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Wednesday 17th of July 2024
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Gott als Sch ööpfer

Gott als Sch ööpfer

Das Verhältnis von Gott zum Menschen hat zwei Seiten: Zum einen wird erwartet, dass sich der Mensch Gott als seinem Schö öpfer zuwendet. Die andere Seite ist, dass sich Gott als Sch ööpfer aus Barmherzigkeit heraus verpflichtet, für den Menschen und alle seine Belange zu sorgen. Es ist ganz interessant, dass man im Koran von 100 Namen und noch mehr Eigenschaften Gottes spricht. Die, die einzige Eigenschaft jedoch, zu der Gott selbst sich im Koran verpflichtet, ist Barmherzigkeit. Er ist also derjenige, der für den Menschen sorgt, derjenige, der jedem das zukommen läßt, was er für ihn das beste hält. Dies gilt nicht nur für das Leben des Menschen in dieser Welt, sondern für die Existenz des Menschen schlechthin, von seiner Geburt bis hin zum jenseitigen uneingeschränkten Leben. Gott behauptet im Koran mehrfach von sich, dass er niemandem Unrecht zufügen werde. Dies gilt auch für das Leid. Es stellt sich die Frage, ob hier ein Unrecht geschehen ist. Das ist nicht der Fall. Was was wir Menschen an der Sch ööpfung als negativ bezeichnen, ist aus der gö öttlichen Perspektive gesehen, mit anderen Maßstäben zu messen. Krankheit, Behinderung, Altsein, Schwäche usw. sind aus g ööttlicher Perspektive nichts Negatives und nichts Bö öses. Das ist der erste Abschnitt, der die Beziehung des Menschen zu Gott beleuchtet. Der Koran bleibt aber nicht dabei. Er geht genauer auf die Realität des Lebens ein. Er beschreibt eine zweite M ööglichkeit wodurch Leiden entstehen kann: durch eine besondere Form der Überheblichkeit. Sie beschreibt, besonders den Menschen, der von Gott nichts wissen will, der glaubt, Gott nicht zu brauchen und auch keinen Grund hat für andere Menschen dazusein. Hieraus ergibt sich eine Überheblichkeit gegenüber den Anderen und Andersartigen. Die Anderen in diesem Sinne sind Leidende, Schwache, Behinderte usw. Hier muss das Wort "Mustasaf" erläutert werden. Mustasaf ist dasjenige, was zur Schwäche geführt worden ist. Das bezeichnet das, was nicht einfach ohnehin schwach ist, sondern eine Form der Schwäche, an der andere schuld sind, an, der andere Verantwortung tragen. Also so gesehen, hat es die Gesellschaft im Großen und Ganzen mit zwei Kategorien zu tun. Eine, die sich ganz über alles erhaben fühlt, die weder Gott noch die anderen Menschen kümmert. Eine andere Gruppe von Menschen steht dieser Kategorie Menschen gegenüber. Es sind die, die alle mö lang=FA öglichen Leiden haben, die ihnen zugefügt wurden, z. B. indem sie vernachlässigt wurden. Diese zweite Gruppe, die geschädigt wurde, ist dem Koran bekannt. Deswegen sieht der Koran den menschlichen Wert nicht in dessen Macht, in seinem Reichtum, in seinem Genuß. Nein, die Reichen und Rücksichtslosen werden für andere Menschen zur Last, wenn sie nicht den Verpflichtungen nachkommen, die sich durch Reichtum, durch Gesundheit oder durch Macht ergeben. Wir müssen uns also vor allem diese beiden Gruppen vorstellen. Jetzt kommt Gott selbst ins Spiel: Gott selbst gibt sich als der Vertreter der Schwachen und Leidenden aus. Das ist auch juristisch so, nicht einfach nur moralisch. Es gibt Gottesrechte, Menschenrechte usw., aber gibt es auch Rechte der Gemeinschaft. Diese Rechte der Gemeinschaft werden