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Kann man den Quran übersetzen?

Kann man den Quran übersetzen?

Hier unterscheidet man zwei grundsätzliche Arten der Übersetzungen:

1. Wortgetreue Übertragung :
ist sehr problematisch, da die arabische Sprache und ihre Wörter vieldeutig sein können. Beispiel dafür ist:

(Sure 2,Vers 228)
„Geschiedene Frauen sollen selbst drei Perioden abwarten.“,
das arabische Wort „Kuru’“ wurde mit Perioden übersetzt, wobei „Kuru’“ auf arabisch zweideutig ist und als Zeiten der Menstruation verstanden werden kann oder als die Zeiten dazwischen.
Das arabische Wort: „al-ayat“ kann übersetzt werden mit: „Verse“, „Zeichen“, „Botschaft“, „Beweise“.

2. Inhaltliche und kommentierte Übertragung:
Ist die beste Form um der Vieldeutigkeit der arabischen Sprache des Quran gerecht zu werden.

In der deutschen Sprache hat es in den letzten 600 Jahren 42 deutsche Übersetzungen gegeben. Die letzte, meiner Meinung nach auch einer der besten bisher, ist die vom SKD- Bavaria Verlag in 5 Bändern, die den Namen trägt: „DIE BEDEUTUNG DES KORANS“


Welche Qurankommentar- und Exegese-Schulen gibt es?


Es kann zwischen zwei Hauptschulen unterschieden werden:

1) Quran-Exegese und Traditionswissenschaft „tafsir bil’ma’thui“:

Hier hat man sich an die Grundzüge und Kriterien der Auslegungen gehalten, in dem man:
- Als erstes versucht hat den Kuran mit dem Kuran selbst zu erklären; war dies nicht möglich so hat man
- die Sunna – die vorbildliche Lebensweise und Aussagen des Propheten Mohammad (s.s.) - hinzugezogen. Ihr kommt beim Quran-Verständnis eine ausschlaggebende Rolle zu, weil im Quran selbst die Gläubigen aufgefordert sind, dem Beispiel des Propheten (s.s.) zu folgen. Sind dennoch Fragen offen geblieben, so hat man
- durch vergleichende Studien Analogieschlüsse gezogen

Es handelt sich hierbei um die theologisch- juristische Schule.

Einige Exegeten und deren Werke:
Ø Die Auslegung, die Abdullah Ibn’Abbas zugeschrieben ist
Ø „A’ttabari“; „Jamu’ulbaian“; „Die Sammlung der Bedeutung“
Der Autor ist einer der herausragendsten Historiker und Exegeten und lebte von 838-923
Ø „Ibn Kathir“, „Tafsir alkuran alazim“; „Auslegung des erhabenen Kuran“
Ø „Assu’yuti“, „Addur almanthur fi attafsir bi’ma’thur“; „die gestreuten Perlen in der Auslegung mit der Tradition“


2) Quran Exegese und islamische Dogmatik „tafsir bil’ra’i“

Hier hat man sich bemüht, neben dem philologischen Aspekt auch die Schönheiten des Textes herauszuarbeiten. Weiters wollte man die Bedeutung der Vernunft unterstreichen - Rationalismus.

Hier einige Exegeten und deren Werke:
Ø „Azzamach’schari“; „alkaschaf“; „Der Enthüller“
Ø „Arrasi“; „Mafatihu’elgaib“ „Schlüssel des Verborgenen“
Ø „Alkurtubi“; „Aljdami’ li Ahkam’ilkuran“ „Die Sammlung der Kuran- Gesetzgebung“
Ø „Al’alussi“; „Rouhu’lma’ani“ „Die Seele der Bedeutungen“

Daneben gibt es andere weniger bedeutende Schulen, wie z.B. die mystische Auslegungsschule und die der Sinnbilder und der Fantasie-Bilder etc.


Wie wirken sich die unterschiedlichen Traditionen auf das Verhältnis der Religionen zueinander aus?

