.“ Und jeder Teilhaber fällt unweigerlich in den Bereich der Himmel und der Erde und ist somit ein Geschöpf gleich ihnen. Der Beweis dafür, dass es keinen Teilhaber gibt, ist damit erbracht, dass in Ihm selbst kein Zweifel möglich ist.

Gegenstand des Verses ist also das Einen, das Verneinen der Teilhaber und nicht die Feststellung der Existenz des Einen. Und nichts anderes haben die Bewohner der Erde verstanden: „Ihre Gesandten sagten zu ihnen: „Ist etwa Zweifel in Gott, dem Urheber der Himmel und der Erde?! Er ruft euch um euch zu vergeben von euren Sünden und euch hinauszuzögern zu einer genannten Frist.“ Sie sagten: „Ihr seid nichts als Wesen gleich uns. Ihr wollt uns abhalten von dem, was unsere Väter dienten. So kommt mit einer deutlichen Ermächtigung.“ Sie hatten also keinen Zweifel an Gott, sondern an der Mission der Gesandten. Und das ist es, was sie zu ihnen einen Vers weiter oben sagten: „Sie sagten: „Wahrlich, wir wurden ungläubig an dem, womit ihr gesandt wurdet und wir sind skeptisch im Zweifel über das, wozu ihr uns ruft.“ Um also ihren Zweifel darüber auszuräumen, dass Er nur ein einziger Gott ist, sagten ihre Gesandten zu ihnen: „Ist etwa ein Zweifel in Gott, dem Urheber der Himmel und der Erde.“ Und die Antwort ist: „Es ist kein Zweifel in Ihm.“ Denn wäre der Zweifel in ihm, dann gebe es keine Diskussion. Und als die Gesandten ihnen mit diesem Beweis kamen, sagten sie: „Ihr wollt uns abhalten von dem, was unsere Väter dienten.“ Und sie verlangten den Beweis von ihnen und sagten: „So kommt mit einer deutlichen Ermächtigung.“ Mit einen deutlichen, einem materiellen Beweis und nicht diesem rationalen Beweis. Da sagten ihre Gesandten, in dem darauffolgen Vers: „Und nicht wurde es uns, dass wir euch mit einer Ermächtigung kämen, ausgenommen mit Gottes Erlaubnis. Und auf Gott, da sollen die Gläubigen sich verlassen.“ Der, der zu Beginn im Verlass auf den rationalen Beweis gläubig wurde, der soll sich auf Gott verlassen, denn Der wird in der einen oder anderen Form leiten. Wenn der Zweifel jedoch in Gott gewesen wäre, dann hätte es einen derartigen Dialog und einen derartiger Rücksicht auf den Ausgang nicht gegeben.

Moderner: Findest du, dass diese Diskussion außerhalb unseres Gegenstandes liegt?

Ergebener: Ganz und gar nicht. Sie gehört zum Mark unseres Gegenstandes. Es wäre unmöglich mit der Diskussion fortzufahren solange Unstimmigkeiten über derart wichtige ideelle Begriffe zu derart wichtigen und substanziellen Elementen der Glaubensüberzeugung wie Glauben und Unglauben bestehen. Im Gegenteil, jede Frage, gleich wie weit entfernt sie von unserem Gegenstand auch zu sein scheint ist Teil unserer Diskussion, weil die Wirklichkeiten die das Sein und Gesetz betreffen sich alle einander vervollständigen und mit einander verknüpft sind.

Moderner: Das ist gut. Ich fange an diesem Verständnis von Beigesellen und Leugnen zugetan zu sein. Doch du hast mir bisher noch immer nicht verraten wer denn nun der Ungläubige ist?

Ergebener: Der Ungläubige ist der, der dem glorreichen Gott vorsätzlich und mit dem Ziel zum Ungehorsam, ungehorsam ist.

Moderner: Gepriesen ist Gott! Gott behüte! Da bleibt keiner übrig, der noch ein Gläubiger wäre. Wir alle sind Gott ungehorsam, wenngleich wir wissen, dass es Ungehorsam ist, verlangen wir dennoch danach.

