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Sunday 28th of April 2024
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Imam Alis (a) Denken im Spiegel des Nahdsch-ul Balagha

Wir haben in den beiden vorhergehenden Teilen unserer Reihe die Merkmale der Chawaridsch (Charidschiten) beschrieben. Diese Gruppe hatte den Islam sehr oberflächlich betrachtet. Mit Charidschiten sind diejenigen gemeint, die im Siffin-Krieg Imam Ali erst zu einem Schiedsspruch zwangen und ihn danach dafür verantwortlich machten, dass der Schiedsspruch gegen den Islam verstieß.
Imam Alis (a) Denken im Spiegel des Nahdsch-ul Balagha

Wir haben in den beiden vorhergehenden Teilen unserer Reihe  die Merkmale der Chawaridsch (Charidschiten) beschrieben. Diese Gruppe hatte den Islam sehr oberflächlich betrachtet. Mit Charidschiten sind diejenigen gemeint,  die im Siffin-Krieg  Imam Ali erst zu einem Schiedsspruch zwangen und ihn danach dafür verantwortlich machten, dass der Schiedsspruch gegen den Islam verstieß.


Sie erinnern sich: Das Heer des Imam Ali (a.s) und das Heer seines Gegners Muawiya  hatten in Siffin gegeneinander gekämpft. Und als Muawiya zu verlieren drohte, wandte er eine List an, und ließ Teile des Korans auf den Speeren seiner Soldaten aufspießen um die Anhänger Imam Alis von der Fortführung des Gefechtes abzuhalten. Muawiyah forderte einen Schiedsspruch, den ein Vertreter aus beiden Fronten fällen sollte. Die Charidschiten drängen Imam Ali, diesen Vorschlag anzunehmen, bis er zustimmte. Sie drängten ihn auch dazu einen anderen als Vertreter zu wählen, als den der er im Auge hatte.
 
Der Schiedsspruch war gefallen und es stellte sich heraus, dass er nicht mit den Anweisungen des Korans und der Vorgehensweise des Propheten übereinstimmt und ein Verrat war. Deshalb versammelte Imam Ali (a), der bis dahin geschwiegen hatte, die Menschen um sich und sagte:
 
„Habt ihr wahrgenommen, was ich gesagt habe, und was ihr nicht beachtet habt? Sie haben Verrat begangen, also ist der Schiedsspruch nichts wert.  Ihr müsst jetzt dieses Versäumnis wieder gut machen und euch erneut auf den Dschihad vorbereiten, damit Muawiyah für immer besiegt wird.“
 
 
 
Der Imam schickte auch einen Boten an die Charidschiten und ließ sie wissen:  „Was diese beiden Schiedssprecher abgemacht haben, verstößt gegen den Koran. Ich bin auf dem Weg nach Schaam (Syrien). Begleitet uns!“  Aber die Charidschiten ließen ihm bestellen: „Es ist nicht richtig, dass wir dich zum Imam (Vorsteher)wählen.“
 
Dann brachen in Richtung  Nahrawan (östlich von Bagdad) auf und sie wählten Abdullah Ibn Wahhab zu ihrem Anführer. Unterwegs  befragten sie  jeden, der ihnen begegnete über den Schiedsspruch gefragt und wenn er nicht mit ihrer Meinung  einverstanden war, töteten sie ihn. Auf diese Weise kamen auch,  wie wir schon im letzten Teil sagen, Abdullah Ibn Chabbab und seine schwangere Frau ums Leben.  Imam Ali (a) hatte zunächst nicht vor, mit den Charidschiten einen Krieg zu beginnen, auch wenn sie Angst und Schrecken in der verbreiteten. Dies lag daran, dass es noch weitere wichtigere Probleme gab. Der Imam wollte  nämlich so schnell wie möglich ein Heer zusammenstellen und in Richtung Schaam (Syrien) senden, damit sie Muawiya ein für alle Mal das Handwerk legen.  Denjenigen, die an ihm Kritik übten und sagten: „Ihr wollt uns nach Schaam schicken, während die Gefahr besteht, dass die Charidschiten unsere Stadt und unsere Häuser angreifen“, antwortete er: „ Die Charidschiten werden Kufa nicht angreifen. Sie sind das Ergebnis  der Intrige, die in Schaam (Syrien) geschmiedet wurde. Wenn wir  das Heer von Schaam besiegen, werden auch sie unweigerlich besiegt werden.“
 
