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Die Ramadan-Challenge 2018: Verwandle deine Vorsätze mithilfe einer Tabelle in Fortschritte

Die Ramadan-Challenge 2018: Verwandle deine Vorsätze mithilfe einer Tabelle in Fortschritte

Die Ramadan-Challenge 2018 fordert dich heraus: Wähle fünf Ziele, die du jeden Tag erreichen möchtest, um deine Seele weiterzuentwickeln, dein Bewusstsein zu steigern, und fünf Konsequenzen, falls du es nicht schaffst.

Die Ramadan-Challenge 2018 fordert dich heraus: Wähle fünf Ziele, die du jeden Tag erreichen möchtest, um deine Seele weiterzuentwickeln, dein Bewusstsein zu steigern, und fünf Konsequenzen, falls du es nicht schaffst. In die Online-Tabelle der Challenge trägst du jeden Abend deine Erfolge ein und schreitest mit Gottes Erlaubnis Tag für Tag voran. Nimmst du die Herausforderung gegen und für dich selbst an?
Vorsätze zum Fastenmonat

Der dritte und größte der heiligen drei Monate beginnt und mit ihm das tägliche Fasten in seinen physischen, psychischen und spirituellen Dimensionen. Viele Muslime setzen sich ehrgeizige Ziele: Dieses Jahr möge das Fasten spiritueller, das Fastenbrechen würdevoller und jeder Fastentag gleich einer Sprosse der Leiter des eigenen Aufstiegs werden. So erstrebenswert diese Vorsätze sind, so vergebens bleiben sie Jahr für Jahr, wenn wir das Prinzip jeder erfolgreichen stufenweisen Entwicklung ignorieren: Selbstkontrolle und Selbstkorrektur. Diszipliniert eingesetzt gibt uns dieses Prinzip ein mächtiges Werkzeug an die Hand, das wir für jede Entwicklung einsetzen können – insbesondere für die, um deretwillen wir dieses Leben leben.
Tägliche Selbstkontrolle und Selbstkorrektur

Vorsätze zu fassen genügt nicht. Bleiben sie ungeprüft, verrauchen sie im Nebel aller guten, längst vergessenen Gedanken. Der anfängliche Enthusiasmus vermag kaum eine Woche durchzustehen, geschweige einen Monat oder gar ein Leben. Der lange Weg der Erhebung des Bewusstseins bedarf eines Treibstoffes, der nicht vom taumelnden Gemüt abhängt. Wie Allama Tabatabai dem verzweifelten Jugendlichen riet, bedarf es einer Kontrolle und Korrektur, die täglich durchgeführt werden muss.

Diese tägliche schonungslose Offenlegung des aktuellen Status führt man nicht bloß durch, weil man durch die ehernen Vorsätze motiviert ist oder weil der Tag einem die Sonne ins Herz gelegt hat. Sondern schlicht, weil man dieses Prozedere jeden einzelnen Tag durchführt, gleich wie einem zumute ist, wie Zähneputzen. Nur das schafft Nachhaltigkeit, nur so steigt man hinauf, nur so befreit man sich aus dem Ritual der Vorsätze ohne Fortschritte.
Nebulöses konkretisieren

Vor der täglichen Kontrolle und Korrektur steht die Konkretisierung: Was will ich verbessern? Worin will ich mich steigern? Was sind meine Schwächen? Was sind meine regelmäßigen Sünden oder Mängel?

Die Falle lauert in diffusen Antworten: Ich möchte spiritueller werden, liebevoller mit meinen Mitmenschen umgehen und Sünden vermeiden. Schön und gut, aber führen wird das zu nichts. Konkrete Antworten lesen sich anders: Ich möchte meine fünf Pflichtgebete konzentriert beten, jeden abschweifenden Gedanken zur Hinwendung zurückführen. Ich möchte täglich mit meinem Kind mindestens fünfzehn Minuten lang etwas unternehmen. Ich möchte jeden einzelnen Tag meinen Bruder, zu dem ich keine einfache Beziehung pflege, liebevoll behandeln, unabhängig von seinem Umgang mit mir. Ich möchte keinen Augenblick auf Facebook oder Youtube verbringen. Ich möchte keine Serie schauen. Ich möchte jeden Tag vier Seiten im Quran lesen, auf Arabisch und Deutsch. Ich möchte mein Fastenbrechen auf das Stillen des Hungers reduzieren.

Nur konkrete Ziele lassen sich kontrollieren und den eigenen Weg auf diese Ziele korrigieren. Nachdem wir unsere konkreten Ziele festgelegt und niedergeschrieben haben, folgen die beiden nächsten Schritte: Kontrolle und Korrektur. Täglich.
Kontrolle und Korrektur durch Konsequenz

Der Schritt der Kontrolle ist einfach erklärt. In den Worten von Allama Tabatabai: „Nehmen Sie sich vor dem Einschlafen vier oder fünf Minuten Zeit, über Ihre Taten am Tag nachzudenken. Bewerten Sie nach und nach jede einzelne von ihnen. Wenn Sie feststellen, dass Sie eine Tat im Streben nach Gottes Wohlgefallen ausgeführt haben, dann danken Sie Gott dafür. Und für die Taten, die Gottes Schranken überschritten haben, bitten Sie ihn um Verzeihung. Wiederholen Sie diese Prozedur jeden Tag. Obwohl diese Methode zu Anfang schwierig ist und das niedere Selbst verbittert, ist sie der Schlüssel zur Erlösung und Befreiung.“

Als Korrektur, also die Folge der Kontrolle, schlägt Allama Tabatabai die ausgesprochene Dankbarkeit und die Reue vor. Ich möchte dies noch um ein Element der Konsequenz bei Nichteinhaltung eines Vorsatzes erweitern. Nicht um der Konsequenz selbst willen, nicht als Strafe, sondern als Erinnerungshilfe für die Herausforderungen des nächsten Tages, die man besser meistern möchte als am Vortag. Idealerweise sollte diese Konsequenz gleichzeitig ihrem Wesen nach auf den Weg der Vorsätze zurückführen.

