Die erste Aufführung des Projekts „Urban Prayers – Stadtgebete“ der diesjährigen Ruhrtriennale ist auf großes Interesse gestoßen. Die Duisburger Merkez-Moschee, die Raum für rund 1.200 Besucher bietet, war am Sonntag bis auf den letzten Platz besetzt. Unter dem Motto „Was glaubt Ihr denn?“ erlebten die Zuschauer eine zweistündige Aufführung mit Texten des Münchner Autors Björn Bicker und Musik unterschiedlicher Stilrichtungen; sie wurde dargeboten vom ChorwerkRuhr unter Leitung von Florian Helgath.
Dabei beantwortet die Aufführung weniger die grundlegende Frage nach dem Glauben; sie stellt sie fortwährend neu und beleuchtet sie in sprachlich geschliffener, zuweilen auch humorvoller Form und aus unterschiedlichsten Facetten. Bickers Text legt nahe: Ob man nun Christ, Muslim, Jude oder Hindu – entscheidend ist das Glauben. Alles andere sei eine Frage von Respekt und Toleranz.
Die von DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion) betriebene Merkez-Moschee ist eines der größten muslimischen Gotteshäuser Deutschlands. Sie war der erste von sechs Austragungsorten der „Urban Prayers“, die eine Art Roten Faden innerhalb der bis 24. September dauernden Ruhrtriennale bilden.
Weitere Aufführungen finden in christlichen Kirchen, einer jüdischen Synagoge und einem Hindu-Tempel statt. Das Projekt wird durch eigene Beiträge der jeweiligen Gastgeber komplettiert. Damit liefert es eine zusätzliche Interpretation des diesjährigen Leitworts der Ruhrtriennale „Seid umschlungen“.
source : abna24