Eines Tages kam jemand zu Imam Sadeq (a.s.) und sagte: "Mein Sohn ist sehr gut zu mir, er ist freundlich und folgsam. Niemals tut er etwas, womit er mich erzürnt! Und seine Aufgaben erfüllt er gewissenhaft!"
Imam Sadeq (a.s.) sprach:
" Ich hatte Deinen Sohn immer gern! Doch nun habe ich ihn noch viel lieber, da ich von Dir höre, daß er zu Vater und Mutter gut ist!"
Auch unser Prophet hatte gute Kinder, die freundlich waren zu ihren Eltern und ihnen halfen, sehr gern!
Und im Koran heißt es: "SEID GUT ZU VATER UND MUTTER!"
Über den hohen Wert des Lehrers
Unser Prophet -Hadrat-e-Muhammad (s.a.s.) sprach:
"Ich bin Lehrer der Menschen und lehre sie, religiös zu leben, Gott zu erkennen und zu lieben!"
Imam Ali (s.a.) sagte:
"Erhebe Dich vor Deinen Eltern und Deinen Lehrern in Hochachtung ihnen gegenüber."
Imam Sagad (a.s.) sprach:
"Ein Lehrer hat mehrere Rechte an seinen Schülern:
1. daß sie ihn ehren,
2. daß sie auf seine Worte achten,
3. daß sie im Unterricht zu ihm hinsehen (und sich nicht mit anderen Dingen beschäftigen)
4. daß sie sich völlig auf das konzentrieren, was ihnen der Lehrer sagt, um gut zu verstehen und,
5. daß sie seinen Unterricht zu schätzen wissen und ihm für seine Mühe danken."
Auch wir halten uns an diese Weisungen. Und auch wir haben unsere Lehrer gern. Wir ehren und achten sie und wissen, daß sie, wie unsere Eltern, Rechte an uns haben.
Ein Mann erzählte:
"Ich sah Imam Red (a.s.), der mit seinen Bediensteten und schwarzen Angestellten gemeinsam an einem Tischtuch saß und aß.
Ich sagte zu ihm:
"Wenn Du doch nur getrennt von ihnen speisen würdest!"
Imam Reda antwortete:
"Sei bitte still!
Warum sollte ich getrennt von ihnen esse?
Unser Gott ist ein und dergleiche!
Der Urvater
von uns ist Hadrat-e-Adam.
Und die Urmutter von allen ist Hadrat-Eva.
Und ob jemand gut ist oder schlecht
Und wie sein Lohn sein wird, -
All das wird an dem Tun und Verhalten eines jeden gemessen.
Darum besteht zwischen meinen
Angestellten und mir keinerlei Unterschied!
Warum sollte ich getrennt von ihnen essen?"
Eines Tages saß Imam Mussa Kazem (a.s.) in der Moschee und sprach zu Gott. Da fiel sein Blick auf einen alten, gebrechlichen Mann, dessen Gehstock fortgerollt war und der deswegen nun nicht mehr aufstehen konnte.
Der alte Mann tat ihm leid! Und obwohl seine Gedanken mit Gott beschäftigt waren, hob er den Gehstock auf und reichte ihn dem alten Mann. Dann konzentrierte er sich wieder ganz auf sein Gespräch mit Gott!
Unser Prophet empfahl uns:
"EHRET DIE ALTEN"
Und er sagte:
"EHRET DIE ALTEN! EIN JEDER; DER ALTE MENSCHEN EHRT; ZEIGT DAMIT; Daß ER GOTT EHRT!"
Eines Tages saß Imam Hassan (a.s.) beim Essen. Ein Hund blieb vor ihm stehen und sah zu ihm hin. Imam Hassan steckte einen Bissen in den Mund und warf einen weiteren Bissen dem Hund zu.
Der Hund fraß, wedelte zufrieden mit dem Schwanz und bellte. Hob den Kopf dann wieder hoch und sah Imam Hassan (a.s.) erneut an. Und wieder warf ihm der Imam einen Bissen zu.
Ein Mann kam vorbei und sagte:
"Das ist aber nicht gut, daß der Hund hier steht und Dich nicht in ruhe essen läßt?
