Die Menschen waren erstaunt, wenn sie die Herrlichkeit seines Gottesdienstes sahen. So sah Abu Hanifah ihn einst beten und war davon verblüfft. Als der Imam das Gebet beendet hatte, sagte er: „O Aba Abdillah! Wie anstrengend ist dein Gebet!" Der Imam erwiderte: „Weißt du denn nicht, dass unter allen Arten des Gottesdienstes das Gebet die größte Ursache für göttliche Nähe ist?"
Imam Ja'far as-Sadiq (ع) pflegte, die Rezitationen in seinem Ruku' (Gebetsabschnitt) und seiner Sajdah (Niederwerfung) so sehr zu verlängern, dass er sie manchmal mehr als 60 Mal rezitierte. Der Überlieferer sagt: „Eines Tages ging ich zum Imam, um ihn etwas zu fragen. Ich fand ihn auf, als er in der Niederwerfung in der Propheten-Moschee lag. Ich setzte mich neben ihn und dachte mir, dass wenn er sein Gebet beendet hat, ich ihm die Frage stellen kann. Der Imam verlängerte seine Niederwerfung so lange, dass ich genug davon hatte, dort zu sitzen. Ich überlegte, wie ich ihm vermitteln könnte, dass ich anwesend war. Ich entschied mich dafür, auch eine Niederwerfung zu verrichten und die Rezitation der Niederwerfung laut aufzusagen, sodass der Imam meine Stimme hören und sein Gebet beenden würde. Daraufhin begann ich also zu beten und als ich zur Niederwerfung kam, sagte ich die Rezitation laut auf. Als ich sie mehr als 360 mal rezitierte, erkannte ich, dass der Imam sein Gebet abgeschlossen hatte. Ich schloss mein Gebet ebenfalls ab und sprach dann an den Imam gewandt: 'Meister, wenn dies die Stufe deines Gebets ist, was ist dann der Wert unserer Gebete?' Er sagte: 'Ob mehr oder weniger, beide werden von unserer Schi'a (Anhänger) angenommen.'"
Eines Tages kam der Imam an den Obstplantagen von Kufa vorbei. Nachdem er eine Weile lief, setzte er sich unter eine Dattelpalme. Dort vollzog er die rituelle Waschung und begann zu beten. Er verlängerte die Rezitation seiner Niederwerfung so sehr, dass sie 500 Mal überschritt.