Es ist wichtig, dass man zuerst die Frage beantwortet, wie man den Standpunkt des Quran hinsichtlich des Verhältnisses zu anderen Religionen verstehen kann.

Der Standpunkt des Quran kann nicht auf der Basis der Ideologie festgemacht werden. Deshalb ist es wichtig, um das Verhältnis der Religionen zueinander zu verstehen, folgende drei Aspekte zu durchleuchten:
- Den Aspekt des Glaubens,
- den der quranischen Prädestination und
- den der islamischen Jurisprudenz

Der Glaube und das Verhältnis zu anderen Religionen:

Die Muslime stehen den Propheten mit großem Respekt gegenüber. Deshalb fügen sie bei der Nennung des Namens des Propheten Mohammad Friedens- und Segenswünsche Gottes an. Dies ist auch bei anderen Gesandten und Propheten wie Jesus, Abraham, Moses, Noah, usw. - Friede sei mit ihnen allen (a.s.) – in ähnlicher Form üblich.



(Sure 3, Vers 84)
„Sprich: Wir glauben an Allah und an das, was auf uns herabgesandt worden ist und was herabgesandt worden ist auf Abraham, Ismael und Isaak, Jakob und die Stämme (Israels) und was gegeben worden ist Moses und Jesus und den Propheten von ihrem Herren; wir machen keinen Unterschied zwischen ihnen, und Ihm sind wir ergeben“.

Damit vertritt der Quran keinen Absolutheitsanspruch, vielmehr baut er, unter grundsätzlicher Annerkennung aller früheren Propheten, auf dem gültig bleibenden Kern der früheren Offenbarungen auf. Paul Schwarzenau formuliert diesen Sachverhalt folgendermaßen:
„Der Koran ist eine religionsökumenische Offenbarung“.

Der Islam versteht sich somit als jüngste und zugleich älteste Religion und ihre Gültigkeit ergibt sich nicht aus der Verwerfung der beiden anderen Buchreligionen, sondern aus dem Religionsvergleich.

Schauen wir uns das konkrete Verhältnis zum Christentum anhand einiger Themen an:

- Unbefleckte Empfängnis der hoch geachteten Maria, Mutter des Propheten Jesus (a.s.):
Ihr wurde eine ganze Sure im Quran (Sure 19) gewidmet:
Hier Ausschnitte aus den Versen 16-20:
“Und erwähne im Buch Maria. Als sie sich zurückzog .... da sandten wir unseren Geist zu ihr und er erschien ihr in der Gestalt eines vollkommenen Menschen .... Sie sprach:’ Wie soll mir ein Sohn werden, wo mich doch nie ein Mann berührt hat?’ “

(Sure 3, Vers 47/48)
“Er (der Engel) sprach: Solcherart erschafft Allah, was er will; wenn Er etwas beschlossen hat, spricht Er nur zu ihm: ‚Sei!’ und es ist. Und er wird ihn (Jesus) das Buch lehren und die Weisheit und die Thora und das Evangelium“.

(Sure 3, Vers 49)
„... und ich (Jesus) heile den Blindgeborenen und den Aussätzigen und mache die Toten lebendig mit Allahs Ermächtigung ...“

Daher ist es ein Gebot für jeden Muslim, Jesus (a.s.) als nicht durch Zeugung erschaffen zu sehen, sondern aufgrund eines unmittelbaren göttlichen Schöpfungsaktes. Er wurde von Maria als Jungfrau geborenen und bewirkte Wunder als von Gott inspirierter Prophet in jüdischer Tradition. Vergleiche dazu auch die Suren: 5 Vers 110 ; 72 Vers 3; 112 Vers 3. Es kommt Jesus (a.s.) nach dem Quran keine Göttlichkeit zu.


Zur Trinität:

(Sure 10, Vers 68)
“Sie sagen: Allah hat sich einen Sohn genommen. Gepriesen sei Er! Er ist der Sich-Selbst-Genügende!“

(Sure 4, Vers 171)
“... Und sagt nicht „drei“. Lasset ab davon, das ist besser für euch. Wahrlich, Allah ist nur ein Einziger Gott!“



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