In der Islamischen Republik Iran findet jährlich zur Verbreitung der hohen Kultur des Gebetsdienstes in einer der 31 Provinzhauptstädte ein Kongress für das Ritualgebet statt.
Gastgeber des diesjähriges 23. Kongresses für dieses sinnvolle Ritual war Ahwaz, Provinzzentrale des südiranischen Chusistans.
Jedes Jahr wird für diese Konferenz ein Schwerpunktthema festgelegt. Es lautete dieses Jahr: „Gebet und kultureller Fortschritt.“
Ajatollah Khamenei, Oberhaupt der Islamischen Revolution Iran hat in einer Botschaft an diesen Kongress gesagt: „Seit vielen Jahren werden aufgrund eines gesegneten Engagements, jährlich Seele und Geist der Menschen im ganzen Land durch diesen Kongress zum Nachdenken über das Ritualgebet angeregt und Hinweise und Erinnerungen und Mahnungen zu dieser einmaligen islamischen Pflicht und dieser festen Säule der Religion und der Religiosität in der Gesellschaft gesät. „
Das Revolutionsoberhaupt hat in dieser Botschaft alle aufgerufen, die Punkte, die auf diesen Seminaren über das Gebet angeführt werden in der Praxis umzusetzen, damit die Kultur des Gebetsdienstes gestärkt wird. Hinsichtlich der Verbreitung der Kultur des Gebetes verwies Ajatollah Khamenei auf mehrere Möglichkeiten: wie Moscheenbau und Moscheenpflege, Pflege des Gebetes an Schulen und Universitäten, Gebetsmöglichkeiten für Reisende und die Nutzung der Kunst zur Werbung für das Gebet durch Fernsehen und Rundfunk und die Herausgabe von Artikeln und Büchern über dieses schöne und wertvolle Ritual. Er forderte diese Maßnahmen besonders für die muslimischen Gemeinschaften in Ländern, wo Muslime eine Minderheit darstellen.
Ein Wahrzeichen islamischer Gesellschaften sind die Moscheen. Diese tragen zur Kultur des Gebetes und überhaupt zur islamischen Kultur und ihre Werte bei. In dem landesweiten Kongress für das Ritualgebet, wird jedes Jahr der Bau von weiteren Moscheen gefordert und es wird um Initiativen gebeten, um den Moscheenbesuch für die Jugend attraktiver zu machen.
Die Moschee ist immer wichtiger gesellschaftlicher Treffpunkt für die Muslime gewesen. Das Haus des Propheten Mohammad – Friede sei ihm und seinem Hause, lag direkt neben der Moschee. Die Gläubigen kamen nicht nur um fünfmal den Gebetsdienst zu verrichten in die Moschee, sondern auch um über die Offenbarungen Gottes aus dem Munde des Propheten zu erfahren. Außerdem war die Moschee ein Ort für soziale, politische und wissenschaftliche Aktivitäten der Muslime.
Die Moschee ist in der islamischen Frühzeit niemals nur Gebetsstätte gewesen, sondern war auch immer ein wichtiger Ort für die Verbreitung der Botschaft Gottes. Auch wenn Moscheen normalerweise auf den ersten Blick als Heilige Orte und Zentrum der Gottesanbetung und für besonderen Zeremonien gilt, so dürfen nicht ihre wichtige Leistungen in der Geschichte für die Lehre und Kultur vergessen werden. Bevor es Schulen und Lehrstätten in der heutigen Form gab, waren die Moscheen Ausgangspunkt für Lehre und Wissenschaft in den islamischen Ländern. Die Moscheen waren gemäß geschichtlichen Belegen die ersten Lehr- und Ausbildungsstätten des Islams. Schwerpunkt des Lernstoffes waren der Koraninhalt und die Deutung seines Inhalts als Ausgangspunkt und Basis für darauffolgendes Wissen über die Geschichte des Islams und die Überlieferung. In den Geschichtsschroniken steht über folgende Begebenheit geschrieben:
Einmal betrat der Prophet Gottes die Moschee und sah, dass die Anwesenden zwei Zirkel gebilet hatte. In dem einen Zirkel widmete sich eine Gruppe dem Gebet und in dem anderen war eine andere Gruppe mit Lehre und Wissenserwerb beschäftigt. Der Prophet sagte, dass beide Gruppen etwas Gutes tun , fügte jedoch daraufhin hinzu: „Aber ich bin ausgesandt worden, um zu lehren!“ Nach diesen Worten schloss er sich dem Zirkel an, in dem es um Lehre und Lernen ging.
Diese Begebenheit zeigt, dass der Propeht des Islams auf die Rolle der Moscheen für Lehre und Wissenserwerb Wert legte.
Die Geschichte belegt, dass auch nach dem Propheten die rege Anwesenheit der Gläubigen in den Moscheen zur Entstehung der Islamischen Zivilisation und Kultur begetragen hat. Also kann auch in unserer Zeit nach neuen kulturellen und sozialen Ansätzen im Zusammenhang mit der Rolle der Moschee für die Gesellschaft gesucht werden und es besteht die Hoffnung dadurch den Weg für die Gründung der neuen Islamischen Zivilisation entsprechend den neuen Bedingungen zu ebnen.
