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Thursday 18th of July 2024
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Weibliche Vorbilder der Islamischen Geschichte (11)

Es war im 5. Jahr, nachdem Mohammad (s) zum Propheten berufen worden war und zwar am 20. Dschamadi ul Thani. Im Haus des Propheten herrschte unbeschreibliche Freude.
Weibliche Vorbilder der Islamischen Geschichte (11)

Es war im 5. Jahr, nachdem Mohammad (s) zum Propheten berufen worden war und zwar am 20. Dschamadi ul Thani. Im Haus des Propheten herrschte unbeschreibliche Freude.


Gott hatte dem Propheten Mohammad (s) und seiner Gemahlin Chadischa ein schönes Kind geschenkt. Dschabril (Gabriel), der Bote Gottes, hatte dem Propheten vorher angekündigt...: „Das Kind, das Chadischa unter dem Herzen trägt, ist ein edles Mädchen, aus dem deine Nachkommenschaft hervorgehen wird. Dieses Mädchen ist die Mutter der Imame und Wegweiser der Religion, die nach Abbruch der Offenbarung, deine Nachfolger sein werden.“
 
Der Prophet hatte Chadidscha die frohe Botschaft mitgeteilt und Chadidscha war über diese frohe Verheißung glücklich. Die Geburt nahte heran. Aber keine der Frauen von dem Stamm der Qureisch war gekommen, um Chadidscha bei der Geburt zur Seite zu stehen, denn sie hatten der wohlhabenden Chadischah abgeraten, den mittellosen Mohammad, der nun auch noch den Islam verbreitete, zu heiraten, aber sie hatte nicht auf ihren Rat gehört.
 
 
 
Doch die Engel Gottes und edle Frauen aus dem Paradies eilten Chadischa zur Hilfe, bis schließlich das Kind auf die Welt kam. Sie nannten das Kind „Fatima“.
 
 
 
„Fatima“ bedeutet im Arabischen soviel wie „trennen“ und „abtrennen“. Aber von was war Fatima abgetrennt worden? Der Prophet hat dazu gesagt: „Sie wurde Fatima genannt, weil sie und ihre Anhänger vom Feuer der Hölle abgetrennt werden.“
 
 
 
Der Beiname Zahra, den Fatima auch erhielt, bedeutet: „strahlend“ und „hell“ und Fatima war in jeder Hinsicht dieses Beinamens würdig.
 
 
 
Imam Mohammad Baqir (a), ein Nachkomme des Propheten, wurde gefragt: „Warum wurde Fatima auch Zahra gerufen?“ Er antwortete:
 
 
 
„Weil Gott sie von dem Licht seiner Herrlichkeit erschuf. Wegen ihres Lichtes wurden Himmel und Erde hell, und die Engel waren so beeindruckt von diesem Licht, dass sie sich vor Gott niederwarfen und fragten: „O Gott, was ist das für ein Licht?“ Und Gott sprach: Es ist eine Flamme die ich aus dem Licht meiner Herrlichkeit schuf und aus diesem Licht lasse ich die Imame und die Wegweiser der Religion hervorkommen, damit sie die Menschen in Richtung Recht und Wahrheit lenken. Sie werden die Nachfolger meines Propheten sein.
 
Bevor Fatima auf die Welt kam, hatte Gott dem Propheten mehrere Knaben geschenkt, aber sie waren schon als Kind gestorben und während Mohammad und Chadischa ihren Tod betrauerten, freuten sich ihre Feinde. Sie glaubten der Prophet werde kinderlos bleiben und deshalb nannten sie ihn manchmal „abtar“. „Abtar“ bedeutet, dass jemand keine Nachkommen hat. Aber Gott tröstete den Propheten in der Sure Kauthar , der Sure 108 wie folgt
 
 
 
„(O Prophet!) Wahrlich, Wir haben dir Fülle des Guten gegeben;“
 
 
 
„ So bete zu deinem Herrn und opfere.“
 
 
 
„ Fürwahr, es ist dein Feind, der ohne Nachkommenschaft sein soll!“
 
 
 
Die verheißene Fülle des Guten wurde mit der Geburt Fatima Zahras Wirklichkeit und der Prophet war erfüllt mit großer Freude.
 
