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Die Äussere Welt innerhalb unseres Gehirns

Die Äussere Welt innerhalb unseres Gehirns

Durch die physikalischen Tatsachen, die wir bis jetzt erklärt haben, gelangen wir zu einem unstreitigen Ergebnis: Alles, was wir sehen, berühren, hören und was wir als "Materie", "Welt" oder "Universum" bezeichnen, sind einzig und allein die elektrischen Signale, die in unserem Gehirn entstehen.

Jemand der eine Frucht isst, ist mit der Vorstellung dieser Frucht im Gehirn konfrontiert, nicht direkt mit der Frucht selbst. Der Gegenstand, der von ihm als Frucht bezeichnet wird, besteht nur aus der Wahrnehmung der elektrischen Signale im Gehirn, die die Form, den Geschmack, den Geruch und die Oberflächenbeschaffenheit der Frucht wiedergeben. Wenn man den Sehnerv, der das Gehirn erreicht, durch-trennen würde, würde das Bild der Frucht verschwinden. Schon die Störung eines Nervs, der von den Sensoren in der Nase zum Gehirn reicht, ließe den Geruchssinn verschwinden. Denn die Frucht ist nichts anderes als die Deutung der elektrischen Signale durch das Gehirn.

Ein anderer Punkt, den man durchdenken sollte, ist das Entfernungsgefühl. Zum Beispiel ist der Abstand zwischen uns und diesem Buch nur ein Gefühl der Leere, welches im Gehirn gebildet wird. Gegenstände, die einem Menschen entfernt zu sein scheinen, befinden sich auch nur in seinem Gehirn. Jemand, der die Sterne am Himmel betrachtet, "weiß", dass sie Millionen Lichtjahre von ihm entfernt sind. Doch sind die Sterne in ihm, nämlich im Sehzentrum seines Gehirns. Während wir diese Zeilen lesen, befinden wir uns tatsächlich nicht innerhalb des Raums, sondern der Raum befindet sich in uns. Wir glauben, dass wir uns innerhalb des Raumes befinden, weil wir unseren Körper sehen. Aber wir sollten nicht vergessen, dass auch unser Körper ein Bild ist, das innerhalb unseres Gehirns gebildet wird.

Für alle unsere Sinne gilt dasselbe: Wenn wir glauben, den Ton des Fernsehgerätes im Nebenraum zu hören, hören wir den Ton in unserm Gehirn. Es ist nicht möglich zu beweisen, dass es einen Raum nebenan gibt oder dass von einem Fernsehapparat in diesem Raum ein Geräusch kommt. Die Stimme, die aus der Entfernung kommt, oder das Gespräch eines Menschen neben uns wird tatsächlich im Hörzentrum unseres Gehirns, das nur eine Größe von einigen Zentimetern hat, wahrgenommen. Außerhalb dieses Zentrums gibt es keine Begriffe wie "rechts", "links", "vorne", "hinten". Das heißt: k Bold"; mso-bidi-font-family: 'PalatinoT<6BB2>k Bold';">Es gibt keine Richtung, aus der die Stimme kommt.

Bei den Gerüchen, die wir riechen, verhält es sich ebenso. Keiner der Gerüche kann uns aus der Entfernung erreichen. Wir nehmen an, dass die Reize, die in unserem Geruchszentrum entstehen, die Gerüche der Gegenstände draußen sind. Doch so wie die Erscheinung einer Rose im Sehzentrum gebildet wird, entsteht auch der Geruch dieser Rose in ähnlicher Weise innerhalb des Geruchszentrums. Draußen gibt es weder eine Rose noch einen Geruch, der dieser Rose angehört...

Denn die "äußere Welt", die unsere Sinne uns vorspielt, ist nichts anderes als die Ganzheit der elektrischen Signale, die gleichzeitig unser Gehirn erreichen. Unser Gehirn interpretiert unser Leben lang diese Signale. Wir leben weiter, indem wir diese Signale für das "äußere" Original der Materie halten, ohne dass wir merken, wie wir uns irren; und wir irren uns, denn wir können durch unsere Sinne die Materie selbst nie erreichen.

