WIE IST UNVERNUNFT IM QURAN
DEFINIERT?
Spricht man in einer heidnischen Gesellschaft von Unvernunft, dann fallen einem zuerst Begriffe ein wie zurückgebliebene Intelligenz oder Anormalität. Man glaubt, dass Menschen von verminderter Klugheit Personen sind, die sich wegen Geisteskrankheiten im Krankenhaus befinden, nur langsam und unverständlich sprechen, Verständnisfehler aufweisen, oder über körperliche Mängel verfügen, die auf dem ersten Blick ins Auge fallen. Doch alle die genannten Fälle stehen in keinerlei Beziehung zu der im Quran erwähnten wahren Unvernunft.
Wie wir von Beginn dieses Buches an erklärten, wird Klugheit unter Verwendung des menschlichen Gewissens durch die Auswahl der Verhaltensweise gewonnen, die Allah zu jedem Moment zufrieden stellt und die mit dem Quran am meisten übereinstimmt. Dadurch erreicht man Überlegenheit im Denken und Verhalten, die das gesamte Leben umschließt. Außerdem begreift der Mensch mit seiner Klugheit, dass der Zweck seines Aufenthaltes auf Erden die endlose Allmacht seines Schöpfers Allah ist.
Törichte Personen sind also Menschen, die nicht über dieses Bewußtsein verfügen. Die meisten Menschen halten es für unwahrscheinlich, dass die Personen, die sie im Fernsehen sehen, die Nachbarn im Haus, eine junger Universitätsabsolvent oder ein angesehener Mensch über eine solche Schwäche an Klugheit verfügen. Doch Unvernunft ist die Übernahme eines heidnischen Systems und infolgedessen das Fortführen eines bedrückenden und schweren Lebens, wo doch die Menschen dem Quran - der die schönste Lebensweise auf Erden und im Jenseits beschreibt – folgen, und ein schönes Leben führen sollen. So ist Unvernunft bei zahlreichen Personen in der Umgebung eines jeden Menschen anzutreffen.
Im Quran lenkte Allah die Aufmerksamkeit der Menschen auf die falsche Wahl, die sie in ihrem irdischen Leben sowie in diesem heidnischen System getroffen haben und rief sie auf, über ihre Situation nachzudenken und klug zu sein:
Das irdische Leben ist nur ein Spiel und ein Scherz. Doch das jenseitige Haus ist für die Gottesfürchtigen besser. Seht ihr das nicht ein? (Sure al-An'am, 32)
Und was immer euch gewährt wird, ist nur für den Genuss des irdischen Lebens und seine Ausschmückung. Was aber bei Allah ist, ist besser und bleibender. Wollt ihr denn nicht begreifen? (Sure al-Qasas, 60)
Wahrlich, Wir haben nun zu euch ein Buch hinabgesandt, in dem alles steht, was ihr beachten sollt. Wollt ihr denn nicht begreifen? (Sure al-Anbiya, 10)
... Wollen sie denn nicht das Land durchwandern und schauen, wie das Ende derer war, die vor ihnen lebten? Doch wahrlich, die Wohnung des Jenseits ist besser für die Gottesfürchtigen. begreift ihr denn nicht? (Sure Yusuf, 109)
Die Menschen jedoch, die trotz aller Ermahnungen im Quran das wahre Gesicht des irdischen und jenseitigen Lebens nicht erkennen und annehmen wollen, sind, wie im Quran mitgeteilt, diejenigen, die nicht fähig sind, ihre Klugheit einzusetzen. In einem Vers weist Allah all die auf ihre Lage vor Allah hin, die Klugheit nicht erlangen können:
