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Tuesday 8th of October 2024
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Islamischer Lebensstil (82 – letzter Teil)

Wir wollen unsere Sendereihe über den Islamischen Lebensstil mit einem Resümee beenden.
Islamischer Lebensstil (82 – letzter Teil)

Wir wollen unsere Sendereihe über den Islamischen Lebensstil  mit einem Resümee beenden.


 
 
                                  
 
Wir sagten, dass der Lebensstil ein - durch eine besondere Art geprägtes  Lebenssystem  des Einzelnen, der Familie oder der Gesellschaft, ist. Es ist eine mehr oder weniger geordnete Summe von täglichen Handlungen eines Menschen und umfasst seine Art zu konsumieren, mit anderen zu kommunizieren, sich zu kleiden, seine Redensart, seine Freizeitgestaltung, seine äußere Aufmachung, seine Essenssitten, aber es betrifft auch in größerem Format den Städte- und Wohnungsbau und vieles mehr. Die äußeren Verhaltensformen und das Äußere unserer Person spiegeln unsere Überzeugungen, Werteordnung und Interessen wieder.  Der Lebensstil entsteht aus der Einstellung des Menschen zum Dasein.  Wir können also den Lebensstil nicht getrennt von den Werten und Ansichten sehen.  Die meisten Elemente des Lebensstils haben wir selber ausgesucht. Der Mensch selber nimmt aktiv an der Definition und dem Aufbau des Lebensstils aufgrund seiner Überzeugungs- und Werteordnung teil.   
 
                                
 
Das Thema islamischer Lebensstil auf persönlicher und gesellschaftlicher Ebene ist sehr wichtig, denn es sind die Überzeugungen und Werte und ebenso der Lebensstil, welche die  wichtigsten Faktoren für die Formung der Identität  einer Gesellschaft bilden.  Jede Gesellschaft kann erst dann die Resultate ihrer Weltanschauung den anderen vorführen, wenn ihr Lebensstil entsprechend ihrer Werte und Überzeugungen Form angenommen haben.
 
Die Islamischen Gesellschaften konnten leider nicht im akzeptablen Umfang  eine tiefere Beziehung zwischen ihren grundsätzlichen islamischen Überzeugungen und Werte und ihrem Lebensstil in den verschiedenen Bereichen der Gesellschaft herstellen.  Der Lebensstil in den meisten dieser Gesellschaften ist  in vielen Dingen von nicht-islamischen und manchmal sogar von anti-islamischen Bräuchen und Sitten beeinflusst.
 
Dass die Werte und der Lebensstil so weit auseinandergehen, erfordert eine getrennte Untersuchung.  Der wichtigste Grund ist in  dem Wissensstand zu suchen. Viele Mitglieder muslimischer Gesellschaft haben nicht die erforderlichen Kenntnisse über einen islamischen Lebensstil und islamische Sitten und ihren hohen Wert.  Und deshalb befolgen sie diese Regeln nicht bei ihrem Verhalten.  Wenn die Bürger nicht ihren Lebensstil mit ihren Überzeugungen und Werten verknüpfen können, kann es sein, dass sie nach einiger Zeit ihre Überzeugungen und Werte aufgeben, weil sie denken, sie wären nicht praktikabel.  Möglicherweise stellen sie dann , um ihren nicht-religiösen Lebensstil zu rechtfertigen,  ihre religiösen Werte und Überzeugungen in Frage  und behaupten , dass diese in die Vergangenheit gehören und nicht  mehr zu einer modernen Gesellschaft passen.    Die Achtlosigkeit gegenüber dem religiösen Lebensstil hat  in unserer Zeit dazu geführt, dass die muslimischen Gesellschaften  teilweise den  westlichen Lebensstil übernehmen,  obwohl der Westen versucht, die Religion auf das Privatleben zu beschränken.  Daher ist es notwendig die Programme einer islamischen Gesellschaft, die in der Mehrheit einen gemeinschaftlichen Charakter haben vorzustellen. Der Islam ist eine umfassende Religion, die alle Angelegenheiten des Lebens berücksichtigt von der Ehe und Familie bis zur Wirtschaft und Gesellschaft und Politik . Er hat für diese und ebenso für die Ernährung, und Freizeitgestaltung, das Reisen und die Entspannung und für die Beziehungen des Menschen zu sich selbst, den anderen und seiner Umgebung Konzepte und Weisungen bereit.  In den islamischen  Programmen werden den Muslimen Verhaltensmuster  vorgestellt. Diese bauen auf einer festen Überzeugung auf, nämlich das  Prinzip des Glaubens an den Einen Gott und an Seine Herrschaft über die ganze Welt. Diese Prinzipien sind die  zentrale Achse.
 