Was die Signale, die wir als die Außenwelt ansehen, interpretiert und verständlich macht, ist wiederum unser Gehirn. Betrachten wir unseren Hörsinn: Es ist unser Gehirn, das die Schallwellen, die unser Ohr erreichen, in eine Sinfonie umwandelt, indem es diese Schallwellen interpretiert. Das heißt, die Musik ist eine Wahrnehmung, die unser Gehirn bildet. Wenn wir Farben sehen, erreichen nur unterschiedliche Wellenlängen des Lichts unser Auge. Was diese unterschiedlichen Wellenlängen in Farben umwandelt, ist wieder unser Gehirn. In der Außenwelt gibt es keine Farbe. Weder sind der Apfel rot und der Himmel blau, noch sind die Bäume grün. Sie besitzen diese Farben nur deshalb, weil wir sie so wahrnehmen. Die Außenwelt ist vollständig abhängig von demjenigen, der sie wahrnimmt.

So verursacht zum Beispiel eine kleine Störung in der Retina des Auges die Farbenblindheit. Einige Menschen nehmen die Farbe blau als grün, einige die rote Farbe als blau wahr, und einige nehmen die Farben als unterschiedliche Töne der Farbe grau wahr. An dieser Stelle ist es nicht mehr wichtig, ob die Objekte draußen farbig sind oder nicht.

Der berühmte Denker Berkeley betont diese Tatsache mit folgenden Worten:

Anfangs wurde angenommen, dass die Farben, die Gerüche usw. tatsächlich bestehen; später aber wurden solche Meinungen abgelehnt, und es wurde gesehen, dass diese nur durch unsere Sinne existieren.18

Zusammengefasst kann man sagen: Wir sehen die Objekte nicht deswegen farbig, weil sie farbig sind oder draußen eine materielle Existenz haben, denn alle Eigenschaften, die wir diesen Objekten zuschreiben, befinden sich nicht in der äußeren Welt, sondern in uns.

Aber was bleibt dann übrig von der "äußeren Welt"?

 

Muss die Aussenwelt Existieren?

Bis jetzt haben wir ständig von einer äußeren Welt und auch von einer Welt der Wahrnehmungen, die wir sehen und die in unserem Gehirn entsteht, gesprochen. Aber wir können die "äußere Welt" niemals erreichen. Wie können wir dann wissen, ob diese Welt wirklich existiert oder nicht?

Wir können es nicht wissen. Da jedes Objekt nur eine Summe von Wahrnehmungen ist, und da die Wahrnehmungen nur im Verstand bestehen, ist die einzige Welt, die existiert, die Welt der Wahrnehmungen. Die einzige Welt, die wir erkennen, ist die Welt, die in unserem Verstand entworfen, gefärbt und vertont wird. Die einzige Welt, deren Existenz wir sicher sein können, ist diese Welt.

Wir können nie beweisen, dass die Wahrnehmungen, die wir uns in unserem Gehirn ansehen, materielle Gegenstücke haben. Es ist durchaus möglich, dass diese Wahrnehmungen von einer künstlich hergestellten Quelle verursacht werden.

Dies können wir mit folgendem Beispiel in unserem Verstand darstellen:

Nehmen wir an, man hätte unser Gehirn von unserem Körper getrennt und würde es in einem Glasgefäß künstlich am Leben erhalten. Weiterhin nehmen wir an, man hätte daneben einen Computer gestellt, der imstande ist, alle notwendigen Signale zu erzeugen. Dieser Computer soll nun die elektrischen Signale der Daten wie Geruch, Erscheinung und Schall, die irgendeinem Ort zugehörig sind, erzeugen und speichern. Jetzt verbinden wir diesen Computer mit Hilfe elektrischer Kabel mit den Wahrnehmungszentren im Gehirn und senden elektrische Signale zum Gehirn. Immer wenn unser Gehirn diese Signale wahrnimmt, wird es, besser gesagt werden wir den Ort sehen und erleben, dessen Gegenwert diese Signale entsprechen.