Diese Konsequenzen können auf die Vorsätze maßgeschneidert sein. Es gibt aber auch universelle Konsequenzen. Beispiele für solche universell einsetzbare Konsequenzen, unabhängig von den konkreten Vorsätzen: kleine Geldspende für Bedürftige, Quranlesung nach der Empfehlung von Allama Tabatabai, physische Aktivität, etwa ein Spaziergang oder Sport, eine Minimierung des Iftars.
Die Ramadan-Challenge 2018 in vier Schritten

    Notiere dir höchstens fünf konkrete Ziele für diesen Monat, nicht mehr. Du musst sie täglich an deinem Verhalten überprüfen können, deine Kriterien müssen dir klar sein. Einmal notiert bleibst du bei diesen fünf Zielen, du änderst sie nicht, gleich welche anderen erstrebenswerten Ziele dir später einfallen sollten. Neue Ziele schießen dir nur als Verlockungen in den Kopf, damit du von deinem Weg abweichst. Widerstehe dieser Versuchung.

    Schreibe eine Liste von Konsequenzen auf, falls du ein Ziel nicht erreichst. Auch diese Liste darf höchsten aus fünf Einträgen bestehen.

    Vermerke schriftlich jeden einzelnen Abend nach dem Iftar für jedes der höchstens fünf Ziele deine Leistung: erreicht oder nicht erreicht. Es gibt nichts dazwischen, keine halben Sachen. Sei ehrlich mit dir selbst, nicht überkritisch, nicht lax. Falsche Bescheidenheit hilft dir hier langfristig nicht weiter. Versuche schlicht so objektiv wie möglich zu bewerten, ob das Ziel heute erreicht wurde oder nicht. Deine konkreten Ziele werden dir das vereinfachen.

    Jedes „erreicht“ für ein Ziel lässt dich deine Dankbarkeit zu Gott aussprechen, mit der Zunge und mit dem Herzen. Jedes „nicht erreicht“ lässt dich Gott für den nächsten Tag um Stärke ersuchen. Zusätzlich bedeutet jedes „nicht erreicht“ für dich jeweils eine der zuvor festgelegten Konsequenzen, die du dir aus der Liste der Konsequenzen aussuchst. Du darfst eine Konsequenz auch mehrfach auswählen. Diese ausgewählten Konsequenzen setzt du entweder sofort um, noch vor dem Schlafengehen, oder im Laufe des nächsten Tages, noch vor dem Iftar. Setze die Konsequenz unbedingt um!

Verfahre so jeden einzelnen Tag des Monats Ramadan. Brich die Challenge auf keinen Fall ab, egal was schiefgeht, auch wenn du eine Konsequenz vergisst umzusetzen oder absichtlich vernachlässigt hast. Sammle deine Gedanken am Abend und nimm die Challenge erneut auf.
Die Ramadan-Challenge 2018 als Online-Tabelle

Wie du diese Challenge schriftlich notierst, ob mit einem Stichwortzettel, einer mit Lineal gezogenen Tabelle oder als Tagebuchtext, ist ganz dir überlassen. Um es dir aber zu vereinfachen, habe ich eine Google-Docs-Tabelle erstellt, mit den Daten des diesjährigen Monats Ramadan, den Wochentagen (beginnend ab Donnerstag, ändere das ggf. für dich auf Mittwoch, falls du am Mittwoch den ersten Ramadan begehst), der Liste der Ziele und Konsequenzen und der Kontrollspalte. Die Tabelle ist mit Beispieleinträgen vorausgefüllt, um das System zu verdeutlichen. Du kannst dir diese Tabelle kopieren (Datei → Kopieren, hierfür musst du in Google eingeloggt sein) und in deine private Google-Docs-Ablage legen oder lokal als Excel-Tabelle führen (Datei → Herunterladen als → Microsoft Excel, hierfür ist kein Login notwendig). Fülle ausschließlich die gelb markierten Felder aus.

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Die Tabelle zur Ramadan-Challenge 2018 findest du hier.

Lass dir nicht von deinem Ego einreden, dass du das nicht bräuchtest oder dass du dafür keine Zeit hättest oder, falls du diesen Artikel erst nach Beginn des Fastenmonats liest, dass es schon zu spät sei für diese Challenge. Jeder dieser Gedanken sollte dich im Gegenteil motivieren, denn er beweist, wie nötig du es hast und wie sehr es dir helfen wird.

Bist du bereit, die Challenge gegen und für dich selbst aufzunehmen? Es gibt keinen besseren Monat als diesen und keinen besseren Zeitpunkt in deinem Leben als jetzt. Dein Leben wird nach der Challenge ein anderes sein, weil du ein anderer sein wirst – so Gott will.

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