Siehe, schlimmer als das Vieh sind bei Allah die Tauben und Stummen, die nicht begreifen. (Sure al-Anfal, 22)
Im Wesentlichen jedoch besitzen diese Menschen kein Verständnis für die Unterscheidung von Klugheit und Unvernunft und können so auch die Situation nicht erkennen, in der sie sich selbst befinden. Sie vertreten also die Ansicht, dass kluge Menschen töricht, und törichte Menschen wie sie selbst klug sind. Da sie sich nicht vor Allah fürchten und es auch für unwahrscheinlich halten, eine Rechnung über ihr irdisches Verhalten ablegen zu müssen, glauben sie, dass ihr eigener Weg der beste ist. Im Quran wird Menschen mit einer solch verqueren Logik folgendes Beispiel vor Augen gehalten:
Sagt man zu ihnen: "Glaubt wie die Leute gläubig wurden", so sprechen sie: "Sollen wir glauben, wie die Toren glaubten?" Ist es aber nicht so, dass sie die Toren sind? Doch begreifen sie es nicht. (Sure al-Baqara, 13)
Es ist, wie in dem Vers dargestellt, ein Ergebnis von Unvernunft, wenn ein wirklich törichter Mensch glaubt, klug zu sein und es für unwahrscheinlich hält, sich auf dem falschen Weg zu befinden. Diese Menschen, die frei von jeglicher Klugheit sind, wurden im Quran außerdem als Blinde und Taube dargestellt, obwohl sie keinerlei körperliche Mängel aufweisen. So können sie zum Beispiel die makellose Schöpfung auf Erden nicht sehen und erkennen auch nicht die Erhabenheit Allahs. Doch auch wenn sie diese erkennen, sind sie allzeit bereit ihre eigenen Unvernunft zu übersehen und ihrem Gewissen nicht zu folgen. Begegnen sie einem Menschen, der sie auf den rechten Weg ruft und ihnen von der Quranischen Sitte berichtet, hören sie seine Erklärungen nicht. Sie hören rein physisch, führen aber ihr Leben in Sorglosigkeit fort, so als hätten sie nie zugehört.
Im Quran wird die Situation, in der sich solche Menschen befinden folgendermaßen dargelegt:
Einige von ihnen hören dir zwar zu. Aber kannst du Taube hörend machen, wenn sie ihren Verstand nicht gebrauchen wollen? Und andere von ihnen schauen dir zu. Aber kannst du Blinde leiten, wenn sie nicht sehen wollen? Siehe, Allah fügt den Menschen kein Unrecht zu, vielmehr fügen die Menschen sich selber Unrecht zu. Und an dem Tage, an dem Er sie versammelt, wird es ihnen sein, als hätten sie nur eine Stunde des Tages verweilt und als kennten sich alle. Dann werden die verloren sein, welche die Begegnung mit Allah geleugnet hatten und nicht rechtgeleitet wären. (Sure Yunus, 42-45)
Allen Erläuterungen des Quran ist zu entnehmen, dass Unvernunft die Menschen durch die Abwesendheit menschlicher Funktionen zu törichten Wesen macht, die die Tatsachen weder hören noch sehen. In einem anderen Vers wird diese folgendermaßen erklärt:
Und wahrlich, Wir bestimmten viele der Dschinn und der Menschen für die Hölle. Herzen haben sie, mit denen sie nicht verstehen. Augen haben sie, mit denen sie nicht sehen. Und Ohren haben sie, mit denen sie nicht hören. Sie sind wie das Vieh, ja verirren sich noch mehr. Sie sind die Achtlosen. (Sure al-A'raf, 179)
