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Friday 27th of September 2024
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Gegenseitige Verbundenheit

166. Predigt – Gegenseitige Verbundenheit

 

(Diese Predigt wurde gehalten als) Ansporn zur gegenseitigen Verbundenheit.

Ansporn zu gegenseitiger Verbundenheit

 

Der Junge unter euch soll dem Alten folgen, und der Alte soll zu dem Jungen gütig sein. Seid nicht so wie die rohen Menschen aus der Zeit der Unwissenheit, die nichts über die Religion begriffen noch ihren Verstand in der Hinsicht auf (das Nachdenken über) Allah gebrauchten. Sie sind wie das Zerbrechen eines Eis im Nistplatz des Straußenvogels, deren Zerbrechen hart ist, doch seine Brut würde übel sein (wenn man sie heil ließe).

Umayyaden

 

Sie spalteten sich, nachdem sie in Harmonie waren und zerstreuten sich von ihrer Wurzel. Mancher von ihnen ergriff einen Zweig und neigte sich mit ihm, wohin (der Zweig) sich neigte, bis Allah, der Erhabene, sie an einem Tag zusammen sammeln wird, so wie die zerstreuten Wolkenfetzen sich im Herbst versammeln, (an einem Tag) der für die Umayyaden (übel sein wird)! Allah wird sie in Harmonie zusammenfügen, dann wird Er sie aufhäufen wie aufgehäufte Wolken, dann wird Er ihnen Tore eröffnen, aus denen sie von ihrem Startplatz wie die Flut der beiden Gärten (von Saba) strömen werden, wo die Hügel des Festlandes nicht vor ihr sicher sind noch Erdhügel, und ihr Strom weder von fest komprimierten Bergen noch von Bodenerhöhungen zurückgehalten werden kann. Allah wird sie in den tiefen Tälern zerstreuen und sie dann wie Quellen auf der Erde fließen lassen. Durch sie wird ein Volk das Recht des anderen Volkes enteignen, und Er wird ein Volk in den Häusern eines anderen Volkes wohnen lassen. Bei Allah, all ihr hohes Ansehen und ihre gefestigte (Macht-)Position wird dahin schmelzen wie das Fett im Feuer.

Der Grund von Tyrannei

 

Oh ihr Menschen, wenn ihr nicht die Hilfe für die Wahrheit unterlassen und nicht Schwäche gezeigt hättet, die Falschheit zu schwächen, dann hätte nicht der, der nicht wie ihr ist, nach euch getrachtet, noch hätte der, der euch überwältigte, euch überwältigen können. Aber ihr irrtet ratlos umher wie das Volk Israel. Bei meinem Leben, eure Ratlosigkeit wird euch nach mir um ein Vielfaches verdoppelt werden, weil ihr die Wahrheit hinter eure Rücken geworfen, mit euren Nächsten die Verbindung abgeschnitten und euch mit den Fernen verbunden haben werdet. So wisset, wenn ihr dem gefolgt wärt, der euch gerufen hat, dass er euch auf dem Weg von Allahs Gesandten (s.) hätte wandeln lassen. Die Härten des Irregehens wären euch erspart worden, und die niederdrückende Last hättet ihr von euren Schultern abwerfen können.

Erläuterung

 

Imam Ali (a.) erläutert das islamische Prinzip, dass es beim Auftreten von Unterdrüc‌kung immer zwei Seiten gibt, den Unterdrücker und diejenigen, die sich unterdrücken lassen, unabhängig von der Gewichtung der jeweiligen Verantwortung. Und er weist die Menschen auf die eigenen inneren Ursachen von Unterdrückung hin.

 

 

 

167. Predigt – Der Beginn des Kalifats

 

(Die Predigt wurde gehalten) zu Beginn des Kalifats.

 

Allah, Der Erhabene, sandte ein rechtleitendes Buch herab, in welchem Er Gut und Schlecht verdeutlichte. So nehmt den Weg des Guten und folgt dem Weg des Guten und wendet euch ab von der Richtung des Schlechten und folgt dem (rechten Weg).

