Von: Dr. Yavuz Özoguz Heute ist Aschura und Imam Husain ist nicht nur für die Muslime da, sondern für alle Menschen.
Das historische Epos von Kerbela ist eine Geschichte des Islam, sollte man annehmen. Aber bedauerlicherweise gibt es immer noch viel zu viele Muslime, die die Ereignisse entweder nicht kennen bzw. kennen wollen oder zwar kennen, aber keine besondere Bedeutung beimessen. Dann wiederum gibt es Muslime, die zwar die historische Bedeutung der Ereignisse halbwegs richtig einzustufen versuchen, aber jeglichen ernsthaften Bezug zur heutigen Zeit missachten.
Gestern hat – zum Erstaunen vieler Muslime in Deutschland – ausgerechnet der Vizekanzler und SPD-Vorsitzende Siegmar Gabriel den Schiiten kondoliert zu Aschura. So etwas hat es seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland nicht gegeben! Über die Motive seines Schreibens lässt sich sicherlich streiten, aber in der Botschaft stand folgender Satz: „In diesem Jahr verbindet sich die Erinnerung an die Flucht und den gewaltsamen Tod von Imam Hussain ibn Ali auf besondere Weise mit unserer Gegenwart. Hunderttausende Menschen fliehen aus den Kriegsgebieten …“ Er muss gute, die Geschichte von Aschura kennende, Berater gehabt haben. Denn zu solch einem Gegenwartsbezug sind nicht einmal alle Muslime in der Lage.
Wie sehr ein Christ die Geschichte von Kerbela besser verstehen kann als tausende und abertausende Schiiten lässt sich am Beispiel von Dr. Chris Hewer verdeutlichen. Er sagt von sich selbst – auch im folgenden Video – dass er Christ sei. Aber seine Analyse zu Aschura ist derart tiefsinnig, dass viele Muslime davon lernen können:
https://www.youtube.com/watch?v=bNEoe5hkxlI
Vielleicht wird er dann auch die Geschichte des Christen verstehen, der lange nach Aschura im Palast von Yazid, dem Gewaltherrscher seiner Zeit, die Liebe zum vorgeführten Kopf von Imam Husain vorlebt und Märtyrer wird.
https://www.youtube.com/watch?v=SdB-BiaYTy4
Muslime haben 1400 Jahre lang um Imam Husain und seine Gefährten geweint. Aber wie sagte es die gesegnete Zainab nach Kerbela zu den Leuten von Kufa: „Eure Tränen nützen Euch nichts!“. 1400 Jahre lang haben Muslime geweint, aber es hat ihnen nichts genützt. Sie sind immer tiefer in den Abgrund der Unterdrückung geraten, bis ein heiliger Nachkomme Imam Husains im Iran den Staat von Aschura aufgebaut hat. Sein Nachfolger, der heutige al-Hussaini, die Heiligkeit unserer Zeit Imam Chamene’i führt die Lehre fort. Und wer diese Lehre verstehen will, der wird sich selbst, seine Familie, seine Lieben und seine Nahen befreien können. Er wird zum Teil der Erlösungsrevolution, auf die diese Welt so sehnsüchtig wartet. Und das erklärt auch, warum so viele verschiedene Menschen an der Seite des Erlösers stehen werden, während einige Muslime sich gegen ihn wenden. Möge Gott allen aufrichtigen Menschen den Weg zur Wahrheit erleichtern.
source : irib