Dakar, die Hauptstadt Senegals war Ende Juli Gastgeber einer internationalen Konferenz namens „Islam: Religion des Friedens“. Organisator war die Islamische Gemeinschaft Senegalese Association of Moroccan origin (Assom).
Muslimische Organisationen im westafrikanischen Senegal haben ihre Öffentlichkeitsarbeit auch auf andere Länder in der Region übertragen, zum Beispiel auf das westafrikanische Nigeria. Nigeria ist zurzeit Opfer des Terrors der Takfiri-Gruppe Boko Haram. Die Terrorgruppe Boko Haram hat ihre verbrecherischen Tätigkeiten inzwischen auch in den Nachbarländern von Nigeria fortgesetzt und ist zu einer Gefahr für die Sicherheit in ganz Westafrika geworden.
Diese Terroristen führen ihre Verbrechen im Namen des Islams durch und zerstören auf diese Weise das Ansehen des Islams in Westafrika. Darum haben islamische Organisationen in Afrika Initiativen ergriffen um den Islam von dem Vorwurf des Extremismus und der Gewalt zu befreien.
In diesem Zusammenhang fand auch die Konferenz Islam: Religion des Friedens Ende Juli in Dakar statt.
Fast 95 Prozent der circa 13 Millionen Einwohner von Senegal sind Muslime und bislang blieb dieses Land vom Extremismus und Extremisten-Gewalt verschont. Die islamischen Bürgerorganisationen haben sich intensiv dafür eingesetzt, in diesem Land die nach Gerechtigkeit und Frieden strebenden Lehren des Islams vorzustellen. Der Staatspräsident dieses Landes Micky Sal hat die Konferenz zum Thema Islam- Religion des Friedens unterstützt. Auf der Eröffnungszeremonie zu dieser Konferenz sagte er, dass der Islam die Religion der Versöhnung und der Nachsicht ist. Er verurteilte die Extremistengewalt.
Präsident Macky Sall weiter: „Der Lärm der mörderischen Gewalttaten dröhnt überall auf der Welt und hat die Saat von Leid und Tod gestreut. Die Extremisten wollen unbedingt die ganze Welt zur Geisel nehmen.“ Er unterstrich: „Der wahre Islam, an dem wir festhalten, ist die Religion der Versöhnung und Nachsicht.“
An der Konferenz Islam – Religion des Friedens nahmen circa 500 Gäste aus 20 Ländern teil. Es waren religiöse Führer, Staatspolitiker und Vertreter der Zivilgesellschaft. Während der 3-tägigen Konferenz legten sie die Lehren des Islams zum Thema Frieden, Versöhnung und friedliches Zusammenleben dar.
Es lässt sich sagen, dass nirgend wann in der Geschichte des Islams Leute im Namen dieser Religion durch ihr gewaltsames und extremistisches Vorgehen dermaßen dem Ansehen des Islams und der Muslime geschadet haben, wie es zurzeit der Fall ist. Selbst in Zeiten, als die Kolonialisierung und Ausbeutung der islamischen Länder seitens westlicher Staaten ihren Höhepunkt erreicht hatten, haben die Muslime keine Taten wie die der Boko Haram und der IS-Terrorgruppe begangen. Dies, obwohl die Verbrechen der europäischen Kolonialherren in Afrika und in Latein-Amerika, die sie bei der Ausbeutung und Unterdrückung der Menschen in diesen Ländern begingen, noch schlimmer waren als die Verbrechen der IS und Boko Haram. Über die Versklavung von Millionen von Afrikanern und das Massaker unter der einheimischen Bevölkerung in Afrika und Lateinamerika und in Ostasien ist zur Genüge in den Geschichtsbüchern nachzulesen.
Die angeblichen Verteidiger der Menschenrechte unter den westlichen Regierungen waren bisher noch nicht einmal bereit, sich bei den Völkern, die sie in den vergangenen Jahrhunderten massiv unterdrückt haben, zu entschuldigen. Einige Länder, wie Frankreich, rühmen sich sogar in ihren Schulbüchern ihrer Taten in Algerien, nämlich der Kolonialisierung und Ausbeutung der algerischen Bevölkerung und der Massaker, die die französische Regierung unter ihnen angerichtet hat. Dennoch hat niemand das ehemalige üble Vorgehen der westlichen Kolonialmächte in Afrika, Lateinamerika und Asien mit der Lehre Jesu in Zusammenhang gebracht, obwohl diese Mächte zur christlichen Welt gehören. Dies sei an dieser Stelle einmal gesagt, um hervorzuheben, dass im Gegenteil dazu versucht wurde und wird, die Gottesreligion Islam in Verruf zu bringen und heute weltweit Umtriebe dahingehend im Gange sind.
