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Über die kleinen und großen Sünden im Islam

Über die kleinen und großen Sünden im Islam

- Ayatollah Dastghaib Shirazi -

übersetzt von Hessam K.

 

Wenn man sich von den größeren Sünden fernhält, wird uns Allah die kleineren Sünden verzeihen. Im 31. Vers der Sura Nisa heißt es diesbezüglich: „Wenn ihr euch von den schwereren unter den euch verbotenen Dingen fernhaltet, dann werden Wir eure geringeren Übel von euch nehmen und euch an einen ehrenvollen Platz führen.“

 

Vom heiligen Propheten (ص) wird berichtet, dass er gesagt haben soll: „Ich schwöre bei Allah, in dessen Macht mein Leben ist. Wer fünfmal täglich betet, im Monat Ramadan fastet und sich von den Sünden fernhält, wird ins Paradies eintreten. Danach rezitierte er die obige Sura.“ [Tafseer Minhaajus Saadeqeen]

 

Wer eine große Sünde begeht und es später nicht bereut, ist ein Übertreter. Niemand darf hinter dieser Person sein Gebet verrichten. Sein Testament ist nicht akzeptabel und nach seinem Tod, wird er für seine Sünde nochmals bestraft werden. Durch die Fürbitte des Propheten Muhammads (ص) und seiner Nachkommen (ع), kann diese Person jedoch vor der Bestrafung gerettet werden. Der Gesandte Allahs (ص) sagt: „Meine Fürbitte gilt für die Sündigen unter meinen Nachfolgern.“ [Bihar-ul-Anwar vol.3]

 

Über das Thema der Fürbitte (Shafa'at) gibt es keine Zweifel. Im heiligen Quran sind genug Verse diesbezüglich und es gibt auch einige Mutawatir Überlieferungen (Ein Mutawatir Hadith ist ein Sahih Hadith der in jeder Überlieferergeneration von so vielen Muslimen überliefert wird, dass es ausgeschlossen ist, dass sie eine Falschaussage hätten absprechen können) dazu. Durch die Fürbitte des Propheten (ص) und der reinen Imame (ع), werden vor allem die Sünder begnadigt. Man sollte allerdings nun nicht anfangen zu sündigen, um danach auf die Fürbitte zu hoffen. Das wäre so, als würde man seine Hand in den Mund einer Schlange legen und darauf hoffen, dass bald ein Arzt vorbei kommt, um uns zu heilen. Man sollte nicht mit der Schlange spielen. Wenn man erstmal vergiftet ist, gibt es keine Garantie auf Heilung. Außerdem kann sich das Gift im ganzen Körper verbreiten und zum Tod führen. Es gibt also keine Garantie für eine Fürsprache und ein Sünder sollte sich dessen bewusst sein. Es gibt einige Menschen, die in die Hölle kommen und erst später durch die Fürbitte das Paradies betreten dürfen. Amir al-Muminin Ali ibn Abi Talib (ع) sagte: „Es gibt auch Leute die unsere Fürbitte erst nach 300.000 Jahren erhalten werden.“ [Bihar-ul-Anwar vol.3 zitiert von Ma'aniul Akhbaar]

 

Imam Ja'far as-Sadiq (ع) sagte: „Unsere Fürbitte gilt nicht für diejenigen, die das Gebet für unwichtig halten.“ [Bihar-ul-Anwar vol.3]

 

Der Gesandte Gottes (ص) sagte: „Wer das Gebet für etwas unwichtiges hält, gehört nicht zu mir. Bei Allah, er ist nicht von mir. Bei Allah, er wird mir nicht bei Haudh-e-Kauthar (der Brunnen im Paradies) begegnen.“ [Bihar-ul-Anwar]

 