Wir könnten von diesem Computer zu unserem Gehirn auch elektrische Signale senden, die unser Aussehen repräsentieren. Wenn wir zum Beispiel alle elektrischen Gegenwerte der Sinne wie das Sehen, Hören, Berühren, die wir wahrnehmen, während wir an einem Tisch sitzen, zu unserem Gehirn senden, dann würde unserer Gehirn beispielsweise glauben, dass es sich bei ihm um einen in seinem Büro sitzenden Geschäfts-mann handelt. Solange die Reize aus dem Computer das Gehirn erreichen, wird auch diese imaginäre Welt fortbestehen. Es wird nie bemerken, dass es nur aus einem Gehirn besteht. Denn damit innerhalb des Gehirns eine Welt entstehen kann, ist es ausreichend, dass die erforderlichen Reize die betreffenden Zentren des Gehirns erreichen. Diese Reize können auch aus einer künstlichen Quelle, wie aus einem Tonbandgerät kommen.

Der bekannte Wissenschaftsphilosoph Bertrand Russell sagt zu diesem Thema:

...Wenn es sich um den Tastsinn der Finger handelt, der entsteht, wenn wir unsere Finger auf einen Tisch drücken, so handelt es sich dabei um einen elektrischen Einfluss der Elektronen und Protonen an den Fingerspitzen. Gemäß der modernen Physik entsteht dieser Effekt auf Grund der Nähe von Elektronen und Protonen auf der Tischoberfläche. Wenn der gleiche Effekt an unseren Fingern auf einem anderen Weg verursacht würde, dann würden wir dasselbe fühlen, obwohl es keinen Tisch gibt.19

Es ist ganz leicht, dass wir uns irren, indem wir die Wahrnehmungen, die keine materiellen Gegenwerte haben, als Realität ansehen. Ebenso passiert es uns auch in unseren Träumen. Im Traum erleben wir Ereignisse, sehen wir Menschen, Objekte und Orte, die vollständig real erscheinen. Aber sie alle sind nichts anderes als eine Wahrnehmung. Zwischen Traum und tatsächlicher Welt gibt es keinen grundlegenden Unterschied: Beide werden im Gehirn erlebt.

 

Wer Nimmt Wahr?

Wie man bis hierher verstehen konnte, handelt es sich zweifellos bei der materiellen Welt, die wir als die äußere Welt bezeichnen und welche wir bewohnen, um eine in unserem Gehirn gebildete Welt. Die wichtigste Frage aber tritt an diesem Punkt auf: Wenn alle materiellen Wesen, die wir kennen, in Wirklichkeit nur eine Wahrnehmung sind, was ist dann unser Gehirn? Da unser Gehirn wie unsere Arme, unsere Beine oder wie ein anderes Objekt ein Teil der materiellen Welt ist, muss es wie die anderen Objekte auch eine Wahrnehmung sein.

Ein Beispiel über den Traum wird uns diese Tatsache erklären. Stellen wir uns entsprechend unserer bisherigen Ausführungen vor, dass wir uns in unserem Gehirn einen Traum betrachten. Im Traum werden wir einen eingebildeten Körper haben. Einen eingebildeten Arm, ein eingebildetes Auge, ein eingebildetes Bein und auch ein eingebildetes Gehirn. Wenn wir während unseres Traums gefragt würden "Wo siehst du?", würden wir antworten, "Ich sehe in meinem Gehirn", aber es gibt kein tatsächliches Gehirn. Es gibt nur einen eingebildeten Körper, einen eingebildeten Schädel und ein eingebildetes Gehirn. Der Wille, der die Bilder im Traum sieht, ist nicht das eingebildete Gehirn im Traum, sondern ein anderes Wesen, das weiter entfernt von diesem Willen ist.

