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Die 20. Konsultation - Allgemeine Quellen

9. Dhu-l-Hidscha 1329 (1.12.1911)

Verehrter [maulana] Scheich al-Islam, der Friede sei mit Dir und die Gnade Allahs und Seine Barmherzigkeit.

Wer umfassende Kenntnis vom Leben des Propheten (s.) besitzt, jenem, der die Errichtung des islamischen Staates und seine Rechts-sprechung, die Einführung der staatlichen Grundordnung und die Gesetzgebung und auch die Regelung (all) seiner Belange in der Autorität Allahs, des Erhabenen und Mächtigen, gründen ließ, der wird sehen, dass Ali die Stütze des Gesandten Allahs bei allen seinen Angelegenheiten war und eine Hilfe gegen seinen Feind, dass er der Bewahrer seines Wissens, der Erbe seiner Herrschaft, der Gebieter [wali] seines Willens (nach ihm) war und nach seinem Tode unumschränkt herrschen sollte.

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Und wer den Worten und Taten des Propheten (s.) vom Beginn (seiner Berufung) und seiner Auswanderung an Beachtung schenkt, der wird sehen, dass die Überlieferungen zu dieser Frage von Anbeginn bis zum Ende seines Lebens aufeinander folgend und ununterbrochen überliefert worden sind.

Dies möge dir genügen, nur möchte ich noch etwas zum Anfang des islamischen Aufrufes vor dem öffentlichen Auftreten des Islams in Mekka bemerken:

Als Allah - erhaben ist Er - dem Propheten (s.) die Worte hinabsandte:

„ Und warne deine nahen Anverwandten" 1

bat dieser sie zum Hause seines Onkels Abu Talib. Es waren 40 Männer, vielleicht aber auch 39 oder 41. Unter ihnen befanden sich seine Onkel Abu Talib und Hamza, wie auch Al-Abbas und Abu Lahab. Die Überlieferung hierzu gehört zu den einwandfrei überlieferten Überlieferungen, die der Gesandte Allahs (s.) mit den folgenden Worten schloss:

„ Oh Angehörige des Abd-al-Mutallib ! Ich schwöre bei Allah, mir ist unter den Arabern kein Jüngling bekannt, der seinem Volke etwas besseres gebracht hätte, als das, was ich euch bringe. Die Wohltaten des Diesseits und des Jenseits lasse ich euch zuteil werden. Allah befahl mir, euch zum Glauben an Ihn aufzurufen. Wer von Euch will mir in dieser Sache zur Seite stehen? Er wäre dann mein Bruder, mein Bevollmächtigter [wasi] und mein Nachfolger."

Die Anwesenden aber hielten sich zurück. Allein Ali, der damals der jüngste unter ihnen war, erhob sich und sprach:

1 Heiliger Qur'an 26:214

2 Großvater des Propheten (s.) und Stammvater

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„Oh Prophet Allahs! Ich will dir hierin Beistand leisten." Daraufhin umarmte der Gesandte Allahs ihn und sagte:

„Dieser unter euch ist mein Bruder, mein Bevollmächtigter und mein Nachfolger. Höret auf ihn und seid ihm gegenüber folgsam."

Die anderen jedoch begannen zu lachen und wandten sich an Abu Talib1: „Er hat dir soeben befohlen, auf deinen Sohn zu hören, ja, ihm zu gehorchen."

In diesem Wortlaut wurde die Überlieferung von vielen Gewährsmännern, welche die prophetischen Überlieferungen bewahrt hatten, wie z.B. Ibn Ishaq, Ibn Gharur, Ibn Abi Hatim, Ibn Mahawaih und Abi Na'im, der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Ebenso fand er Erwähnung in den Kompendien und Handbüchern des Baihaqi, wie auch Talabis und Tabaris Erläuterung zur Sure al-Schuara3 in ihren umfangreichen Qur'an-Kommentaren.

