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Imam Zayn-ul-Abedin (ع)

Imam Zayn-ul-Abedin (ع)
von Hessam K. und Ahmad Khalil

 

 

Von Karbala bis zu seinem Tod


Imam Ali bin al-Hussein (ع) bin Ali ibn abi Taleb (auch Imam Zain-ul-Abidin oder Imam Sajjad genannt) war der نlteste Sohn von Imam Husayn (ع). Seine Mutter war die persische Prinzessin Bibi Shahr Banu, die Tochter von Kِnig Yazdegard II. Er kam am 5. Shaban 38 Jahre nach der Hijra in Medina zur Welt. Als Imam Husayn (ع) 60 Jahre nach der Hijra von Medina nach Irak zog, war Imam Zain-ul-Abidin (ع) dabei, doch er kنmpfte nicht mit. Er lag schwer krank in seinem Bett. Bei Karbala wurden seine Familienangehِrigen massakriert und er konnte nichts dagegen unternehmen. Sein Vater gab ihm die Aufgabe, bei den Frauen der Prophetenfamilie zu bleiben und sie überall hinzubegleiten. Nach dem Tod von Imam Husayn (ع) wurde sein Sohn Zain-ul-Abidin (ع) im Alter von 20 Jahren von Allah zum neuen Imam bestimmt. Seine grِكte Aufgabe bestand darin, die Nachwelt über das Ereignis von Karbala aufzuklنren. Das Aufzeigen der Verbrechen von Yazid und der Bani Umayyah war einer seiner Lebensaufgaben. In seinen Reden und Ansprachen klنrte er die ضffentlichkeit über die gottgegebene Aufgabe und Mission jener aus dem Hause des Gesandten Gottes - Ahl-ul-Bayt (ع) - auf und ebenfalls über ihren rechtmنكigen Anspruch auf Führung und Rechtleitung der Muslime.

Nach der Tragِdie von Karbala, nahm man ihn und die anderen ـberlebenden als Gefangene. Die Armee von Yazid kettete sie aneinander und lieك sie hunderte Kilometer durch die brennende Wüste marschieren. Imam Zain-ul-Abidin (ع) musste über 750 Kilometer hinter sich legen. Dabei saك er entweder auf ein Kamel oder musste zu Fuك durch den brennenden Sand der Wüste wandern. Auch die anderen Kriegsgefangenen, die aus Frauen und Kindern bestanden, wurden gequنlt. Die Soldaten von Yazid nahmen den Tِchtern von Imam Ali (ع) ihren Hijab weg und behandelten sie wie Vieh. Jemand aus der Armee rief stنndig: „Das sind jene, die dem muslimischen Herrscher Yazid ungehorsam waren.“