Umar ibn Yazid sagte zu Imam Ja'far as-Sadiq (ع): „Ich habe dich sagen hören, dass alle Schiiten das Paradies betreten werden, wie sündig sie auch sein mögen.“ Der Imam antwortete: „Bei Allah, sie sollen alle dem Himmel angehören.“ Umar ibn Yazid fragte dann: „Auch wenn ihre Sünden groß sind und in großer Anzahl vorkommen?“ Der Imam (ع) sprach: „Alle Schiiten sollen durch die Fürbitte des Propheten und seiner Nachfolger am Tage der Jüngsten Gerichts das Paradies betreten. Aber ich mache mir Sorgen über Barzakh.“ Umar ibn Yazid fragte: „Was ist Barzakh?“ Der Imam (ع) sprach: „Barzakh ist der Aufenthalt im Grab. Darin werdet ihr weilen, bis zum Jüngsten Gericht.“ [Al Kafi]

 

Der heilige Prophet (ص) sagte: „Denke niemals, dass die Sünde eine Kleinigkeit wäre und halte dich fern von den großen Sünden. Am Tage des Gerichts wird der Diener seine Sünden erblinken und Blut weinen. Da wird Allah sagen: „Dies ist der Tag an dem jeder seine guten und schlechten Taten sehen wird und sich wünschen würde, dass ein großer Abstand zwischen ihm und seinen Sünden vorhanden wäre.“ [Bihar-ul-Anwar vol.17]

 

Imam Ja'far as-Sadiq (ع) sagte: „Es gibt keinen Menschen, der nicht im Herzen einen weißen Flecken hätte. Wenn er eine Sünde begeht, taucht dort ein kleiner schwarzer Fleck auf. Wenn er sich nun fernhält von Sünden verschwindet der schwarze Fleck, wenn er aber weiterhin sündigt, vergrößert sich die Dunkelheit und umgibt die Weiße im Herzen. Wenn der weiße Fleck vollkommen von der Dunkelheit umgeben ist, wird der Besitzer sich nie wieder bessern. Diese Überlieferung stimmt überein mit dem Vers: Nein, jedoch das, was sie zu tun pflegten, hat auf ihre Herzen Schmutz gelegt (83:14).“

 

Die Leute mit dem "geschwärzten Herzen" lassen sich durch keine Ratschläge mehr recht leiten. Ihre Sünden haben alles Weiße in ihrem Herzen verdunkeln lassen. Der Verlust des inneren Auges hindert sie am Wahrnehmen der Wahrheit. Sie können keine Ermahnung mehr wahrnehmen und zum Weg der Tugend zurückfinden. Die Gläubigen sollten sich immer vor ihren Sünden fürchten, da sie nie wissen welche Sünden sie in die Hölle führen werden. Wir sollten jede Sünde aufrichtig bereuen und uns vor Allahs Strafen fürchten. Wer sich nicht fürchtet, kann für eine lange Zeit auf keine Fürbitte (durch den Propheten und die Imame) hoffen.

 

Die wahrhaftigen Schiiten werden vom Feuer der Hölle unberührt bleiben. Aber neben den wahren Schiiten, gibt es auch noch jene, die die Ahl-ul-Bayt (ع) zwar verehren aber nicht ihre Anweisungen befolgen (man nennt solche Menschen ‚Mohibs’). Den Titel „Schiit/Shia“ verdienen nur die wahren Befolger der Imame (ع), die alle Aspekte des Islams beachten. Bab-ul-Hawaij Imam Musa al-Kazim (ع) sagte: „Zu unserer Shia gehören alle, die uns in jedem Punkt folgen, in unsere Fußstapfen treten und unsere Taten imitieren. [Bihar-ul-Anwar]

 

Die Historiker überlieferten, dass Imam Ali (ع) eines Nachts aus der Moschee trat, und es war eine mondscheinerleuchtete Nacht. Als er in Richtung Friedhof ging, folgte ihm eine Gruppe (von Männern) und stand hinter ihm. Er blieb stehen, dann fragte er: „Wer seid ihr?“. „Wir sind deine Shia, o Fürst der Gläubigen“, sagten sie. Er musterte ihre Gesichter, dann fragte er: „Und warum sehe ich dann nicht die Zeichen der Shia an euch?“ „Was sind die Zeichen der Shia, o Fürst der Gläubigen?“ „Blasse Gesichter von der Nachtwache, triefende Augen vom Weinen, gebeugte Rücken vom Stehen (im Gebet), hohle Bäuche vom Fasten, trockene Lippen vom Bittgebet (Du´a), und auf ihnen ist der Staub der Demütigen.“ [Kitab-ul-Irshad]

