Spaziergänge durch die Natur wirken sich wohltuend auf die Seele des Menschen aus. Er kann neue Kräfte sammeln.
Haben wir uns eigentlich schon einmal klar gemacht wie gut gerade das Grüne der Natur der Seele tut? Die Pflanzen spielen nicht nur für die körperliche Ernährung eine wichtige Rolle, allerdings ist ihre Bedeutung für die Ernährungskette sehr groß.
Auch in diesem Teil unserer Reihe über Islamkunde und Gotterkenntnis wollen wir uns in der Welt der Pflanzen umsehen.
Sicherlich hat jeder von ihnen schon einmal den Aufbau von Blüten näher betrachtet oder einfach nur ihren Duft eingezogen und sich an ihrer makellosen Schönheit erfreut. Die unnachahmliche Natur mit ihrer Blüten und Blumenpracht ist ein Hinweis auf die unendliche Macht des Schöpfers und Seines Wissens.
Im Vers 141 der Sure An`am (Sure 6) steht:
„Und Er ist es, Der Gärten wachsen lässt, mit und ohne Pfahlwerk, und die Dattelpalme und die Getreidefelder, deren Früchte von verschiedener Art sind, und Oliven- und Granatapfel-(Bäume), einander ähnlich und unähnlich. Esset von ihren Früchten, wenn sie Früchte tragen, doch gebt davon am Tage der Ernte (dem Bedürftigen) seinen Anteil, …“
Es ist erstaunlich, dass die vielen bunten Blumen und Blüten und die vielfältigen Früchte und Getreidekörner und schließlich die schöne Pflanzendecke, die die Erde ziert, alle ein- und denselben Ursprung haben, nämlich das Erdreich. Sie wachsen aus der dunklen Erde unter unseren Füßen hervor. Die Erde wirkt wie ein supermodernes Labor, das ein riesiges Sortiment an Produkten herausgibt und den Menschen zur Verfügung stellt. Wie kann aus dieser leblosen Erde diese Fülle an Segnungen für das Leben hervorgehen?
Gott spaltet im dunklen Boden die Kerne und Körner und bereitet die Entstehung all dieser beschaulichen Natur vor. Betrachten wir nur die Gärten und die Felder. Sie alle werden von dem gleichen Wasser gespeist. Und auch die Böden, auf denen sie gewachsen sind, ähneln sich in ihrer Beschaffenheit. Ebenso erhalten sie alle ein- und dasselbe Sonnenlicht. Wie kommt daher trotz dieser gemeinsamen Bedingungen, die Vielfalt in der Pflanzenwelt zustande: Zum Beispiel die Vielfalt der Früchte aufgrund ihrer Unterschiede in Bezug auf Form, Farbe und Geschmack?! Ist das etwa kein Zeichen für die Planung des Erschaffers und weisen Ordners der Welt? In der Sure Rad (Sure 13) heißt es im Vers 4:
„Und auf der Erde liegen dicht beieinander Landstriche und Gärten mit Reben, Kornfeldern und Dattelpalmen, (und Bäume mit verschiedenen Früchten) die ähnlich und voneinander verschieden sind. Sie werden mit demselben Wasser versorgt, dennoch lassen Wir die einen von ihnen die anderen an Frucht übertreffen. Hierin (in der Vielfalt der unterschiedlich schmeckenden Früchte, die mit dem gleichen Wasser versorgt und alle aus derselben Erde gespeist werden) liegen wahrlich Zeichen für ein verständiges Volk.“
Interessant ist bei den Pflanzen auch die Funktion der Blätter. Die Pflanzen atmen mit ihrem Laub. Ihre Blätter nehmen bei Sonnenbestrahlung Kohlenstoffdioxid aus der Luft auf, behalten den Kohlenstoff und geben den Sauerstoff an die Luft ab. Die Pflanzen übernehmen also eine bedeutende Funktion bei dem Ausgleich von Sauerstoff und Kohlendioxyd und sorgen für den Sauerstoffhaushalt, den die Menschen und andere Lebewesen für die Atmung brauchen. Die Menschen und Tiere nehmen im Gegensatz dazu Sauerstoff aus der Luft und geben Kohlendioxid ab. Würde der Sauerstoff, den sie konsumieren nicht erneuert, so würde sich die Luft mit Kohlendioxid anfüllen und alle würden ersticken.
Das erstaunliche Gleichgewicht zwischen Sauerstoff und Kohlendioxyd, welches durch die Pflanzen hergestellt wird, stellt ein deutliches Zeichen Gottes dar.
