London wird künftig erstmals von einem muslimischen Bürgermeister regiert: Bei der Wahl am Donnerstag siegte der Labour-Kandidat Sadiq Khan klar. Der Sohn eines Einwanderers aus Pakistan lag 13,6 Prozentpunkte vor seinem Konkurrenten, dem konservativen Milliardärssohn Zac Goldsmith.
In seiner Dankesrede nahm Khan in der Nacht zu Samstag Bezug auf den mit harten Bandagen geführten Wahlkampf, in dem die Konservativen ihm Sympathien für islamische Extremisten unterstellt hatten. "London hat für die Hoffnung und gegen die Furcht, für die Einheit und gegen die Spaltung gestimmt", sagte der 45-Jährige. Das mache ihn stolz.
"Furcht macht uns nicht sicherer, sie macht uns nur schwächer", sagte er. Khan versprach, ein "Bürgermeister für alle Londoner" zu sein. Bei Khans Siegesrede waren auch die Kandidaten der anderen Parteien auf der Bühne. Der Kandidat der rechtsgerichteten Partei Britain First, Paul Golding, drehte Khan bei dessen Ansprache demonstrativ den Rücken zu.
Khan hat eine klassische Aufsteigerbiographie: Geboren wurde er 1970 als Sohn eines aus Pakistan zugewanderten Busfahrers. Zusammen mit sieben Geschwistern wuchs Khan in einer Sozialwohnung auf. Nach dem Studium arbeitete er drei Jahre als Rechtsanwalt für eine britische Menschenrechtsgruppe. 2005 zog er ins britische Unterhaus ein. Drei Jahre später machte Tony Blair ihn zum Verkehrsminister - Khan war damit das erste muslimische Kabinettsmitglied in einer britischen Regierung.
Nun tritt er die Nachfolge des populären Konservativen Boris Johnson an, dem Ambitionen auf das Amt des Premierministers nachgesagt werden.
source : abna24