Imam Ali (a) hat versucht, die Charidschiten durch gut gemeinten Rat auf den rechten Weg zurückzuholen. Aber diese Leute ließen nicht von ihren Verbrechen ab.  Einige heuchlerische Elemente versuchten im  irakischen Heer Verschwörungen anzuzetteln.  So sah sich Imam Ali (a)gezwungen, mit der Waffe  gegen die gewaltsamen stumpfsinnigen Charidischiten vorzugehen.
 
Dennoch war er bis zum letzten Augenblick bestrebt, den Krieg von Nahrawan zu vermeiden.  
 
Trotz des unmenschlichen Verhaltens der Charidschiten, war er auf milde Art und durch Logik darum bemüht, sie zur Einsicht zu bringen. Dies tat er auch noch  in dem Moment, als die Säbel gezückt waren und der Krieg zu beginnen drohte.
 
Er sagte zu ihnen:  „Warum betrachtet ihr, weil  ihr denkt, dass ich mich geirrt habe und vom Islam abgekommen sei,  dann auch das Volk des Propheten wegen mir als verirrt und  erklärt alle anderen  wegen meinem Irrtum zu Nichtgläubigen?  Warum schlagen eure Säbel blind zu? Warum macht ihr keinen Unterschied zwischen Schuldigen und Unschuldigen?“
 
 
 
Und dann legte Imam Ali (a) den Charidschiten einen Teil der Gebote des Korans dar und nannte die Strafen für einige Sünden, damit sie sehen, dass nicht jede Sünde den Menschen zum Ungläubigen werden lassen. und nicht jeder es verdient aus dem Islam ausgegrenzt zu werden. Er erinnerte in der Predigt 127 daran, dass der Prophet  Vergehen von Muslimen gemäß den Geboten des Gesetzes ahndete, aber dass er dennoch nicht  ihre Rechte am Volkseinkommen strich oder aufhörte,  sie Muslime zu nennen.  .“
 
 Dann sprach der Imam „Meiner Ansicht nach werden zwei Gruppen vernichtet: Die Freunde, die übertriebene Liebe hegen, welche sie von der Wahrheit abbringt, und diejenigen, die übertriebenen Hass gegen mich  hegen, der sie von der Wahrheit abbringt. Die Besten sind hinsichtlich der Erkenntnis und ihrer Einstellung zu mir  diejenigen in der Mitte, die weder über- noch untertreiben. So haltet euch an sie.“
 
           Die väterlichen Mahnungen des Imams stießen jedoch bei den Charidschiten auf taube Ohren,  So wurde der Krieg gegen sie unausweichlich.  Die zwei Heere standen einander gegenüber. Alle warteten auf den Befehl zum Angriff. Da ritt Imam Ali in Richtung der  Charidschiten.  Zum letzten Mal wollte er an den Verstand dieser unwissenden Feinde appellieren. Vielleicht würden sie zu sich kommen.  Vielleicht würden sie von ihrem Irrweg zurückkehren.
 
Also rief er ihnen zu: „Ich möchte euch warnen, auf dass ihr nicht morgen  zwischen diesem Fluss und den Hügeln in dieser Gegend mit leblosen Leibern niedergestreckt sein werdet,  ohne dass ihr vor Gott einen Beweis und eine Rechtfertigung besitzt….“ (Chutba 36)
 
 
 
  Auch diese Worte hatten keine Wirkung auf die toten Herzen der Charidschiten. Dennoch wollte der Imam keinen Krieg und sagte zu seinen Kämpfern:
 