 
 
In der vorislamischen Zeit der Unwissenheit gab es Männer, die eine Tochter als Schmach betrachteten. Aber der Prophet dachte ganz anders. Es gehörte zu seinem Prophetenauftrag, die falschen Ansichten der Leute, die das weibliche Geschlecht verächtlich betrachteten, zu bekämpfen , und zu verhüten, dass Töchter von den Vätern bei lebendigem Leibe in der Erde verschacht wurden, was in der vorislamischen Zeit eine üble Sitte war.
 
 
 
Fatima (s) wuchs im Haus der höchsten Persönlichkeit des Islams, nämlich des Propheten Mohammad (s) auf. Es war das Haus, auf das göttliche Offenbarung herabgesandt wurde. In diesem Haus erwarb sie großes Wissen und Tugenden. Sie wurde Zeuge, wie der Prophet in der Öffentlichkeit zum Islam aufrief und welchen Schikanen er seitens der Götzendiener der Qureisch ausgesetzt wurde. Auch erlebte sie die Wirtschaftsblockade gegen die Muslime im Abu Talib-Tal.
 
 
 
Die nahezu drei Jahre dieser Blockade waren eine harte Prüfung für die Muslime. Diese mussten viele Strapazen und Hunger erdulden. Fatima wuchs in dieser schwierigen Zeit auf und lernte, wie der Mensch erhabenen Hauptes und ehrenvoll leben soll. Fatima war fünf Jahre alt, als der Prophet und die Bani Haschim das Abu Talib-Tal verlassen konnten. Doch nicht lange dauerte die Freude, denn Chadidscha , ihre geliebte Mutter, starb bald darauf, nämlich im 10. Jahr nach der Berufung des Propheten.
 
 
 
In ihrer letzten Stunde empfahl sie dem Propheten ihre geliebte Tochter an.
 
 
 
Fatima (s) weinte viel und lange über den Verlust ihrer Mutter, aber der Prophet beschwichtigte und tröstete sie väterlich. Das Jahr, in dem Chadischa verstarb, ist das Jahr der Trauer genannt worden. Der Prophet verlor in diesem Jahr nämlich auch Abu Talib, seinen edlen Onkel , der ihn immer unterstützt hatte.
 
 
 
Fatima wurde danach Zeuge, dass die Qureisch den Propheten noch mehr schikanierten. Sie wurde Zeuge ihre Schikanen und spendete dem Vater Trost, wie eine Mutter ihrem Sohn Trost spenden würde. Deshalb hat der Prophet ihr den ehrenvollen Beinamen Umm-e Abiha – „Die Mutter ihres Vaters“ gegeben.
 
 
 
Die harten und gefährlichen Zeiten und Ereignisse die Fatima Zahra (a) in Mekka erlebte, haben sie nicht einschüchtern können, sondern durch sie wurde sie noch mehr charakterlich veredelt und auf eine Zukunft vorbereitet, die noch härter sein würde, und für diese Zeiten gestärkt.
 
 
 
Der Prophet erwies seiner Tochter Fatima viel Liebe. Er wusste über ihre hohen Rang und dass sie das große weibliche Vorbild des Islams und von jeder Sünde rein ist. Der Prophet hat gesagt: „Ich spüre den Duft des Paradieses von Fatima ausgehen.“ Wenn Fatima zu ihm kam, küsste der Prophet ihre Hände und bot ihr den eigenen Platz an und wenn der Prophet zur Fatima kam, stand sie von ihrem Platz auf, küsste seine Hand und bot ihm an, dort zu sitzen, wo sie gesessen hatte.
 
 
 
Fatima war ins Heiratsalter gekommen und viele Freier warben um ihre Hand. Doch der Prophet antwortete jedem Heiratsantrag damit, dass er sagte, Gott müsse der Wahl des Gemahls für Fatima zustimmen.
 
