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Alle kannten Junos. Er war von hoher Gestalt, hatte ein offenes Gesicht und in seinem Blick lag etwas ganz besonderes. Junos war zu allen freundlich. Viele Jahre lang war er täglich von seinem kleinen Haus zum Stadtplatz gekommen, hatte einen Felsblock

  Alle kannten Junos. Er war von hoher Gestalt, hatte ein offenes Gesicht und in seinem Blick lag etwas ganz besonderes. Junos war zu allen freundlich. Viele Jahre lang war er täglich von seinem kleinen Haus zum Stadtplatz gekommen, hatte einen Felsblock bestiegen und mit klarer lauter Stimme die Menschen eingeladen, an Gott, den einzigen zu glauben.
Dann, eines Tages, gab er auf: keiner hatte auf ihn gehört. Er war es leid. Ohne mit irgendjemand darüber zu sprechen, hatte er sein Bündel geschnürt und die Stadt verlassen.
Yunos war immer weiter gewandert bis er ans Meer kam. Er sah ein Schiff am Ufer. Darin saßen einige Menschen. Sie wollten aufs Meer hinaus.
Junos fragte: Darf ich euch auf eurer Reise begleiten?
Die Schiffsinsassen musterten ihn ein wenig. An diesem Fremden war irgend wie etwas besonderes. Er hatte ein edles Gesicht. Sie mochten ihn sofort und luden ihn ein, einzusteigen.
Das Schiff entfernte sich immer mehr vom Ufer und erreichte die offene See. Plötzlich kam ein Sturm auf. Hohe Wellen schlugen mit aller Wucht gegen die Schiffswand.
Damals glaubten die Seeleute: Wenn sich an Bord ein Sünder befindet, dann gerät das Schiff in einen Sturm. Wenn der Sünder nicht bereit war, sich vorzustellen, wurde gelost. Derjenige, auf den das Los fiel, wurde ins Meer geworfen.
Der Sturm wurde immer heftiger. Das Schiff begann, wie eine Nussschale heftig hin und her zu schaukeln Die Wellen wurden immer mächtiger, wie hohe Berge. Sie rollten dröhnend heran. Es fehlte nicht mehr viel. Das Schiff würde bald untergehen. Da schrie der Schiffskapitän:
Macht schnell, schreibt die Namen aller Reisenden auf. Dann wollen wir das Los ziehen, und sehen wer von uns ein Sünder ist.
Schnell wurde jeder Name auf ein Stück Tierhaut geschrieben. Das Los wurde gezogen und fiel auf den Name dessen, der als letzter das Schiff bestiegen hatte. Es war Junos.
Der Kapitän rief: Wer ist Junos?
Der Prophet Gottes sagte: Das bin ich.
Den Kapitän überkamen Zweifel. Dieser Mann vor ihm mit diesem klaren ruhigen Gesicht konnte doch kein Sünder sein! Er sagte:
Wir dürfen keinen Irrtum begehen, denn dann wird es nur schlimmer werden.
Zieht noch zweimal das Los. Und sie zogen wieder das Los und wieder fiel das Los auf Junos. Auch beim dritten Mal fiel es auf Junos. Alle wunderten sich. Wie konnte es möglich sein, dass dreimal das Los auf denselben Namen fiel! Aber sie sagten sich: Was bleibt uns anderes übrig? Und sie warfen Junos ins Meer.
Ein riesiges Meerestier hatte gerade sein Maul geöffnet und verschwand wieder in dem aufwühlten Wellenmeer. Yunos wusste nicht wie ihm geschah. Er befand sich plötzlich in einer dunklen engen Welt. Gott hatte gewollt, dass ihn der große Fisch verschluckt. Er ließ Junos nicht sterben, aber Junos fühlte sich sehr elend. Ihn überkam ein großer Kummer und machte sich Vorwürfe: Das habe ich nun davon, dass ich meinen Auftrag nicht richtig erfüllt haben. Ohne dass Gott mir das befohlen hätte, habe ich einfach meine Leute verlassen. Junos begann inständig zu beten: Er flehte Gott um Beistand an. Aus der Tiefe des Meeres stieg sein Gebet empor: O mein Herr, du bist einzig und gepriesen und von allen Fehlern frei. Es gibt keinen anderen Gott neben dir. O Gott. Du bist frei von dem, was sie dir nachsagen. Ich trete als Frevler vor dich.
Junos schöpfte wieder Hoffnung. Der Riesenfisch stieg aus der Tiefe des Meeres empor. Er schwamm in die Nähe der Küste und würgte, bis Junos aus dem dunklen Fischbauch befreit wurde. Junos war glücklich wieder Licht zu sehen und spürte erfreut wieder Boden unter seinen müden wunden Beinen. Doch er war sehr schwach und sehr hungrig und hatte nicht die Kraft aufzustehen. Da bemerkte er dass plötzlich ein Kürbisstrauch neben ihm gewachsen war. Dieser breitete seine Blätter schattenspendend über ihm aus. Junos konnte sich an seinen Früchten laben und wieder zu Kräften kommen. Er war Gott unendlich dankbar, fiel nieder und pries ihn. Der Koran sagt in diesem Zusammenhang in den Versen 143 und 144 der Sure Safat (37)...:
Und wenn er ( Junos) nicht zu denen die Gott preisen gezählt hätte, wäre er bis zum Tag des Jüngsten Gerichtes im Bauch des Fisches geblieben.
Eine große Aufregung und Freude herrschte in Ninive. Das Volk des Junos hatte seine falsches Tun bereut und sie allen hatten Rettung gefunden vor der Strafe Gottes.
An jenem Tag standen einige von ihnen auf dem Stadtplatz und unterhielten sich über Junos. Der eine sagte: Ach wäre Junos wieder da. Er könnte uns führen und den Weg weisen. -
Ein anderer meinte:
Ja - wir haben ihn nicht zu schätzen gewusst - Und der dritte stimmte ihm zu: wir haben ihn ohne Grund schikaniert. Wir haben uns über seine Worte lustig gemacht.
- Plötzlich rief einer von dieser Schar: Schaut mal, da kommt doch jemand. Wer kann das sein?
- Der Fremde kam näher und da rief einer der Leute: O Gott, Dank sei dir, das ist Junos, dein Prophet.
- Die Menschen eilten auf Junos zu und umarmten ihn erfreut.
- Junos war zu seinem Volk zurück gekehrt. Er lehrte diese Menschen Gottes Wort und führte sie auf den Weg. Und alle aus seinem Volk hörten bis an ihr Lebensende auf ihn. Sie hatten es gut, denn Gott schickte ihnen großen Segen.