Erlaube, daß ich ihn fortjage!"
Imam Hassan (a.s.) antwortete schnell:
"Nein, nein! Dieses Tier, das nicht zu uns sprechen kann, hat Gott erschaffen! Und Gott hat seine Geschöpfe gern! Auch diesen Hund! Ich würde mich vor Gott schämen, wenn ich von den guten Gaben, die Gott mir gab, esse und diesem Tier, das ebenfalls hungrig ist, nichts abgebe!
Sieh doch, der Hund ist hungrig und schaut vor Hunger zu mir - der ich esse - hin!"
Einige Arbeite arbeiteten im Garten Imam Sadeqs (a.s.). Es war abgemacht, daß sie bis zum Spätnachmittag arbeiten sollte. Als sie mit der Arbeit fertig waren, trug Imam Sadeq seinem Bediensteten auf:
"Die Arbeiter haben sich vom Morgen an bis jetzt abgemüht und abgerackert! Nur, damit sie Lohn erhalten und für den Lebensunterhalt ihrer Familie und sich selbst sorgen könne. Und nicht anderen Leuten zur Last fallen müssen und ihr Ansehen verlieren!
Es ist nicht recht, sie auf ihren Lohn auch nur einen Augenblick lang warten zu lassen! Bitte, lauf schnell hin zu ihnen und gib ihnen ihren Lohn,- noch ehe der Schweiß auf ihren Stirnen getrocknet ist!"
Unser Prophet sagte:
"GIB DEN ARBEITERN IHREN LOHN; NOCH EHE DER SCHWEIß AUF IHREN STIRN TROCKEN WIRD!".
Der Islam gab uns- im Interesse eines kultivierten Lebens- eine Reihe von Regeln und Geboten. Und wenn wir sie beachten, so wird unser Leben sicherlich viel erfreulicher sein! Er sagt uns sogar, wie wir uns beim Essen und Trinken verhalten sollten:
1. Vor dem Essen waschen wir uns zuerst einmal die Hände, da es möglich ist, daß sie schmutzig sind und sicherlich Mikroben an ihnen haften. (Auch wenn wir diese nicht sehen!) Diese Mikroben würden wir mit dem Essen ebenfalls schlucken und aller Wahrscheinlichkeit nach krank werden.
2. Wir beginnen mit den Worten "Im Namen Gottes" zu essen.
3. Wir nehmen kleine Bissen in den Mund und kauen sie gründlich!
4. Wir nehmen von der Speise, die vor uns steht und strecken niemals unsere Arme nach Essen aus, daß sich nicht vor uns befindet! Und vor allen Dingen bieten wir auch den anderen von dem Essen an!
Wir schmatzen nicht und essen nicht mit offenem Mund!
5. Wir hören auf zu essen, wenn wir fast satt geworden sind.
Das heißt, bevor wir ganz satt werden!
Man sollte niemals zuviel essen!
6. Nach dem Essen danken wir Gott. Das heißt, wir sagen:
"Wir danken Dir, Du Herr aller Welten!"
Eine wichtige Gesundheitsregel
Ein christlicher Arzt fragte seinerzeit Imam Sadeq (a.s.): "Steht in Eurem Koran etwas über Gesundheitsvorsorge? Hat Euch Euer Prophet etwas dazu gesagt?"
Imam Sadeq antwortete:
Ja, der Koran sagt uns:
"Esset und Trinket! Aber übertreibt nicht dabei!"
Und unser Prophet sprach:
"Übermäßiges Essen ist die Wurzel vieler Krankheiten!
Und Mäßigkeit und Enthaltsamkeit im Essen ist die Basis jeglicher Heilung!"
Der christliche Arzt erhob sich und sagte:
"Welch gute und vollständige Hygiene - und Gesundheitsregel gibt Euch doch Euer Koran!"
Gott spricht:
"ESSET UND TRINKET! ABER ÜBERTREIBT NICHT DABEI!"
"Salam",- der Gruß des Friedens
Einmal saßen Hadrat-e-Muhammad (s.a.s.) - unser verehrter Prophet - und einige seiner Freunde und Getreuen zusammen und sprachen miteinander.
