Für Arthur Wagner ist es eine Privatsache und für die AfD in Brandenburg kein Problem: Eine Konversion zum Islam. Doch noch im Bundestagswahlkampf hatte die Partei vor einer Islamisierung gewarnt.
Das Brandenburger AfD-Mitglied Arthur Wagner ist zum Islam konvertiert. Seine Funktion im Landesvorstand seiner Partei hat er bereits aufgegeben. Bereits am 11. Januar habe er den Rücktritt aus privaten Gründen erklärt, sagte Landeschef Andreas Kalbitz am Dienstag auf Anfrage. Zu dem Zeitpunkt sei nicht bekannt gewesen, dass Wagner konvertiert sei. Im Brandenburger Vorstand war er einer von sechs Beisitzern.
„Die Partei hat damit kein Problem“, sagte Landespartei-Sprecher Daniel Friese auf Anfrage. In der AfD-Bundespartei gebe es Interessengemeinschaften für Muslime, Christen oder Homosexuelle, sagte Friese.
Wagner selbst wollte sich laut dem Beitrag im „Tagesspiegel“ nicht zu dem Schritt äußern. „Das ist meine Privatsache“, sagte er. Im Kreisverband Havelland ist der Russlanddeutsche stellvertretender Vorsitzender. Außerdem wollte Arthur Wagner, laut der „Bild-Zeitung“, zum Vorsitz des Gemeindekirchenrats in Falkensee kandidieren. Ebenfalls soll sich das AfD-Mitglied für Kirchenasyl eingesetzt und als Übersetzer für tschetschenische Flüchtlinge fungiert haben.
Die Konvertierung eines AfD-Mitgliedes zum Islam erscheint relativ überraschend. Die Partei kommt immer wieder wegen islamfeindlicher Äußerungen in die Schlagzeilen. Plakate mit den Inschriften „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ und offene Proteste gegen eine sogenannte „Islamisierung Deutschlands“ gehörten noch zu der Wahlkampagne von der Bundestagswahl vor vier Monaten. In Brandenburg hat die AfD nach eigenen Angaben etwa 1300 Mitglieder.