 

 

  

 

 

  Der junge Mann hatte eine ganze Weile nicht aufgeschaut, sondern eifrig an der Seite seines Vaters auf dem Ackerland gearbeitet. Schließlich erhob er sich und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er schaute um sich und seine Augen suchten vergeblich die Gegend nach den Tieren ab, die in ihrer Nähe geweidet hatten. Nun machte er sich mit einem der Feldarbeiter auf die Suche nach ihnen. Aber sie waren wie vom Erdboden verschluckt. Schließlich sagte der Begleiter zu dem jungen Mann: „Bevor wir zurückkehren, lass uns zu Samuel, dem Propheten Gottes gehen. Er lebt doch hier. Vielleicht kann er uns einen guten Rat geben."

Talut war einverstanden. Sie machten sich auf den Weg zum Haus von Samuel. Inzwischen waren sie richtig hungrig und durstig geworden. Da hörten sie Stimmen. Einer sagt: „Samuel - wähl einen König für uns, damit wir mit seiner Hilfe auf dem Wege Gottes kämpfen können."
Talut und sein Begleiter traten näher. Ihr Blick fiel auf einen Mann. Das musste Samuel sein. Er hatte ein ausdruckvolles Gesicht. So wie es alle große Gottesfreunde haben.
Samuel sagte gerade: „Ihr Söhne Israels seid schwach und nicht gerade willenstark. Ich glaube, auch wenn ihr zum Kampf aufgerufen werdet, wird jeder von euch versuchen, die Last auf einen anderen abzuwerfen. Dennoch! Ich werde sicher eine Anweisung von Gott für euch erhalten."

