
Über- und Untertreibung - Hauptgefahren für die Einheit (anlässlich der Woche der Einheit 3

In diesem Artikel betrachten wir die Über-und Untertreibung von Anhängern islamischer Rechtsschulen als ernsthafte Gefahr für die Einheit
Wir begehen die Woche der Einheit, die zwischen dem 12. Und 17. Rabi al Awwal liegt und am 12. Dezember begonnen hat. An einem dieser Tage wurde der Prophet im Jahre 570 nach Christus geboren.
Woche der Einheit
In der Woche der Einheit feiern die Muslime in verschiedenen Ländern den Jahrestag der Geburt des Propheten des Islams, Hadhrat-e Mohammad (Gottes Segen sei auf ihm und Friede seinem Hause). Der Prophet ist das Symbol für die Einheit und Freundschaft unter den islamischen Rechtsschulen. Aber im Islam hat es immer schon - wie bei den anderen Religionen auch immer wieder Leute gegeben, die die himmlischen Lehren falsch verstanden haben und Über- oder Untertreibungen begingen. Keine religiöse Rechtsschule oder Religionsgemeinde kann sich von diesem Phänomen freisprechen. Diejenigen, die übertreiben, werfen denjenigen, die nicht das Gleiche wie sie tun, Vernachlässigung der Religion und Untertreibung vor und exkommunizieren sie, während umgekehrt diejenigen, die die Religion vernachlässigen manchmal schon diejenigen des Extremismus bezichtigen, die die ausgewogene Mitte zwischen beiden Extremen wählen.
Diese Über- und Untertreibung bei Anhängern der islamischen Rechtsschulen hat zu Spannungen und Konflikten unter den Muslimen geführt. Die Feinde des Islams waren immer bestrebt, Strömungen für sich auszunutzen, die durch eine falsche Deutung des Islams ins Extreme geraten sind und die Anhänger anderer Rechtsschulen aus dem Islam ausschließen. Die Fremden missbrauchen dieses Phänomen, um einen Keil zwischen die Muslime zu treiben. Seit Jahrzehnten betreiben der Westen und der internationale Zionismus die Politik der Spaltung in der Islamischen Welt und konnten auf diese Weise ihre imperialistischen Pläne besser vorantreiben.
Israel und der Wahhabismus sind gegen das schiitisch-sunnitische Bündnis
Die Feinde des Islams haben nach dem Sieg der Islamischen Revolution im Iran nichts unterlassen, um ihr zu schaden und zu verhindern, dass sie den anderen Muslimen als Vorbild für den Kampf gegen eine inländische Diktatur und den Imperialismus dient. Doch mit keinem ihrer heimtückischen Pläne konnten sie dieser Revolution schaden. Im Gegenteil! In den muslimischen Ländern, in denen die Bevölkerung unterdrückt wurde, lebte der Islam wieder auf. Der Islam wurde als einzige Lösung für die Befreiungsbewegungen im Kampf gegen den Zionismus und seine Unterstützer im Westen bekannt. Die Zionisten haben mit Hilfe ihre Unterstützer in den USA und in Europa danach gestrebt die extremistischen Gruppen, welche Gläubige aus dem Islam exkommunizieren (Takfiristen) zu stärken, unter den Anhängern verschiedenen islamischen Rechtsschulen zu spalten und die muslimischen Ländern zu destabilisieren und zu zersplittern. Die takfiristischen Wahhabiten Saudi Arabiens dienen den USA, welche die Hauptunterstützer des zionistischen Besatzerregimes sind, zur Umsetzung dieser Politik.
Die Führer und Mitglieder der Terrororganisation Al Kaida und vieler anderer takfiristischen Terrorgruppen wie Daisch (ISIS), die An Nusra-Front, Laschkar-e Jhangvi, oder Boko Haram haben einmal die wahhabitischen Schulen in Pakistan, Afghanistan oder anderen Ländern besucht. Die Wahhabiten haben viel in die Stärkung der takfiristischen Gruppen investiert, um die islamischen Rechtsschulen, die ihre Lehren ablehnen, zu bekämpfen. Die Wahhabiten erklären, dass diejenigen, die gegen ihre abwegige Deutung der Islamischen Lehren sind, nicht mehr zum Islam gehören und getötet werden können. Durch die wahhabitische Falschdeutung des Islams, der in Wahrheit nach Frieden und Gerechtigkeit strebt, wurde praktisch die Saat des Hasses und der Feindschaft unter den muslimischen Gesellschaften gestreut. Die Taliban und Al Kaida in Afghanistan und Pakistan, die IS-Terroristen im Irak und in Syrien, Laschkar-e Jhangvi in Pakistan oder auch Boko Haram in Afrika - sie alle haben - gestützt auf die wahhabitische Irrlehre – bereits Dutzendtausende von Muslime umgebracht oder aus ihren Häusern vertrieben.
takfiristischer Wahhabismus - Spitze des Extremismus in der Islamischen Welt
Viele Gelehrten der vier sunnitischen Rechtsschulen zählen die Wahhabiten gar nicht zu den Sunniten, und betrachten die Ansichten der takfiristischen Wahhabiten als nicht-islamisch. Mohammad Ibn Alawi al-Maliki, ein saudi-arabischer Geistlicher, der einmal in der Al-Haram-Moschee (Hadith) Überlieferung, Religionsrecht und Geschichte gelehrt hat, zählt zu den Kritikern der wahhabitischen Denkweise. Nach Veröffentlichung seiner Bücher wurde er zum Tode verurteilt.