 

(Denkt an) die Pflichten, die Pflichten! Führt sie für Allah aus, und sie werden euch ins Paradies bringen. Wahrlich, Allah hat das Verbotene untersagt, das nicht unbekannt ist, und hat das Erlaubte gestattet, das (von Schlechtem) nicht kontaminiert ist. Er hat die Unverletzlichkeit des Ergebenen [muslim][1] über alle anderen (ebenfalls bestehenden Unverletzlichkeiten) gesetzt, und Er hat die Rechte der Ergebenen genauso hoch gewichtet wie die Reinheit (in den Absichten) und die Einheit (Allahs). Daher ist der Ergebene derjenige, vor dessen Zunge und Hand die Ergebenen sicher sind, außer (wenn eine Bestrafung) mit Recht (erfolgt). Und es ist nicht erlaubt, einen Ergebenen zu malträtieren, außer es ist obligatorisch (im Gesetz als Strafe vorgesehen).

 

Eilt zu der allgemein gültigen Sache, die doch für jeden von euch speziell ist, und das ist der Tod, denn die Menschen, (die schon gegangen sind) sind vor euch (gegangen), und die „Stunde“ treibt euch von hinten an. So bleibt leicht (ohne Last) und holt sie ein, denn nur wegen eurer Ersten werden eure Letzten erwartet.

 

Fürchtet Allah hinsichtlich Seiner Diener und Seiner Städte, denn ihr seid verantwortlich, selbst für das Land und ihr Vieh. Gehorcht Allah und widersetzt euch Ihm nicht, und wenn ihr etwas Gutes seht, dann nehmt es an, und wenn ihr etwas Schlechtes seht, dann wendet euch davon ab.

Erläuterung

 

Die Bevorzugung der sich Gott Ergebenden bedeutet nicht, dass die anderen Menschen weniger Rechte im Diesseits besitzen. Die Hinweise richten sich auf die besondere Verantwortung, die ein Gottergebener gegenüber dem anderen Gottergebenen im Hinblick auf seine jenseitige Verantwortung hat. Vor dem irdischen Recht sind im Islam aber alle gleich, unabhängig von ihrem Bekenntnis für oder gegen Gott.

 

[1] Der arabische Begriff „Muslim“ hat die gleiche Wortwurzel wie „Ergebung“ und beschreibt jemanden, der sich Gott ergeben hat. Der Begriff ist nicht auf eine Religion begrenzt und wird hier im umfassenden, auf den Menschen bezogenen Sinn verwendet.

 

 

 

168. Predigt – Nachdem ihm der Treueid geleistet worden war

 

Nachdem ihm (a.) der Treueid für das Kalifat geleistet worden war, sagten einige der Gefährten (des Propheten, s.): „Wenn du doch die bestrafen würdest, die Uthman herbeigeschleppt haben (um ihn zu töten)“, erwiderte er (a.):

 

Oh Brüder, mir ist das, was ihr wisst, nicht unbekannt, aber wie sollte ich die Kraft dafür haben? Denn die Leute, die ihn herbeigeschleppt haben, sind auf dem Höhepunkt ihrer Heftigkeit (der Macht), sie beherrschen uns, nicht wir beherrschen sie – und gerade die, deren Sklaven sich sogar mit ihnen erhoben, und (selbst) ihre Wüstenaraber sich ihnen zugewandt haben. Sie sind nun zwischen euch und muten euch soviel zu, wie sie wünschen. Seht ihr irgendeine Gelegenheit, das zu tun, was ihr wollt? Wahrlich, diese Forderung ist die Forderung der Unwissenheit, und jene Leute haben Unterstützung. Wahrlich, wenn diese Sache in Bewegung kommt, werden die Menschen diese unterschiedlich betrachten: Eine Gruppe wird es so sehen wie ihr, aber eine andere wird es nicht so sehen wie ihr, und eine (weitere) Gruppe wiederum wird es weder so noch so sehen. So seid standhaft, bis die Leute sich beruhigt haben und die Herzen an ihren Plätzen sind, so dass die Rechte leicht erhalten werden können. So lasst mich in Ruhe und seht, was mein Befehl euch bringt. Tut nichts, das eure Macht niederreißt, eure Kraft zu Boden fallen lässt und euch Schwäche und Demütigung hinterlässt. Ich werde an der Sache so gut wie möglich festhalten, doch wenn ich keinen Ausweg mehr sehe, dann wird das letzte Heilmittel das Brandeisen sein.

Erläuterung

 

Diejenigen, die Uthmans Ermordung heraufbeschworen hatten, waren auch diejenigen, die jetzt die Bestrafung der Mörder verlangten, ohne dass sie ihre eine eigene Schuld eingestanden. Sie hatten die gesamte Gesellschaft unterwandert. Und die Mörder wurden durch mächtige Seilschaften geschützt, wobei nicht einmal veröffentlicht wurde, wer es konkret war. In dieser Lage sah Imam Ali (a.) keine aktuelle Möglichkeit, die Bestrafung durchzusetzen.

