Imam Hussain ( Friede sei mit ihm ) ging weiter, bis er nach Qasr Bani Muqatil kam und machte dort Halt, und dort stand ein aufgestelltes Zelt.
"Wem gehört das?", fragte er.
"Es gehört Ubaidullah ibn Al-Hurr Al-Dschufi", war die Antwort.
"Ruft ihn, dass er zu mir kommt." Der Botschafter ging zu Ubaidullah ibn Al-Hurr Al-Dschufi und sagte:
"Dies ist Hussain ibn Ali ( Friede sei mit ihm ), und er ruft dich zu sich."
"Allahs sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück", sagte Ubaidullah,
"bei Allah, ich habe Kufa nur verlassen, weil ich nicht wollte, dass Hussain dorthin kommt, während ich dort bin, und bei Allah, ich will ihn nicht sehen, noch will ich, dass er mich sieht."
Der Botschafter kehrte zu Imam Hussain ( Friede sei mit ihm ) zurück und berichtete ihm. Imam Hussain ( Friede sei mit ihm ) erhob sich und ging zu ihm und trat bei ihm ein. Er grüßte ihn und setzte sich nieder. Dann forderte er ihn auf, mit ihm auszuziehen, und Ubaidullah ibn Al-Hurr wiederholte, was er vorher gesagt hatte und sucht Ausflüchte von dem, wozu Imam Hussain ( Friede sei mit ihm ) ihn aufforderte.
-"Wenn du uns nicht hilfst", sagte Imam Hussain ( Friede sei mit ihm ), "dann fürchte Allah, dass du nicht von denen sein mögest, die uns bekämpfen. Denn, bei Allah, es gibt niemanden, der unseren Hilfeschrei hört und uns dann nicht hilft, der nicht zugrunde geht."
-"Dich bekämpfen !!!, dies wird nie geschehen, so Allah will." Sagte der Mann und fuhr fort "Aber mein Herz hängt am Leben und ich hasse den Tod".
Imam Hussain ( Friede sei mit ihm ) erhob sich von ihm und ging zu seinem Quartier. Ubaidullah konnte nicht aufhören, daran zu denken, wie er Imam Hussain hilft, so schickte er sein Pferd und sein Schwert zu Imam Hussain ( Friede sei mit ihm ). Er lehnte es ab, sie anzunehmen. "Wer mit seinem Blut an uns geizt, brauchen wir nichts von ihm". Ubaidullah hörte später von der Schlacht in Kerbala und dem Märtyrtod Imam Hussains (Friede sei mit ihm ). Er breute zutiefst, seinen Beschluß, nicht mit ihm zu kämpfen und lebte bis zu seinem Tod vier Jahre später in den Gebirgen und in der Wüste und hat täglich wiederholt "O wie bereue ich das und wie ist es möglich das wieder gut zu machen"
Zum Ende der Nacht hin befahl Imam Hussein ( Friede sei mit ihm ) seinen jungen Männern, Wasservorräte mitzunehmen, dann ordnete er den Aufbruch an und machte sich von Qasr Bani Muqatil aus auf den Weg.
Ein Beispiel für Gottesfürchtige
Während der reise nickte Imam Hussain ( Friede sei mit ihm ) dem Rücken seines Pferdes kurz ein. Er wachte auf und sagte:
-"Wahrlich, Allahs sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück. "Preis sei Allah, dem Herrn der Welten." Dies tat er zwei- oder dreimal. Sein ältester Sohn Ali ibn Hussain ( Ali Al Akbar ) kam zu ihm heran und fragte:
-"Warum hast du Allah gepriesen und den Vers der Rückkehr zu Allah rezitiert?"
-"Mein Sohn", erwiderte er, "ich nickte ein, und ein Reiter auf einem Pferd erschien mir und sagte: 'Die Leute reisen, und ihre Schicksale reisen mit," und da wusste ich, dass es die Ankündigung unseres Todes."
-"Vater", sagte er (Ali ibn Al-Hussain ), " Sind wir nicht im Recht?"
-"Doch", sagte Imam Hussain ( Friede sei mit ihm ), "bei Dem, zu Dem aller Rückkehr ist."
-"Dann brauchen wir doch keine Sorge zu haben", sagte Ali Ibn Al-Hussain, "wenn wir sterben und dabei im Recht sind."
-"Möge Allah dir den besten Lohn geben", sagte Imam Hussain ( Friede sei mit ihm ), "den ein Sohn bekommen kann, für sein vorzügliches Verhalten gegenüber seinem Vater."
Ein neuer Ort wird im Gedächtniss der Geschichte eingeprägt.
