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Wofür ist Zakat zu leisten?

Wofür ist Zakat zu leisten?

Im Koran steht dazu (2:219): "Und sie befragen dich, was sie ausgeben sollen. Sprich: Den Überschuss." Vom Propheten M. (s.s.) ist überliefert, dass er sagte: "Die Zakat ist nur vom Reichtum zu entrichten."

Das heißt, dass ein bestimmtes Minimum an Vermögensmasse vorhanden sein muss, ab dem die Zakat-Pflicht beginnt. Zakat ist von verschiedenen Vermögensarten zu leisten, nicht nur von Kapitalvermögen z.B. auf Viehbestand, auf tierische und landwirtschaftliche Produkte, auf Bodenschätze, auf Aktien und Wertpapiere, auf Immobilien- und Grundvermögen usw. sowie auch auf Lohn- und Gehaltseinkommen.

Wenn von diesen Vermögenswerten etwas über einen Mindestzeitraum in Besitz ist und die Erhebungsgrenze,
also das Mindestvermögen, überschritten wird, ist Zakat zu entrichten. Bei Kapitalvermögen und einigen anderen Vermögensarten beträgt sie 2,5 % des errechneten Überschusses bzw. Gewinnes.

Verantwortung für Tiere

Abschließend noch einige Worte zur Verantwortung des Menschen gegenüber seinen Mitbewohnern auf der Erde, den Tieren. Die Tiere gehören zu der dem Menschen anvertrauten Schöpfung. Natürlich darf der Mensch aus der Schöpfung Nutzen ziehen, wie bereits erwähnt, und die Tiere sind ein Teil der Schöpfung. Der Prophet selbst hat aber durch sein Wort und sein Beispiel einen Rahmen gesetzt, innerhalb dessen das vielfältige Nutzenziehen statthaft und außerhalb dessen es unstatthaft ist. Freundlichkeit gegenüber Tieren ist ein Teil des guten Glaubens und der islamischen Auffassung von Barmherzigkeit. Deswegen gibt es auch Belohnung für eine gute Tat an jedem Lebewesen. Grausamkeit gegen Tiere wird durch Beispiele aus der Überlieferung als hinreichender Grund angesehen, dereinst von Gott streng bestraft zu werden.

Das Töten von Tieren aus nichtigem Grund und die Tierquälerei hat der Prophet Muhammad strengstens untersagt.
Folgender Ausspruch des Propheten wurde überliefert, den ich hier zitieren möchte: "Wer einen Sperling oder ein noch kleineres Tier grundlos tötet, den wird Allah am Jüngsten Tag danach fragen." Jemand wollte wissen: "Gesandter Allahs, was ist ein guter Grund?" Er antwortete: "Das Tier zu töten und zu essen, aber nicht, ihm den Kopf abzuschlagen und es wegzuwerfen."

In diesem Lichte muss auch die Frage der Tierversuche gesehen werden. Ein rein wirtschaftlicher Aspekt ist nach islamischen Grundsätzen kein "guter Grund", ein Tier zu töten oder es leiden zu lassen. Wo andere Möglichkeiten offen stehen würde der Islam jedenfalls die Alternativen vorziehen.

In diesem Zusammenhang kurz einige Worte zum Schlachten. Die islamischen Regeln für das Schlachten bestehen darin, dem Tier auf die schnellste und am wenigsten schmerzende Weise das Leben zu nehmen. Das geschieht derart, dass die Kehle durchschnitten wird, damit es ausbluten kann. Dazu muss das Messer geschärft und das Tier beruhigt werden, um ihm unnötiges Leid so weit wie möglich zu ersparen. Deshalb soll es vor dem Schlachten nicht das Messer zu sehen bekommen oder ein anderes Tier vor seinen Augen geschlachtet werden. Außerdem muss der Name Gottes bei der Schlachtung ausgesprochen werden, womit der Vorgang rein gemacht wird. Der Mensch hat zwar die Macht das Tier zu töten, aber Gott ist der Schöpfer, dem alles gehört. Die Tötung ist kein Akt der Aggression oder der Willkür, sondern erfolgt allein auf Grund der göttlichen Erlaubnis zum Verzehr. Dies wird durch die Nennung des Namens Gottes zum Ausdruck gebracht.

Schlussbetrachtung

Somit bin ich am Ende meiner Ausführungen zum Thema "Verantwortung für die Schöpfung". Ich bin fest davon überzeugt, dass die Religionen ein unerschöpfliches Potential haben für die Bewusstseins- und Gewissensbildung der Menschen, ob gläubig oder nicht, und dass dies für alle von größtem Nutzen ist.

Religion wird im Islam als jener Bereich betrachtet, in dem bewusst Verantwortung angestrebt und getragen wird. Aufrichtiger Glaube an Gott bedeutet, dass man grundsätzlich bereit ist, sich in allen Lebensbereichen an Seine Gebote zu halten und entsprechende Taten zu setzen. Glaube ohne Taten ist nur eine Hülse, ein Lippenbekenntnis.

Aus islamischer Sicht trägt der Mensch Schaden davon, wenn er den göttlichen Anleitungen nicht Folge leistet, während er nur gewinnen kann, wenn er die göttliche Rechtleitung Ernst nimmt. Gott als Schöpfer aller Dinge weiß am besten, was für Seine Schöpfung und Seine Geschöpfe gut ist. Er will mit Seinen Anweisungen den Menschen den Weg zum Heil und Frieden leicht machen, wie im Koran öfters betont wird.

Ich schließe mit Worten aus dem Koran, Surat-al-Asr (103:1-4):

"Bei der Zeit: Siehe, der Mensch geht wahrlich verloren, außer denen, die glauben und das Rechte tun und zur Wahrheit auffordern und zur Geduld."

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