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Erfolg durch Beratung

Erfolg durch Beratung

In diesem Beitrag erfahren Sie über die Vorzüge der Konsultation und die Art wie der Prophet des Islams mit den anderen beriet.

 

Der Erfolg des Menschen hat mit vielen Faktoren zu tun, zum Beispiel mit einer guten Planung, seinem Einsatz , seiner körperlicher und seelischen Gesundheit und Intelligenz. Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor ist die Beratung und Nutzung der Erfahrung der anderen.

Das Sich-Beraten und die Befragung anderer in einer Sache kann wesenlich zur Verbesserung der Lebensqualität und zu Erreichung von gewünschten Zielen beitragen.

 

Bei der Erschaffung ließ Gott den Menschen zu der Krone der Schöpfung werden und gab ihm alle Möglichkeiten mit um Sein Statthalter auf Erden zu sein. Gott verpflichtet den Menschen lediglich dazu, dass er diese Begabungen aktiviert. Da jedoch das Leben des Menschen kurz ist und er alleine nicht alle seine Fähigkeiten vollständig entfalten kann , sollte er zur Erreichung seines Zieles die Erfahrungen der anderen nutzen und sich mit ihnen beraten.

Der Islam , der den Menschen lenkt, damit er Vollkommenheit und ewiges Glück erreicht, hat die Beratung als große Hilfe auf dem Weg zu diesem Ziel vorgestellt. In dem Vers 38 der Sure Schura , Sure 42, wird es als ein Merkmal der Gläubigen bezeichnet, dass sie miteinander beraten und es heißt:

„Und die auf ihren Herrn hören und das Gebet verrichten und deren Handlungsweise (eine Sache) gegenseitiger Beratung ist, ..."

Dieser Vers verweist darauf, dass die Gläubigen sich laufend im Leben beraten sollen. Der Einzelne soll sich nicht nur auf seinen eigenen Verstand verlassen sondern sich auch an kluge Leute wenden und optimal deren Standpunkte nutzen. Interessant ist es zu wissen, dass der Prophet des Islams sich in verschiedenen Angelegenheiten mit den Prophetengefährten beriet. Dies tat er obwohl er doch als Prophet mit der Quelle der Offenbarung , mit Gott, dem Allwissenden, in Verbindung stand und daher nicht den Ratschlag der anderen brauchte. Der Prophet des Islams hat aber durch seine Konsultationen die Bedeutung des Sich-Beratens veranschaulicht, damit die Muslime lernen, sich miteinander zu beraten. Außerdem hat er dadurch die Entfaltung der Denkkraft und der Persönlichkeit der anderen gefördert. Der Prophet legte soviel Wert auf die Beratung, dass er manchmal sogar deswegen auf seine eigene Meinung verzichtete. Ein Beispiel liefert das Uhud-Gefecht.

 

Nach Meinung des Propheten (s) hätten die Muslime in der Stadt bleiben und von dort aus den Feind abwehren sollen, aber die meisten Kämpfer in seinem Heer und seine Anhänger zogen es vor, das Gefecht vor der Stadt zu führen. Daraufhin akzeptierte der Prophet die Ansicht der Mehrheit und zog mit den Kämpfern zum Uhud-Berg. Allerdings brachte die Ansicht der Mehrheit kein zufriedenstellendes Ergebnis und die Muslime verloren das Gefecht. Dennoch hat der Prophet sich auch danach wieder mit den anderen beraten. In der Sure Ale Imran (Sure 3, wendet sich Gott wie folgt an den Propheten:

„ ...Es geschieht um Allahs Barmherzigkeit willen, dass du zu ihnen milde bist; und wärest du schroff, hartherzig gewesen, sie wären gewiß rings um dich zerstoben. So verzeih ihnen und erbitte Vergebung für sie; und ziehe sie zu Rate in Sachen der Verwaltung; wenn du aber dich entschieden hast , dann setze dein Vertrauen auf Allah. Allah liebt die Vertrauenden."

Der Prophet wurde in Wahrheit deshalb angewiesen, sich mit den Muslimen zu beraten, damit diese sich geistig entfalten und seelisch gestärkt werden. Das ist der Gewinn, auch wenn die Meinung der Mehrheit in einigen Fällen, wie im Falle des Uhud-Krieges zu einer Niederlage führen sollte.

 

Sich zu beraten ist ein Zeichen dafür, dass man Wert auf die anderen legt. Daher hat der Prophet des Islams die anderen um ihre Meinung gebeten.

Auch vor dem Ahzab-Gefecht hat er sich mit den anderen beraten. Salman hatte vorgeschlagen dass die Muslime rund um Medina herum einen Graben ausheben, um das Eindringen der Götzendiener zu verhindern. Der Prophet sah darin einen guten Weg um die Einwohner der Stadt zu verteidigen und akzeptierte ihn.