 

Imam Ja'far as-Sadiq (ع) sagte: „Wenn du einen unsere Anhänger sehen möchtest, dann schau nach denen, die sich von den  Sünden fernhalten und ihren Schöpfer fürchten und auf ihre Belohnung hoffen.“

 

Die Shia der Ahl-ul-Bayt (ع) müssen die besten Menschen in ihrer Umgebung sein und niemand darf sie in ihren guten Handlungen übertreffen. Allah bezeichnet solche Menschen im heiligen Quran als 'Khairul Bareeya': „Diejenigen aber, die glauben und tun, was recht ist, sind die besten Geschöpfe (98:7).“

 

Der heilige Prophet (ص) erklärte, dass mit 'Khairul Bareeya' die Shia von Ali (ع) gemeint ist: „O Ali, 'Khairul Bareeya' bezieht sich auf dich und deiner Shia. Am Tage des Jüngsten Gerichts, werdet ihr zufrieden sein mit dem, was euch Allah gegeben hat und Allah wird euch lieben“ (Tafsir Tabarsi, Manaqib Khwaarazmi, Ibn Hajar).

 

Imam al-Baqir (ع) sagte: „O Jabir, man erreicht die Nähe zu Allah durch Gehorsam. Wenn unsere Shia nicht Gehorsam ist und keine Taten (auf ihren Konten) aufweisen kann, haben wir keine Möglichkeit sie von der Hölle zu befreien. Das Aussprechen der Worte „Ich bin ein Shia“, ist kein Argument bei Allah. Nur wer Allah gehorcht, ist ein Walee (Liebhaber) von uns und wer sündigt, gehört zu unseren Feinden.“

 

Nach den Lehren von Allamah Majlisi (ra) gibt es vier Arten von Taqwa (Gottesfurcht):

 

1.      „Wara-e-Ta'beeri” – Sich fernhalten von den verbotenen Dingen.

 

2.      „Wara-e-Saleheen” – Sich fernhalten von den zweifelhaften Dingen, um sicherheitshaltbar keine verbotenen (Haram) Handlungen zu begehen.

 

3.      „Wara-e-Muttaqeen” – Sich fernhalten von den erlaubten Dingen, um keine verbotenen Handlungen zu begehen.

 

4.      “Wara-e-Sadeqeen” – Sich fernhalten von allen Dingen die nichts mit der Religion zu tun haben, um keine Zeit zu verschwenden, obzwar diese Dinge nicht sündvoll sind.

 

Anas erzählte, dass der Prophet (ص) gesagt haben soll: „Allah hat 70.000 Engel aus dem Licht von Ali ibn Abi Talibs Gesicht erschaffen. Diese Engel werden fortwährend bis zum Jüngsten Gericht, für ihn und seine Anhänger, um Vergebung/ Verzeihung bitten.“

 

Ibn Abbad berichtet, dass der Prophet (ص) gesagt haben soll: „Die Liebe zu Ali verzehrt die Sünden, wie Feuer das Holz.“

 

Shaykh al Saduq berichtet in seinem Werk „Oyoone Akhbaar“, dass Imam Musa al-Kazim (ع) sagte: „Eine Person mit dem Namen Umroo bin Abeed trat vor Abu Abdillah Imam Ja'far as-Sadiq. Nachdem er sich hingesetzt hatte, rezitierte er folgenden Vers aus dem Quran: ‚Und (für jene, die) die schwersten Sünden und Schändlichkeiten meiden … (42:37).’ Danach sagte Umroo bin Abeed nichts mehr und der Imam fragte ihn: ‚Wieso bist du ruhig geworden?’ Und Umroo bin Abeed antwortete: ‚Ich würde gerne die großen Sünden vom heiligen Quran ableiten.’

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