Tabari hat zudem noch im zweiten Teil seines Buches „Tarich ul-ummam wal-muluk"4 angeführt. Für Ibn al-Athir gilt er im zweiten Band seines Werkes „al-Kamil"5, wo er beschreibt, wie Allah Seinem Propheten befahl, seine Religion zu verkünden, als ein unbestreitbares Faktum, und Abul-Fida erwähnt es im ersten Band seines Geschichtswerkes, wo er vom ersten sich zum Islam bekennenden Menschen spricht.

1 Vater von Imam Ali (a.)

2 Es war gemäß alter arabischer Tradition etwas ungeheuerliches, dass ein Sohn seinem Vater in der Stellung überlegen sein sollte.

3 Heiliger Qur'an, Sure 26: Die Dichter

4 Die Geschichte der Völker und Könige

5 Das Vollkommene

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Gleichermaßen berichtet hier von Imam Abu Dscha'far al-Iskafi al-Mu'tazili in seinem Buche „Naqd-ul-Uthmaniyah"1 mit dem Hinweis auf die Korrektheit dieser Überlieferung. Und in dem Kapitel zum Versteck [fi babi istihfalhi] des Gesandten Allahs (s.) und seiner Gefährten im Hause al-Arqams erwähnt auch al-Halabi ihn in seiner wohlbekannten Biographie.

In ähnlicher Formulierung findet sich der Inhalt dieser Überlieferung sowohl in mehreren zuverlässigen Sunna-Werken als auch bei großen Überlieferungsgelehrten wie z.B. bei al-Tahawi, im „al-Muhtarah"2 des al-Dia al-Muqdisi oder auch im „al-Sunan"3 des Said bin Mansur.

Beachten solltest Du auch, dass Ahmad bin Hanbal auf den Seiten 111 bis 159 im ersten Band seines „Musnad"4 diese Überlieferung Alis ausdrücklich erwähnt, bitte schlage dort nach. Und zu Beginn von Seite 331 im selben Band hebt er eine wichtige Überlieferung von Ibn Abbas hervor, die besagt, dass Ali sich vor allen anderen durch zehn außergewöhnliche Merkmale besonders auszeichnet. Diese bedeutsame Überlieferung von Ibn Abbas zu den Kennzeichen Alis wird auch bei al-Nisa'i auf Seite sechs genannt und im dritten Band des Werkes „Sahih-ul-Mustadrak"5 von Al-Hakim erscheint es auf Seite 132 ebenso. Al-Dhahabi hat ihn zusammenfassend aufgeführt und seine Richtigkeit bestätigt.

Desweiteren ziehe bitte den sechsten Band des Buches „Kanz-ul-Umal"6 in Betracht, worin in aller Ausführlichkeit darüber geschrieben wurde. Einer eingehenden Prüfung Deinerseits sind vor allem jene ausgewählten Passagen des „Schatzes" würdig, die im

1 Der uthmanische Verstoß

2 Das Ausgewählte

3 Die Überlieferungen

4 Die lückenlose Überlieferung

5 Die versäumten authentischen Überlieferungen

6 Der Schatz der Arbeiter

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Druck neben dem eigentlichen Haupttext des „Musnad" von Imam Ahmad bin Hanbal erscheinen. Wenn Du auf den Seiten 41 bis 43 des fünften Bandes jeweils die Ränder studierst, wirst Du die Einzelheiten auffinden.

Dies soll nun für uns genug sein, denn wie deutlich sind doch die Beweise!

Der Friede sei mit Dir.

Die 21. Konsultation - Zweifel an Authentizität

10. Dhu-l-Hidscha 1329 (2.12.1911)

Geehrter [scharif] großer Gelehrter [allamah] und weiser Herr [scheich] Abdalhussain Scharaffuddin al-Musawi, der Friede sei mit Dir und die Gnade Allahs und Seine Barmherzigkeit.

Nein, euer Gegenüber kann die Stützen dieser Überlieferung nicht anerkennen und er weist sie mit Entschiedenheit zurück. Es ist anzumerken, dass weder die beiden Scheichs1 noch die übrigen Überlieferer authentischer Prophetentraditionen sie verzeichnet haben. Ich bezweifle, dass diese Überlieferung den Weg über sunnitische Gewährsmänner genommen hat und bin außerdem der Ansicht, dass ihr ihn ebenfalls kaum für einwandfrei aus sunnitischer Quelle halten würdet, selbst wenn man dies dennoch getan hätte.