Die Ursprünge der anti-islamischen Gruppen und der Islamanfeindung sind im Westen zu suchen. Diese Gruppen haben schon vor dem 11. September ihre Bemühungen um Verbreitung von Angst vor dem Islam gestartet und diese Bestrebungen wurden nach dem 11.September erst recht gesteigert, so dass inzwischen in der Mehrheit der westlichen Länder Muslime mit Terroristen gleichgesetzt werden, solange nicht das Gegenteil davon erwiesen ist. Der ehemalige US-Präsident George Bush und der damalige Ministerpräsident Italiens Berlusconi sprachen sogar vom Beginn neuer Kreuzzüge. Obwohl alle muslimischen Staaten die Terroraktionen vom 11.September verurteilt haben, hat der Westen, den Islam und die Muslime für den Anschlag verantwortlich gemacht.
Die westlichen Regierungen und Medien stellen Terrorereignisse auf eine Weise dar, als ob sie auf die Lehren des Islams zurückgingen. Ihnen sind daher Beispiele für die Untermauerung ihrer Lügen gegen den Islam willkommen. Für die breit angelegte Verunglimpfung des Islams haben ihnen die Al Kaida und danach die IS, Boko Haram und andere takfiristische Terrorgruppen mit ihren fürchterlichen Verbrechen Beispiele zugespielt.
Die Armut und auch der Mangel an Information in vielen Muslim -Staaten haben zur Folge, dass die takfiristischen Terrorgruppen viele junge Leute für sich gewinnen konnten, was in die islamfeindliche Politik westlicher Staaten passt. Aber die terroristischen Takfiri-Gruppen haben auch in westlichen Ländern Anhänger gefunden. Mehrere Tausend Europäer und US-Staatsbürger haben sich den IS-Terroristen angeschlossen und begehen in Syrien und Irak Verbrechen. Die westlichen Staaten hatten die Vorstellung, dass ihre Welle der Angstmache vor dem Islam und der Anfeindung dieser Religion im Westen und die direkte und indirekte Unterstützung für die Terror- und Takfiri-Gruppen ihnen dabei helfen, das Ansehen des Islams zu zerstören und an ihre Ziele in den Muslimstaaten zu gelangen. Aber ihre Politik hatte gefährliche Folgen für sie selber. Die takfiristischen Terrorgruppen, die mit Hilfe des Westens entstanden, haben nicht nur in den Krisengebieten sondern auch auf anderen Kontinenten Anhänger gefunden und bedrohen die territoriale Integrität vieler Länder. Wenn der Westen nicht seine Politik der Einmischung betrieben und nicht bei der Entstehung von Gruppen wie Al Kaida und IS in Afghanistan bzw. in Irak und Syrien mit seiner Unterstützung nachgeholfen hätte, hätten andere takfiristische Terrorgruppen wie die Boko Haram in Afrika gar nicht zustande kommen können.
Die Terror-Gruppen kooperieren lose mit einander und nehmen sich aneinander ein Beispiel.
Die Islamischen Gelehrten und die islamischen Institutionen haben also eine schwere Aufgabe unter den jetzigen Bedingungen, denn sie müssen die zerstörerischen Aktionen wirkungslos machen, die das Ansehen des Gerechtigkeit- und Frieden suchenden Islam , der die Vervollkommnung des Menschen anstrebt , zur Zielscheibe genommen haben.
Einer der wichtigsten Wege zur Bekämpfung der islamfeindlichen Strömungen im Westen und der takfiristischen Terrorgruppen , die jeden Andersdenkenden in den Muslimischen Ländern aus dem Islam ausgrenzen und zu töten bereit sind , besteht darin in Form einer großen Bewegung , die Muslime und Nicht-Muslime über den echten Islam aufzuklären.
Der jungen Muslimengeneration muss der wahre Islam vorgestellt werden. Auf breiter Basis muss verkündet werden, dass die Verbrechen, welche IS, Al Kaida und Boko Haram verüben, absolut nichts mit dem Islam zu tun haben, und dass die islamischen Lehren genau das Gegenteil zu der falschen Auslegung und dem Fanatismus dieser Gruppen bildet. Konferenzen wie die im senegalesischen Dakar zum Motto „Islam: Religion des Friedens“, können ein großer Schritt zur Vorstellung des wahren Islams sein, und zu einer langfristigen Strategie zur Bekämpfung der destruktiven Aktionen der Islamfeinde im Westen und der takfiristischen Terrorgruppen in den muslimischen Ländern beitragen
source : irib.ir