Das Jahr 2015 war für die Weltbevölkerung voller Auf und Ab. Es gab wie jedes Jahr erfreuliche und traurige Ereignisse.
Besonders viele und sehr bittere Ereignisse gab es in der Islamischen Welt, wobei sie in der Mehrheit von außerhalb ausgelöst und leider von Elementen, die sich unter den Muslimen befanden umgesetzt wurden. Dennoch waren wir auch Zeuge von erfreulichen Nachrichten, welche auf das Bewusstsein, den Widerstand und die Tapferkeit der Muslime zurückgehen.
Wir wollen in zwei Beitragen die wichtigsten Ereignisse in der Islamischen Welt im christlichen Jahr 2015 zusammenfassen.
Das größte Problem für die Islamische Welt waren 2015 wie schon in den Vorjahren, die Terroristen, die den fanatischen takfiristischen Wahhabismus praktizieren. Die drei Hauptmerkmale des Wahhabismus und seiner Anhänger waren von Beginn an Unwissenheit, Gewaltsamkeit und starres Denken. Aber seit einigen Jahrzehnten konnten die Wahhabiten mit Hilfe der saudischen Öldollars aktiver werden und der wahhabitische Terrorismus begann sich auf Länder wie Afghanistan und Pakistan auszudehnen.
Mit Beginn der Auseinandersetzungen in Syrien im Jahre 2011 fanden die takfiristischen Wahhabiten, die Andersdenkende aus dem Islam verbannen und deren Tötung erlauben, dort eine Gelegenheit als Handlanger des Westens und von Staaten wie Saudi Arabien, Katar und Türkei zu fungieren.
Auch im vergangenen christlichen Jahr war das muslimische Land Syrien Zentrum für die Verbrechen der takfiristischen Terrorgruppen wie die Daisch (IS), die An Nusra-Front und Dschaisch al Islam.
Die westlichen Regierungen sowie arabische Regimes und die Türkei haben diese gewaltsamen und fanatischen Gruppen mit modernen Waffen ausgerüstet und so kommt es, dass sie weiter Horrortaten an der syrischen Bevölkerung verüben.
Interessant ist, dass absolutistische Systeme wie die von Katar und Saudi Arabien, in denen bislang keine freie Wahlen stattfanden, erklärt haben, mit ihrer Einmischung in Syrien würden sie die Herstellung von Demokratie in diesem Land erreichen wollen. Diese Intervention hat laut Bericht der Organisation Human Rights Watch im Laufe von fast 5 Jahren Krieg in diesem Land mindestens 260 Tausend Tote hinterlassen. 75 Tausend davon waren Zivilisten. Alleine im vergangenen Jahr 2015 kamen 13 Tausend der insgesamt 55 Tausend syrischen Todesopfer aus der Zivilbevölkerung.
Die wahhabistischen Terroristen bringen einige auf schreckliche Weise um und verbreiten schamlos Bilder und Videos von diesen Exekutionen in den Sozialnetzen des Internets und der Mobiltelefone.
Dies genügt um zu zeigen, dass die Takfiristen nicht an den Islam mit seinen vitalen und barmherzigen Lehren glauben sondern nur ans Töten und an die Machtergreifung im Rahmen der Politik ihrer Dienstherren denken.
Auch die Zerstörung von Syrien und der riesige Flüchtlingsstrom gehört zur Kriegstragödie in Syrien, die von Fremden gefördert wird.
Ungefähr alle Städte und Dörfer, die in die Hand der so genannten Rebellengruppen gefallen sind, wurden schwer beschädigt. Die Terroristen haben alle Bauwerke, auch Moscheen, Krankenhäuser und Schulgebäude als Stellungen benutzt und ließen sie halbverwüstet zurück, nachdem sie gezwungen waren den Ort zu verlassen. Noch schlimmer ist die Lage der Flüchtlinge aus Syrien.
Syrien hat eine Bevölkerung von 23 Millionen und mehr als 12 Millionen sind aus Furcht vor den Verbrechen der Takfiristen geflüchtet, 4 Millionen 200 Tausend davon ins Ausland. In der Türkei befinden sich circa 2 Millionen syrische Flüchtlinge und eine Millionen bringen im Libanon in einer misslichen Lage zu. Einige europäische Länder haben den Schutzsuchenden aus Syrien strenge Einschränkungen auferlegt. In Wahrheit waren es die USA und europäischen Regierungen die den Syrern diesen verheerenden Krieg, der sie in die Flucht getrieben hat, aufbürdeten, in dem sie die aufständischen und terroristischen Gruppen unterstützt haben. Nun aber schließen sie ihre Grenzen gegenüber den Asylsuchenden.
Auch Irak bekam den bitteren Geschmack der militärischen Präsenz der IS-Terrorgruppe und ihrer Verbrechen zu spüren. Diese ist schon seit einigen Jahren in Irak aktiv und ist in Wirklichkeit von Irak aus nach Syrien gekommen. Im Juni 2014 haben sie die wichtige irakische Stadt Mosul und mehrere andere Städte in diesem Land besetzt und die irakische Bevölkerung und die Regierungsverantwortlichen bekamen die Gefahr dieser expansionistischen Gruppe noch mehr zu spüren.
Die IS-Legionäre verüben im Irak die gleichen schrecklichen Verbrechen wie in Syrien. Zu ihren üblichen Schandtaten gehören die Ermordung von Kindern und Frauen, die Vergewaltigung von Frauen und der Sklavenhandel mit ihnen. Weite Teile Iraks sind von den Takfiristen zerstört worden. Mehr als 3 Millionen Menschen haben die Flucht ergriffen. Die IS-Terrorgruppe verkauft, um ihren verheerenden Krieg finanzieren zu können, einen Teil des irakischen Erdöls an die Türkei und andere Länder.