Die Gefangenen mussten zuerst nach Kufa marschieren zu Ibn Ziyad und spنter nach Sham (Damaskus) zu Yazid. Yazids Governeur von Kufa war Ibn Ziyad. Er war bekannt für seinen Hass gegenüber Imam Ali (ع) und seinen Nachkommen. Ibn Ziyad wollte Imam Zain-ul-Abidin (ع) tِten, doch Sayyida Zainab (ع) umarmte den Imam und sagte: „Ihr müsst zuerst mich tِten.“ Imam Zain-ul-Abidin (ع) sagte: „Drohst du mir mit dem Tod Ibn Ziyad? Weiكt du nicht, dass das Getِtetwerden eine Tradition bei uns ist und das Martyrium eine Gnade von Allah?“ Ibn Ziyad hنtte zu gerne alle Gefangenen gekِpft, doch Yazid befahl ihm die Gefangenen nach Damaskus zu schicken. In Damaskus wurden sie von einem Bazar zum nنchsten geschickt und anschlieكend in Gefنngnisse eingesperrt. Regelmنكig lieك Yazid Imam Zain-ul-Abidin (ع) zu sich rufen, um ihn ِffentlich zu demütigen. Eines Tages lieك Yazid einen seiner Angestellten von der Minbar (Kanzel) aus Imam Ali (ع) und seine Nachkommen beschimpfen. Als der Vortragende fertig war, wendete sich Imam Zain-ul-Abidin (ع) zu ihm und sprach: „Schنm dich du übler Sprecher! Mit deinen Worten hast du Allah verنrgert.“ Danach wollte der Imam auf die Kanzel, doch Yazid lehnte seine Anfrage ab. Die versammelten Menschen von Syrien, forderten den Imam. Yazid gab schlieكlich nach und lieك den Imam eine Rede halten. Imam Zain-ul-Abidin (ع) sprach: „[…] Oh ihr Zuhِrer! Allah hat uns (Ahl-ul-Bayt (ع)) sechs Dinge gegeben, die niemand auكer uns hat. Er hat uns besondere Weisheit, Geduld, Würde, Ansprachekraft, Tapferkeit und Respekt verliehen. Er gab uns diese speziellen Vorzüge, weil wir zu der Prophetenfamilie gehِren. Zu uns gehِren Hamza und Jaafar. Zu uns gehِrt Asadullah (Der Lِwe Allahs, Imam Ali). Zu uns gehِren die Führer der Jugend im Paradies (Imam Hassan und Imam Husayn). Diejenigen, die mich provozieren, kennen mich. Die die mich nicht kennen, wissen, dass ich der Sohn von Mekka und Mina bin. Ich bin der Sohn von Zamzam und Safa. Ich bin der Sohn von demjenigen, der den Armen Zakat gab. Ich bin der Sohn von denen, die Hajj vollzogen. Ich bin der Sohn von demjenigen der auf seiner Nachtreise vom Hause Allahs zur Al-Aqsa Moschee getragen wurde und dann die Himmelfahrt (Miraj) unternahm. […].“

Aufgrund des ِffentlichen Drucks musste Yazid den Imam und die restlichen Gefangenen freilassen. Nach seiner Gefangenschaft kehrte er nach Medina zurück, wo er - genِtigterweise - in aller Stille lebte..., mit Gottesanbetung und der Unterweisung aufrichtiger Muslime beschنftigt. Man gab ihm verschiedene Namen, wie Zain-ul-Abidin (ع) (Bester Gottesdiener), al-Sajjad (der sich niederwerfende), Thu al-Safanat (Safanat = Abdruck an der Stirn von der Niederwerfung), Al-Baka’a (der Weinende) oder al-Abed (der Gottesdiener). Es wird über Imam Sajjad (ع) berichtet: Immer als er sich für das Gebet waschen wollte, wurde sein Gesicht blas. Man fragte ihn diesbezüglich und er antwortete: "Wisst ihr denn nicht vor wem ich gleich stehen werde?" Eines Tages war er auكerhalb seines Hauses und ein Mann kam zu ihn. Er begann den Imam zu beschimpfen. Imam Sajjads Anhنnger standen sofort auf und wollten den Mann in Stücke reiكen. Aber der Imam sagte: „Wartet, bleibt stehen!“ Er ging zu diesem Mann und sagte: „Was hast du über uns so gehِrt? Hast du einen Wunsch, den wir dir erfüllen kِnnen?“ Der Mann schنmte sich vor Imam Zain-ul-Abidin (ع). Er bat um Vergebung und man hِrte ihn fortan bis an sein Lebensende immer wieder sagen: „Ich bin Zeuge, dass du der Sohn des Propheten bist!“

