Bei der Gedenkveranstaltung am Dienstag (16.2.) in Beirut zum Martyrium Scheich Raghib Harbs, Sayyid Abbas Musawis, Imad Mughniyyas und weiterer Anführer des Widerstandes sprach Sayyid Hassan Nasrullah über die zwei Chancen und zwei Bedrohungen Israels.
„Die erste Chance Israels ist es, ein ihnen günstiges Klima zu schaffen, um mit den sunnitischen arabischen Staaten engere Beziehungen und Bündnisse eingehen zu können. Die zweite Chance ist der angestrebte Staatsstreich in Syrien.“
Sayyid Nasrullah beschrieb den Iran als erste Bedrohung des zionistischen Regimes sowie die Widerstandskräfte in Palästina und Libanon als zweite Bedrohung, insbesondere die Hizbullah. „Israel und einige arabische Regierungen propagieren mit Nachdruck den „sunnitisch-schiitischen Konflikt“, bewerten die Geschehnisse in Yemen, Bahrain, Syrien, Iraq und Libanon nicht als politische, sondern als konfessionelle Auseinandersetzung. Der Mantel des Konfessionskonfliktes dient ihren Interessen! Die israelische Rhetorik und Teile der arabischen Medien stimmen in dieser Propaganda überein, insbesondere saudische und andere Golfstaaten-Medien. Israel sieht in der Entwicklung eine einmalige Gelegenheit, sich selbst als Freund der sunnitischen und arabischen Welt darzustellen.“
Sayyid Nasrullah erinnerte daran, dass Israel diese Heuchelei nicht zum Ersten mal versuche: Schon ab 1982 – nach der Invasion des Libanon durch die Zionisten – behauptete Israel, die Christen im Libanon und in Syrien zu beschützen und die Schiiten gegen die Palästinenser zu verteidigen.
„Schließt ihr mit jemandem Freundschaft, der immer noch das Land der Sunniten besetzt? Mit jemandem, der für die größten Massaker an Sunniten aller Zeiten verantwortlich ist? Wer ist es denn, der Millionen Palästinensern die Rückkehr in ihre Heimat versperrt?“, fragte Sayyid Nasrullah die arabischen Regierungen.
„Israel, Saudi-Arabien und die Türkei sind sich darüber einig, jede Lösung in Syrien zu sabotieren, die Assad nicht als der Präsidenten absetzt – selbst wenn in Syrien eine nationale Aussöhnung erreicht würde.“ Das Ziel dieser Dreien sei es, den Krieg immerweiter zu führen und eine Aussöhnung zu verhindern. „Israel versucht, Syrien in Ethnien und Konfessionen zu zersplittern. Jedoch ist Israel in Syrien gescheitert, da sie den Sturz der Regierung verfehlten.“ Auch die geplante Zersplitterung sei durch die Widerstandskräfte in gemeinsamen Anstrengungen verhindert worden.
Sayyid Nasrullah erklärte, der Plan der Türkei und Saudi-Arabiens, Soldaten nach Syrien zu entsenden, verfolge nicht die Bekämpfung des sogenannten „Islamischen Staates“, denn die Türkei könnte der ISIS jederzeit den Geldhahn und Nachschub abdrehen, indem sie ihre Ölgeschäfte mit ihnen einstellte und die türkische Grenze für die Terroristen schlösse.
Der Widerstand werde diese Pläne aber vereiteln: „Weder der ISIS, noch Al-Nusra, Al-Qaida, USA oder Israel wird gestattet, die Kontrolle über Syrien zu übernehmen! Wir erringen einen Sieg nach dem anderen, Seite an Seite mit der syrischen Armee.“
Israel begreife die Hizbullah als eine große Gefahr für ihren zionistischen Langzeitplan und würde alles daran setzen, sie zu bekämpfen – sei es durch einen groß angelegten Krieg in der Region oder durch viele Einzelaktionen und Propaganda. Aktuell arbeiteten die Zionisten daran, die Hizbullah als eine Bande von Kriminellen zu präsentieren, die mit Drogen handelte, Geldwäsche betrieb, Kinder mordete und Frauen vergewaltigte.
„Diese psychologische Kriegsführung und das Gerede von einem dritten Libanonkrieg zeigt bei uns keine Wirkung: Wir werden nicht nachgeben, niemals aufgeben, lassen uns nicht schwächen, und wir werden unsere militärische Bereitschaft behaupten!“, stellte er klar.
source : abna24