 
 
Wir wollten mit unserer Sendereihe  die konstruktiven Lehren des Islams über den Lebensstil  vorstellen, und zwar auf der Basis der Lehren des Korans und der Vorgehensweise des Propheten und der Makellosen Imame (gegrüßet seien sie) . Wir sprachen mit ihnen über die Merkmale eines islamischen Lebensstils und die Faktoren, die es gestalten, über die Rolle der religiösen Überzeugungen und über die Art und Weise der Beziehungen des Menschen  zu sich selbst – angefangen von seiner Denkweise bis zu seiner Art sich zu bekleiden.  Außerdem haben wir betrachtet, was die Religion über die Beziehungen des Menschen zu seinen Mitmenschen sagt –  angefangen bei den Beziehungen in der Familie bis zu den Beziehungen zu Nachbarn, Mitgläubigen und Nicht-Muslimen.  Weitere Themen waren die gesunde Freizeitgestaltung, das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt sowie seine wirtschaftlichen Tätigkeiten.
 
In dieser Sendereihe ist gesagt worden, dass der Islamische Lebensstil  die Basis für die Dienstbarkeit gegenüber Gott liefert. Der  Mensch soll gemäß der göttlichen Weltanschauung höhere Ziele verfolgen. Daher sind die Sitten in einem islamischen, auf dem Tauhid-Prinzip beruhenden Lebensstil, die Sitten eines Gottesdieners. Ajatollah Khamenei, das Oberhaupt der Islamischen Revolution hat daher gesagt:
 
„Tauhid (der Glaube an den Einen Gott) ist nicht nur eine philosophische und geistige Meinung, sondern eine Lebensmethode für die Menschen.  Es bedeutet, Gott über sein Leben herrschen lassen und keine anderen Mächte. `Es gibt keinen Gott außer Gott` – La ilaha illallah -  ist die wichtigste Botschaft unseres Propheten und aller Propheten und bedeutet, dass die Einmischung der  götzenhaften und diabolischen Mächte im Leben des Menschen und auf seinem Weg  und bei der Wahl der Lebensweise nicht zugelassen werden darf.  Wenn Tauhid im Leben der menschlichen Gesellschaft umgesetzt wird, wird die Welt aufblühen und sie wird im Dienste   der Vervollkommnung und wahren Weiterentwicklung des Menschen stehen.“
 
 
 
Die Religion legt Anweisungen für alle Lebensbereiche des Menschen vor und möchte daher der menschlichen Lebensweise eine besondere Form geben. Die moralischen , rechtlichen und religionsrechtlichen Gebote der Religion  sollen dazu dienen ein Modell für ein Leben, mit dem Gott zufrieden ist, vorzulegen. Es ist klar, dass diejenigen, die das wichtigste Ziel in der größtmöglichen Nähe zu Gott sehen,  alle Angelegenheiten ihres Lebens, von dem Gott-Dienen bis zum Einkommenserwerb und der Arbeit, dem Studium und der Freizeit und dem Verkehr mit anderen, der Hygiene, Nahrung, der Produktion und des Konsums und der äußeren Aufmachung  usw.  in den Dienst dieses Zieles stellen.  Das heißt alle Details seines Lebens stehen für einen solchen Menschen im Zeichen der Religion.  Nicht nur in der Moschee sondern auch zu Hause, auf dem Bazaar, in der Vorlesung und an der Schule, auf der Arbeit und auf der Straße usw. denkt er als erstes daran, wie er Gott zufriedenstellen kann.  Das ist alles was der Islam von den Muslimen möchte. Der Muslim  betrachtet von sich aus ein Lebensmodell  in der maximale Gottes-Dienstbarkeit erreicht wird, als ideal – sowohl in Bezug auf die Gesellschaft als auf seinen Privatbereich.   
 
