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Islam: wahrer Glaube und gute Werke

Man sollte jedoch festhalten, dass die Betonung guter Taten kein Verzicht auf die Korrektheit des Glaubens bedeutet. Während es verschiedene Denkschulen gibt, die den Glauben auf Kosten der Taten preisen, ermuntern andere zu verschiedenen Taten, die dem Glauben jedoch schaden; der Islam basiert auf richtigem Glauben und rechtschaffenen Taten. Die Wege sind so wichtig wie das Ziel, und die Ziele sind so wichtig wie die Wege. Da besteht eine organische Einheit. Sie entwickeln sich gemeinsam und gedeihen. Trenne sie, und beide verkümmern und sterben. Im Islam kann der Glaube nicht von der Tat getrennt werden. Richtiges Wissen sollte in richtiges Handeln umgesetzt werden, um die richtigen Ergebnisse zu schaffen. Wie oft wird im Qur'an gesagt: „Diejenigen, die glauben und gute Werke tun, werden allein ins Paradies eintreten." Immer wieder, nicht weniger als fünfzigmal werden diese Worte wiederholt, als könnten sie gar nicht genug betont werden. Wir werden zum Nachdenken aufgerufen, aber reines Nachdenken ist nicht das Ziel. Diejenigen, die glauben und nichts tun, können im Islam nicht bestehen. Diejenigen, die glauben und Falsches tun, sind unvorstellbar. Das göttliche Gesetz ist das Gesetz von Bemühungen und nicht von Idealen. Es zeich-

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net dem Menschen den Weg des immerwährenden Erfolges vor, vom Wissen zur Handlung und von der Handlung zur Zufriedenheit.

Was aber ist der wahre Glauben, aus dem richtiges Handeln spontan hervorgeht und der zu vollkommener Zufriedenheit führt? Hier ist die zentrale Lehre des Islam die Einheit Gottes. Es gibt keinen Gott außer Gott ist das Zentrum, von dem die gesamte Lehre und Praxis des Islam ausgeht. Er ist einzig, nicht nur was Sein göttliches Sein anbelangt, sondern auch was Seine göttlichen Attribute betrifft.

Was die Eigenschaften Gottes anbelangt, nimmt der Islam wie auch im Hinblick auf andere Dinge das goldene Mittelmaß ein, d. h. er vermeidet einerseits eine Sichtweise von Gott, die das göttliche Sein von jeglicher Eigenschaft trennt, und lehnt andererseits die Ansicht ab, die Ihn mit Materiellem gleichsetzt. Im Qur'an heißt es, dass nichts und niemand Ihm gleicht, und er bestätigt gleichzeitig, dass Er der Hörende, der Sehende, der Wissende ist. Er ist der König ohne jeglichen Makel und Mangel, das mächtige Schiff Seiner Macht schwimmt auf dem Meer der Gerechtigkeit und Gleichheit. Er ist der Barmherzige, der Gnädige. Er ist der Wächter über alles. Der Islam endet nicht mit dieser positiven Aussage. Er fügt vielmehr das besondere Merkmal hinzu, die negativen Aspekte des Problems: Es gibt darüber hinaus niemanden, der Wächter über alles wäre. Er macht jeden Verlust gut, und niemand sonst kann jeden Verlust gut machen. Es gibt keinen Gott außer dem einen Gott, unbedürftig, den Former der Körper, den Schöpfer der Seelen, den Herrn am Tag des Gerichts, und um mit den Worten des Qur'an zu sprechen: Sein sind die schönsten Eigenschaften.

Im Hinblick auf die Stellung des Menschen im Universum sagt der Qur'an, dass Gott dem Menschen alles untertan gemacht hat, was auf der Erde und im Universum ist. Aber in Bezug auf Gott sagt der Qur'an, dass Gott den Menschen mit hervorragenden Eigenschaften ausgestattet hat und das Leben und den Tod erschaffen hat, auf dass Er die Menschen prüfe, um zu sehen, wessen Taten gut sind und wer vom rechten Weg abweicht.

