Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) hat vor sexueller Gewalt in Flüchtlingslagern in Griechenland gewarnt.
Im vergangenen Jahr habe das UNHCR laut eigenen Angaben Berichte über 622 Opfer sexueller Gewalt und Belästigung erhielten. Etwa ein Drittel sei laut dem Bericht in Griechenland angegriffen worden.
Die UNHCR-Sprecherin Cécile Pouilly sagte, die Dunkelziffer sei weit höher. Viele Opfer schwiegen aus Scham, Furcht und Angst vor Diskriminierung, Vergeltung und Stigmatisierung. Die tatsächliche Zahl der sexuellen Übergriffe sei daher höher als berichtet und der UNO stehe nur ein Teil der Realität zur Verfügung.
Besonders besorgniserregend sei die Lage in den völlig überfüllten Lagern Moira auf Lesbos und Vathy auf Samos. Dort seien etwa 5.500 Flüchtlinge, das Doppelte der Aufnahmekapazität, untergebracht.
Auch Menschenrechtsorganisationen und -aktivisten haben vor den schwierigen Lebensbedingungen der Flüchtlinge in Griechenland gewarnt.
Mit der Zunahme von Konflikten in Nordafrika und im Nahen Osten fliehen die meisten Migranten nach Griechenland, um von dort aus nach Europa zu gelangen.