In der syrischen Stadt al-Bab hat es einen blutigen Anschlag gegeben. Ein Attentäter sprengte sich in Susian nordöstlich der Stadt mit einem Fahrzeug in die Luft, berichtet die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Dutzende Menschen kamen ums Leben, die Nachrichtenagentur dpa meldete mindestens 42 Tote. Stunden später meldete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu, die Zahl der Toten sei auf 60 gestiegen.
Nach Angaben der Beobachtungsstelle, deren Berichte sich nicht unabhängig verifizieren lassen, waren die meisten Todesopfer Rebellenkämpfer. Erst am Donnerstag war die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) aus der Stadt verdrängt und die Stadt für befreit erklärt worden.
Kurz nach dem Anschlag gab es in der Nähe von al-Bab, in einem Dorf, das noch immer vom IS gehalten wird, eine zweite Explosion. Dabei sollen zwei türkische Soldaten ums Leben gekommen sein, drei weitere verletzt.
Nach Informationen der Beobachtungsstelle befanden sich zunächst weiter IS-Kämpfer auch in al-Bab. Die türkische Armee und verbündete syrische Rebellen hatten die ehemalige IS-Hochburg über Wochen belagert. Die Offensive machte allerdings zunächst nur sehr langsam Fortschritte.
Die vollständige Verdrängung aus al-Bab wäre ein schwerer Rückschlag für die Extremistengruppe, die auch in ihrer letzten irakischen Hochburg Mossul unter Druck steht.