 

 

 

169. Predigt – Als Leute nach Basra aufbrachen

 

(Diese Predigt wurde gehalten) als die Leute der Kamelschlacht sich nach Basra aufmachten.

Die umfassenden Angelegenheiten der Muslime

 

Wahrlich, Allah berief einen Gesandten als Rechtleitenden mit dem sprechenden Buch (wenn es gelesen wird) und dem feststehenden Befehl. Niemand wird vernichtet werden außer dem (sich selbst) Vernichtenden. Wirklich, die zweifelhaften unzulässigen Hinzufügungen [bid´a] bringen Vernichtung abgesehen von denen, vor denen Allah Schutz gewährt. Wahrlich, in Allahs Herrschaftsgewalt liegt der Schutz eurer Angelegenheiten, so zollt Ihm Gehorsam, untadelig und ohne Widerwillen dagegen. Bei Allah, ihr müsst das tun, oder Allah wird die Herrschaftsgewalt des Islam von euch nehmen, dann wird Er sie euch niemals mehr geben, bis Er die Befehlsgewalt anderen als euch gegeben hat.

Ablehnung des Streits über ihn (a.)

 

Wahrlich, jene haben sich gegenseitig im Abscheu gegen meine Autorität unterstützt. Ich werde standhaft bleiben, bis ich nicht für eure Gemeinschaft fürchte. Denn wenn sie trotz ihrer falschen Ansicht (ihr Vorhaben) vervollständigen, dann wird das System der Muslime zusammenbrechen. Sie streben nur nach dem Diesseits aus Neid gegenüber dem, dem Allah es zurückgegeben hat, und so wollten sie die Dinge wieder zurück auf den Kopf stellen, doch wir müssen um euretwillen mit dem Buch Allahs, Des Erhabenen, und dem Lebenslauf des Gesandten (s.) Allahs handeln, für sein Recht einstehen und seine Verhaltensweise [sunna] hochhalten.

Erläuterung

 

Sehr deutlich wird in dieser Predigt, dass die Verteidigung des Heiligen Qur´an und der Verhaltensweise [sunna] (der Propheten, s.) um Allahs willen und zum Wohl der Menschheit erfolgte.

 

 

 

 

170. Predigt – Verpflichtung, der Wahrheit zu folgen

 

(Diese Predigt wurde gehalten) über die Verpflichtung, der Wahrheit zu folgen, wenn der Beweis aufgestellt wurde.

 

Als er (a.) sich Basra näherte, sprach ihn ein Araber an, den die Leute von den Bewohnern Basras geschickt hatten, um zu erkunden, wie er wirklich zu den Leuten der Kamelschlacht stand, um den Zweifel aus ihren Seelen zu nehmen. So erläuterte er (a.), wie er zu ihnen stand, so dass dieser (Araber) wusste, dass er (a.) im Recht war, dann sagte er (a.) ihm, dass er ihm den Treueid schwören sollte, aber er (der Araber) sagte: „Ich bin nur ein Abgesandter der Leute und werde nichts tun, bis ich zu ihnen zurückgekehrt bin“, und da sagte er (Imam Ali, a.):

 

Wenn du siehst, dass diese, die hinter dir stehen, dich als einen Kundschafter ausgesandt haben, damit du für sie eine regenreiche Gegend suchst, zu ihnen zurückkehrst und ihnen von grünem Gras und Wasser berichtest, doch sie dagegen sind und zu ausgetrocknetem und dürrem Land gehen, was würdest du machen?

 

Er (der Araber) sagte: „Ich würde sie verlassen und zu dem grünen Gras und dem Wasser gehen“, und er (a.) sagte:

 

Strecke deine Hand (zum Treueid) aus.

 

Der Mann sagte (später): „Bei Allah, bei der Beibringung so eines Beweises gegen mich konnte ich mich nicht mehr weigern, ihm (a.) den Treueid zu schwören. “ Dieser Mann ist als Kulaib ibn al-Dscharmi bekannt.

Erläuterung

 

Auch manche kürzere Wortwechsel wurden von Sayyid al-Radhi unter Predigten eingeordnet, auch wenn sie ebenfalls in andere Kapitel des Buches hätten eingeordnet werden können und nicht den Charakter von Predigten aufweisen.

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