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DER TAG DER AUFERSTEHUNG

Die Welt wird am Tage der Auferstehung, dem Tag des Jüngsten Gerichtes enden und alle Menschen werden auferstehen und vor Gottes Gericht kommen, wo alle ihre Taten geprüft werden. Gott belohnt die Frommen und Guten und bestraft die Sünder und Heiden (22:6-9 und 1-2; 3:185; 6:62). Er wird alle Menschen gerecht behandeln, aber trotzdem handelt er bei der Ausfuhrung der Gerechtigkeit barmherzig (6:12).

Anmerkung:

Obwohl alle Muslime in den in diesem Kapitel genannten Grundsätzen, d.h. Einheit Gottes, Prophetentum und Tag der Auferstehung, übereinstimmen, gibt es aber einige Unterschiede in den Glaubensgrundsätzen und den praktischen Handlungen. Die Schiiten bezeichnen die oben genannten Glaubensgrundsätze als Wurzeln der Religion (Usul Al-Din) und die erforderlichen Gebete und Handlungen als Zweige der Religion (Furu' Al-Din). Denn diese Glaubensgrundsätze sind die Basis der Religion und die wichtigsten Kriterien fur einen Muslim. Die sunnititschen Muslime zählen normalerweise das Bekenntnis des Islam, d.h. die Bezeugung der Einheit Gottes und der Prophetschaft Mohammads, zusammen mit den vier erforderlichen Handlungen, d.h. den täglichen Gebeten, dem Fasten, der Pilgerfahrt und der Almosensteuer, zu den fünf Pfeilern des Islam. Sie stellen die anderen Gebote wie Gebieten was recht ist und Verbieten was verwerflich ist, nicht auf eine Stufe mit diesen, obwohl sie sie für erforderlich halten.

 

  1. KAPITEL: DIE RELIGIÖSEN HANDLUNGEN

Die wichtigsten religiösen Handlungen, die sowohl die Sunniten als auch die Schiiten für erforderlich halten, sind:

  1. DIE TÄGLICHEN GEBETE

Jeder Muslim soll täglich fünf mal beten. Vor den Gebeten soll er zuerst die rituellen Waschungen in der vorgeschriebenen Form durchfiihren. Dann soll der Betetende nach Mekka gerichtet stehen und mit der Absicht sich Gott zu nähern das Gebet, welches er sprechen möchte, in Gedanken oder auch mit Worten nennen (z.B. Mittagsgebet oder Morgengebet). Nach einem "Allaho Akbar "(Gott ist am größten) beginnt das Gebet. Die Absicht des Betenden soll während des gesamten Gebetes gottgefallig sein und nicht mit einer Gott nicht gefälligen Absicht vermischt werden. Wenn jemand während des Gebetes vergißt, daß er betet oder sich nur vor anderen zeigen möchte, wird sein Gebet ungültig. Das Gebet beginnt praktisch nachdem der Betende "Allaho Akbar" sagt und endet mit dem Gruß "Salam".

Jedes Gebet besteht aus zwei, drei, oder vier Teilen (Rok'at)[32] und jeder Teil ist noch in mehrere Abschnitte unterteilt:

a- Im ersten und zweiten Rok'at spricht der Betende die den Koran eröffhende Sure 'Hamd' und danach eine andere Sure, wie z.B. 'Tawĥid' oder 'Qadr'. Im dritten und vierten Rok'at spricht der Betende dreimal eine bestimmte Gottespreisung.

 

b- Daraufhin beugt sich der Betende zum Roku', d.h. seine Hände sind auf seine Knie gestützt und der Rücken ist gebeugt. In dieser Haltung preist der Betende ebenfalls Gott.

c- Danach richtet sich der Betende erneut auf, um dann in die 'Sajdeh' zu gehen. In dieser Haltung berühren nur die Stirn des Betenden, die Handflächen, die Knie und die Spitzen der großen Fußzehen den Boden. Die 'Sajdeh' wird zweimal vollzogen, dabei preist der Betende emeut Gott.

d- Im zweiten Rok'at erfolgt nach den 'Sajdeh' das 'Taschahhod', d.h. das Bekenntnis der Einheit Gottes und der Prophetschaft von Mohammad und der Segenswunsch für den Propheten und seine Familie (Şalawat). Bei Gebeten mit nur zwei Rok'at wird das Gebet an dieser Stelle mit dem "Salam" beendet.Bei einem drei oder vier Rok'at-Gebet wird das Taschahhod wie im zweiten Rok'at wiederholt.

e- Im letzen Rok'at jedes Gebetes folgt zum Abschluß das "Salam", d.h. man begrüßt den Propheten Mohammad (s.a.a.s.), die rechtschaffenen Diener Gottes und auch alle betenden Muslime und wünscht ihnen den Segen und die Gnade Gottes.

Im Islam gelten die täglichen Gebete als der wichtigste Gottesdienst und die Erinnerung an Gott. Im Heiligen Koran sagt der erhabene Gott:

"Und verrichte das Gebet! Das Gebet verbietet (zu tun), was abscheulich und verwerflich ist. Aber Gottes zu gedenken bedeutet (noch) mehr. Und Gott weiß, was ihr tut." (29:45)

  1. DAS RELIGIÖSE FASTEN

Das zweitwichtigste Gebot ist das Fasten im Monat Ramadan , dem neunten Monat des arabischen (islamischen) Mondkalenders. In diesem Monat verzichtet jeder Muslim täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, oder jegliche andere Zusichnahme wie z.B. bewußtes Einatmen von Düften, die Einnahme von

 

Medikamenten oder jeglichen anderen Dingen. Außerdem verzichtet er auch auf Beischlaf oder andere sexuelle Handlungen, da diese das Fasten ungültig machen.[33]

Wie bei den anderen religiösen Handlungen, soll man mit der Absicht, sich Gott zu nähern, und gottgefallig zu sein, fasten. Natürlich hat das Fasten außer der Annäherung an Gott noch viele andere Vorteile, wie: Stärkung des Willens, Erinnerung an den göttlichen Segen der täglichen Nahrung, mit der oft achtlos umgegangen wird. Fasten ermöglicht den Wohlhabenden, das Leid und die Not der Armen besser zu verstehen und deshalb stärkt es die Humanität. Das Fasten ermöglicht den Menschen, sich den Hunger und Durst am Tag der Auferstehung besser vorstellen zu können. Es mindert die Leidenschaften und niederen Wünsche, und dadurch kann der Mensch seine Vernunft und Spiritualität verbessern und entwickeln.

Im Heiligen Koran heißt es:

" Ihr Gläubigen! Euch ist vorgeschrieben, zu fasten, so wie es auch denjenigen, die vor euch lebten, vorgeschrieben worden ist. Vielleicht werdet ihr gottesfürchtig sein." (2:183)

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