„Kann einer von euch den Tod für das ewige Paradies in Kauf nehmen und ,den Koran in der Hand, vor diese Leute treten und sie mahnend zu dem Buch Gottes und zu der Sunna des Propheten herbeirufen?“
 
 
 
Kaum hatte er das gesagt, als ein junger Mann aus dem Stamme der Bani Amer, sich für diesen Auftrag meldete. Er trat, den Koran in der Hand, vor die Scharen der Charidschiten und rief sie auf, das Buch und die Gesetze Gottes zu befolgen.  Kaum hatte er zu Ende gesprochen,  als die Charidschiten auf ihn schossen und ihre Pfeile sich in sein Gesicht bohrten. Tödlich verletzt stürzte er zu Boden. Da befahl der Imam, dass sich alle auf den Angriff vorbereiten.
 
Die Charidschiten begannen nun auch auf die Soldaten Alis (a) Pfeile abzuschießen. Sie   glaubten in ihrer Stumpfsinnigkeit, sie würden zu Märtyrern und  ins Paradies einkehren wenn sie im Kampf gegen die Soldaten Alis (a)sterben.   .  Die Soldaten Alis (a) baten ihn: „O Befehlshaber der Gläubigen, sie haben ihre Pfeile auf uns abgeschossen. Gebt den Befehl zum Angriff!“. Aber Imam Ali sagte: „Haltet ein.“
 
 
 
 Da schossen die Charidschiten wieder ihre Pfeile auf die Kämpfer  des Imams ab und wieder  befahl er, dass  sich sein Heer beherrscht. Aber als zum dritten Mal  ein Pfeilregen auf seine Soldaten herabkam, sagte er:  „Jetzt kämpft gegen sie!“
 
                      
 
Der Krieg ging nach kurzer Zeit mit dem entschiedenen Sieg der Soldaten Imam Alis (a) zu Ende. Die Mehrheit der Charidschiten wurde getötet und nur einige wenige konnten fliehen und ihr Leben retten. Die Anhänger Alis (a) wollten ihnen nachstellen. Aber Imam Ali hielt sie zurück und sagte: „Kämpft nach mir nicht gegen die Charidschiten, denn der, der die Wahrheit sucht und sie verfehlt, ist nicht wie der, der das Falsche sucht und es erreicht.“
 
Die Abweichung der Charidschiten vom Glauben ging auf ihre Unwissenheit und die falsche Deutung der Religion, ihren Eigensinn und ihren Fanatismus zurück.  Solche Abweichungen haben sich in der Geschichte wiederholt  und die listigen Feinde haben den Unverstand und den Irrtum von Leuten wie diesen ausgenutzt.  Dies ist eine Wahrheit, die in der Verheißung Imam Alis (a) über ihre schlimme Zukunft beinhaltet ist.
 
Nach dem Gefecht von Nahrawan, sagte einer der Anhänger von Imam Ali (a):  „Es scheint , dass wir schließlich von dem Übel der Charidschiten sicher sind und sie alle vernichtet haben, nicht wahr?“
 
Da sagte Imam Ali : „(Nein, bei Gott, sie sind noch ein Samentropfen in den Lenden der Männer und in den Schößen der Frauen. Immer wenn in den kommenden Epochen
 
ein Zweig  von ihnen erscheint und abgeschnitten wird, wird ein anderer hervorkommen und abgeschnitten werden, bis  schließlich die letzten von ihnen die Menschen ausplündern. (aus Predigt 60)
 
 
 
Dies war eine Warnung seitens Imam Alis (a) hinsichtlich dieser abwegigen Gruppen, damit die kommenden Genrationen wissen, dass - solange die hohe Kultur des Korans und der Grundsätze und Werte der edlen Lehre des Islams nicht richtig erkannt werden und die Menschen nicht genügend  Erkenntnis besitzen, immer die Gefahr besteht, dass abwegige Gruppen  wie die Charidschiten entstehen.  Dies hat sich in unserer Zeit mit der Entstehung  der takfristischen Terrorgruppen in einigen muslimischen Ländern bewahrheitet.


source : irib
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