Jeder sieht das Dasein auf seine Weise und aufgrund dieser Sichtweise hat er eine gewisse Vorstellung von seinen Zielen und seinem Lebensweg.  Zum  islamischen Daseinsverständnis gehören Dinge,   die effektiv den islamischen Lebensstil beeinflussen – wie der Glaube an das Verborgene und daran, dass es nur den Einen Gott gibt, dass Gott Propheten ausgeschickt hat und dass alle Menschen zu Gott zurückkehren. Gemäß Islam nimmt der Mensch einen höheren Platz in der Schöpfung ein und Gott hat  ihm das Dasein dienstbar gemacht, während er selber Gott dienen soll, damit er Vervollkommnung erreicht.
 
An dieser Stelle wird uns der Unterschied zu einem säkularen Denken klar. Der Lebensstil nach säkularer Denkweise bedeutet: die Religion auf ein privates Interesse reduzieren  und  sie  als Richtschnur für die Wertesetzung in allen Lebensbereichen ausschalten.
 
 
 
Beim säkularen Denken steht nicht mehr Gott in der Mitte sondern Mittelpunkt sind der Mensch und der Humanismus . Aufgrund des Humanismus bei dem der Mensch die Hauptsache darstellt,  ist die säkulare Lebensweise so ausgerichtet, dass der Mensch das Leben so gut wie möglich genießt und den größten Gewinn aus allem schlägt.  Aber in der religiösen Weltanschauung  ist das Leben auf dieser Welt untrennbar mit dem Leben in der kommenden jenseitigen Welt verbunden. Die Welt ist ein Acker, auf dem der Menschen säen muss, damit er  in der kommenden Welt Früchte ernten kann.
 
Imam Ali hat in seiner Ansprache 133 gesagt:
 
„Das Diesseits ist der Endpunkt der Sicht des Blinden, der nichts sieht, was jenseits dessen liegt. Der Einsichtige aber durchdringt es mit seinem Einblick und weiß, dass das (wahre) Heim jenseits dessen liegt. Der Weitsichtige möchte sein Herz von diesem (Diesseits) trennen, während der Blinde sich ihm zuwendet. Der Weitsichtige nimmt von ihm (dem Diesseits) Wegzehrung (fürs Jenseits) mit , während der Blinde sich für das Diesseits Proviant anlegt.“
 
Imam Ali verweist also auf zwei wesentliche Unterschiede zwischen zwei Lebensstilen hin, die auf zwei unterschiedlichen Denkweisen basieren.  Bei der einen Denkweise ist das Leben selber das Ziel  und der  Mensch strengt sich nur für dieses vergängliche Leben an. Bei der anderen sieht der Mensch seine eigentliche Bleibe im Jenseits und macht  aus seinem Leben eine Sprossenleiter um an die Freuden im Jenseits zu gelangen.
 
Ein wichtiger elementarer Punkt im Islamischen Lebensstil ist außerdem der Optimismus und die Lebenshoffnung. Das Leben ist ein Geschenk Gottes an uns Menschen. Wir müssen es zu schätzen wissen und es nutzen und zuversichtlich in die Zukunft schauen.   Einen Muslim dürfen die Probleme im Leben nicht hoffnungslos machen. Ein Muslim beklagt sich nicht über Schwierigkeiten. Er muss daran denken, dass er dafür belohnt wird, wenn er Schwierigkeiten erträgt und auf die Barmherzigkeit Gottes hofft.
 
Auch das gehört zu einem Islamischen Lebensstil.
 
Damit geht diese Sendereihe zu Ende und wir hoffen, dass sie nützlich war.
 
 


source : irib
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