LUXEMBURG – Noch in diesem Jahr soll eine Beobachtungsstelle für islamfeindliche Haltungen eingerichtet werden, um objektive Daten über Art und Häufigkeit zu erhalten.
Eine Beobachtungsstelle für Islamophobie wurde offiziell in diesem neuen Jahr in Luxemburg ins Leben gerufen. Ziel sei es, Informationen über Islamophobie zu sammeln. Dazu gehören «alle Akte der Diskriminierung oder Gewalt gegen Institutionen oder Einzelpersonen aufgrund ihrer tatsächlichen oder angeblichen Zugehörigkeit zum Islam», heißt es in einer Erklärung des Zentrums.
Ein vierköpfiges Team aus Studenten der Sozialwissenschaften, der Rechtswissenschaften und der Geschichte, widmet sich dieser Aufgabe am Institut für Forschung, Bildung und interkulturellen Dialog (IREDI) mit Sitz in Düdelingen. Sie sollen den Islam und die muslimische Gemeinschaft im Großherzogtum erforschen und darüber informieren.
«Weder missionarisch noch islamisierend»
«Wir beabsichtigen, die Informationen zu überprüfen und zu analysieren, um festzustellen, ob es sich um Islamfeindlichkeit handelt oder nicht», sagt der Leiter der Beobachtungsstelle im Namen des IREDI-Ausschusses. «Dann wollen wir einen Bericht über diese Handlungen erstellen, um die Situation in Luxemburg mit der in anderen europäischen Ländern zu vergleichen. Wir verfolgen einen objektiven und soziologischen Ansatz».
Die Beobachtungsstelle ist nicht an staatliche Stellen gebunden, hat aber bereits Beziehungen zum Zentrum für Gleichbehandlung (CET) aufgebaut, das sich mit Diskriminierungsfragen befasst. «Weder missionarisch noch islamisierend» möchte die Organisation über mutmaßlich islamfeindliche Handlungen informieren (islamophobia@iredi.lu und 691 568 776).
(Mathieu Vacon/ L'essentiel)