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AUFRUF ZUR WAHRHEIT UND VERKÜNDIGUNG

Allgemeines

Verkündigung und Aufruf zur Wahrheit gestatten nicht, zu Fabrikationen und falschen Mitteln zu greifen. Im Heilige Qur'an spricht Gott zum Propheten:

Und wenn wir dich nicht (mit dem Qur 'an) gestärkt hätten, so hättest du dich ihnen nur wenig zugeneigt.

(Heiliger Qur'an, Sure 17, Vers 74-75)

34 Mit Bezug auf den vorher erwähnten Angriff auf die Karawane

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O Prophet ! Wäre nicht unsere Gunst gewesen, hättest du einen Fehler gemacht. Was war der Fehler des Heiligen Propheten? Die Ungläubigen baten ihn, ihre Götzen ein Jahr lang in Ruhe zu lassen, wenn er von ihnen die Annahme des Islam wolle. Wiewohl der Heilige Prophet nicht so entschied, vielleicht spekulierte er mit einem Kompromiss, um diese Leute zur Wahrheit hinzuleiten. Er empfing (von Gott) den Befehl, keinen Kompromiss einzugehen, denn dieser ist mit der Natur des Glaubens unverträglich. Wäre diese Sache nicht eine Frage des Islam-Glaubens und der Wahrheit gewesen, und wären einzig die sozialen Rechte des Individuums betroffen gewesen, wie beispielsweise eine Lüge, um das Leben eines Menschenwesens zu retten, so wäre solch ein Kompromiss nicht negativ gewesen, da er später fruchtvolle Ergebnisse gebracht hätte. Aber hinsichtlich Glauben, wenn die Leute zu Gott hingerufen werden, wenn sich die Erörterung nicht auf Wahrheit gründet und das später aufgedeckt wird, werden die Menschen abgestoßen werden. Das wiederum wird ein schwerer Schlag für den Islam sein, mit dem man sich nicht abfinden kann, und der Islam gestattet keineswegs, zu Lügen zu greifen, um zur Wahrheit zu kommen.

Der verstorbene Hadschi Mirza Hussein Nuri (Gott habe ihn selig), ein führender Kopf der schiitischen Überlieferung - ein wirklich erfahrener Erzähler von Überlieferungen - starb im Jahre 1321 nach Hidschrah35. Mein verstorbener Vater (Gott habe ihn selig) sagte, dass er nach Nadschaf (im Irak) zum Studium ging, und dort hörte er den verstorbenen Hadschi Nuri predigen und diesen Qur'anvers erwähnen:

Von keiner Sache sage: "Morgen will ich das tun !" außer du fügst hinzu: "So Allah will !"

(Heiliger Qur'an, Sure 18, Vers 23-24)

Hadschi Nuri wurde kurz danach krank und starb. Er war der Lehrer des verstorbenen Hadschi Scheich Abbas Qumi (Gott habe ihn selig).

35 ca. 1903 A. D.

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Ich las sein Büchlein „Lu'lu wa Mardschan" in einem Mal vom Anfang bis Ende. Ich war sehr bewegt durch dieses Buch, das davon handelt, wie man predigen solle, und es wurden einige Prediger kritisiert, die nicht immer die korrekte Methode beachten. Die Dinge, die von einigen Predigern vergessen werden sind:

1.) Sie sagen nicht die Wahrheit, wenn sie meinen, falls sich eine schwache Hadith (Überlieferung) später als irrig erweist, so wäre das nicht schlimm, denn das Ziel sei wichtig.

2.) Sie glauben, ihr Ziel sei, die Leute so aufzustacheln, dass sie über Imam Hussein klagend schreien, und daher wäre das Ziel ein heiliges Ziel.

Er widmete die Hälfte des Buches der Falschheit und der Wahrheit; er betont dabei, wie streng der Islam unter allen Umständen verbietet, zur Lüge zu greifen, auch wenn man die Religion verkünde. Die andere Hälfte des Buches beschäftigt sich mit der Aufrichtigkeit in der Verkündigung, selbst wenn man die Leute zum Tränenvergießen über Imam Hussein bringt.

Hinsichtlich Mittel und Ziele erwähnt er auch interessante Punkte. Beispielsweise spricht er über einen indischen Gelehrten, der ihn bat, ein Buch zu schreiben, worin jene verurteilt werden, die lügen oder eine falsche Ahadith (Überlieferungen) auf dem Lehrerpult rezitieren. Er antwortete ihm, dass diese Lügen schon in dem eigentlichen Zentrum der Gelehrsamkeit fabriziert werden. Dann erwähnte er die Geschichte vom Gelehrten aus Yazd, der die Wüste durchreiste, um die Grabmal-Moschee des Achten Schiitischen Imams, Ali Reza in Maschhad zu besuchen. Da dies geschah während des Monats Muharram und während der Aschura-Nacht, war er besorgt, er könne Maschhad oder eine größere Stadt nicht erreichen, wo er der Klagefeier für Imam Hussein beiwohnen könne. Da er keine andere Wahl hatte, entschloss er sich, in einem Dorf zu bleiben und der dortigen Klagefeier beizuwohnen. Dort war ein Prediger, der die Lehrkanzel (Minbar) bestieg und der Moschee-Helfer übergab ihm einen Sack voller Steine. Er (der Fremdling) war überrascht zu sehen, dass

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niemand bei der Rezitation des Predigers schrie und der Prediger löschte die Lichter aus und warf die Steine ins Volk. Die Leute begannen zu schreien und zu rufen. Nach der Feier fragte der Gelehrte aus Yazd den Prediger, warum er solch ein Verbrechen begangen habe. Der Prediger antwortete: "Das ist die einzige Weise, um die Leute zum Schreien über den Imam Husayn zu bringen, und ich muss jegliches Mittel benutzen, um sie zum Schreien zu bringen."