Maliki schreibt in einem seiner Werke in Ablehnung der Exkommunikation von Muslimen (Takfir): „Wir werden von Leuten geplagt, die sich auf die Verbreitung von Unglauben , Götzentum und Herausgabe von Urteilen unter inkorrekten Titeln und mit inkorrekten Erklärungen, die sich für einen Muslim, der sich zur Einheit Gottes und der Berufung des Propheten bekennt, nicht geziemen, spezialisiert haben. Zum Beispiel bezeichnen einige Wahhabiten Personen, die gegen ihre Ansichten über die Religion sind, als Fälscher, Daddschal (Betrüger), Zauberer, Ketzer und seit neuestem als Muschrik (Götzenverehrer) und Kafir (Ungläubige). Von einigen stupiden Leuten höre ich, wie sie weitgehend solche Beschimpfungen und hässlichen Ausdrücke benutzen. Ausdrücke wie sie nur vom kleinen Mann auf der Straße kommen, der die Stilregeln für den Aufruf zur Religion und die guten Sitten für einen Diskurs nicht richtig kennt."
Auch unter den Anhängern der schiitischen Rechtsschule wurden Ansichten entwickelt, die Übertreibung und Untertreibung darstellen. Die takfiristischen Wahhabiten berufen sich bei ihren falschen Behauptungen gegen die Anhänger der schiitischen Rechtsschule gerade auf die Ansichten und das Verhalten einiger dieser extremen Gruppen, die behaupten die schiitische Lehre zu befolgen. In der Geschichte des Schiismus hat es verschiedene Personen gegeben, die hinsichtlich ihrer Denkweise Über- oder Untertreibungen begangen haben, doch dies hat niemals einer besonderen Gruppe gedient und wurde nicht für die Propaganda von Gruppen missbraucht. Aber die Gruppe , die unter der Bezeichnung „britische Schiiten“ läuft, hat eine fanatische Linie eingeschlagen, mit der sie den Muslimen und der Weltbevölkerung ein hässliches Bild vom Schiismus liefern. Es scheint als wollten sie den Einfluss des Denkens der Islamischen Revolution Irans eindämmen. Mittels der Unterstützung von Gruppen in Europa insbesondere in England bekämpfen sie im Iran den wahren revolutionären Schiismus. Durch einen Streit innerhalb der schiitischen Rechtsschule wollen sie dem schiitischen Glauben seine Anziehungskraft entziehen.
"englische Schiiten" - Spitze des Radikalismus von Anhängern des Schiismus
Diese Gruppen nutzen den religiösen Eifer von Gläubigen aus, um die Feindschaft zu Sunniten zu schüren. Sie sehen alles nur aus der engen Sicht der Meinungsunterschiede zwischen Schiiten und Sunniten in Bezug auf religiöse Fragen, d.h. sie beschäftigen sich nur mit Dingen, über die die Schiiten und Sunniten sich uneinig sind. Auf diese Weise steuern sie zu einem Übereifer in Bezug auf die eigene Rechtsschule und Vertiefung der Ablehnung anderer Rechtsschulen bei. Dabei übergehen sie viele wichtige gemeinsamen Lehren der Religion, wie die von der Einheit Gottes und die Berufung des Propheten. Die Anhänger dieser Gruppe geben auch keine einleuchtende Antwort auf die Zweifel anderer. Sie betrachten es als ihre Aufgabe gegen die Wahhabiten zu kämpfen und rechtfertigen deshalb sogar die Ablehnung aller anderen Muslime. So handeln sie im Grunde nicht anders als die Wahhabiten und sind insgesamt gesehen genauso wie sie radikal. Bei dieser dem Namen nach schiitischen Gruppe wird wie bei den Wahhabiten keine Abweichung von ihrer Denkweise geduldet. Für sie gilt ihre Denkweise sogar als Kriterium dafür ob jemand die Scharia anerkennt oder nicht und ob Muslime oder sogar andere Schiiten Gott ungehorsam sind oder aus dem Islam ausgegrenzt werden müssen.
Imam Chomeini, der Vater der Islamischen Revolution im Iran hat immer hervorgehoben, dass niemals die Bedingungen für Feindschaft zwischen Schiiten und Sunniten zugelassen werden dürfen. Er betonte: „Wir sind eins mit den sunnitischen Muslimen, wir sind eins, weil wir Muslime und Brüder sind. Wenn jemand etwas sagt, was zur Zwietracht zwischen uns Muslimen führt, dann seid euch bewusst, dass er entweder unwissend ist oder zu denen gehört, die zwischen den Muslimen spalten wollen. Es gibt keine schiitisch-sunnitische Frage. Wir alle sind Brüder miteinander!“
Imam Chomeini zeitgenössischer Wiederbeleber des Gedankens von der Einheit in der Islamischen Welt
In der Woche der Einheit wird der Geburt des Propheten des Islams gedacht. Sie ist eine Gelegenheit für die Gelehrten der islamischen Rechtsschulen sich zusammen zu setzen und ungeachtet der unterschiedlichen Meinung über einige Glaubensfragen, die Einheit zwischen den Muslimen in den Mittelpunkt zu stellen. Die muslimischen Gelehrten jeder Rechtsschule müssen zu einem richtigen Verständnis über den Diskurs zur Einheit finden und Unter- und Übertreibung entgegenwirken.