Am Freitagabend, dem 13. November ereigneten sich an mehreren Stellen in der französischen Hauptstadt blutige Terrorangriffe.
Die Anschlagsserie begann damit, dass sich zwei Attentäter in der Nähe des Orly-Sportstadiums in die Luft sprengten, wo gerade ein Fußballspiel zwischen Deutschland und Frankreich lief. Zeitgleich damit schoss ein Bewaffneter mit einer Kalaschnikow auf die Besucher eines Restaurants und in dem Konzertsaal Batanclan erfolgte eine Geiselnahme und eine große Anzahl von Konzertbesuchern wurde niedergeschossen. 25 Minuten später wurde von dem Angriff eines Bewaffneten in einer anderen Straße von Paris berichtet und circa eine Stunde nach dem Anschlag auf das Sportstadium fanden weitere Terroranschläge in der Nähe des Louvre und eines Einkaufszentrums statt.
Die Welt war geschockt. Es starben 132 Menschen und die Zahl der Verletzten betrug über 300. Die IS-Terrormiliz, die auch den Angriff auf das Büro der Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo übernommen hat, bekannte sich zu den Anschlägen.
Die Aktivitäten der IS erinnern an die Terroroperationen ihres geistiges Vaters Al Kaida in den Jahren 2004 und 2005 in Spanien und London. Die IS sind in Syrien wegen der aufeinanderfolgenden Angriffe Russlands in Bedrängnis geraten und wollen ihre organisierte Zerstörungsmacht an anderen Orten der Welt demonstrieren. Außerdem hoffen sie durch ihre skandalösen Operationen in anderen Ländern auch neue Mitglieder zu finden.
Die meisten ausländischen Mitglieder der IS-Terrororganisation kommen aus Frankreich. Gemäß jüngsten Statistiken haben sich 571 Franzosen den IS-Terroristen angeschlossen und 245 von ihnen sind nach Frankreich zurückgekehrt. Sie haben in Syrien Erfahrungen in militärischen Operationen und für Selbstmordattentate gesammelt
Schon seit mehreren Jahren sind einige Ländern im Nahen Osten, wie Syrien, Irak, Afghanistan und Pakistan Zielscheibe der gewaltsamen Angriffe von takfiristischen Terroristen. Die Takfiristen exkommunizieren Muslime und erlauben ihre Tötung. Viele unschuldige Menschen sind ihnen bereits zum Opfer gefallen. . Sie schämen sich nicht ihrer grausamen Taten ,sondern verüben sie sogar vor laufender Kamera und verbreiten diese Videos im Internet.
Aber die westlichen Regierungen haben im Gegensatz zu ihren Behauptungen, die Menschenrechte zu verteidigen, keine ernsthafte Reaktion auf diese menschlichen Tragödien gezeigt, denn es sind Verbündete der westlichen Staaten, die diese Terroristen unterstützen, und zwar Saudi Arabien und einige arabische Anrainerstaaten des Persischen Golfes.
In Wahrheit muss der Westen nun bitter dafür büßen, dass er die ganzen Jahre über gegenüber den Massakern an unschuldigen Menschen in Ländern wie Syrien, Irak und Jemen, durch die von den Saudis unterstützten Terrorgruppen geschwiegen hat. Die Terroristen haben diesmal die Waffen, die mit Geldern Saudi Arabiens gekauft wurden nicht auf die Menschen in Syrien sondern auf die Bevölkerung von Paris gerichtet.
Die arabische Welt und der Westen haben diese Terroristen deshalb unterstützt um die Islamische Erwachungsbewegung in den muslimischen Ländern zu stoppen. Von Grund auf war diese Unterstützung ein Fehler und die Islamische Republik Iran hat den Westen laufend gewarnt, dass der Terrorismus keine Religion und keine Grenzen kennt und seine Unterstützer und Hervorbringer selber von ihm betroffen sein werden. Denn Terrorismus achtet nicht auf Religion oder Herkunft sondern greift alle an. Die Vorfälle in Paris passierten genau einen Tag nach dem Terroranschlag in Libanon bei dem am Donnerstagabend Schiiten, die sich zu einem gemeinsamen Gebet bei einer Moschee versammelten hatten, angegriffen wurden.
In den letzten Jahren war man bestrebt allen Terroranschlägen und ihren Urhebern einen religiösen Anstrich , insbesondere einen islamischen zu geben und im Rahmen eines Propaganda- und Nervenkriegs die falsche Vorstellung zu verbreiten, dass der Terrorismus überall dort ist wo es den Islam gibt und überall wo Terrorristen sind Muslime anzutreffen seien.
Diese Vergleiche sind absolut falsch. Die Taten der Terroristen haben absolut nichts mit Islam zu tun. Es wäre genauso als wenn wir die organisierten und unverzeihlichen Verbrechen, die die USA überall auf der Welt begangen haben und Beispiele für Staatsterrorismus sind, dem Christentum zuschreiben würden oder wenn wir wegen der Verbrechen der Zionisten an den Palästinensern den jüdischen Glauben mit Terrorismus in Verbindung bringen würden.
