Das Fitr-Fest nach Abschluss des Fastenmonats Ramadan ist eines der größten Feste der Muslime.
Die Fastenden bitten nach einem Monat Gott-Dienen am ersten Tag des Monats Schawwal Gott um die verheißene Belohnung. Imam Ridha (a) sagt: „Der Fitr-Tag ist deshalb ein Fest, damit die Muslime sich an diesem Tag versammeln, Gott zuliebe ins Freie ziehen und Ihn für die Gnade, die er Ihnen erwiesen hat, lobpreisen.“
Am Fitr-Tag findet wie an dem zweiten großen Feiertag der Muslime, dem Opferfest, ein Gemeinschaftsgebet statt. In unserer Zeit, wo der Unfehlbare Imam (a) sich im Verborgenen aufhält ist es ein empfohlener Gottesdienst und noch keine Pflicht. Dennoch versammeln sich die Muslime auf der Welt zu diesem großen Gemeinschaftsgebet. In Teheran fand das diesjährige Gemeinschaftsgebet wieder mit Ajatollah Khamenei als Gebetsimam statt. Hunderttausende versammelten sich auf dem großen Gebetsplatz und strömten aus jeder Richtung herbei. Übrigens haben sich die Gläubigen vor 37 Jahren, als die Revolution noch nicht gesiegt hatte, nach dem Gemeinschaftsgebet zum Fitr-Fest zu einem großen Fußmarsch zusammengetan. Es war einer der Höhepunkte im Kampf des Volkes gegen das Schah-Regime.
Während der ersten Ansprache zum Gebet sagte Ajatollah Khamenei, nachdem er die iranische Nation und alle Muslime auf der Welt zum gesegneten Fitr-Fest beglückwünscht hatte, dass der Monat Ramadan im wahrsten Sinne des Wortes dem iranischen Volk großen göttlichen Segen beschert hat. Dafür, so fuhr er fort, würden das gelungene Fasten an den langen warmen Sommertagen und die großen Versammlungen zur Koranverlesung und zu Gebeten sowie die Speisungen in den Moscheen und an öffentlichen Plätzen zum Fastenbrechen und der gewaltige Fußmarsch am internationalen El-Quds Tag zeugen.
Seit einigen Jahren fällt der Monat Ramadan auf der nördlichen Halbkugel in den Sommer. Das Fasten in der Sommerhitze erfordert einen starken Willen und Ausdauer. Der Prophet hat das Fasten bei Hitze als Dschihad (Mühen auf Gottes Wegen)bezeichnet.
Ajatollah Khamenei verwies auf den großen Fußmarsch am El-Quds-Tag und lobte die iranische Bevölkerung weil sie im Monat Ramadan während des Fastens in diesem Umfang auf der Szene des Kampfes gegen die Weltarroganz erschienen ist und landesweit die Losungen zur Verurteilung der USA und Israels ausgegeben hat. Daran könne man die Ausrichtung der iranischen Nation sehen, sagte er.
Nachdem der Vater der Islamischen Republik Iran, Imam Chomeini den letzten Freitag im Monat Ramadan zum internationalen El-Quds-Tag ernannt hat, veranstalten nun schon seit Jahren die Muslime auf der Welt Kundgebungen, um das wehrlose palästinensische Volk zu verteidigen und die Verbrechen Israels zu verurteilen.
In seiner zweiten Ansprache zum Gemeinschaftsgebet des Fitr-Festes sagte Revolutionsoberhaupt zunächst hinsichtlich des regionalen Geschehens im Monat Ramadan: „Leider haben einige unselige , verbrecherische Leute mehreren Völkern in der Region, in Jemen, Bahrain, Palästina und Syrien, im gesegneten Monat Ramadan das Leben schwer gemacht und vergällt. Diese Probleme sind für die Menschen im Iran von Bedeutung.“
Damit verwies Ajatollah Khamenei unter anderem darauf, dass das saudische Herrscherhaus auch im gesegneten Monat Ramadan nicht von den Massakern an Frauen und Kindern in Jemen abgelassen hat und die Fastenden im Jemen waren ihren blutigen Angriffen ausgesetzt waren.
Ajatollah Khamenei widmete sich daraufhin der Frage der Atomenergie. Er bedankte sich bei allen, die bei den langen und anstrengenden Atomverhandlungen Verantwortung trugen, insbesondere aber der iranischen Verhandlungsdelegation und fuhr fort, die Verabschiedung des festgelegten Textes müsse gemäß dem gesetzlichen Prozess verlaufen. Nach wie vor müsse das Wohl des Landes sorgfältig beachtet werden.
Er bekräftigte:
Unabhängig davon, ob der Text verabschiedet wird oder nicht, werden wir nicht zulassen, dass jemand die Grundsätze der islamischen Staatsordnung verletzt!“ Ajatollah Khamenei sagte weiter, das Verteidigungspotential und die Sicherheitshoheit des Landes würden gewahrt werden und die Islamische Republik Iran werde niemals gegenüber der Maßlosigkeit der Feinde kleinbeigeben.
Revolutionsoberhaupt Ajatollah Khamenei unterstrich außerdem. Er sagte, die Islamische Republik werde ihre Freunde in der Region weiter unterstützen. Er bekräftigte, die iranische Nation werde nicht die Unterstützung für das unterdrückte palästinensische Volk und die Bevölkerung in Jemen, Bahrain und die Bevölkerung und Regierungen von Syrien und Irak und die aufrichtigen Mudschaheddin von Libanon und Palästina einstellen, ob es nun zu einer Verabschiedung des Textes kommen sollte oder nicht.