Die Ungläubigen gleichen dem, der etwas anruft, das nichts hört als Laufe und Rufen. Taub, stumm, blind: sie haben keinen Verstand. (Sure al-Baqara, 171)
Der Grund dafür, dass wir in den folgenden Zeilen die Gründe für die Verhüllung der Klugheit als Kapitelüberschrift verwenden, liegt darin, dass wir die Menschen vor der Gefahr der Unvernunft bewahren wollen. Denn ein Mensch, der sich nicht vor den Fehlern retten kann, die seine Klugheit verschleiern, wird im irdischen und jenseitigem Leben große Verluste erleiden. Allah sprach davon, dass Menschen ohne Klugheit sich im Jenseits voll Reue an ihr irdisches Leben erinnern und folgendes sagen werden:
Und sie werden sagen: "Hätten wir nur zugehört und Verstand gehabt, wären wir nicht unter den Bewohnern der Feuersglut." (Sure al-Mulk, 10)
HINDERNISSE FÜR DIE KLUGHEIT
Wie in den vorhergegangenen Kapiteln dargelegt wurde, besitzt jeder Mensch die Möglichkeit, die Schönheiten zu nutzen, die durch Klugsein und Klugheit gewonnen werden können. Hierfür ist es erforderlich, die Größe Allahs zu erkennen und das irdische Leben als Sein Diener zu führen. Ein Mensch, der diese Tatsache begreift, befindet sich schon auf dem richtigen Weg. Denn der Quran ist der einzige Führer, der den glaubenden Menschen leitet und ihm den Weg weist. Allah erläuterte im Quran alle Themen, die die Klugheit verschleiern und zeigte Wege auf, sich von diesen zu reinigen.
Die Klugheit eines Menschen, der dem Ruf Allahs folgt, wird von allem Schmutz gereinigt, der diese bedeckt und macht diese rein und klar. Diese Reinheit wird durch das klare Logikgeflecht sichergestellt, das durch den Quran und den Glauben, sowie durch die Fähigkeit, richtig zu denken gewonnen wird. Je mehr ein Mensch von den logischen Verstrickungen der heidnischen Gesellschaft, der damit verbundenen gedanklichen Struktur und dem Schmutz, den ein solches Leben mit sich bringt, gereinigt wird, und je mehr dieser Mensch nach der Quranischen Sitte lebt, umso mehr entwickelt sich dessen Klugheit. Befreit sich der Mensch von allen Gewohnheiten des Heidentums, dann ist er auch von dem, auf der Klugheit lagernden Druck befreit, und wird so zu einem der Besitzer von Klugheit, von denen im Quran die Rede ist. Andernfalls jedoch verstrickt sich der Mensch in den Hemmnissen, die die Klugheit behindernden und bringt sich selbst ins Verderben.
In diesem Kapitel behandeln wir die Themen, von denen Allah im Quran mitteilte, dass sie die Klugheit verschleiern. Gleichzeitig werden zur Rettung die im Quran mitgeteilten Lösungswege mitgeteilt.
BEIGESELLUNG
Begesellung bedeutet, dass der Mensch Allah Teilhaber beigesellt und Gottheiten anerkennt, die nicht Allah sind. Die Werte, die ein Mensch als Gott anerkennt, können ein anderer Mensch oder irgendein Lebewesen sein, aber auch eine Leidenschaft oder ein Ideal, das zum Lebensziel wird. Wird für diese Person das Erreichen der Werte wichtiger als der Gewinn des Wohlgefallen Allahs und empfindet diese Person dem Ideal gegenüber die gleiche oder mehr Liebe als zu Allah, dann sagt man, dass diese Person Allah beigesellt.