Da trat jemand hinzu, ohne vorher um Erlaubnis gefragt zu haben und ohne zu grüßen. Der Prophet fragte ihn:
"Warum grüßt Du nicht? Warum fragst Du nicht, bevor Du in unseren Kreis hineintrittst, um Erlaubnis?
Geh bitte zurück, frage um Erlaubnis und grüße, - dann kannst Du in unseren Kreis eintreten!"
Und auch sagte er:
"Oh Ihr Menschen! Ihr werdet nicht ins Paradies eingehen, - es sei denn, ihr wäret freundlich und höflich zueinander!
Und Ihr werdet erst dann freundlich untereinander sein wenn Ihr Euch, so Ihr Euch begegnet, freundlich grüßt und einander "Salam" - "Friede" - sagt. (Friede sei mit Dir!")
"Sagt immer deutlich und verständlich "Salam und antwortet auf den Salam- Gruß, den man Euch entgegenbringt, ebenfalls deutlich und verständlich mit dem Salam- Gruß (Friede sei auch mit Dir!)!"
"Jenen hat Gott besonders gern und wird sie besonders reichlich belohnen, die zuerst grüßen und "Salam" sagen!"
"Grüßt zuerst mit "Salam" und dann beginnt mit Eurer Rede!"
Naser
Naser ist ein fröhlicher, netter Junge!
Alle haben ihn gern!
Begegnet er jemandem, so grüßt er sogleich mit einem freundlichen "Salam alaikum". (Friede sei mit Dir !) Und wenn jemand ihn grüßt, so erwidert er den Salam - Gruß ebenfalls mit einem freundlichen "Salam" oder "Alaikom Salam".
Und wenn er einen seiner Freunde trifft, so gibt er ihm stets erfreut die Hand und sagt "Salam alaikum" und fragt, wie es ihm geht.
Und wenn man ihn fragt:: "Naser, wie geht es Dir?", so antwortete er:
"Al Hamdu lillah! (Gott sei Dank!) Mir geht es gut!" Und kommt er nach Hause, so grüßt er zuerst die Eltern und ruft auch den anderen ein frohes "Salam" zu.
Und wenn er das Haus verläßt, so verabschiedet er sich und sagt:
"Khoda Hafez!" (Gott schütze Dich!)
Naser bedankt sich für das, was man ihm Gutes tut. Und wenn es ihm möglich ist, so macht er es wieder gut und hilft, wo er nur kann. Er ist stets freundlich und entgegenkommend. Und wenn er mit anderen spielt oder Sport treibt, so verhält er sich fair und kameradschaftlich!
Und geht er zu irgendeiner Versammlung, so grüßt er verständlich und setzt sich dort hin, wo es geeignet und richtig ist. Er drängt sich nicht vor, nimmt nicht jemandem anderen den Platz weg und ist nicht vorlaut!
Naser spuckt nicht, bohrt mit seinen Fingern nicht in der Nase herum und setzt sich in Gegenwart anderer höflich und gesittet hin.
Und wenn er redet, so redet er nicht ununterbrochen, sondern läßt auch die anderen zu Wort kommen.
Er schreit und brüllt nicht einfach los, sondern versucht, sich zu beherrschen, wenn er zornig wird.
Schimpfworte benutzt er nicht! Und wenn er niesen oder husten muß, so wendet er sein Gesicht von den anderen ab und hält sein Taschentuch vor Nase und Mund.
Naser macht es selbst Freude, freundlich und taktvoll zu sein! Er weiß, daß Gott es gern hat und die anderen ebenfalls!
Und noch etwas weiß Nasser:
Nämlich, daß die anderen auch zu ihm freundlich und nett sind, wenn er es zu ihnen ist! (Wenigstens ist es so in den meisten Fällen!) Und Naser hat erfahren, daß sich das Miteinander leben mit den anderen viel schöner und freundlicher gestaltet, wenn alle freundlich und höflich zu einander sind.
Und wenn es vielleicht bei dem einen oder anderen von uns nicht so ist und er in einer unfreundlichen Umgebung lebt, so fange er doch selbst mit dem "Freundlich - und Höflich sein" an!
