Die Entscheidung, Jerusalem, die ewige Hauptstadt Palästinas, ungeachtet der Proteste und Konventionen der Weltgemeinschaft, als Hauptstadt eines anderen Staates anzuerkennen, wirft die Frage auf, warum ein Land die Hauptstadt eines anderen Landes bestimmen und verändern darf.
Erneut sind wir Zeuge dessen, wie die Aussage und Entscheidung von unbesonnenen Politikern eine ohnehin angeheizte, unruhige und belastete Situation auf der Welt zum Überlauf bringt.
Dieser Umstand hat in den letzten Tagen in Jerusalem das Leben von zwei Menschen gekostet und über 700 Verletzte und Verwundete hinterlassen. Von den verheerenden Folgen dieser Bekanntmachung sind unschuldige Menschen, egal welcher religiösen oder nicht religiösen Weltanschauung sie angehören, betroffen.
Die Ungerechtigkeiten in Palästina haben schon längst eine Dimension angenommen, die nicht mehr verschwiegen werden kann. Die überwältigenden, weltweiten Proteste gegen diese Entscheidung sind ein klares Zeichen dafür, dass unabhängig von Religion und Ethnie dieses unmenschliche Vorgehen im Umgang mit den Rechten und der Würde der palästinensischen Bevölkerung nicht mehr hingenommen wird.
Die Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands fordert die politischen und gesellschaftlichen Akteure in Deutschland auf, eine realistische und faktenbasierte Bewertung der Situation im Nahen Osten auf Basis und unter Einhaltung internationaler Konventionen vorzunehmen und hierfür verstärkt auch den Dialog mit den deutschen Muslimen und ihren Organisationen und Vertretern zu suchen.