Talut und sein Begleiter waren noch ein Stück näher gekommen. Als Samuel die beiden erblickte, stockte er in seiner Rede. Die anderen wunderten sich, drehten sich um und schauten in die Richtung in die Samuel schaute. Da hörten sie Samuel sagen:
„Da ist er ja gekommen! Er ist der, auf den ihr wartet, damit er eure Angelegenheiten in die Hand nimmt und sie regelt. Das ist er: Talut!
Talut fragte völlig erstaunt:
„Woher kennt Ihr mich. Ich bin ein einfacher Bauer, der nichts besitzt. Ich war auf der Suche nach unserem Vieh und weil ihr so großes Wissen besitzt, wollte ich euch fragen, wo meine Tiere sind."
Samuel sagte: „Keine Sorge! Euer Vieh ist auf dem Weg zum Acker deines Vaters. Denk nicht mehr dran, sondern wende dich der großen Aufgabe zu, die Gott für dich bestimmt hat."
Der Schöpfer aller Welten hat dich zum Herrscher über die Söhne Israels auserwählt.
Die Söhne Israels kamen nicht aus dem Staunen heraus. Sie blickten sich gegenseitig an, zogen ein Gesicht und meinten dann: „Wie kann dieser junge Mann unser König sein? Wir sind doch viel besser als er dazu geeignet. Er besitzt doch fast nichts!"
Samuel aber antwortete: „Gott hat ihn über euch gestellt. Er hat sein Wissen und seine Kraft vermehrt. Gott wählt zum König, wen er will. Gott ist mächtig und weise!"
Da fügten sich die Söhne Israels: „Wenn Gott es befohlen hat, gut dann fügen wir uns, aber du musst uns einen Beweis erbringen!"
Samuel sagte:
Gott weiß, dass ihr recht eigensinnig seid. Deshalb hat er gleich ein Zeichen geschickt. Schaut doch her: „Die heilige Truhe, welche Moses und Aaron hinterlassen haben und wegen deren Verlust ihr schwach und Not leidend geworden seid, wird gleich bei euch sein. Die Engelsboten werden sie herbei tragen. Dies ist ein lehrreiches Zeichen für euch, vorausgesetzt ihr glaubt."
Alle hatten sich freudig erhoben und hielten Ausschau nach der Heiligen Truhe. Die Heilige Truhe hatte ihnen immer viel göttlichen Segen gebracht. Aber sie hatten den göttlichen Gesetzen den Rücken gekehrt, hatten nicht mehr auf die Moral acht gegeben, und deshalb war ihnen plötzlich die Heilige Truhe abhanden gekommen. Nach dem Verlust dieses gemeinsamen Schatzes war das Volk Israels zerspalten.
Das Volk Israels war wieder im Besitz der Heiligen Truhe. Angesichts dieses himmlischen Zeichens kamen alle herbei und schlossen mit Talut ein Bündnis. Sie erkannten ihn als ihren König an.
Talut war ein kluger Herrscher. Er sagte zu dem Volke Israel: „Es sollen sich nur diejenigen für mein Heer melden, die nicht mit irgend etwas anderem beschäftigt sind. Wer also ein Haus bauen will, oder vorhat zu heiraten, oder ein Handelsgeschäft plant, der soll bitte nicht in mein Heer kommen!"

Die Soldaten hatten sich vor Talut in Reihen aufgestellt. Talut schaute jedem Einzelnen gründlich ins Gesicht und erkannte: der eine und andere hatte Zweifel. Da verhieß er ihnen: „Unterwegs werden wir an einen Fluss ankommen. Wer Ausdauer besitzt und mir folgt, der wird von diesem Wasser nur ganz wenig trinken, höchstens eine Hand voll."
Das Heer des Talut erreichte den Fluss, von dem Talut gesprochen hatte. Alle waren sehr durstig geworden und fast alle tranken so viel sie nur konnten.
Taluth sagte: „Ab hier sind meine wahren Heeresleute die Soldaten die gläubig sind und ausdauernd. Dann trennte er diese von dem Rest und ritt mit der kleinen Schar auf das feindliche Heer zu. Es war das riesige Heer des Dschalut. Wieder wollten einige Soldaten des Taluts angesichts des riesenhaften Reckens Dschalut aufgeben. Sie sagten: „Nein, wir können nichts gegen Dschalut und sein Heer ausrichten."
Da trat ein kühner junger Mann vor und sagte zu Talut:
„Mein Vater hat mich beauftragt, ihm Nachricht zu überbringen, wie es meinen beiden Brüdern im Krieg ergeht. Aber nun möchte ich selber mit Dschalut kämpfen!"
Talut ging zuerst nicht darauf ein, was der junge Mann sagte. Aber Davud sagte mit noch größerer Festigkeit in der Stimme:
„Meine junges Alter und mein schwacher Körper sollte euch nicht täuschen. Erst gestern habe ich einen Bären erlegt. Und es ist noch nicht so lange her, da habe ich mit einem Löwen gekämpft."
Talut lobte seinen Entschluss und erlaubte ihm, den Kampf anzutreten. Als Dschalut den jungen Knaben sah, begann er zu lachen und rief spöttisch: „Hast du das Leben satt?! Der Stock da in deiner Hand, ist das deine Waffe?"
Aber er hatte den Satz noch nicht zu Ende gesagt, als ihn ein Stein aus Davuds Schleuder mit aller Wucht am Kopf traf und ihm die Schädeldecke zersplitterte. Bevor Dschalut wieder zu sich kam, hatte Davud schon die nächsten Steine auf ihn abgeschleudert und das Unerwartete geschah: Dschalut stürzte zu Boden. Er war besiegt.
Gott machte Davud zum König. Er gab ihm Weisheit und lehrte ihn alles was er wollte. Gott erhob ihn zum göttlichen Propheten.
Über diese Geschichte von Saul (Talut) David( Davud), Goliath (Dschalut) steht in den Versen 246 bis 251
der Sure 2 geschrieben. Dort heißt es auch:

„Wenn Gott nicht einige durch andere zurückgehalten hätte, wäre die Erde dem Unheil verfallen. Aber Gott erweist den Weltbewohnern seine Huld."

 

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