Ergebener: Der Gläubige ist ungehorsam und der Ungläubige ist ungehorsam. Aber der Unterschied zwischen beiden ist der Unterschied der Gefährten des Gartens und der Gefährten des Feuers. Der Gläubige ist ungehorsam und er kehrt um und der Ungläubige kehrt nicht um. Der Gläubige bittet um Vergebung und der Ungläubige nicht. Der Gläubige bereut, aber der Ungläubige bereut nicht. Und der Prophet sagte: „Als Umkehr genügt Reue.“ Und der erhabene Gott sagte: „Gott liebt die häufig Umkehrenden.“ Der Bereuende ist ein Umkehrender und der Umkehrende ist geliebt von Gott. Der Gläubige kehrt sich zu Gott. Der Ungehorsam ist ihm ein unheiliges Mittel zu irdischem Zweck, dessen er sich bedient, ohne eine Interesse an diesem Mittel selbst zu finden, sondern ein zufälliges Ziel zu erreichen, wenn ihm die erlaubten Möglichkeiten versperrt sind. Der Ungläubige aber, verübt seinen Ungehorsam im Trachten nach diesem selbst. Der Ungehorsam ist ihm nicht mittel, sondern Zweck und Ziel. Er verübt seinen Ungehorsam im Aufbegehren gegen Gott. Er bleibt selbst dann ungehorsam, wenn der Ungehorsam als Mittel seinen Zweck überhaupt nicht erfüllt. Mehr noch, er wird selbst dann ungehorsam sein, wenn ihm sein Ungehorsam irdischen Schaden bringt. Denn ihm ist der Ungehorsam Mittel und Zweck zugleich. Sein Ziel ist denen gehorsam zu sein, die er Gott als Teilhaber zur Seite gestellt hat.

Moderner: Soll daraus verstanden werden, dass die Sache des Glaubens und des Unglaubens ganz von der Intention abhängig ist?

Ergebener: Voll und ganz. Der Gesandte Gottes sagte darüber ein Wort, das zu seinen universellen Aussagen zählt: „Die Taten sind nur durch ihre Vorsätze und jeder Person ist nur das, was sie vorsetzte.“ Deshalb ist der Schluss, den du gezogen hast nicht angebracht, wenn du sagst, dass wir alle ungehorsam seien. Denn die Definition beinhaltet nicht das Wissen, sondern die Absicht. Die ganze Definition für den Ungehorsam des Ungläubigen nämlich, sind nicht eine, sondern zwei Dinge, die die Absicht nachweisen: Zum Einen das Wissen davon, dass es sich um Ungehorsam handelt und zum Anderen die Orientierung der Tat am Ungehorsam selbst. Das Wissen allein reicht dafür nicht aus.

Moderner: Wie?

Ergebener: Wenn du mir befiehlst, nicht zu reisen, dann weiß ich, dass im Reisen Ungehorsam gegen deinen Befehl liegt. Wenn ich aber doch verreisen würde, um einen Zweck zu erfüllen, der mich persönlich angeht, dann reicht das nicht aus, um mir vorzuwerfen, ich hätte den Ungehorsam gegen dich bezweckt. Wenn ich jedoch kein anderes Ziel damit verfolgte, als gegen deinen Befehl ungehorsam zu sein, dann wäre das reine Absicht und Hochmut gegen deinen Befehl. Wenn du also sagst, dass wir begehren, dann stellt sich Frage, was wir begehren? Begehren wir irgendein Ziel, oder begehren wir den Ungehorsam selbst? Der Gläubige begeht Fehler, weil er durch sie irgendwelche vorübergehenden Ziele erreichen möchte. Aus diesem Grunde verdient er es, dass ihm Gott verzeiht, wenn Er mag. Dann nämlich, wenn der Gläubige umkehrt, bereut und nach Vergebung sucht. Denn er spürt den Makel und fühlt die Sünde. Und das bevor, während und nachdem er ungehorsam ist. Der Ungläubige aber, strebt nach dem Ungehorsam selbst. „Nicht würde Gott ihnen da vergeben und sie keinen Weg leiten.“

Moderner: Das Lob sei Gott für die Gunst der Vergebung! Berichte mir, ist es aus diesem Grunde und aufgrund dieser starken Trennung zwischen den beiden Spaltungen, möglich, dass Gott die Sünden allesamt vergibt?

Ergebener: Ja aus diesem Grunde. Und diese Formulierung richtet sich an die Diener (al-

Moderner: Ich sehe, dass du jetzt einen Unterschied zwischen den Dienern (al-

Ergebener: Ja, so Gott mag, soll das passieren.

Moderner: Wo du gerade dabei bist, erkläre mir doch den Unterschied zwischen den Dienern (al-

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