Das Studium der Verlagskataloge des Kopp-Verlags (November und Dezember) hat ergeben, dass der Kopp-Verlag in für uns bisher nie gekannter Weise übelste Volksverhetzung gegen über 1,5 Milliarden Muslime in der Welt und Millionen von Muslimen in Deutschland betreibt, die an verbaler Grausamkeit kaum noch zu überbieten ist. Die Tatsache, dass dies in unserer Heimat Deutschland problemlos möglich geworden ist, verdeutlicht, dass diese Art von Volksverhetzer keinerlei Scham und keinerlei Grenzen mehr kennen. Ob diese Hetzte bereits zuvor eingesetzt hat, vermögen wir nicht zu beurteilen, da uns die Information erst neuerdings vorliegt. In der Novemberausgabe des Kopp-Verlags-Prospekts „Kopp Aktuell" auf Site 69 und in der Dezember-Ausgabe Seite 73 wird das Buch „Mohamed – Eine Abrechnung", geschrieben von Hamed Abdel-Samed (Droemer-Verlag) beworben. Autor der ganzseitigen Werbung ist der für seine Jahrzehnte lang verbreiteten Unwahrheiten gegen den Islam und die Muslime bekannte Udo Ulfkotte. Im Titel zu der Werbung heißt es: „Islamkunde: Mohamed als Adolf Hitler des Orients?" Was im Titel geschickt mit einem Fragezeichen als Meinungsäußerung kaschiert wird, wird im Text als übelste Verleumdung in Form von Tatsachenbehauptungen nicht nur gegen den Propheten des Islam, sondern auch gegen dessen Anhänger offen gelegt: „In einer neuen Biografie wird Mohamed nicht nur mit Adolf Hitler verglichen. Vom Islam-Erfinder Mohamed angeordnete ethnische Säuberungen werden in dem neune Bestseller ebenso penibel aufgelistet wie die schweren psychischen Störungen eines Kinderschänders, dessen Gewaltexzesse längst schon kein ethnischer Deutscher mehr öffentlich benennen darf, ohne mit einem Bein im Gefängnis zu stehen – aus Rücksicht auf die Anhänger eines Massenmörders." Danach ergießt sich Ulfkotte in die von ihm bekannte Hass-Orgie gegen den Islam und die Muslime. Als deutsche Muslime betrachten wir es nicht nur als unser Recht, sondern auch als unsere Pflicht zum Wohl der Gemeinschaft aller Bürger in Deutschland und zum Wohl des Friedens im Land mit dem Mittel des friedlichen Boykotts auf diese in unseren Augen schlimmste Verleumdung zu reagieren. Uns ist dabei bewusst, dass der Kopp-Verlag vergleichsweise wenige muslimische Leser hat bzw. hatte und offensichtlich vor allem bei Islamhassern im Land ihre Klientel sieht, so dass der Boykottaufruf nur geringe wirtschaftliche Folgen für den Verlag haben wird. Aber es ist uns von großer Wichtigkeit eine symbolische Antwort auf diese Unverfrorenheit zu setzen. Sucht man nach den Gründen, warum der Verlag derart massiv für ein Buch wirbt, das noch nicht einmal im eigenen Verlag erschienen ist, so kann die Antwort unter anderem auf Seite 83 der November-Ausgabe gefunden werden. Dort wird ein Buch von Haffner und Schapira beworben, in dem Israelkritik bzw. Antizionismus und Antisemitismus gleich gesetzt werden. Das Buch steht am Ende einer Reihe von Israel-kritischen Büchern und lässt deren Argumente damit allesamt mit der Antisemitismuskeule verpuffen. Es sei an dieser Stelle deutlich darauf verwiesen, dass eine sachliche Diskussion über die Kriege, die dem Propheten Muhammad aufgezwungen worden sind (vor allem von damaligen Juden), sein späteres Heiratsverhalten (vor allem mit älteren Witwen) und andere Aspekte seines Lebens sowohl kritisch durchleuchtet als auch vernünftig debattiert werden können und müssen. Manche Information wird sich dabei als historische Lüge herausstellen, andere Aspekte können unterschiedlich bewertet werden. Ein kritischer Dialog bzw. Debatte setzt aber ein Mindestmaß an Respekt gegenüber dem Mitmenschen voraus, den der Kopp-Verlag ganz offensichtlich gegenüber muslimischen Mitbürgern nicht aufzubringen bereit ist. Zweifelsohne hätte der Kopp-Verlag bei ähnlichen „Argumenten" gegen das Christentum oder das Judentum es nie gewagt, deutsche Christen oder Juden derart offenkundig zu beleidigen und zu verleumden! Daher wird der Muslim-Markt ab sofort keinerlei Nachrichten, Informationen oder Verlinkungen, die mit dem Kopp-Verlag zusammenhängen, weitergeben. Zwar ist der Urheber des schändlichen Buches der Droemer-Verlag, aber die wissenschaftliche Laienhaftigkeit und historische Inkompetenz des Autors wurde inzwischen von vielen nichtmuslimischen Experten festgestellt. Der Muslim-Markt weist ausdrücklich drauf hin, dass der Boykott allein gegen den Kopp-Verlag gerichtet ist. Einige für den Kopp-Verlag arbeitende Autoren sind mit uns befreundet und es schmerzt, dass ihre Bücher jetzt mit unter diesen Boykottaufruf fallen. Es sei aber darauf hingewiesen, dass der Boykott sich nicht gegen irgendwelche Personen richtet. Schlusswort zu den „Argumenten" von Herrn Abdel-Samad: Herr Abdel-Samad ist weder intellektuell noch von seinem Wissensniveau in der Lage, eine sachliche – wenn auch kritische – Diskussion zum Thema zu führen. Die von ihm angebrachten „Argumente" entstammen teilweise Autoren, die gleichzeitig behaupten, dass es die historische Person des Propheten Muhammad gar nicht gegeben hätte. Insofern stellt sich die Frage, wie denn alle jene haltlosen Behauptungen gegen eine Person gerichtet sein können, die angeblich gar nicht existiert habe. Sollte es Fragen zu einzelnen inhaltliche Aspekten geben, stehen informierte Muslime im Land (auch im Muslim-Markt) jederzeit zur Verfügung, darauf einzugehen.
source : irib