"Die Terroristen sind auf der Flucht und haben keinen Ort mehr, um sich zu verstecken", jubelt der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari in einer Stellungnahme, nachdem das Militär eine Hochburg der Terrormiliz Boko Haram ausgehoben hat. Es habe sich um ein Lager der Extremisten im Sambisa-Wald im nordöstlichen Bundesstaat Borno gehandelt, teilte das Militär am Samstag mit. Die Kämpfe dauerten seit Monaten an.
Der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari
AP
Der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari
Das am Freitag von Streitkräften eingenommene "Camp Zero" soll demnach eine der letzten Hochburgen der Boko Haram gewesen sein. Der Sambisa-Wald liegt im nördlichen Bundesstaat Borno und ist rund 1300 Quadratkilometer groß. Boko-Haram-Kämpfer hatten sich nach Gefechten mit der Armee in dieses Gebiet zurückgezogen.
Boko Haram kämpft seit Jahren für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Die Gruppe verübt unter anderem Angriffe auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen.
Seit 2009 wurden in dem Konflikt mehr als 20.000 Menschen getötet. 2,6 Millionen Menschen ergriffen angesichts der Gewalt die Flucht. Menschenrechtsgruppen zufolge verschleppte Boko Haram zudem Tausende Frauen und Mädchen. Die Uno beklagte kürzlich, dass durch den Terror auch die Gefahr von Hungersnöten in der Region wächst, 400.000 Kinder in Nigeria seien akut unterernährt.
2014 weiteten die Boko Haram-Kämpfer ihre Angriffe auf die Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad aus. Deren Regierungen schlossen sich daraufhin dem Kampf gegen Boko Haram an. Im März 2015 leistete Boko Haram der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) den Treueschwur.