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Hadhrat Ali Akbar (a.s.)

Hadhrat Ali Akbar (as) war der Sohn von Imam Hussain (as). Er war ein hübscher achtzehnjähriger junger Mann. Seine Mutter hieß

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Umme Laila (sa). Er war auch ein mutiger Soldat. Er erlernte die Schwertkampfkunst und das Bogenschießen von Hadhrat Abbas (as). Er ähnelte dem Propheten (saws) so sehr, daß Imam Hussain (as) über Akbar (as) sagte, dass wenn er an den Propheten (saws) dachte, Akbar (as) ansah.

Ali Akbar hatte eine laute schöne Stimme. Er war es, der regelmäßig das Azaan, also den Gebtsruf, rief. Am Morgen des Aschuratages rief Akbar zum Gebet. Jeder wusste, dass es das letzte Mal war, dass sie das Azaan von ihm hörten. Imam Hussain (as) fing zu weinen an, als Akbar das Azaan zu rufen anfing. Auch die weinenden Stimmen der Frauen waren aus den Zelten zu hören.

Nach dem Zuhr- (Mittags-) Gebet stand Ali Akbar (as) vor dem Imam (as) und fragte: „Vater, ich bitte um Erlaubis gegen die Feinde des Islam kämpfen zu dürfen.". Imam Hussain (as) sah seinen Sohn liebevoll an und sagte: „Akbar, du hast meine Erlaubnis, möge Gott mit dir sein. Aber Akbar, du weißt, wie sehr deine Mutter, deine Schwestern und Tanten dich lieben, gehe zu ihnen und sage ihnen Lebewohl.". Ali Akbar (as) ging in das Zelt seiner Mutter (sa), jedesmal als er wieder herauskommen wollte, zogen seine Schwestern und Tanten ihm am Umhang weinend zurück: „Oh Akbar, wie sollen wir ohne dich weiterleben?" Letztendlich musste Imam Hussain (as) ins Zelt gehen und dafür bitten, Akbar gehen zu lassen.

Imam Hussain half seinem jugendlichen Sohn aufs Pferd. Als Akbar (as) in Richtung des Schlachtfeldes ritt, hörte er Schritte hinter sich. Als er sich umdrehte sah er seinen Vater. Er sagte: „Vater, wir haben doch schon Lebewohl zueinander gesagt, warum folgst du mir?", Imam Hussain (as) antwortete ihm: „Mein Sohn, wärst du selbst ein Vater, würdest du es verstehen.".

Ali Akbar (as) kämpfte sehr mutig und tapfer. Niemand traute sich ihm zu nahe zu kommen, nachdem er viele berühmte Soldaten im direkten Einzelkampf besiegt und getötet hatte. Umar Sa'ad (LA) befahl seinen Männern, endlich Akbar zu töten, er sagte: „Wenn er stirbt, wird Hussain auch nicht mehr leben wollen! Ali Akbar ist Hussains Leben!". Während einige Soldaten Akbar (as) gleichzeitig angriffen, schlich sich ein weiterer leise an ihn heran und

schleuderte einen Speer mit solcher Gewalt, dass dieser Akbars Brust durchdrang. Durch die Wucht des Schlages und den Schmerz fühlte Akbar sich ermattet. Während er vom Pferd stürzte rief er laut: „Oh Vater, das ist mein letzter Salaam an dich!", als er auf dem Boden aufschlug, brach der Speer ab, aber sie Spitze blieb in seiner Brust stecken.

Als Imam Hussain (as) Akbars (as) letzten Gruß hörte sah er in Richtung Euphrat, wo Abbas lag und sagte: „Abbas, wo bist du Bruder, wenn ich dich am meisten brauche?". Mit all seiner Kraft, die durch Akbars qualvollem Gruß gewichen war, begann Hussain (as) in Richtung des Schlachtfeldes zu gehen. Lasst uns eine kurze Pause machen um uns noch einmal eine Begebenheit aus der siebten Hijra in Erinnerung zu rufen. Damals haben die Juden von Khaibar gegen den heiligen Propheten Muhammad (saws) rebelliert. Der Prophet (saws) und die Muslime aus Medina belagerten die Hochburg Khaibar. Sie umstellten die Burg, in der sich die Juden verschanzt hatten. Die Muslime konnten keinen Sieg erlangen, bevor sie nicht in die Festung eindringen konnten, aber um die Burg herum war ein Wassergraben. Hadhrat Imam Ali (as) konnte wegen einer Krankheit nicht an der Belagerung teilnehmen. Drei Tage verstrichen, aber die Muslime fanden keine Lösung. Auch als sie den Graben überquerten, versperrten die großen Tore der Burg ihnen den Zutritt. Sie waren aus Stahl und es wird gesagt, dass man zwanzig Männer brauchte um eines der Tore zu öffnen oder zu schließen. Am dritten Tag nach dem Morgengebet rief der Prophet (saws) schließlich Imam Ali. Hadhrat Ali (as) kam sofort. Er sprang mit seinem Pferd über den Wassergraben und Schwang beide Tore mit einer Hand mit solcher Wucht auf, das sie aus den Angeln sprangen. Er trug sie zum Graben und legte sie darüber und baute somit eine Brücke. Die Muslime ritten in die Festung und Khaibar wurde eingenommen. Jetzt wieder zurück nach Kerbala:

Als Imam Hussain (as) dort ankam, wo Akbar lag, nahm er ihn in den Arm. Akbar hatte seine rechte Hand auf der Brust, den linken Arm legte er um die Schulter seines Vaters. Hussain (as) fragte ihn: „Akbar, wieso umarmst du mich nur mit einem Arm?". Akbar

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(as) antwortete nicht. Der Imam (as) versuchte Akbars Hand von dessen Brust zu ziehen. Akbar (as) widersetze sich. Imam Hussain nahm nun vorsichtig Akbars Hand weg. Dann sah er es. Er sah die Spitze des Speers. Hadhat Imam Hussain (as) legte Akbar behutsam auf den Boden, kniete sich nieder und umfasste die Speerspitze mit seinen Händen. Dann sah er in Richtung Najaf, wo Imam Ali (as) ruht, und rief laut: „Vater, nun bin auch ich bei meinem Khaibar angelangt!". Er zog die Speerspitze, der Engel Jibraeel (r) rief laut: „Marhaba, marhaba!". Hadhrat Ali Akbar (as) seufzte tief und schwer und lag schließlich still da.

16. ALI ASGHAR

Hadhrat Ali Asghar war das jüngste Kind Imam Hussains (as). Er

wurde nur wenige Wochen vor dem Aufbruch aus Medina geboren.

Seine Mutter hieß Rubaab, Tochter des Imra-ul-Qais, der der

Oberste des Stammes der Kinda war.

Hadhrat Rubaab (sa) hatte zwei Kinder, Sukaina und Ali Asghar,

alle drei begleiteten Imam Hussain nach Kerbala. Die Tatsache,

dass Hadhrat Hussain (as) ein fast Neugeborenes mit sich nahm

zeigt, dass es von Anfang an nicht seine Absicht war eine

bewaffnete Rebellion zu starten.

In Kerbala war Asghar nur sechs Monate alt. Ab dem siebten

Muharram wurde das Wasser vom Lager des Imams abgeschnitten.

Asghar musste großen Durst erleiden.

Am Tage von Aschura, nachdem Ali Akbar (as) sein Märtyrium

erlangt hatte, stand der Imam außerhalb des Lagers. Er war jetzt

ganz allein und bereitete sich vor, selbst ins Schlachtfeld zu gehen.

In diesem Augenblick hörte er ein Kind weinen. Es war Ali Asghar,

der vom dem stechenden Schmerz des Hungers und Durstes

geqäult wurde.

Der Imam (as) betrat Hadhrat Rubaabs Zelt und hab das Kind aus

der Wiege. „Rubaab,", sagte er „ich werde ihn zu Yazids Armee

mitnehmen. Sicherlich werden sie diesem unschuldigen Säugling

ein paar Tropfen Wasser nicht verwehren." Rubaab zog Asghar um,

sogar einen kleinen Turban band sie ihm auf den Kopf. Wie jede Mutter wollte sie, dass ihr Kind vor Fremden hübsch aussah. Imam Hussain (as) trug das Kind ins Schlachtfeld. An Yazids Soldaten (LA) gewandt sprach er: „Dieses Kind hat euch nichts getan. Er stirbt vor Durst. Ich bitte euch, gebt ihm nur ein paar Tropfen Wasser." Keine Antwort. Nun sagte Hadhrat Hussain: „Wenn ihr fürchtet, dass ich das Wasser trinke, seht her, ich lege das Kind hier auf den Boden, kommt und gebt ihm selber zu trinken." Er legte das Baby auf den Sand Kerbalas und entfernte sich einige Schritte von ihm. Jeder weiß, wie heiß der Wüstensand ist. Asghar lag dort, ohne auch nur zu zucken. Er drehte dem Feind zu und starrte ihn an. Ein Gemurmel ging durch die Armee, aber niemand kam um dem Kind Wasser zu geben. Der Imam (as) nahm wieder das Kind auf seinen Arm und sagte mit einer klaren Stimme: „Asghar, mein Sohn, zeig ihnen wie durstig du bist!" und Asghar drehte sein Gesicht den Soldaten zu. Er lächelte sie an und öffnete seinen Mund und strich seine trockene Zunge über seine Lippen. Das wirkungsvollste Schwert war gezogen worden! Die Soldaten waren so gerührt, dass man ihr Weinen laut wurde. Trotzdem hatten sie solche Angst vor Yazid, dass niemand sich wagte vorzutreten um Ali Asghar Wasser zu geben. Umar Sa'ad geriet in Sorge. Es schien, dass Asghar gegen die Macht Yazids siegreich in dieser Konfrontation hervorging. Er sah zu Hurmala (LA), einem berühmten Bogenschützen, und befahl: „Bring Hussain zum Schweigen!"