Dies ist die Beigesellung, von der im Quran die Rede ist; die meisten Menschen verfügen über keinerlei Kenntnis über diese eigentliche Bedeutung der Beigesellung. Sie denken bei dem Ausdruck “Allah einen Teilhaber beigesellen” an diejenigen, die zu Zeiten des Propheten Götzen aus Stein anbeteten. Doch ist es auch Beigesellung, wenn ein Mensch behauptet, an Allah zu glauben, aber trotzdem sein Leben nicht zur Zufriedenheit Allahs verwendet, die Gebete, die Er mitteilte, nicht ausführt, nicht die Sitte lebt, die Unserem Herrn gefällt und statt dessen sein Leben verbraucht um seine eigenen irdischen Ideale zu verwirklichen. In gleicher Weise ist es Beigesellung, wenn dieser Mensch Unseren Schöpfer, Der ihn erschuf und Der ihm zahllose Wohltaten erwies, vergisst, ein anderes Wesen mehr als Allah liebt, diesem mehr Wert zumisst und statt die Zufriedenheit Allahs zu gewinnen, Klugheit und Zeit dafür aufwendet, dieses Wesen zu beglücken und sich bei Ihm beliebt zu machen. Es ist möglich Menschen zu treffen, die ihren Ehepartner, ihre Kinder, Mutter, Vater, ihre Ehe, Schule, Beruf, ihren Besitz und ihr weltliches Verlangen, ja sogar sich selbst Allah beigesellen. Dieser Fehler entsteht dadurch, dass in den Augen dieser Menschen solche Begriffe größer erscheinen, sie diese Personen in gewisser Weise vergöttlichen und somit ihr gesamtes Verhalten dieser Sichtweise anpassen. Doch es gibt kein göttliches Wesen außer Allah und jedes andere Verhalten bedeutet, im Namen Allahs zu lügen und Allah nicht so zu preisen, wie es Seiner Größe entsprechend erforderlich ist.
Ein Mensch, der die endlose Macht Allahs nicht preisen kann, der Ihn selbst und das gesamte Universum fehlerlos erschaffen hat, begeht ohne Zweifel in eine äußerste Unvernunft. Denn ein Mensch der beigesellt kann nicht nur auf Erden kein angenehmes Leben führen, sondern wird auch im Jenseits von der Strafe Allahs empfangen. Im Quran gab Allah Nachricht davon, dass alles Tun der Beigeseller nichtig sein wird:
Wo dir doch geoffenbart worden ist, dir und denen vor dir: "Wenn du (Allah) Nebengötter gibst, dann wird all dein Tun wertlos sein, und du wirst zum Verlierer werden." (Sure az-Zumar, 65)
In einem anderen Vers wurde mitgeteilt, dass die Beigeseller keine Vergebung finden werden:
Siehe, Allah vergibt nicht, dass man Ihm Götter beigesellt, doch verzeiht Er im übrigen, wem Er will. Wer Allah Götter beigesellt, hat eine gewaltige Sünde ersonnen. (Sure an-Nisa, 48)
In wieder einem anderen Vers wird die Aufmerksamkeit darauf gelenkt, dass der Prophet Lokman seinen Sohn mit einem Rat daran erinnerte, dass die Beigesellung eine Beugung des Rechtes ist:
Da sagte Luqman zu seinem Sohn, ihn ermahnend: "O mein Sohn! Setze Allah keine Gefährten zur Seite. Siehe, Vielgötterei ist ein gewaltiger Frevel." (Sure Luqman, 13)
Wie dem Vers zu entnehmen ist, bezeichnete Allah die Beigesellung als einen Frevel. Denn die Beigesellung bedeutet nicht nur, dass der Menschen Allah gegenüber ein Vergehen begeht, sondern sich gleichzeitig selbst der Tyrannei aussetzt. Da sich ein Mensch, der beigesellt, in einem großen Irrtum befindet, ist auch sein Leben, das er auf dieser verqueren Logik aufgebaut hat voll zahlloser Fehler. Deshalb kann bei einem beigesellenden Menschen keine Rede von Klugheit sein oder von, durch Klugheit erworbene Wohltaten. Denn die Herzen derjenigen, die Allah ableugnen und die sich Allah gegenüber erheben und falsche Behauptungen aufstellen sind versiegelt und ihr Verständnis verschlossen.
Um aus einer solchen Situation gerettet und tatsächlich ein Mensch zu werden, der die Fähigkeit zur Klugheit hat, muss die Größe Allahs gepriesen und kein anderer außer Ihm vergöttlicht werden. Nur auf diese Weise kann der Schleier über der Klugheit gehoben und die Klugheit enthüllt werden.