Und er wird sehen:
Die anderen, die mit ihm zusammenleben, werden es von ihm lernen und auch merken, wie schön es ist, wenn alle nett zueinander sind.
Über da, was uns nicht gehört! (haram)
Einmal sagte Prophet Muhammad (s.a.s.):
"Einige tun in dieser Welt viele gute Dinge! Sie beten regelmäßig, fasten, beten auch des Nachts in stiller Stunde zu Gott und so weiter. Jedoch am Tage der Auferstehung wird ihnen das alles gar nichts nützen! Ihr Beten und Fasten wird nicht anerkannt werden! Und es wird ihnen gesagt:
"Ihr fallt der Verdammnis (Hölle) anheim!
Die Leute standen erstaunt da, als sie diese Worte des Propheten hörten. Und Salman-al-Färsi fragte:
"Oh Du Gesandter Gottes! Warum werden sie verdammt werden? Sie beteten, fasteten, gaben den Armen, pilgerten zur Ka'ba nach Mekka und so fort!"
Prophet Muhammad (s.a.s.) sprach:
"Ja, trotz all ihres Gottesdienstes - all ihres Betens und Fastens - werden sie in die Verdammnis geschickt!"
Und wieder fragte Salman-al-Färsi:
"Was taten sie denn Schlimmes, daß all ihre guten Werke nutzlos werden?"
Der Prophet antwortete:
"Sie eigneten sich zu Unrecht Besitz an! Sie vergriffen sich an dem Eigentum anderer. Benutzten es ohne Erlaubnis!
Sie hüteten sich nicht davor, sich an dem Besitz anderer zu bereichern!
Und aßen, benutzten und verbrauchten, was ihnen nicht gehörte!
Sie erwarben ihren Lebensunterhalt auf unrechte Weise! (haram). Darum erkennt Gott all ihr Beten, Fasten und Pilgern nicht an und entläßt sie in die Verdammnis!
Die guten Werke und Gebete eines jeden, der sich versorgt mit Dingen und Besitz, die ihm nicht zustehen und die er auf unrechte Weise (haram) erworben hat, werden vor Gott keine Anerkennung finden!"
Hamid war früher als sonst zu Hause angekommen. Er war sehr froh darüber! Sein Vater fragte ihn:
"Hamid, wie kommt es, daß Du heute früher als sonst hier bist?"
Der Junge antwortete:
"Ach, weißt Du, Vater, viele warteten auf den Omnibus. Es war eine lange Schlange! Und ich war so müde und habe noch soviel Aufgaben zu machen! Darum habe ich mich vorgedrängt, konnte einsteigen und einen Platz im Bus erwischen! Deswegen bin ich heute früher zu Hause angekommen als sonst!"
Der Vater meinte:
"Junge, das war nicht fair!
Denn die anderen haben wie Du viel zu tun, sind auch müde und waren vor Dir an der Haltestelle!
Sie hatten also das Recht, vor Dir einzusteigen! Du hättest an ihrer Stelle auf den nächsten Bus warten müssen! Du hast ihr Recht verletzt, weißt Du das?"
Hamid murmelte vor sich hin:
"Ich hatte einfach keine Lust, noch lange auf den nächsten Bus zu warten. Ich war schlau und habe mich vorgeschlängelt! Man muß einfach schlau sein!"
Der Vater tat, als hörte er Hamids Worte nicht.
Einige Tage später. Hamid war zum Bäcker gegangen, um Brot zu kaufen. Beim Bäcker war es nicht sehr voll. Nur wenige Leute waren vor Hamid an der Reihe und warteten auf das frische, duftende Fladenbrot. Ein, zwei Personen hatten ihr Brot bereits erhalten.
Einige weitere stellten sich an.
Da kam einer, der sagte schnell "Salam", griff nach dem frischen Brot, zahlte und ging. Und ein anderer kam, sagte:
"Guten Tag, Hassan-Aqa, na wie geht's, wie steht's? Was machen die Kinder?" Und griff ebenfalls eilig nach dem Brot und verschwand.
So ging es eine geraume Zeit. Alle kamen, kauften Brot und gingen wieder fort.
Nur Hamid und einige andere Kinder standen noch da und warteten. Und so oft eines von ihnen sagte:
"Nun bin ich aber an der Reihe", so achtete niemand auf den Einspruch,- alle überhörten ihn geflissentlich!
