Jeder Muslim sollte um Gottes willen mit allen Möglichkeiten nach der Verbesserung der Lebensbedingungen aller Muslime und auch seines privaten Lebens streben. Der erhabene Gott sagt darüber im Koran:
"...Er hat Euch aus der Erde entstehen lassen und euch auf ihr die Möglichkeit zum Leben gegeben..." (11:61)
Im Islam wird die Gleichgültigkeit gegenüber den Schwierigkeiten anderer Menschen oder Bequemlichkeit und Passivität im persönlichen Leben stark getadelt. Dagegen werden diejenigen, die sich um das Bestreiten ihres Lebensunterhaltes bemühen und sich auch um ihre Verwandten kümmern und nach der Verbesserung ihrer Lebensumstände streben, im Koran stark gelobt und als "Kämpfer auf dem Wege Gottes" bezeichnet. Eine besonders hervorragende und notwendige Bemühung
beim Kampf auf dem Wege Gottes (Jihad), ist die Verteidigung der gottgeschenkten Menschenrechte, wie der Freiheit und Werten wie Gerechtigkeit, Würde und Unabhängigkeit.
Der Koran sagt:
"Denjenigen, die (gegen die Ungläubigen) kämpfen (so nach einer abweichenden Lesart; im Text: die bekämpft werden), ist die Erlaubnis (zum Kämpfen) erteilt worden, weil ihnen (vorher) Unrecht geschehen ist. - Gott hat die Macht ihnen zu helfen. (Ihnen) die unberechtigterweise aus ihren Wohnungen vertrieben worden sind, nur weil sie sagen: Unser Herr ist Gott. -Und wenn Gott nicht die einen Menschen durch die anderen zurückgehalten hätte (indem er ihnen aus ihren eigenen Reihen Widersacher entstehen ließ), wären (überall) (Einsiedler)klausen, Kirchen, Synagogen (?) (w. (Stätten der liturgischen) Gebete) und (andere?) Kultstätten, in denen (allen) der Name Gottes ohne Unterlaß (w.viel) erwähnt wird, zerstört worden. Aber bestimmt wird Gott denen, die ihm helfen, (ebenfalls) helfen. Er ist stark und mächtig." (22:39-40)
"Warum wollt ihr (denn) nicht um Gottes willen und (um) der Unterdrückten (willen) kämpfen, (jener) Männer, Frauen und Kinder, die (in Mekka zurückbleiben mußten und) sagen: 'Herr! Bring uns aus dieser Stadt hinaus, deren Einwohner frevlerisch sind, und schaff uns deinerseits einen Freund und einen Helfer'?" (4:75)
Natürlich umfaßt der Begriff Jihad auch die persönlichen Fragen, wie z.B. wenn jemandes Familie, Leben, Ansehen und Eigentum gefährdet ist. Entsprechend der islamischen Überlieferungen wird jemand, der auf dem Wege der Verteidigung seiner Familie oder seines Besitzes (um Gottes willen) getötet wird, als Soldat angesehen,
Der den Märtyrertod erleidet. Der Jihad muß bis zur Beseitigung der Unterdrückung und bis zur Erlangung der Gerechtigkeit fortgesetzt werden. Der Koran sagt in der Sure 2, Vers 193:
"Und kämpft gegen sie, bis niemand (mehr) versucht, (Gläubige zum Abfall vom Islam) zu verführen, und bis nur noch Gott verehrt wird."
Natürlich ist der Kampf zwischen Gut und Böse, Wahrheit und Unwahrheit und den Anhängern Gottes und den Anhängern des Teufels, von Anfang des menschlichen Lebens bis Heute geführt worden. Und dieser Kampf dauert bis zum Ende der Zeit, wenn die Erde von Gerechtigkeit erfullt sein wird, und die gerechte Verteilung aller natürlichen Reichtümer durch die Regierung von Imam Mahdi (a.s.) ausgefuhrt wird. Und dann werden alle Kämpfe und Kriege beendet sein.
Jihad, egal ob er mit dem Wort oder der Schrift, mit Waffen oder jeglichen anderen Mitteln gefuhrt wird, ist immer eine religiöse Handlung und soll mit reiner Absicht, d.h. für Gott und fiir die gerechten religiösen Ziele durchgeführt werden. Niemand ist berechtigt, das Streben nach materialistischen Zielen, persönlichem Ruhm, oder dem Ruhm eines bestimmten Stammes, einer bestimmten Rasse oder eines bestimmten Volkes oder nach tyrannischen Zielen, wie der Besetzung eines Landes oder dem Erhalt von mehr Reichtum und Macht, Jihad zu nennen.
In der Tat sollte der Jihad im Inneren dessen, der um Gottes willen kämpft (Mojahed), beginnen. Damit der 'mojahed' sicher sein kann, den Kampf nach außen, gegen Unrecht und Übel, zu gewinnen, sollte er zuerst gegen seine inneren Leidenschaften und niederen Wünsche kämpfen, und sein Herz von allen satanischen Motiven rein machen, und nicht zulassen, daß sein eigenes Herz , das Gott gehört, von etwas Schlechtem besetzt wird, und seine menschliche Würde gefährdet.
Der Heilige Koran sagt:
"(Wenn aber einer (w.eine Seele) rechtzeitig den Glauben angenommen hat und ihm bis an sein Lebensende treu geblieben ist, ergeht an ihn (bzw. sie) die Aufforderung Gottes ' Der (bzw. Die) du (im Glauben) Ruhe gefunden hast! Kehr zufrieden und wohlgelitten zu deinem Herrn zurück! Schließ dich dem Kreis meiner Diener an und geh in mein Paradies ein!" (89:27-30)
Gemäß einer bekannten Überlieferung sagte der Prophet eines Tages zu einer Gruppe seiner Freunde, die vom Kampf mit den Feinden des Islam erfolgreich zurückgekehrt waren:
"Bravo, denjenigen, die den kleinen Jihad (Jihad-e aşqar) erfolgreich beendeten, denen aber noch der große Jihad (Jihad-e akbar) obliegt." Die Anhänger des Propheten waren darüber erstaunt, was für ein Kampf es wohl sein sollte, der größer als der gefährliche Kampf gegen die Feinde des Islam ist, und fragten: "Welcher Kampf ist es?" Der Prophet antwortete:" Der große Kampf ist der Kampf mit sich selbst." Damit wurde deutlich gemacht, daß der Widerstand gegen die selbstsüchtigen Versuchungen sowie die Reinigung der Seele, der wichtigste und schwierigste Jihad sind.
Zum Abschluß führen wir die Worte Gottes aus dem Koran über die freiwilligen Kämpfer an:
"Diejenigen, die glauben und ausgewandert sind und mit ihrem Vermögen und in eigener Person um Gottes willen Krieg geführt haben, stehen bei Gott in höherem Ansehen (w. sind bei Gott gewaltiger an Rang) (als die anderen). Ihnen wird (großes) Glück zuteil. Ihr Herr verkündet ihnen (aus dem Schatz seiner Gnade) (w.von sich) Barmherzigkeit und Wohlgefallen, und (daß ihnen) Gärten (zuteil werden), in denen sie beständig Wonne empfinden, und in denen sie ewig weilen werden. Bei Gott gibt es (dereinst) gewaltigen Lohn." (9:20-22)