Auch in Libyen sind die takfiristischen Kräfte mit Unterstützung von Saudi Arabien und Katar tätig und haben einige Teile dieses Landes besetzt und eine schwere Krise hervorgerufen, so dass Libyen eine Teilung droht.
Die wahhabitischen takfiristischen Gruppen, insbesondere die IS haben jedenfalls inzwischen eine tiefe Wunde in die Islamische Welt geschlagen.
Jemen ist ein weiteres muslimisches Land, dass im vergangenen christlichen Jahr der expansionistischen Politik und gewaltsamen takfiristischen Denkweise der in Saudi Arabien herrschenden Wahhabiten zum Opfer fiel.
Schon seit einigen Jahren leidet dieses Land zwar bereits unter den Aktivitäten der Terrorgruppe Al Kaida, aber das Leid der jemenitischen Bevölkerung vergrößerte sich im März vergangenen Jahres, als die saudischen Flugzeuge das Land zu bombardieren begannen. Tausende Menschen sind bereits Opfer der saudischen Luftangriffe geworden oder den Angriffen deren Legionäre im Inland geworden.
Mit diesen Massakern und der Verletzung der internationalen Gesetze in Jemen wollen die Saudis Abbed Rabbo Mansur Hadi, den ihnen gefügige Ex-Herrscher in Jemen wieder an die Macht zurückbringen.
Besonders bedauerlich ist, dass einige westliche und arabische Regierungen den Aggressor, nämlich das saudische Herrscherhaus unterstützen. Auch Menschenrechtsgremien zeigen keine sonderliche Sensibilität gegenüber dem Massenmord, dem Flüchtlingsleid der Jemeniten und der Zerstörung der Infrastrukturen ihres Landes durch die saudischen Wahhabiten.
Die abwegige Sekte der Wahhabiten hat seit ihrer Entstehung immer das schiitische Gedankengut als verwerflich betrachtet und hat Schiiten getötet statt mit ihnen einen wissenschaftlichen Diskurs zu führen
2015 sind die Schiiten in verschiedenen Teilen der Welt Zielscheibe der Gewalt und des Terrors von Wahhabiten gewesen.
Die pakistanische Bevölkerung, bestehend aus Schiiten und Sunniten ist seit Jahren Zeuge der Massaker welche die saudi-abhängigen wahhabitischen Gruppen anrichten, insbesondere die Gruppe Lashkar-e-Jhangvi . Auch 2015 wurden viele Schiiten Opfer von blutigen Angriffen dieser takfiristischen Gruppe.
Auch in Saudi Arabien selber werden die Schiiten unablässig unterdrückt und von den Herrschern benachteiligt. Sie forderten auch 2015 in Form von friedlichen Demonstrationen Freiheit und den Stopp der Diskriminierungen.
Aber die Saudis haben ihren Anführer, Ajatollah Scheich Nimr Baqir Al Nimr hingerichtet.
In Nigeria verlief das Massaker an den schiitischen Gläubigen auf eine andere Art. In diesem Land hat die wahhabitische Terrorgruppe Boko Haram Tausende von Bürgern umgebracht. Aber die Armee dieses Landes hat anstelle diese Terrororganisation zu bekämpfen am 12. Dezember des vergangenen Jahres Hunderte von Schiiten ermordet.
Sie griffen das Haus des schiitischen Führers Scheich Ibrahim Zakzaky, den Versammlungsort der Schiiten , Husseiniya Baqiatullah an, töteten Hunderte von ihnen und brachten Zakzaky ins Gefängnis. Schon zuvor waren im Juli 2014 bei dem Fußmarsch zur Unterstützung des Palästinensischen Volkes am El-Quds –Tag 33 Schiiten in Nigeria umgebracht worden.
Trotz der Maßnahmen, die die engstirnige und abwegige Front der Takfiristen gegen die Muslimen ergriffen und mit denen sie große Schäden anrichteten, ist das Jahr 2015 kein erfolgreiches Jahr für die kriegstreiberischen Wahhabiten gewesen.
Da die takfiristischen Gruppen unter der Bevölkerung unbeliebt sind und sie haltlose Ansichten haben, hat sich der Widerstand gegenüber ihnen bewährt. Diese Gruppen konnten bislang nur durch fremde Hilfen aus dem Ausland ihre Verbrechen weiter fortsetzen. Der Widerstand der Bevölkerung und Militärs in Syrien, der von den wahren Freunden dieses Landes wie Iran, Irak und die libanesische Hisbollah unterstützt wird, brachte im vergangenen christlichen Jahr große Siege gegenüber den takfiristischen Gruppen mit sich. Die Front des Widerstandes konnte ihnen und ihren ausländischen Unterstützern bedeutende Niederlagen bereiten.
Im Irak haben die Armee- und Volkskräfte nach der Befreiung von Tikrit im März 2015 nun auch Ende des Jahres die Stadt Ramadi von den IS-Terroristen befreit.
Außerdem hat sich die jemenitische Bevölkerung nicht von den schrecklichen über 9 monatigen Bombardierungen durch saudische Kriegsflugzeuge einschüchtern lassen, während die Armee dieses Landes und die Volkskräfte der Ansarullah den Militärs und den Legionären der Saudis schwere Schläge zufügten.
Das Jahr 2016 könnte also für die Extremisten, die Anhänger der abwegigen wahhabitischen Ansichten sind, ein Jahr weiterer Niederlagen auf der politischen und militärischen Szene werden.
Im nächsten Teil möchten wir noch einige weitere Ereignisse in der Islamischen Welt im Jahre 2015 beleuchten.
source : irib