Bis Hamid auf einmal wütend wurde und sagte:
"Hassan-Aqa, schon lange bin ich an der Reihe! Warum geben Sie mir kein Brot?"
Der Bäcker, der Hassan-Aqa genannt wurde, kam näher heran und sagte unwirsch:
"Was schreist Du hier so herum? Warte ab! Hab doch endlich mal ein bißchen Geduld!"
Und wieder das gleiche Lied. Wieder stand Hamid da und mußte warten! Die Tränen waren ihm nahe!
Schließlich und endlich bekam er dann doch noch sein Brot!
Sein Vater wartete draußen vor der Haustür auf ihn. Und fragte:
"Junge, warum kommst Du bloß so spät?"
Und Hamid schluchzte:
"Alle kamen, drängten sich vor, bekamen ihr Brot und gingen wieder fort! Aber ich - so oft ich auch sagte jetzt bin ich aber dran - mußte warten und warten und keiner hörte auf mich!"
Der Vater sagte:
"Nun! Heute haben sie den "Schlauen" gespielt! Heute haben sie Dein Recht verletzt! Genau wie Du, als Du "schlau" sein wolltest und Dich an der Bushaltestelle vorgedrängt hast und vor den anderen - obwohl Du nicht an der Reihe warst - eingestiegen bist!
Hast Du denn nicht selbst gesagt, daß man "schlau" sein muß?
Weißt Du "Schläue" ist aber noch lange nicht Klugheit! Jetzt hast Du verstanden, das so etwas, so ein "Schlau-Sein" nichts anderes ist, als Unrecht an anderen! Junge, Klug - Sein bedeutet, nicht den anderen ihr Recht zu nehmen. Und sich auch nicht von anderen sein Recht - gewaltsam - nehmen zu lassen! Das heißt:
"Sich nicht zu Unrecht vordrängen und auch die anderen sich nicht vordrängen lassen!
Hamid, ein Muslim sollte immer das Recht des anderen respektieren. Und so wie Du es nicht gern hast, daß sich jemand vordrängt und Dein Recht verletzt, so darfst Du auch nicht gegen das Recht anderer verstoßen!
Jemand, der das Recht eines anderen verletzt, vergeht sich an ihm. Und Gott hat jenen, der sich an anderen vergeht und anderen Unrecht tut, nicht gern!"
Imam Ali (a.s.) sprach zu seinem Sohn Imam Hassan (a.s.):
"Mein Sohn! Alles, was Du für Dich gern hast,
habe auch für die anderen gern!
Und das, was Du für Dich nicht möchtest,
mag auch nicht für die anderen!"
Erzähl doch einmal, was Du zu diesem Thema erlebt oder erfahren hast?
Und besonders gut wäre es, wenn Du es niederschriebest!
Beachte bitte bei Deiner Erzählung folgende Punkte:
Einmal: Welchen Vorteil hat es, wenn wir die Rechte anderer respektieren!
Und zum anderen: Welchen Schaden hat es, wenn wir die Rechte anderer nicht beachten und gegen sie verstoßen?
Über ein freundliches Schwesterchen
Zahra war gerade eingeschult worden. Und Sa'id besuchte nun schon die dritte Grundschulklasse.
Er betrug sich zu Hause keinesfalls gut und stritt sich mit seiner kleinen Schwester ständig herum.
Sa'id selbst erzählte später:
"Ich war auf Zahra furchtbar eifersüchtig! Wenn Zahra zum Beispiel nach Hause kam und Mutter eine gute Zensur, die sie bekommen hatte, zeigte, so grämte ich mich und wurde neidisch.
So sehr, daß ich manchmal ihr Heft nahm und es zerfledderte. Und wenn Vater für Zahra und für mich zum Beispiel Schuhe kaufte, so wurde ich ebenfalls eifersüchtig! Ich wollte, daß Zahra weiter ihre alten Schuhe trüge und ich neue!