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Ungeachtet des freien Willens, den der Mensch in gewissem Maße hat, wird er auch in bestimmte Lebensbedingungen hineingeboren und unterliegt bestimmten Umständen, die nicht seiner eigenen Kontrolle unterliegen. Im Hinblick auf diese Tatsache sagt Gott, dass es Sein Wille sei, den Menschen unter bestimmten Bedingungen zu erschaffen, die Ihm am besten erscheinen. Gott wird die Menschen sicherlich prüfen in Wohlergehen und in Leid, in Gesundheit wie auch in Krankheit, in Höhen und in Tiefen. Die göttlichen Prüfungen unterscheiden sich von Mensch zu Mensch, von Stunde zu Stunde. In schwierigen Zeiten soll man nicht verzagen und auf unerlaubte Mittel zurückgreifen, denn diese Phase geht vorüber. Im Wohlstand soll man Gott nicht vergessen, denn die göttlichen Gaben sind nur anvertraute Güter. Dieses vergängliche Leben auf Erden sollte man nicht als das Ende der menschlichen Existenz ansehen. Es gibt ein Leben nach dem Tod, und das ist ewig. Das Leben nach dem Tod ist nur eine Verbindung, eine Tür, die die verborgene Wirklichkeit des Lebens freigibt. Jede Handlung in diesem Leben, wie unbedeutend sie auch sein mag, schafft eine dauerhafte Wirkung, Irgendwo wird sie genau aufgezeichnet. Einige der Wege Gottes sind dem Menschen bekannt, aber viele Seiner Wege sind vor ihm verborgen. Der Mensch soll in diesem Leben die Neigungen der Seele bekämpfen, die ihn auf sündhafte Wege zu führen versucht. Er soll die nächste Stufe erreichen, auf der die sich selbst anklagende Seele im Gewissen geweckt wird, moralische Auszeichnung begehrt und gegen den Ungehorsam rebelliert. Dies wird ihn zur letzten Stufe führen, der beruhigten Seele, die ihre Zufriedenheit bei und in Gott allein findet. Die Seele wird dann ihren Frieden gefunden haben und Gott wird den Menschen ansprechen:

„O du beruhigte Seele! Kehre zurück zu deinem Herrn wohlzufrieden und mit (Seinem) Wohlwollen. So schließe dich dem Kreis Meiner Diener an und tritt ein in Mein Paradies. "

Das ist aus der Sicht des Islam das Endziel des Menschen: einerseits der Herr der Welt zu werden und andererseits dafür zu sorgen, dass seine

3 Qur'an 89:27-30.

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Seele in seinem Herrn Ruhe findet, so dass nicht nur sein Herr mit ihm zufrieden ist, sondern dass auch er mit seinem Herrn zufrieden ist. Zufriedenheit, völlige Zufriedenheit. Genüge, völliges Genüge. Frieden, vollkommenen Frieden.

Die westlichen Völker versuchen nur, die Herren des Universums zu werden, Aber ihre Seelen haben weder Ruhe noch Genüge gefunden. Thomas Carlyle, der von der Lebensphilosophie des Islam tief beeindruckt war, schrieb:

„Islam - dass wir Gott ergeben sein sollen, dass unsere ganze Stärke in uneingeschränkter Ergebenheit Ihm gegenüber liegt, gleich was Er uns tut, was Er uns schickt, auch wenn es der Tod oder schlimmer als der Tod ist, als das Beste angesehen wird, wir ergeben uns Gott." Er fährt fort: „Wenn das Islam ist, sagt Goethe, leben wir dann nicht alle im Islam?" Carlyle selbst beantwortet Goethes Frage und sagt: „Ja, wir alle, die wir ein moralisches Leben führen, wir alle leben so. Das ist die höchste Weisheit, die der Himmel unserer Erde offenbart hat."

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