SORGLOSIGKEIT
Sorglosigkeit bedeutet, dass ein Mensch die Wirklichkeit seiner Umgebung nicht sieht und erkennt oder davon keine Kenntnis hat. Dem Quran zufolge ist ein sorgloser Mensch vor allem dadurch charakterisiert, dass er die zahllosen Schöpfungsbeweise in seiner Umgebung ebenso wenig begreift wie sein Daseinsziel auf Erden, die Nähe des Todes, die Tatsache des jenseitigen Lebens und noch einige andere Themen, die für ihn gleich lebenswichtig sind. Allah berichtete in einem Vers folgendermaßen über die Situation sorgloser Menschen:
Die Zeit ihrer Abrechnung nähert sich den Menschen, aber in ihrer Achtlosigkeit wenden sie sich davon ab. (Sure al-Anbiya, 1)
Ein sorglos lebender Mensch benimmt sich, wie in dem obigen Vers mitgeteilt so, als ob er nicht wüsste, dass er sich rasch dem Tag der Abrechnung annähert und Rechnung ablegen wird. Denn die Sorglosigkeit ist, ähnlich dem Schlaf ein Zustand, der die Klugheit verhüllt, somit den Menschen daran hindert, sich klug zu verhalten und treffende Entscheidungen behindert. Befindet sich ein Mensch jahrelang in diesem Seelenzustand, dann entfernt er sich immer weiter von den Tatsachen, da er ja seine Klugheit nicht benutzt; auf diese Weise wird er unfähig, Richtig von Falsch zu unterscheiden und begeht Fehler, die ihn sowohl im irdischen wie auch im jenseitigen Leben in Schwierigkeiten bringen.
Als Grund für die Sorglosigkeit ist die Ferne dieses Menschen zu dem von Allah herabgesandten Rechten Buch zu sehen, sowie ein mit Verleugnen erfülltes Leben. Die Situation eines solchen Menschen stellt Allah im Quran anhand eines Beispiels folgendermaßen dar.
Und wahrlich, Wir bestimmten viele der Dschinn und der Menschen für die Hölle. Herzen haben sie, mit denen sie nicht verstehen. Augen haben sie, mit denen sie nicht sehen. Und Ohren haben sie, mit denen sie nicht hören. Sie sind wie das Vieh, ja verirren sich noch mehr. Sie sind die Achtlosen. (Sure al-A'raf, 179)
Im Quran wurde ganz deutlich die Situation dieser Menschen aufgezeigt, doch diese sind sich ihrer Lage nicht bewußt. Denn ein sorgloser Mensch erkennt sich niemals selbst als sorglos und lehnt eine solche Wahrscheinlichkeit sogar rundweg ab.
Da kluge Menschen den Quran als Maß benutzen, erkennen sie Sorglosigkeit auf den ersten Blick. Denn im Quran wurde mitgeteilt, wie sich ein sorgloser Mensch verhält, welche Gedanken er hegt und welche Logik er verfolgt. Deshalb weist sich ein sorgloser Mensch durch sein eigenes Verhalten aus. Selbst wenn er eine sehr gute Ausbildung genossen hat und ein hervorragender Redner ist, zeigt jede Verhaltensweise und jeder Gedanke, dass er in Sorglosigkeit lebt.
Das wichtigste Kennzeichen eines in Sorglosigkeit lebenden Menschen ist dessen Beurteilung der Ereignisse nach ihrem äußeren Scheinn und dessen Glaube, dass alles so ist, wie er es sieht. Aus diesem Grund werden zahlreiche Dinge falsch bewertet und falsche Schlußfolgerungen abgeleitet. Dieser Mensch ist nicht in der Lage, den versteckten Sinn oder den Segen zahlreicher Ereignisse zu erkennen.