Terrorismus hat in keinerlei Weise etwas mit den Himmelsreligionen zu tun, denn diese verurteilen die Hervorrufung von Angst und Schrecken. Die Hetzpropaganda gegen Islam und Muslime soll vor dem Islam Angst machen. Aber der Islam ist eine Religion, die den Frieden und Sicherheit und Freundschaft anstrebt und Gewalt ablehnt. Im Vers 151 der Sure 6 wird der Propheten angewiesen wie folgt zu verkünden: „…""Kommt her, ich will verlesen, was euer Herr euch verboten hat: Ihr sollt Ihm nichts zur Seite stellen und den Eltern Güte erweisen; und ihr sollt eure Kinder nicht aus (Angst vor) Armut töten, Wir sorgen ja für euch und für sie. Ihr sollt euch nicht den Schändlichkeiten nähern, seien sie offenkundig oder verborgen; und ihr sollt niemanden töten, dessen Leben Allah unverletzlich gemacht hat, außer wenn dies gemäß dem Recht geschieht. Das ist es, was Er euch geboten hat, auf dass ihr es begreifen möget."
Gott gibt dem Propheten also Anweisung, dass er alle, die eine andere Religion haben, ansprechen und ihnen sagen soll: Auch wenn wir in einigen Dingen anders denken, so sind wir uns doch alle über 5 Gebote und Verbote einig und sie sind allen Religionen gemeinsam und eines dieser Verbote ist die Tötung des Menschen. Wir sehen an dieser Stelle im Koran, dass Terrorismus weder mit dem Islam noch mit einer der anderen Himmelsreligionen in Verbindung gebracht werden kann.
Die Unantastbarkeit des Lebens eines Menschen wiegt so viel wie die Würde und Unantastbarkeit der ganzen Menschheit, denn Gott sagt im Vers 32 der Sure 5 , dass wenn jemand ohne Recht einem Menschen das Leben nimmt es so ist, als ob er alle Menschen getötet hätte.
Terrorismus bedeutet aber nicht nur Töten. Mit Terrorismus soll Angst und Schrecken hervorgerufen werden. Und im Vers 33 der Sure 5 werden 4 schwere Strafen für jemanden, der Angst und Schrecken in der Gesellschaft verbreitet, vorgesehen. Terror gilt immer als Muharaba, d.h.als Kriegsführung gegen Gott.
Keiner kann also behaupten, dass die extremistischen Taten wie sie die IS –Terroristen begehen, etwas mit dem Islam und den Muslimen zu tun haben!
Die jüngsten Anschläge in Paris haben die Angst vor dem Islam und die islamfeindlichen Maßnahmen verstärkt. Diese Anschläge können die Sicherheit und die Staatsbürgerschaft der Muslime in verschiedenen Ländern gefährden und die radikalen rassistischen Gruppen in Westen gegen den Islam aufbringen. Sie können die Hetzpropaganda im Westen zwecks Schürung noch größerer Islamophobie zur Folge haben. Nach dem Terroranschlag auf die Zeitschrift Charlie Hebdo haben sich zum Beispiel 114 Anschläge und beleidigende Maßnahmen gegen die Muslime an verschiedenen Orten der Welt ereignet.
Eine weitere Folge sind die Zunahme nationalistisch gefärbter Wortspielereien in den europäischen Ländern. In den vergangenen 12 Monaten haben viele Menschen aus dem Nahen Osten aus Angst vor den grausamen takfiristischen Terroristen ihre Heimat verlassen und sind nach Europa gekommen. Auch haben die Menschen in Paris und die westlichen Staaten für einige Augenblicke erlebt, wie es den Menschen in Syrien und anderen muslimischen Ländern ergeht, die dem Terrorismus ausgesetzt sind. Aber es sind Terroristen die mit westlichen Gelder unterstützt wurden. Das Verhalten zu den Flüchtlingen sorgt nicht für gute Noten im Arbeitszeugnis des Umgangs europäischer Regierungen mit den Menschenrechten und die UNO hat bereits mehrmals ein menschlicheres Verhalten zu den Einwanderern angemahnt. Es ist vorauszusehen, dass die Einwanderer nach den Explosionen in Paris noch mehr Schwierigkeiten begegnen werden, zumal die Rechtsextremisten schon immer radikale Standpunkte zu der Anwesenheit von Immigranten vertreten haben
Es ist klar, dass Terrorismus überall verurteilt wird, sowohl in Syrien als auch in Irak als auch in Paris. Die Tötung von Unschuldigen ist nirgendwo rechtfertigbar. Um den Extremismus aus der Welt zu schaffen, bedarf es eines aufrichtigen internationalen Willens. Als erstes muss dabei der doppelwertige Umgang mit Terrorismus eingestellt werden und müssen die gefährdeten Menschen gegenüber Terror verteidigt werden.
source : irib