Dann geschah etwas furchtbares. Hurmala hob seinen Bogen. Zielte mit einem Pfeil auf den Säugling. Der Pfeil flog quer durch die heiße Wüste. Ein zischendes Geräusch und das Lächeln Asghars (as), als dieser seinen Kopf anhob und den Hals streckte. Kein normaldenkender Mensch kan sich auch nur die nächsten Augenblicke vorstellen. Das surrende Geräusch des Pfeils brach ab und Asghar lag still in den Armen seines Vaters. Imam Hussain (as) sah auf Asghars Hals hinunter, sah den Pfeil, sah den Hals, sah das Lächeln auf den Lippen und dann sah er nichts mehr.

Unser Imam (as) fühlte sich plötzlich schwach. Für einen Moment wurde alles schwarz und er konnte nichts sehen. Eine absolute

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Stille lag über Kerbala, die nur von den sanften Wellen des Euphrats unterbrochen wurde. Selbst der Feind war wie betäubt. Langsam drehte Hussain (as) sich um und sah nun auf das Baby in seinem Arm.

Der Pfeil hatte den zarten Hals ganz durchbohrt und war in der Brust des Imams (as) steckengeblieben. Es gab keine Möglichkeit ihn herauszuziehen. Seine beiden Arme hielten das stille Kind. Er sah zum Himmel und betete: „Ya Allah (swt) gib mir in diesem schwierigsten Moment meines Lebens Geduld. Kein Prophet (as/saws) hat eine derart harte Probe bestehen müssen." Es wird berichtet, dass dieses Ereignis den Imam so sehr getroffen hat, dass sein Bart und seine Haare innerhalb weniger Augenblicke grau wurden und er wie ein alter Mann aussah. Mit seinen Zähnen zog er sein Abaa (Umhang) über das Kind um den Körper vor der sengenden Sonne zu schützen. Er holte einige Male tiefen Atem und begann auf sein Lager zuzugehen.

Als er näherkam, sah er Rubaab (sa) am Eingang des Zeltes waren. Er sah die Sorge, die Hoffnung, die Angst und die Rastlosogkeit in ihren Augen. Es schien als würde der Imam (as) all seine Kraft verlieren. Er konnte nicht weiter auf Rubaab (sa) zugehen. Er ging sieben Schritte zurück, sagend: „INNA LILLAHI WA INNA ILEYHI RAJEEOON!", dann blieb er stehen und dachte, dass er das Kind zu seiner Mutter bringen müsse. Wieder sieben Schritte vorwärts gehend, sprach er: „INNA LILLAHI WA INNA ILEYHI RAJEEOON!" Wieder trafen sich die Blicke Imam Hussains (as) und Hadhrat Rubaabs (sa) und wieder schien es, als würde der Imam all seinen Mut verlieren und er ging wieder sieben Schritte zurück: „INNA LILLAHI WA INNA ILEYHI RAJEEOON!" Imam Hussain (as) tat dies sieben Mal. Vorwärts und Rückwärts und die ganze Zeit über fixierten die Augen Rubaabs ihr Kind. Jedesmal rezitierte der Imam (as) „INNA LILLAHI WA INNA ILEYHI RAJEEOON!" Letztendlich gelang es ihm, den Pfeil zu entfernen. Jetzt nahm er den toten Körper des Säuglings zu Hadhrat Rubaab, sagend: „Rubaab, dies ist eine Prüfung von Allah (swt), die nie zuvor eine Mutter bestehen musste. Komm mit mir." Hadhrat Rubaab (sa) folgte ihm. Mit ihren eigenen Händen gruben sie ein kleines Grab und der Vater und die Mutter begruben zusammen Ali Asghar (as).

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