in der islamischen Jurisprudenz immer als Rechte Gottes bezeichnet. Das heisst, Gott vertritt die Gemeinschaft, Gott vertritt die Schwächeren gegenüber denjenigen, die, die Gemeinschaft verletzen. Das geht soweit, wie dies in Sure 80 von Vers 1 bis Vers 15 behandelt wird. Beschrieben wird eine Geschichte, ein Ereignis, das bei Mohammed und durch Mohammed und mit Mohammed entstanden ist. Zunächst zitiere ich es, dann erkläre ich es. Vielleicht doch muss ich sagen worum es sich handelt, denn sonst werden die Sätze nicht klar. Es ist bekannt, dass Mohammed bestrebt war, seinen eigenen Stamm zum Islam zu bekehren. Sein Stamm war der gr öößte, der wichtigste, der stärkste Stamm in Arabien. Eines Tages saß er mit den Häuptern seines Stammes zusammen und wollte sie natürlich vom Islam überzeugen. Da kam ein Blinder herein. Mohammed nimmt ihn nicht ernst genug. Er, Mohammed, runzelte die Stirn und kehrte sich ab, weil der Blinde zu ihm kam. Hierfür wird Mohammed getadelt. "Du widmest dich den Starken, den Hochmütigen, denen, die sich verhalten, als wären sie auf niemanden angewiesen. Und es kümmert dich nicht, dass diese sich nicht ändern wollen. Wer aber zu dir eilig kommt und dabei gottesfürchtig ist, dem schenkst du keine Aufmerksamkeit." Das ist ein typisches Beispiel der Einstellung Gottes zu dem Leidenden. Dieses Beispiel kennzeichnet die ethische Einstellung des Islam zum Leid, es bestimmt den Umgang mit dem Leiden im islamischen Alltag. Das Beispiel stellt jedoch klar, dass alle Menschen vor Gott gleich sind. Diese Gleichheit der Menschen vor Gott wird auch im Sure 30, Vers 30 ausdrücklich angesprochen. Es gibt lediglich eine unterschiedliche Gottnähe durch Frö ömmigkeit: der Fr lang=FA öömmste ist Gott näher als der weniger Fromme. Das ist der einzige Unterschied, den es zwischen Menschen gibt. Diesen Unterschied gibt es aber nicht unter den Menschen selbst. Die Menschen unter sich sind gleich, vor Gott sind wir auch gleich. In diesem Sinne verlasse ich den Koran und zitiere ein paar S ätze aus der Sunna. Wenn Gott ein Volk liebt, wird er es segnend mit Leiden prüfen. Leiden ist ein Zeichen der Liebe Gottes. Die Pflicht der Anderen gegenüber den Leidenden ist, es, dem Leidenden in Liebe zu helfen, dafür zu sorgen, dass Leiden nicht entsteht und dafür dankbar zu sein, dass sie vom Leid verschont geblieben sind. So verstanden sind der Schwerbehinderte, der Kranke und der Schwache Zeichen Gottes für die Gemeinschaft. Durch diese Leidenden erinnert man sich erst recht an Gott. Durch diese Leiden wird die schädliche Überheblichkeit ein wenig vermindert. Es kommt zum Bewußtsein, dass jedem zu jeder Zeit das gleiche passieren kann. Jedem wird die Abhängigkeit von Gott bewußt. Denn den Leidenden wird von Gott immer wieder - so die Sprache des Korans oder die Sprache der Sunna - Geduld empfohlen. Geduld unter dem Hinweis, dass es nicht nur das diesseitige Leben gibt. Je gr öößer die Geduld ist, umso eher ist es mö öglich, mit dem Leiden fertig zu werden, um so intensiver ist es mö lang=FA öglich, sich auf das ewige Leben vorzubereiten. Wem Gott ein Leben mit Leiden gibt und er trotzdem Gott gegenüber dankbar ist, der hat viel von Gott zu erwarten. Ich komme jetzt zum dritten Punkt. Es ist die Frage, ob das Leiden als eine Strafe gedacht ist, als Ermahnung oder als Prüfung.

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