Eine der wichtigsten Ziele der Moschee als eine soziale Einrichtung besteht darin, dass alle Bevölkerungsgruppen sich in der Moschee einfinden und ihre Veranstaltungen nutzen. In Wahrheit steht die Moschee, weil sie das Haus Gottes ist und keiner besonderen Gruppe oder Schicht gehört, immer für alle offen und jeder kann die Veranstaltungen in der Moschee besuchen, ob es sich nun um religiöse oder politische Programme oder um Lehrgänge handelt. Für den Moscheenbesuch braucht niemand eine Eintrittskarte . Es werden keine Bedingungen hinsichtlich Alter, Geschlecht, Bildungsstand und soziale Position an die Moscheenbesucher gestellt. Dies gibt der Moschee im Vergleich zu politischen und sozialen Einrichtungen wie Parteien und Berufsgenossenschaften usw. einen Vorzug . Ihr Besuch ist problemlos. Die Moschee hat dadurch auch eine zentrale Rolle für den Sieg der islamischen Revolution im Iran gespielt ebenso wie für die Festigung der Grundlagen der islamischen Republik Iran.
In Gesellschaften, wo die Muslime eine Minderheit bilden übernehmen die Moscheen eine noch bedeutendere Rolle. Die Moschee ist der Ort, wo sie sich treffen und miteinander Kontakt aufnehmen können. Die Moscheen helfen den muslimischen Minderheiten in den nicht-muslimischen Gesellschaften ihre Identität als Muslime zu bewahren . Dies ist in westlichen Gesellschaften sehr wichtig. Die westlichen Regierungen versuchen nämlich zu erreichen, dass sich die muslimischen Minderheiten in ihren Ländern auf Kosten ihrer eigenen Kultur und Werte völlig der herrschenden Werten anpassen. Dies kann ein gläubiger Muslim aufgrund von Gewissensgründe gar nicht. Und daher gibt es viele Muslime in diesen Ländern, die ihre religiöse Kultur und Identität bewahrt haben, obwohl sie die zweite oder dritte Einwanderungsgeneration sind.
Einige westliche Staatsführer haben ihren Versuch, die Anhänger von anderen Kulturen in ihre Gesellschaft zu integrieren für gescheitert erklärt. Es war bereits offen davon die Rede, , dass sie eine europäisierte Islamversion anstreben, welche westliche Kultur und Werte akzeptiert. Doch diese Vorstellung konnte nicht verwirklicht werden.
Im Gegenteil hat die Existenz der muslimischen Minderheiten in den westlichen Gesellschaften dazu geführt, dass die Kultur und die Werte des Islams im Westen neue Freunde fanden. Keine andere Religion hat in den letzten Jahren im Westen so sehr wie der Islam Interesse unter der Bevölkerung erweckt.. Die Statistiken zeugen jährlich von einer Zunahme der Neu-Muslime im Westen.
Für die Verbreitung der hohen Lehre des Islams als Religion, die zur Charakterveredlung des Menschen führt und zum Frieden und Gerechtigkeit aufruft, spielt die Moschee eine wichtige Rolle. Dies hat aber auch zur Folge, dass Moscheen im Westen zur Zielscheibe von Islamfeinden werden. In den letzten Wochen (Dezember 2014) sind 3 Moscheen in Schweden in Brand gesteckt worden.
Schweden gehört zu den europäischen Ländern, die für friedliches Zusammenleben und Sicherheit bekannt sind. Aber die Islamfeinde in Europa haben auch die Ruhe in diesem Land gestört und durch Brandstiftung in Moscheen gezeigt, dass sie den Muslimen feindlich gegenüber stehen. Die Erfahrung zeigt, dass Hass und Feindseligkeit von Extremisten in Europa gegenüber dem Islam nur zu einer weiteren Verbreitung dieser Weltreligion führen. Trotz zunehmender anti-islamischer Aktivitäten im Westen in den vergangenen 10 Jahren verzeichnete der Islam statistisch belegt in Europa weiteren Zuwachs .
Doch die Brandanschläge auf Moscheen zeugen auch dafür, wie leichtfertig westliche Regierungen, die behaupten für die Freiheit einzutreten und tolerant zu sein, mit solchen Vorfällen umgehen. In Wahrheit verbreiten die westlichen Regierungen mit ihrer Politik auf Inlandsebene ebenso wie mit ihrer Auslandspolitk Angst vor dem Islam und Islamhass. Die zunehmende Angstmache vor dem Islam und anti-islamische Aktionen im Westen sind direktes Resultat der Politik der westlichen Ländern und ihres böswilligen Versuches, den echten Islam mit seiner Friedfertigkeit und Gerechtigkeit durch den unberechtigten Vorwurf der Gewaltverherrlichung und Fanatismus zu verunglimpfen.
source : irib.ir