Markus Söder und das Kreuz: Auch mehrere Tage nach dem Kabinettsbeschluss für Kruzifixe in bayerischen Landesbehörden reißt die Kritik daran nicht ab. Aufschlussreich ist eine Umfrage: Wie denken Katholiken und Protestanten darüber?
Der Kruzifix-Vorstoß des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) stößt unvermindert auf Kritik. Durch die angeordnete Aufhängung in Landesbehörden und Söders Erklärung seien „Spaltung und Unruhe“ entstanden, kritisierte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx. Wer das Kreuz nur als kulturelles Symbol sehe – wie es Söder zunächst getan hatte -, habe es nicht verstanden. Es stehe dem Staat auch nicht zu, die Bedeutung des Kreuzes zu erklären, sagte der Erzbischof von München und Freising der „Süddeutschen Zeitung“ (Feiertagsausgabe). Unter die Kritiker reihten sich am Wochenende auch FDP-Chef Christian Lindner, die Grünen-Politikerin Claudia Roth und der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) ein.
In einer Umfrage sprachen sich fast zwei Drittel der Bürger (64 Prozent) dagegen aus, dass in jeder staatlichen Behörde in Deutschland ein christliches Kreuz aufgehängt wird. Dies hatte das Kabinett von Ministerpräsident Söder vergangenen Dienstag für die Landesbehörden des Freistaates beschlossen.