 
 
Ali (a), war im Hause des Propheten aufgewachsen und kannte Fatima und ihr Wesen gut. Er wusste, dass er kein anderes Mädchen finden könnte, das wie Fatima ist und wie sie alle menschlichen Tugenden in sich vereint. Deshalb entschloss er sich, aufgemuntert von den anderen, um Fatimas Hand anzuhalten.
 
 
 
Er klopfte an jenem Tag am Haus des Propheten an. Der Prophet sagte zu seiner Gemahlin Umm Salama: „Öffne die Tür. Wer da anklopft ist jemand, den Gott und Sein Gesandter lieben und auch er liebt Gott und den Gesandten.“
 
 
 
Umm Salama ging die Tür öffnen und Ali trat ein. Er grüßte und setzte sich zum Propheten. Beschämt hielt er den Kopf gesenkt und brachte seine Bitte nicht über die Lippen. Doch der Prophet brach das Schweigen und sagte:
 
 
 
„O Ali! Es scheint als ob du mit einem Anliegen zu mir gekommen bist und dich schämst darüber zu sprechen. Sag deinen Wunsch ohne Bedenken . Sei dir sicher, dass alle deine Wünsche anerkannt werden!“
 
 
 
Ali (a.s.) sagte: „O Prophet Gottes – dir geopfert seien meine Eltern! Ich bin in eurem Haus aufgewachsen und habe eure Wohltätigkeit erfahren. Du hast mehr für meine Erziehung getan als meine Eltern und dank des Segens, der du bist, bin ich rechtgeleitet worden. Nun ist es an der Zeit, eine Gemahlin zu wählen und eine Familie zu gründen, damit ich sie liebgewinne und meine Probleme abnehmen. Wenn du es für richtig hältst und mich mit deiner Tochter Fatima (a) vermählst, wird mir ein großes Glück zuteil.“
 
 
 
Der Prophet hatte auf den Heiratsantrag von Ali gewartet und freudig sagte er zu Ali: „Warte! Ich werde Fatima um Erlaubnis fragen!“
 
 
 
Der Prophet ging zu Fatima und sagte: „Meine Tochter! Ali Ibn Abi Talib (a) , den du gut kennst, hat um deine Hand angehalten. Erlaubst du, dass ich ihn mit dir vermähle?“
 
 
 
Fatima schämte sich und schwieg. Der Prophet (s) deutete ihr Schweigen als ihr Einverständdnis. Also kehrte er zu Ali zurück und sagte erfreut lächelnd: „O Ali? Hast du etwas für die Hochzeit? Ali antwortete: „O Prophet Gottes, deine Eltern seien dir geopfert. Ihr kennt meine Lage gut. Alles was ich besitze ist ein Säbel, ein Panzerhemd und ein Kamel.“
 
 
 
Der Propeht sagte: „Ich will nicht streng mit dir umgehen und bin mit dem Panzerhemd zufrieden. O Ali! Soll ich dir nun ,da wir an diesem Punkt angelangt sind, eine gute Nachricht geben und ein Geheimnis für dich lüften?“
 
 
 
Er : „Ja, o Prophet Gottes“
 
 
 
Da sagte der Prophet: „Bevor du zu mir gekommen bist, ist mir Dschabril (Gabriel) erschienen und hat gesagt: O Mohammad! Gott hat dich unter den Geschöpfen auserkoren und für die Überbringung der Botschaft gewählt . Er hat Ali (a) auserwählt und zu deinem Bruder und deinem Wezir (Minister) bestimmt. Du sollst ihm deine Tochter Fatima zur Frau geben. Ihre Hochzeitsfeier wird in den hohen Gefilden unter Teilnahme der Engel gefeiert werden. Gott wird ihnen zwei edle geläuterte rechtschaffene Söhne schenken. O Ali , Dschabril wollte gerade hochsteigen, als du an der Haustor angeklopft hast.“
 
Ali und Fatima hielten eine schlichte Hochzeitsfeier, die erfüllt war mit Spiritualität. Und dann verließ Fatima das Haus des Propheten und zog im Haus ihres Gemahls ein.


source : irib.ir
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