Wie seine Vorfahren war Imam Ali an-Naqi (ع) auch ein Liebhaber des Gottesgedenken. Als Mutawakkil ihn von Medina in seine Hauptstadt beorderte und ins Gefängnis steckte, erwählte er eine hartherzige Person namens Zarraqi als Aufseher, welcher für niemanden Gnade walten ließ. Dennoch war auch er über das ausgezeichnete Benehmen und die Tag und Nacht andauernden Gottesdienste des Imams (ع) erstaunt und er wurde allmählich ein Anhänger und Unterstützer des Imams (ع).
Als Mutawakkil über den Zustand der spirituellen Neigung des Aufsehers informiert wurde, rief er ihn eines Tages zu sich und sagte: "Ich beauftragte dich, damit du dich gegenüber dem Gefangenen äußerst bösartig und mit schlechtem Benehmen verhältst."
Dieser erwiderte: "Oh Führer! Diese Person scheint in den spirituellen Leistungen höher als Engel zu sein. Seitdem ich ihn beaufsichtige, habe ich ihn tagsüber nicht essen und die ganze Nacht nicht schlafen gesehen. Wie kannst du von mir erwarten, dass ich unfreundlich mit einem umgehe, der größtenteils mit dem Gottesdienst beschäftigt ist, der jeden Tag fastet, der nichts verlangt, der nie ein schlechtes Wort über jemanden verliert und dessen Lieblingsbeschäftigung das Gottesgedenken ist? Wie kann ich ihn unterdrücken und damit mein Jenseits zerstören? Oh Führer! Er beklagte die Furcht vor Allah (swt) derart, dass sein Bart von seinen Tränen nass wurde. Er rezitiert den Qur'an in solch' einer wohlklingenden Art, dass es das Herz desjenigen, das aus Stein war, wie Wachs schmelzen lässt. Ich denke, dass du mich mit der Aufsicht eines Engels beauftragt hast. Ich habe viele Gläubige gesehen, aber noch nie jemanden wie ihn."