Bei der Fotosynthese produzieren die Farbstoffe in den Blättern, die Chlorophylle, die ihnen ihre schöne grüne Farbe verleihen, mit Hilfe des Kohlendioxyds, Wasser, Nährstoffen und Sonnenenergie die pflanzliche Nahrung. Hierbei wird der für die menschliche und tierische Atmung lebenswichtige Sauerstoff abgegeben. Somit wird deutlich. wie wichtig die Blätter der Pflanzen mit ihrer Fotosynthese für den Erhalt von Leben auf der Erde sind. Wenn wir das Grün in der Natur genießen, sollten wir auch daran denken.
Die Pflanzen weisen ein weiteres interessantes Merkmal auf, und zwar gibt es bei ihnen das männliche und weibliche Geschlecht. Schon früher kannte man aus Erfahrung diese Eigenschaft bei einigen Pflanzen wie bei Dattelpalmen, aber erst der schwedische Naturforscher Linné (18. Jahrhundert) entdeckte, dass fast überall in der Botanik das Gesetz der Sexualität gilt. Dabei hat der Koran bereits Jahrhunderte vorher auf dieses Phänomen in der Pflanzenwelt hingewiesen. Zum Beispiel in dem Vers 7 der Sure Schuara (Sure 26): „Haben sie denn nicht gesehen, wie vielerlei herrliche Zaudschin (Paare) (von Pflanzen und Früchten) Wir auf der Erde wachsen lassen?“
Das Hauptanliegen des Korans ist die Rechtleitung der Menschen und zu diesem Zweck führt er Dinge an, die die menschliche Wissenschaft erst später entdeckt hat und dies zeigt, dass der Koran ein Wunder ist und untermauert seine Wahrheit.
Die Pflanzen sind Lebewesen die sich aufgrund des allgemeinen Gesetzes der Paarung fortpflanzen. Geeignete Wärme, Wasser und ausreichend Sauerstoff spielen entscheidend für das Wachstum und die Fruchtbarkeit der Pflanzen eine Rolle. . Das Samenkorn einer Pflanze ist wie ein sicherer Hort für den Keimling. Der Keimling im Samenkorn wird von einem Nährgewebe umgeben und versorgt, bis er sich selber ernähren kann. Er dringt nach Erhalt von Wasser aus dem Kern hervor und beginnt mit Hilfe der nötigen Energie zu wachsen. Der junge Trieb der aus dem Erdreich hervorkommt, wächst immer weiter und wird schließlich zu einem kräftigen Baum. Wer anders lenkt diesen wunderbaren rätselhaften Wachstumsprozess als der Eine weise Gott?
Genauso erstaunlich ist das Gesetz der Vererbung in der Pflanzenwelt. Im Kern der pflanzlichen Geschlechtszellen werden die besonderen Merkmale jeder Pflanzenart seit Jahrhunderten und in verschiedenen Umgebungen und Bedingungen bewahrt. Es sind Zeichen für die Weisheit Gottes dass jede dieser Pflanzenarten bestimmte Stiele, Blätter und Blüten haben, so dass man sie von tausenden anderen Arten unterscheiden kann.
Zu den Wundern der Schöpfung zählt auch das Wachstum von Pflanzen in wüstenartigen Gegenden. Die Wüstenpflanzen haben sich dem Klima in trockenen heißen Gebieten angepasst. Wie zum Beispiel die Kakteen, die Wasser in ihren Wurzeln, mächtigen Stielen und den fleischigen Blättern speichern.
In zahlreichen Koranversen wird auf die Pflanzen und ihren Nutzen hingewiesen. Der Koran möchte den Menschen auf den Ursprung der Vielfalt in der Pflanzenwelt aufmerksam machen.. Er spornt uns an, göttliche Segensgaben wie die Früchte zu nutzen und erinnert auch daran, dass der Mensch sich nicht damit zufrieden geben soll, nur zu verbrauchen, sondern auch darüber nachdenken muss, wer alle diese schönen Gaben erschaffen hat. Wenn wir durch einen Garten gehen und die Früchte an den Bäumen betrachten, sollten wir nachdenken und uns daran erinnern, dass diese Früchte vorher unreif waren und erst durch Einwirkung verschiedener Faktoren wie Wasser, Erde und Sonne zu diesen schönen Farben gelangt sind und essbar wurden. Zweifelsohne wird jeder nachdenkliche Mensch in diesen Entwicklungen und der Vielfalt der Pflanzen, Blüten und Früchte ein Zeichen für die Macht und die Planung des Erschaffers der Schöpfung erkennen.
source : irib