Der Gelehrte aus Yazd sagte ihm, er irre sich, und Imam Hussein (a.) hätte genug herzzerreißende Geschichten, welche die Leute zum Weinen brächten, wenn sie wahre Anhänger Husseins wären. Aber wenn die Leute nicht wüssten, wer Imam Hussein sei, würden sie die nächsten hundert Jahre nicht weinen.

Wenn man die Leute zum Islam aufruft und die Botschaft des Islam verkündet, sollte man nicht den geringsten Fehler machen, denn Gott hat garantiert, Seinem Gesandten bei der Verkündung des Gotteswortes zu helfen:

Wahrlich helfen werden wir unseren Gesandten und denen, die gläubig sind, im Leben Diesseits und an dem, an welchem die Zeugen auftreten ... (Heiliger Qur'an, Sure 40, Vers 51)

O Propheten! Ihr folgt dem richtigen Pfad und der Wahrheit und Wir werden die Wirklichkeit garantieren. Die Propheten handelten auf Gottes Befehl, um Ziele zu verwirklichen. Daher ist es uns Predigern nicht gestattet, jegliches Mittel einzusetzen, um die Leute zur Islam-Religion und zum Glauben zu rufen. Ein bedenkenloser Mitteleinsatz wird negative Ergebnisse bringen.

Jene die über keine umfangreichen echten Quellen verfügen, müssen Lügen fabrizieren. Wir sind so reich an wahren Quellen, dass es selbst ein Fehler wäre zu meinen, man müsse eben Lügen fabrizieren. Wenn wir die Leute über Imam Hussein zum Weinen bringen wollen, so ist das Aschura-Ereignis voller heroischer, sentimentaler, pathetischer, attraktiver und erhebender und herzzerreißender Sze-

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nen, dass die bloße Erwähnung des Namen Hussein genug ist, um bei Leuten Tränen vergießen zu lassen, vorausgesetzt sie haben einen Funken von Glauben in ihrem Herzen. Man sagt, dass die Liebe zu Imam Hussein im Herzen eines jeden Gläubigen verborgen ist: "Mein Opfertod ist mit Tränen verbunden. "36

Der verstorbene Muhaddith Qumi sagt in seinem Buch "Nafthat-ul-Masdur", dass Abu Harun ein blinder aber sehr fähiger Poet war. Er schrieb gelegentlich Lobeshymnen auf Imam Hussein. Er war der Gefährte des sechsten Schiitischen Imam Sadiq, und er sagt, dass er einstens den Imam besuchte. Der Imam bat ihn, einen Lobeshymne über seinen berühmten Urgroßvater Imam Hussein zu rezitieren. Abu Harun kam dem Wunsche nach, und der Imam forderte alle Frauen des Hauses auf, der Hymne hinter einem Vorhang zuzuhören. Abu Harun begann mit seiner neuesten Hymne. Schon beim fünften rezitierten Vers gab es einen Aufschrei im Hause, und Imam Sadiq ver-goss Tränen und seine Schultern zitterten. Als sich das Schreien verstärkte, bat der Imam den Poeten, das Rezitieren zu stoppen. Ich sollte sagen, dass die Hymne zu den besten der Lobpreisungen gehörte, denen ich jemals lauschte. Ich memorierte die Hymne aus dem Buche "Nafthat-ul-Masdur", während ich noch ein junger Student in Maschhad war. DieHymne lautet wie folgt:

"O Wandersmann !

O milder Wind !

Verharre am Grabe Husseins, der Sohn Alis, und gib ihm die Botschaft seiner Freunde und Anhänger !

O milder Wind !

Nimm unsere Botschaft zu den heiligen Gebeinen des Imam Hussein. Sage: O Gebeine, ihr seid immer gesättigt

mit den Tränen der Freunde Husseins.

Wenn sie (die Freunde Husseins) dich vom Wasser absperrten, wenn sie Imam Hussein peinigten durch höchsten Durst, die Freunde des Imam Hussein sättigen nun die Gebeine

36 Quelle: Bihar-ul-Anwar, Neue Edition, Vol. 44, Seite. 279-280

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mit ihren Tränen alle Zeiten.

O milder Wind !

Wenn du am Leichnam dieser Menschen vorbeistreichst, begnüge dich nicht mit einem schnellen Gruß,

sondern verharre dort für eine gute Weile.

Gedenke der Mühsale, die Imam Hussein hatte

und vergieße Tränen wie eine Mutter,

die den einzigen Sohn verlor.

Schreie so wie sie für den reinen Sohn (Hussein)

dieses reinen Vaters und dieser reinen Mutter.

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