Der Friede sei mit Dir

1 Gemeint sind Buchari und Muslim

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Die 22. Konsultation - Beweis der Authentizität

12. Dhu-l-Hidscha 1329 (4.12.1911)

Verehrter [maulana] Scheich al-Islam, der Friede sei mit Dir und die Gnade Allahs und Seine Barmherzigkeit.

Hätte ich die Überlieferung auf dem Wege der Sunniten für unzuverlässig erachtet, so hätte ich dies hier mit keinem Wort erwähnt. Vielmehr ist ihre Authentizität nicht nur von Ibn Gharur und Imam Abu Dscha'far al-Iskafi mit Nachdruck bestätigt worden, sondern gleichermaßen von einer Reihe anderer hervorragender Forscher. Es ist beachtenswert, dass diese Überlieferung gerade von jenen zuverlässigen Gewährsmännern als glaubwürdig angesehen wurde, die auch bei den Überlieferern authentischer Prophetentraditionen stets mit besonderer Zuverlässigkeit Erwähnung fanden.

Ich möchte an dieser Stelle auf die Seite 111 im ersten Teil des „Musnad" von Ahmad bin Hanbal hinweisen, in dem dieser die Überlieferung, die sich über Aswad bin Amir, Scharik, al-A'masch, al-Minhal und Ibad bin Abdullah al-Asadi von Ali herleitet, in einem guten Lichte erscheinen ließ. Jeder einzelne Gewährsmann der Kette gilt selbst beim Kontrahenten als Autorität und alle sind zweifelsohne Quelle von verlässlicher Information.

Auch al-Qaischani hat sie in seinem Werk „al-Dschami Baina Rid-schal al-Schahihin"1 erwähnt, und es besteht absolute Sicherheit, ihre Korrektheit anzuerkennen. Sie haben die Überlieferung auf verschiedene Weisen wiedergegeben, so dass sie sich letztlich gegenseitig stützen konnten.

1 Die Zusammenfassung der Gewährsmänner der authentischen Überlieferungen

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Nun haben die beiden Scheichs1 und ihresgleichen jene Überlieferung aber deshalb nicht aufgezeichnet, weil ihnen die darin enthaltene Vorstellung mit dem Kalifentum im Widerspruch zu stehen schien. Daher sind von ihnen mehrere einwandfreie Texte schlicht übergangen worden. Aus Furcht, dass diese von Seiten der Schiiten als Waffe benutzt werden könnten, haben sie jene Überlieferungen zurückgehalten. Es ist ihnen bekannt gewesen, dass so eine ganze Reihe der sunnitischen Scheichs - Allah möge ihnen vergeben -Dinge dieser Art verheimlicht haben.

Das Verschweigen von Überlieferungen entsprach hierbei der bekannten Vorgehensweise. Al-Hafiz bin Hadschar hat in seinem Buch „Fath al-Bari"2 von ihnen berichtet und Buchari widmet diesem Problem am Ende des „Buches der Wissenschaft" im ersten Band seines „Sahih" ein eigenes Kapitel. Er bemerkt: „Dies ist ein Kapitel, das speziell einen Stamm übermittelt unter Ausschluss eines anderen." Wer die tatsächliche Einstellung Bucharis gegenüber dem Befehlshaber der Gläubigen3 (a.) und den Angehörigen des Prophetenhauses (a.) kennt und der weiß, dass seine Schreibfeder vor ihren eindrucksvollen Worten in Furcht geriet und seine Tinte von der Klarheit ihrer einzigartigen Merkmale aufgesogen wurde, den wird es kaum verwundern, dass er jene Überlieferung außer acht gelassen hat. Es gibt keine Macht und keine Stärke außer bei Allah, dem Erhabenen und Gewaltigen.

Der Friede sei mit Dir.

1 Buchari und Muslim

2 Die Enthüllung des Schöpfers

3 Amir al-Mu'minin, Titel Imam Alis (a.)

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