Einer der größten Fehler den Menschen begehen, die eine elendes Leben in Sorglosigkeit führen, ist, das Ziel ihrer Schöpfung und ihres irdischen Daseins zu vergessen. Sie werden blind gegenüber den Beweisen der Existenz Allahs und schlagen den Weg des Verleugnens ein ohne daran zu denken, was sie im Jenseits dafür erhalten werden. Denn in Sorglosigkeit lebende Menschen sehen die Tatsache der Höllenqualen und deren Unerträglichkeit nicht mit weit geöffnetem Bewußtsein, sie denken nicht darüber nach und empfinden deshalb auch keine Furcht. Wenn sie auch während ihres weltlichen Lebens den großen Irrtum, in dem sie sich befinden, nicht verstehen, dann werden sie eine tiefe Reue angesichts dessen empfinden, was sie in der Hölle erwartet. Denn an diesem Tag wird sich der Vorhang der Sorglosigkeit heben und sie werden über eine Erkenntnisfähigkeit verfügen, die es ihnen erlaubt, ihr gesamtes irdisches Leben mit vollem Bewußtsein und ganz klar zu sehen. Doch obwohl ihnen auf Erden vielfach Ratschläge erteilt wurden, bemühten sie sich nicht, sich von der Sorglosigkeit zu befreien und haben ab diesem Moment auch keine Möglichkeit mehr die Sorglosigkeit wiedergutzumachen. In einem Vers wird folgendermaßen befohlen:
Und die wahre Verheißung naht. Fürwahr, erstarren werden da die Augen der Ungläubigen: "O, wehe uns! Wir waren all dessen achtlos! Ja, wir waren wirklich Sünder!" (Sure al-Anbiya, 97)
In der Sure Qaf wurden diese Menschen benachrichtigt, was sie im Jenseits erleben werden, wenn sie die zahlreichen Wohltaten Allahs nicht preisen und auf Erden den Zustand der Blindheit bevorzugen:
Und es wird in die Posaune gestoßen - das ist der angedrohte Tag! Und jede Seele wird mit einem Treiber und einem Zeugen kommen. "Du warst dessen völlig achtlos. Wir zogen deinen Schleier jetzt weg von dir, und heute ist dein Blick scharf." Und sein Gefährte wird sprechen: "Hier ist, was bei mir stets (an Aufzeichnung) vorbereitet war." "Ihr beiden, werft alle trotzigen Ungläubigen in die Hölle. (Sure Qaf, 20-24)
Wie dem obigen Vers zu entnehmen ist, bedeutet das Leben in dem Seelenzustand eine große Unvernunft, in dem sich der Mensch sehenden Auges selbst in den Untergang führt. Der ernsthafte Schaden an der Klugheit des Menschen, der sein Gesicht trotz der ihm gegebenene Ratschläge von dem Rechten abwendet, wirkt sich sowohl im irdischen wie auch im jenseitigen Leben negativ aus. Eben aus diesen Gründen warnte Allah die Menschen vor diesen Gefahren und erinnerte sie daran, nicht zu denjenigen zu gehören, die sich der Sorglosigkeit hingeben:
Und gedenke deines Herrn in deinem Herzen in Demut und Furcht und ohne laute Worte, am Abend wie am Morgen. Und sei keiner der Achtlosen. (Sure al-A'raf, 205)
Gedulde dich, zusammen mit denen, welche deinen Herrn des Morgens und Abends anrufen im Trachten nach Seinem Angesicht. Und wende deine Augen nicht von ihnen ab im Trachten nach der Schönheit des irdischen Lebens. Und gehorche nicht dem, dessen Herz Wir vom Gedenken an Uns abgelenkt haben und der seinen Begierden folgt und dessen Treiben zügellos ist. (Sure al-Kahf, 28)
Und warne sie vor dem Tag der Reue, wenn der Befehl bereits vollzogen wird, während sie noch achtlos sind und nicht glauben. (Sure Maryam, 39)