Als der Morgen hereinbrach, ordnete Imam Hussain ( Friede sei mit ihm ) eine kleine Rast an. Er , seine Gefährten, die Frauen und die Kinder stiegen ab und verrichteten das Morgengebet, dann stiegen sie wieder eilig auf und setzten ihre Reise fort. Im Lauf dieses Vormittags kam ein Reiter auf einem rassigen Pferd aus Kufa. Er überreichte Al-Hurr einen Brief von Ubaidullah ibn Ziyad, in welchem stand:
"Wenn dieser Brief dich erreicht und mein Botschafter zu dir kommt, dann zwinge Al- Hussain anzuhalten, da wo er jetzt ist. Doch lasse ihn nur in einem offenen Platz ohne Deckung und Wasser anhalten. Ich habe meinen Botschafter angewiesen, dass er bei dir bleibt und nicht von dir weggeht, bis du meinen Befehl ausgeführt hast, wa Salam."
Als Al-Hurr den Brief gelesen hatte, ging er zu Imam Hussain ( Friede sei mit ihm ) und sagte zu ihm:
"Das ist ein Brief vom Gouverneur Ubaidullah. Er befiehlt mir, euch dazu zu zwingen an jenem Ort halt zu machen, wo ihr seid und sein Botschafter, nicht von mir wegzugehen, bis ich seinen Befehl ausgeführt habe."
Da Imam Hussain (Friede sei mit ihm) nach der ersten Vereinbarung mit Al-Hurr einen großen Bogen um den Karawanwnweg gemacht hatte, fanden seine Anhänger die Bedingungen für ungerecht. Yazid ibn Al-Muhadschir Al-Kanani der bei Imam Hussain (Friede sei mit ihm ) war, schaute den Botschafter ibn Ziyads an und sagte zu ihm :
-"Möge deine Mutter dich verlieren, zu was bist du gekommen?"
"Ich habe meinem Imam gehorcht und meinen Treueid erfüllt", sagte der Botschafter.
"Vielmehr warst du deinem Herrn ungehorsam", sagte ibn Al-Muhadschir, "während du deinem Imam gehorsam warst, indem du die Vernichtung deiner Seele herbeigeführt und Schande und das Feuer der Hölle verdient hast, und was für ein übler Imam ist dein Imam doch. Allah, Der Erhabene hat gesagt: 'Wahrlich, Wir haben sie zu Führern gemacht, die zum Feuer rufen, und am Tage der Auferstehung wird ihnen nicht geholfen werden.'. Und dein Imam gehört zu denen."
Al-Hurr ließ sie an einem Ort halt machen, wo es weder Wasser noch ein Pflanzen gab, und Imam Hussain ( Friede sei mit ihm ) sagte zu ihm:
"Wehe dir, lasse uns an diesem oder jenem Dorf anhalten", und er meinte benachbarte Dörfer.
"Nein, bei Allah", sagte Al-Hurr, "das kann ich nicht. Dieser Mann ist als ein Spion über mich geschickt worden."
Da sagte Suhair ibn Al-Qain zu Imam Hussein ( Friede sei mit ihm ):
"Ich glaube nur, dass das, was nach dem kommt, was ihr seht, nur noch schlimmer sein kann, Sohn des Gesandten Allahs. Wenn wir diese jetzt bekämpfen, so wird es leichter für uns sein als gegen die zu kämpfen, die nach ihnen kommen werden. Denn, bei meinem Leben, nach ihnen werden solche zu uns kommen, denen wir nichts entgegenzusetzen haben."
"Ich werde keinen Krieg mit ihnen anfangen"; sagte Imam Hussain ( Friede sei mit ihm), dann wandte er sich seinen Anhängern zu und fragte
"Wie heißt dieser Ort ?".
"Ninawa" sagten sie".
"Hat er einen anderen Namen?". fragte Imam Hussain ( Friede sei mit ihm ) weiter.
"Al-Ghadheria".
"Hat er vielleicht einen anderen Namen ?". Imam Hussain (Friede sei mit ihm) wiederholte seine Frage.
"Ja" rief einer seiner Gefolgsleute "Kerbala". Und als ob Imam Hussain (Friede sei mit ihm) das Wort erwartet hatte, sagte er "Hier werden wir unsere Zelte aufschlagen, hier werden unsere Männer geschlachtet, hier werden unsere Frauen gefangengenommen, hier werden unsere Kinder beraubt. " dann stieg er ab. Dies war am zweiten Tag des Monats Muharram, im Jahre 61 n.H. (680 n.Chr.).