Die Muslime hatten vom Propheten gelernt, dass sie vollständig die Offenbarungen und Gebote, die von Gott kommen, akzeptierten sollen. So kam es dass die Muslime, wenn der Prophet einen Vorschlag machte, manchmal fragten, ob es sich um seine persönliche Meinung handelt oder um einen Befehl Gottes. Wenn es Gottes Befehl waren, beugten sie sich, aber wenn es ein persönlicher Vorschlag war, , dann sagten sie ihre eigene Meinung. Zum Beispiel wollte der Prophet dass die Kämpfer während des Badr-Gefechtes an einer bestimmten Stelle ihr Lager aufschlagen. Prophetengefährte Hubab Ibn Munzir fragte: „O Prophet! Entspricht der Platz den Ihr für das Heereslager gewählt habt, einem Befehl Gottes, so dass eine Änderung unerlaubt ist oder habt ihr ihn selber für richtig gehalten und gewählt?"

Der Propeht antwortete, es sei keine konkrete Anweisung von Gott erfolgt.

Da führte Hubab Ibn Munzir mehrere Gründe dafür an, dass dieser Ort nicht günstig für ein Lager ist. Der Prophet (s) akzeptierte seine Meinung und änderte den Lagerstandort.

Mit seinem Vorgehen gab der Prophet den Gläubigen eine Gelegenheit zur Mitbestimmung brachte ihnen Achtung entgegen.

Allerdings hat der Prophet (s) niemals über die göttlichen Gebote einen Rat bei anderen eingeholt, denn es war nicht angemessen, dass die anderen einen Standpunkt hinsichtlich des Urteils und Gebotes Gottes beziehen, was aus Vers 36 der Sure 33 hervorgeht: Dort spricht Gott:

„Es gebührt keinem Gläubigen - Mann oder Frau - wenn Gott und Sein Gesandter eine Entscheidung getroffen haben, eine eigene Wahl zu treffen.

..."

Der Prophet hat also bei der Festlegung der Gebote der Religion mit niemanden beraten er hat nur hinsichtlich der Durchführung des Gesetzes die Muslime um ihre Meinung gefragt.

In einem Hadith des Propheten heißt es: Niemand ist es durch Beratung schlecht ergangen und niemand ist durch Diktatur (Aufzwingen seiner Meinung) glücklich geworden.

 

Leute die in wichtigen Angelegenheiten miteinander beraten und bei denjenigen Rat suchen , die sich in der betreffenden Angelgenheit auskennen, machen grundsätzlich weniger Fehler.

Aber Leute die außer ihrer eigenen Ansicht keine andere anerkennen und meinen, es sei nicht nötig zu wissen wie die anderen denken, begehen, selbst wenn sie intelligent sind, häufig große Fehler. Zudem wird jeder, der er sich einbildet, dass er nicht die Meinung der anderen braucht, auch wenn er noch so klug ist und noch so gute Ideen hat, zu einem Diktator werden. Aber wenn er die Meinung anderer beachtet und nutzt, hat er sowohl zu deren Weiterentwicklung beigetragen als auch sich selber vor diktatorischen Allüren bewahrt.

Jemand der sich in seinen Angelegenheiten mit anderen berät, wird, wenn er Erfolg hat, weniger von den anderen eifersüchtig behandelt, weil diese sich an dem Erfolg mitbeteiligt fühlen. Und wenn er scheitert, werden die anderen ihn nicht rügen sondern trösten.

Es taucht nun für den einen oder anderen die Frage auf, ob man denn mit jedem konsultieren kann. Dazu ist zu sagen, dass man sich selbstverständlich nicht mit jedem beraten soll. Manche Leute haben gewisse Charakterschwächen und wenn man sich mit ihnen berät, so kann das Ärger zur Folge haben. Imam Ali hat im Brief 53 an den Befehlshaber in Ägypten geschrieben:

„Mit drei Arten von Menschen solltest du dich nicht beraten: Erstens berate dich nie mit einem Geizigen, denn er hält dich davon ab, den anderen etwas zu spenden oder ihnen zu helfen und er macht dir Angst vor Armut und Bedürftigkeit. Zweitens berate dich auch nicht mit ängstlichen Leuten, denn sie halten dich von wichtigen Schritten ab. Drittens berate dich auch nicht mit gierigen Leuten, denn sie werden um Vermögen zu raffen oder um an einen höheren Rang zu gelangen, das Unrecht für dich beschönigen."

In der Abhandlung über Rechten und Pflichten von Imam Sadschad (a) heißt es: „Jemand der dich um einen Rat bittet hat dir gegenüber das Recht, dass du ihm deine Meinung und Ansicht (zu der betreffenden Sache) mitteilst, falls du eine hast und falls du in dieser Sache nicht Bescheid weist, ihm jemanden vorstellst, der im Bilde ist. Derjenige, der dir einen Rat gibt, hat dir gegenüber das Recht, dass du ihn nicht tadelst, wenn er in einer Sache nicht deiner Meinung ist."

Es gilt als große Sünde bei der Ratgebung einen Betrug zu begehen. Wenn zum Beispiel ein Nicht-Muslim einem Muslim eine Konsultation vorschlägt, so muss der Muslim ihn ehrlich beraten und darf ihm zum Beispiel nicht wider seiner eigenen wirklichen Meinung einen Rat geben.

 


source : german.irib.ir
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