Wurde dem Propheten des Islam von seinen Zeitgenossen Durchhaltevermögen zugestanden? Historische Berichte belegen, dass alle Zeitgenossen Mohammads, sowohl die Freunde als auch seine Gegner seine herausragenden Eigenschaften, die untadelige Ehrlichkeit, die edlen Tugenden, die absolute Aufrichtigkeit und Vertrauenswürdigkeit des Gesandten des Islam in allen Lebenslagen und in jedem Bereich menschlicher Aktivität anerkannten. Sogar die Juden und jene, die nicht an seine Botschaft glaubten, akzeptierten ihn aufgrund seiner vollkommenen Unparteilichkeit als Schiedsrichter bei ihren persönlichen Auseinandersetzungen. Selbst jene, die nicht an seine Botschaft glaubten, mussten sagen: „Oh Mohammad, wir bezeichnen dich nicht als Lügner; aber wir leugnen ihn, der dir ein Buch gegeben und dich mit einer Botschaft erfüllt hat." Sie dachten, er wäre „ein Besessener". Sie versuchten gewaltsam, ihn zu heilen. Aber der Beste von ihnen erkannte, dass mit diesem Propheten ein neues Licht aufgegangen war, und so beeilten sie sich, die Erleuchtung zu erlangen. Es ist ein beachtenswertes Charakteristikum der Geschichte des islamischen Propheten, dass sein nächster Verwandter, sein geliebter Cousin, und seine engsten Freunde, die ihn am besten
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kannten, tief durchdrungen waren von der Wahrheit seiner Mission und überzeugt von der Echtheit seiner göttlichen Eingebung. Wenn diese Männer und Frauen, edel, intelligent, gebildet, vertraut mit seinem Privatleben das geringste Anzeichen von Täuschung, Betrug, Erdverbundenheit oder mangelndem Glauben gesehen hätte, wären Mohammads Hoffnungen auf Erneuerung, spirituelles Erwachen und soziale Veränderung zum Scheitern verurteilt gewesen und das gesamte Gebäude wäre binnen eines Augenblickes in sich zusammen gefallen. Im Gegensatz dazu sehen wir, dass die Ergebenheit seiner Anhänger so groß war, dass sie ihn freiwillig als den Führer ihres Lebens anerkannten. Sie trotzten um seinetwillen Verfolgung und Gefahr; sie vertrauten und gehorchten ihm und ehrten ihn, selbst wenn sie dafür schlimme Qualen und schwere geistige Pein bis in den Tod hinein auf sich nehmen mussten. Wäre dies so gewesen, wenn sie auch nur den geringsten Fehler bei ihrem Führer entdeckt hätten?
Wenn man die Geschichte der frühen Anhänger des Islam liest, wird jedes Herz bei der Beschreibung des brutalen Umgangs mit unschuldigen muslimischen Männern und Frauen zerfließen. Sumayya, eine unschuldige Frau, wurde grausam von Speeren durchbohrt und in Stücke gerissen. Ein anderes Beispiel ist Yasser, dessen Beine man an zwei Kamelen festband, die man dann in entgegengesetzte Richtungen trieb. Chabbab bin Arth legte man auf ein Lager mit glühenden Kohlen - mit den Füßen seines gnadenlosen Folterers auf der Brust -, so dass er sich nicht bewegen konnte und selbst das Fett unter seiner Haut zu schmelzen begann. Und Chabban bin Adi kam auf grausamste Weise zu Tode, indem man ihn verstümmelte und sein Fleisch langsam in Stücke schnitt. Als man ihn während dieser Tortur fragte, ob er sich nicht Mohammad an seine Stelle und sich selbst zu Hause bei seiner Familie wünschte, schrie der Gequälte, er sei glücklich, sich selbst, seine Familie und seine Kinder opfern zu können, um Mohammad vor dem Stich eines Dorns zu retten. Eine Menge solcher herzzerreißender Geschichten ließe sich erzählen. Wie war es möglich, dass diese Söhne und Töchter des Islam ihrem Propheten nicht nur treu ergeben waren, sondern für ihn auch ihre Herzen und Seelen opferten? Sind nicht der tiefe Glaube und die Überzeugung der unmittelbaren Nachfolger Mohammads das ehrwürdigste Zeugnis
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seiner Aufrichtigkeit und seiner bedingungslosen Bereitschaft, sich der ihm bestimmten Aufgabe hinzugeben?
Diese Menschen waren weder von niedrigem Stande noch von geringem geistigem Niveau. In diesen frühen Tagen versammelten sich die Besten und Edelsten der Gesellschaft in Mekka um Mohammad, die Blüte und Auslese, Menschen mit Status, Rang, Reichtum und Kultur, und seine eigenen Bekannten und Verwandten, die alles von ihm wussten. In der Encyclopaedia Britannica heißt es:
„Mohammad ist der erfolgreichste aller Propheten und religiösen Persönlichkeiten."