Wir wissen, dass es zwischen dem Ort im Traum und dem Ort, den wir als den Ort des tatsächlichen Lebens bezeichnen, keinen physikalischen Unterschied gibt. Wenn dem so ist, dann ist es ganz sinnlos, dass wir, wie im obigen Beispiel, antworten, "In meinem Gehirn", wenn wir an dem Ort, den wir als den tatsächlichen Ort bezeichnen, gefragt werden, "Wo siehst du?". In beiden Fällen ist der sehende und wahrnehmende Wille nicht das Gehirn, denn das ist nur ein Stück Gewebe.

Wenn wir das Gehirn analysieren, erhalten wir nichts anderes als die Moleküle der Proteine und Fette, die sich auch in anderen lebendigen Organismen wiederfinden. Das heißt, in diesem Stück Gewebe, das wir als Gehirn bezeichnen, gibt es nichts, das sich die Bilder ansehen und das Bewusstsein entstehen lassen kann. Nichts also, was eine "Identität" schaffen könnte.

R. L. Gregory bringt diesen Irrtum, den die Menschen über die Wahr-nehmung der Bilder innerhalb des Gehirns begehen, so zur Sprache:

Eine Tendenz zu hinterfragen, wie die Augen im Gehirn Bilder entstehen lassen, besteht zwar, aber man sollte es unterlassen. Denn wenn gesagt wird, dass ein Bild im Gehirn entstanden ist, dann muss es drinnen noch ein Auge geben, welches dieses Bild sieht– aber um das Bild dieses Auges sehen zu können, wird man noch ein anderes Auge benötigen, ... und dies bedeutet, dass es endlose Augen und Bilder geben müsste. Das kann nicht möglich sein.20

Der grundsätzliche Punkt, den die Materialisten, die keine andere Daseinsform als die der Materie annehmen, beim besten Willen nicht verstehen können, liegt hier: Wem gehört das innere Auge, das sieht und wahrnimmt, was es sieht und eine Reaktion hervorruft?

Karl Pribrams Kommentar vor der Welt der Wissenschaft und Philosophie auf die Frage, wer das Wahrnehmende ist:

Seit den Griechen dachten die Philosophen über "den Geist in der Maschine", "den kleinen Menschen im Menschen" usw. nach. Wo ist das Ich – das Wesen, dass das Gehirn benutzt? Wer ist es, der die Tat des Wissens verwirklicht? Entsprechend der Auslegung des Heiligen Franziskus von Assisi, "Was wir suchen ist das, was das Sehende ist."21

Man denke jetzt daran: Das Buch in unserer Hand, das Zimmer, in dem wir sitzen, alle Bilder werden innerhalb unseres Gehirns gesehen. Aber sehen die Atome diese Bilder? Die blinden, tauben und unbewussten Atome?... Warum haben einige Atome diese Eigenschaften erworben und die anderen nicht?.. Bestehen alle Sinne, das Denken, Begreifen, die Erinnerung, die Freude und das Ärgern aus chemischen Reaktionen zwischen Atomen?

Wenn wir über diese Fragen sorgfältig nachdenken, merken wir, dass es sinnlos ist, in den Atomen nach einem Willen zu suchen. Es ist offensichtlich, dass die Existenz, die sieht, hört und fühlt, eine über der Materie stehende Existenz ist. Diese Existenz ist lebendig und ist weder Materie noch ein Bild. Diese Existenz steht in Kontakt mit den Wahrnehmungen, indem sie unsere Körpererscheinung benutzt.

Diese Existenz ist die Seele.

Die Gesamtheit der Wahrnehmungen, die wir als die materielle Welt bezeichnen, ist nur eine Phantasievorstellung, die von dieser Seele beobachtet wird. Ebenso wie der Körper, den wir in unserem Traum besitzen und die materielle Welt, die wir in unserem Traum sehen, keine Wirklichkeit haben, hat auch das Universum, in dem wir leben und der Körper, den wir besitzen, keine materielle Wirklichkeit.

Die reale Existenz ist die Seele. Die Materie besteht nur aus den Wahrnehmungen, die die Seele sieht. Die intelligenten Wesen, die diese Zeilen schreiben und lesen, sind nicht die Atome und Moleküle und auch nicht die chemischen Reaktionen zwischen ihnen, sondern die Seelen.

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