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Friday 22nd of November 2024
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Muskelshirt und Röhrenjeans: Der Hidschab des Mannes

Was ist der Hidschab des Mannes? Sicher nicht der Bart. Der Bart ist eine natürliche Zierde des Körpers, keine Verhüllung, die vor ausgewählten Menschen abgelegt würde. Wer ihn mit dem Hidschab der Frau gleichsetzt, hat den Zweck beider nicht erkannt und setzt die Anstrengungen unserer Schwestern herab. Während über ihren Hidschab regelmäßig belehrt wird, kommt sein Hidschab selten zur Sprache.

Der heilige Qur’an ruft Muslime beider Geschlechter dazu auf, ihre Blicke zu senken und ihre Scham zu bewahren (24:30-31). Der Hidschab der Frau bewahrt die Scham, indem er sie verhüllt, sie den Blicken verwehrt. Und er erleichtert es Männern, ihre Blicke zu senken. Umgekehrt bewahren gesenkte Blicke die Scham der Frau – beide Gebote greifen ineinander. Wie steht es jedoch mit der Scham des Mannes und den Blicken der Frau?

Der Hidschab des Mannes bewirkt dasselbe wie jener der Frau: die Verhüllung der körperlichen Scham vor anderen, insbesondere vor dem anderen Geschlecht. Aber nicht jedes Kleidungsstück verhüllt. Es bedeckt höchstens die Haut, einige neumodische Fetzen nicht mal das. Zwei Modeerscheinungen, die mehr entblößen als verhüllen, sind Röhrenjeans und Muskelshirts. Beide haben sich bedauerlicherweise unter den Männern ausgebreitet. Sie sind dafür entworfen, die Körperform zur Schau zu stellen, den muskulösen Oberkörper, die sportlichen Beine. Obwohl sie ausdrücklich mit ihrer entblößenden Funktion beworben werden, kaufen und tragen Muslime sie. Warum?

Weil dem Hidschab des Mannes keine Beachtung geschenkt wird. Weder von Eltern noch von Rednern oder Schreibern. Er ist kein Thema unter uns. Aber wenn in der Moschee junge Männer in rosafarbenen Muskelshirts mit tiefem V-Ausschnitt und Röhrenjeans zusammensitzen und über den idealen Hidschab der Frauen daherreden, dann ist es an der Zeit, den Hidschab des Mannes hochzuhalten.

Der zweite Grund liegt in der Mode. Sie diktiert, was wir anzuziehen haben. Wir kaufen und tragen ihre Vorgaben, ohne nachzudenken. Wenn Textilkonzerne T-Shirts mit Ausschnitten im Bauchbereich als die neue Männermode bewerben würden, fänden sich noch immer muslimische Kunden.

Der Qur’anvers gebietet den Frauen, ihre Blicke zu senken. Denn Männerkörper ziehen Frauenblicke an, selbst wenn nicht im gleichen Maße wie umgekehrt. Ja, Frauen schauen auf enge Hosen und betonte Oberkörper. Und Brüder wiederum erklären freimütig, dass hautenge T-Shirts und Hemden attraktiv aussähen.

Im Frühjahr empfing ich am Flughafen einen jungen Gelehrten aus dem Iran. Ich hatte ihn nie zuvor in Zivilkleidung gesehen. Seine Stoffhose schlug Falten und sein Hemd schien mir zwei Nummern zu groß zu sein. Erst später bemerkte ich, dass sich mein Empfinden vom islamischen Ideal entfernt hatte.

Liebe Brüder, ich plädiere nicht dafür, pakistanische Anzughosen zu tragen – obwohl bei islamischen Veranstaltungen nichts dagegenspricht. Neben dem Hischab muss die Kleidung auch sozialen Konventionen genügen oder praktisch sein, etwa beim Radfahren oder Laufen. Aber der Hidschab sollte an erster Stelle stehen! Wenn ein Kleidungsstück die Anforderungen des Hidschabs nicht erfüllt, dann tragt es nicht. Weder in der Moschee noch an anderen öffentlichen Orten. Zuhause könnt ihr die Röhrenjeans und das Muskelshirt anziehen, sobald ihr alleine seid. Aber das werdet ihr nicht tun, denn so etwas Unbequemes trägt niemand, wenn er sich nicht anderen zeigen will.

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