» Ajatollah Khamenei betonte außerdem , unter keinen Umstände habe sich die Politik der Nation und der islamisch-republikanischen Staatsordnung gegenüber den USA geändert und fuhr fort: „Wir werden in bilateralen, regionalen und internationalen Fragen keinerlei Verhandlungen mit den USA führen, bis auf Ausnahmefälle wie in Sachen Atomenergie , wie sie in der Vergangenheit vorgekommen sind.
Er erklärte: „Unsere Politik und die Politik der USA in der Region unterscheiden sich um 180 Grad voneinander.
Die USA werfen der Hisbollah und dem Widerstand in Libanon –welche zu den opferbereitesten Kräften für nationale Verteidigung eines Landes zählen, vor, Terrorismus zu betreiben, während sie das zionistische Regime, welches Terrorismus und Kindermord begeht, unterstützen.
Wie kann jemand da mit ihnen Verhandlungen führen?“
Die prahlerischen Äußerungen der letzten Tage seitens der US-Spitze sah Ajatollah Khamenei darin begründet, dass man von inländischen Problemen in diesem Land ablenken will. Hinsichtlich der Behauptung der USA, sie hätten Iran daran gehindert an die Atombombe zu gelangen, fuhr er fort: „Wir betrachten aufgrund der Gebote des Korans und des Islamischen Religionsgesetzes die Produktion von Nuklearwaffen, ihre Lagerung und ihren Einsatz als verboten und werden keine solchen Maßnahmen ergreifen.“
Ajatollah Khamenei hat im April 2010 in einer Botschaft an die erste internationale nukleare Abrüstungskonferenz klar und deutlich den Einsatz jeglicher Massenvernichtungswaffen d.h. atomarer, chemischer oder biologischer Waffen, als ernsthafte Verletzung der selbstverständlichsten Grundsätze der Menschenliebe und als klares Beispiel für Kriegsverbrechen bezeichnet. Er hat klargestellt, dass aus der Sicht der Islamischen Republik Iran der Einsatz solcher Waffen religionsrechtlich verboten (haram) ist, und dass Iran es als eine Pflicht aller betrachtet, die Menschenkinder vor diesem großen Übel zu bewahren.
Ajatollah Khamenei sagte hinsichtlich der Behauptung der US, Iran hätte kleinbeigegeben:
„Die jetzige US-Spitze redet davon, dass Iran sich gebeugt hätte. Die fünf bisherigen US-Präsidenten nach der Revolution haben ähnliche Wünsche gehegt, aber sie sind entweder gestorben oder die Geschichte hat sie vergessen und auch für euch wird die Kapitulation Irans nur ein Traum bleiben.“
Obama hat kürzlich nach Abschluss der Nuklearverhandlungen zwischen Iran und der G 5+1 einige Fehler der USA und Verletzungen der Rechte der iranischen Nation eingestanden,
wie zum Beispiel der Militärputsch vom 28. Mordad (August 1953) und die US-Unterstützung für Saddam. Dazu sagte das Revolutionsoberhaupt: „Das ist nur die Spitze eines Eisberges und es gibt zahlreiche Fehler, die die USA noch nicht bereit sind, zuzugeben.“ Er verwies auf die US-Unterstützung für die 25-jährige Diktatur des Schahs im Iran, begangene Folterungen, Plünderungen und Verbrechen und die Erniedrigung der iranischen Nation sowie die Verstöße gegen die iranischen Interessen im In- und Ausland und den Abschuss der iranischen Passagiermaschine durch ein US-Schiff als Beispiele für die historischen Fehler der USA gegenüber der iranischen Nation hin. Ajatollah Khamenei empfahl den amerikanischen Regierungspolitikern von den jetzigen Fehlern abzulassen, damit zukünftige Regierungsverantwortliche dieses Landes nicht gezwungen sein werden, diese Fehler einzugestehen.
Ajatollah Khamenei bekräftigte: „Hört auf mit den Fehlern und begreift die Wahrheit!“
Revolutionsoberhaupt Ajatollah Khamenei unterstrich dass die Islamische Republik Iran dank Gottes Segen erstarkt ist. Er erklärte:
„Seit circa 12 Jahren sind 6 mächtige Staaten der Welt bemüht, Iran von der Weiterentwicklung seiner Nuklearindustrie abzuhalten, und wie einige von ihnen es ausdrückten: die Nuklearindustrie vollständig abzumontieren. Aber nun sind sie gezwungen zu dulden, dass mehrere Tausend Zentrifugen in Betrieb sind sowie die Forschung im Iran anhält und weiterentwickelt wird. Dies bedeutet nichts anderes als dass die iranische Nation stärker geworden ist.“
Zum Schluss der zweiten Gebetsansprache zum Fitr-Fest am vergangenen Samstag verwies Ajatollah noch auf die Drohungen der westlichen Mächten gegen die iranische Armee und sagte:
„Wir begrüßen in keiner Weise einen Krieg und beginnen auch keinen, aber wenn es zum Krieg kommt, werden die aggressiven und verbrecherischen USA das Gefecht als Verlierer verlassen.“
source : irib.ir