Eines Tages kaufte mein Vater für mich ein Paar Strümpfe und für Zahra eine Haarspange. Ich erinnere mich noch recht gut! Ich schrie vor Wut und Gram, weinte, brüllte und gräme mich so sehr, daß ich krank wurde. Und weinte und klagte:
"Ich will auch eine Haarspange haben! Ich will auch eine Haarspange haben!" Und so sehr meine Mutter auch sagte:
"Ach, Junge, eine Haarspange für Dich, - das geht aber doch nun wirklich nicht!
Du bist doch ein Junge!, so hörte ich nicht und klagte und jammerte immer weiter. Bis Zahra schließlich ihre Haarspange wieder aus dem Haar nahm und mir gab. Und sagte:
"Sa'id, hier, nimm die Haarspange! Sie gehört Dir!"
Es war Abend geworden. Ich lag mit Fieber im Bett.
Mein Vater kam nach Hause und brachte ein Buch mit. Er sagte zu meiner Mutter:
"Ich bin in vielen Buchläden gewesen und habe dann endlich, im letzten, dieses Buch gefunden!"
Später, als alle schon schliefen, lag ich noch immer wach im Bett. Ich konnte vor Gram, Kummer und Eifersucht nicht einschlafen. Leise stand ich auf, schaltete das kleine Leselämpchen an, nahm das Buch vom Tisch und blätterte in ihm herum.
Bis ich plötzlich folgendes las:
Ein eifersüchtiger Mensch leidet sowohl in dieser Welt als auch in der jenseitigen!
Der Eifersüchtige schadet sowohl sich selbst als auch anderen!
Wenn Kinder noch so klein sind, ist es möglich, daß sie eifersüchtig sind.
Jedoch, wenn sie älter werde, erkennen sie, daß es viel besser und sinnvoller ist, freundlich und wohlwollend zu sein!"
Und so manches andere las ich noch an jenem späten Abend in dem Buch.
Und ich begann, nachzudenken. Und schämte mich plötzlich! So sehr, daß ich bitterlich zu weinen begann! Ich konnte mich einfach nicht mehr beruhigen und weinte und weinte! Und schluchzte so heftig, daß Zahra wach wurde. Sie kam zu mir und fragte:
"Sa'id, warum weinst Du denn nur!?"
Sie trocknete meine Tränen, küßte mich auf die Stirn, gab mir Wasser zu trinken und sagte:
"Sei nicht traurig! Morgen bringen wir Dich zum Arzt! Er macht Dich bestimmt gesund!"
Zahra wußte nicht, daß mich Neid und Eifersucht krank gemacht hatten. Am nächsten Morgen ging ich - schwach und elend - zur Schule. Und dauernd war ich in meinen Gedanken versunken. Ich konnte gar nicht aufpassen, was der Lehrer sagte!
Endlich war es dann soweit! Die Schulglocke läutete und wir konnten nach Hause gehen. Auf dem Heimweg kaufte ich dann eine kleine weiße Tasche, legte Zahras Haarspange hinein und schenkte sie später, als ich zu Hause angekommen war, meiner kleinen Schwester.
Mutter wurde sehr froh, als sie das sah. Sie küßte uns beide. Von jenem Tage an ging es mir wieder gut!
Ich, der ich immer quengelig und schwächlich gewesen war, wurde froh und fühlte mich stark und kräftig!
Heute sind wir, Zahra und ich, die besten Freunde und glücklich darüber, daß wir uns so gut verstehen und uns so lieb haben!
Imam Ali (s.a.) sprach:
"DER EIFERSÜCHTIGE UND NEIDISCHE WIRD IMMER VOLLER GRAM UND KUMMER SEIN"!
Kannst Du diese Fragen auch noch beantworten?
1. Wer wird als eifersüchtig und neidisch bezeichnet?
2. Sind Eifersucht und Neid gute Eigenschaften?
3. Warum leidet ein eifersüchtiger Mensch?
4. Wie sollte man sich gegenüber jemandem, der eifersüchtig ist, verhalten?
5. Was kann man tun, um nicht an dem Leiden "Neid, Eifersucht zu erkranken?
6. Wie kam es, daß es Sa'id plötzlich wieder gut ging und freundlich wurde?
7. Was sagte Imam Ali (a.s.) über eifersüchtige, neidische Menschen?
source : الشیعه