Imam Sajjad ging nachts durch die Straكen und verteilte Brot an die Armen. Erst nach seinem Tod begriffen die Menschen, da es Imam Zain-ul-Abidin (ع) war der ihnen das Brot brachte. Wنhrend der 35 Jahre, die er nun in Medina verbrachte, vermochte er einer groكen Schülerzahl das Wissen, das der Islam vermittelt, nahe zu bringen. Allerdings erfolgte sein Unterricht aufgrund der politischen Zwangslage, in der er sich befand, mehr oder weniger im Geheimen oder auf indirektem Wege. Die Regierung hatte Imam Sajjad verboten ِffentliche Ansprachen zu halten. Er umging diese Einschrنnkung, indem er durch Gebete die Leute aufklنrte und recht leitete. Er machte das unbeschreibliche Unrecht, das die Bani Umayyah seinem Vater angetan hatten, deutlich und rief mit seinen zu Herzen gehenden Worten in der Bevِlkerung einen Sturm an Bedauern, Reue und Sympathie für Ahl-ul-Bayt (ع) hervor. Seine wunderschِnen, inhaltsreichen Duas (Gebete), die er mit seiner wohlklingenden Stimme vortrug, beinhalten eine vollstنndige Aufklنrung über den Islam und dessen Lehre. In dem Buch „Sahifa-e-Kamila“ sind viele seiner Gebete aufgezeichnet. Imam Sajjad wurde am 25. Muharram im Jahre 95 nach der Hijra von dem Kalifen Walid ibn Abdul Malik vergiftet. Er wurde in Medina neben Imam Hassan auf dem Friedhof Janatul Baqi begraben.

ـberlieferungen von und über Imam Zain-ul-Abidin (ع)


-        Imam Sajjad: „Das Recht des Lehrers Dir gegenüber ist es, dass Du ihn wertschنtzt, seine Versammlung Respekt zollst, seine Worte gut zu hِrst, ihn beachtest, Deine Stimme ihn gegenüber nicht erhebst und wenn jemand ihn etwas fragt nicht Du es beantwortest, sondern ihn antworten lنsst, in seiner Gegenwart keine Rede für ihn hنltst, (sondern die Leute profitieren lنsst, indem sie ihn hِren und nicht Dich), in seinem Gegenwart niemanden nachredest, wenn man hinter ihm bei Dir nachredet, ihn verteidigst, seine Fehler vertuschst, seine Vorzüge offenkundig machst, Dich mit seiner Feinde nicht anfreundest, mit seiner Freunde keine Feindschaft beginnst. Wenn Du so verfنhrst, so werden die Engel bezeugen, dass Du für Gott ihn geachtet hast und Wissen gesammelt hast und nicht für die Aufmerksamkeit der Leute.

Und das Recht des Schülers Dir gegenüber ist es zu wissen, dass Gott Dich zum Vormund derer machte, in dem ER Dir Wissen gab und die Tore des Wissens ِffnete. Deshalb, wenn Du es denen gut beigebracht hast, denen gegenüber nicht arrogant wurdest und sie nicht beleidigt hast, so wird Gott mit seiner Gnade Dein Wissen erweitern. Aber wenn Du den Leuten Dein Wissen vorenthalten hast und arrogant wurdest, als sie nach Deinem Wissen verlangten, so ist es würdig, dass Gott das Licht des Wissens von Dir nimmt und Deine Berühmtheit und Bedeutung in den Herzen der Leute beseitigt“

-         Imam Sajjad: „ـber die Macht Gottes über dich mache Gedanken; über Seine dir gegenüber, sei beschنmt“.

-         Imam Sajjad: „Wer Gott direkt anspricht, hat einen sehr viel kürzeren Weg.“

-        Abu Muammar überlieferte von ´Abd al-´Aziz ibn Abi Hazim, welcher sagte: Ich hِrte meinen Vater sagen: „Ich sah keinen besseren Haschimiten als Ali ibn al-Hussain.“

-       `Amr ibn Schimr überlieferte von Dschabir al-Dschu´fi, von Abu Dscha´far, welcher berichtete: „Ali ibn al-Hussain pflegte am Tag und in der Nacht tausend Rak´at zu beten, und der Wind bog ihn (seinen Kِrper) wie eine Kornنhre.“

-         Es wird von dem Dichter al-Farazdaq über Imam Zain-ul-Abidin (ع) berichtet: Er war der Schِnste. Er hatte unter den Menschen das schِnste Gesicht und den schِnsten Geruch und in der Mitte seiner Stirn hatte er durch die Niederwerfung einen Abdruck erhalten.

 

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