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Bittgebet, Dua im Islam

Bittgebet, Dua im Islam
- Ausschnitte aus dem Buch Odatool Dae von Ibn Fehd Helli -
zusammengestellt von Um Abdel Kareem

Jeder Mensch weiß, dass wir uns vom Schlechten fernhalten sollen. Nun wissen wir aber auch, dass das Leben in dieser Welt viele Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten mit sich bringt. Diese Probleme können mit sich selbst, seiner Außenwelt, bei der Arbeit, mit seinen Nachbarn, Familie, Freunde, finanziell etc. sein.

Wir sehen auch Menschen, denen es in diesen Tagen besonders schlecht geht, und andere scheinen so, als hätten sie alles Glück der Welt zu ihren Füßen liegen. Doch der Schein trügt. Auch sie werden schlechte Tage erleben.

Ali bin Abi Talib (ع) sagte dazu: „Eine Person, die nicht bekümmert ist und ein glückliches Leben führt, ist dennoch nicht vor zukünftigen Erschwernissen geschützt und sollte daher nicht glauben, dass der Mensch der gerade in einer schwereren Lage ist, ein dringenderes Bedürfnis für Dua habe, als er es zur Zeit hat.“

Aus dieser Aussage sehen wir, dass jeder das Bittgebet braucht. Ob er nun glücklich ist oder nicht. Der heilige Prophet (ص) nannte Dua auch eine Art Waffe oder Schutzschild: „Soll ich euch eine Waffe vorstellen, die euch von Übel der Feinde schützt und eure eigene Moral stärkt? So rufe nach deinem Herrn Tag und Nacht, denn eine Dua ist das Schutzschild eines jeden Gläubigen.“

„Und dein Herr sagt: Ruf nach mir und ich werde dir antworten. Diejenigen die zu stolz sind um meinen Dienst zu erbitten, sollen die Hölle betreten.“

Der Urenkel des Propheten (ص) Muhammad al-Baqir (ع) sagte: „Werde niemals müde Allah (swt) um etwas zu bitten!“

Und der heilige Prophet (ص) sagte: „Wann immer du einen Dua liest, so stelle dir vor, dass das wonach du bittest vor deiner Tür steht.“

Zeitpunkte für einen Dua


Grundsätzlich soll hier gesagt werden, dass man zu jeder Zeit Dua machen kann und sollte; dennoch gibt es Momente bzw. Tage an denen es besonders nützlich ist.

„Besonders erwünscht und lohnenswert sind Freitage!“

Freitagnacht ruft Allah (swt):
„Gibt es keinen Gläubigen Diener, der nach Mir bis zum Sonnenuntergang ruft, so dass Ich ihm seine weltlichen und seelischen Wünsche erfülle? Ist dort denn kein Gläubiger der seine Sünden bereut, so dass Ich ihm vergebe? Ist denn dort kein Gläubiger der krank ist und er Mich um Heilung bittet? Ist denn dort kein Gläubiger, der im Gefängnis sitzt und der Mich um Befreiung bittet? Ist denn dort kein Gläubiger der unterdrückt wird und dem man seine Rechte genommen hat, so dass ich Ihm helfe?“

Der Freitag ist der Tag es Herrn und der segensreichste Tag für Allah (swt). Besonders wichtig sind Id ul-Fitr und Eid ul-Adha. 

Der Freitag hat fünf Vorteile:

  1. Allah (swt) schuf Adam (ع) an diesem Tage
  2. Allah sandte Adam (ع) vom Paradies auf die Erde für einige Tage
  3. Allah nahm das Leben von Adam (ع) an diesem Tag
  4. Es gibt einige Stunden an diesem Tag, wo die Bittgebete von Allah s.t. erfüllt werden.
  5. Die Erzengel, der Himmel, die Erde, der Wind, die Berge und Bäume fürchten diesen Tag, als den Tag der Abrechnung. (Weltuntergang wird an einem Freitag sein)

Der heilige Prophet (ص) sagte: „Wenn ein Gläubiger zum Mitternachtsgebet aufsteht um Allah (swt) zu preisen, während die Müdigkeit seine Augen überkommt; so wird Allah (swt) zu den Engeln sagen: „Seht Meine Diener! Welcher aufsteht um zu beten, obwohl es nicht zum Pflichtgebet gehört! Ich nehme euch (die Engel) zu meinen Zeugen, dass Ich ihm seine Sünden schon vergeben habe! Wenn die Nacht anbricht, werden die Tore des Himmels geöffnet und große Wünsche werden erfüllt. Wer 10 Mal „Ya Rabb“ oder „Ya Allah“ sagt, dem werde Ich sagen: Hier bin Ich Mein Diener, sage was du brauchst und Ich werde es dir gewähren!“

Welche Verbindung haben die Guten Taten zu unserem Dua?


„Wer das Pflichtgebet vollzieht und danach Dua liest, dessen Dua wird erfüllt.“

Wessen Dua beantwortet wird

 


  1. Jemand der fastet
  2. Jemand der Umra oder Hadsch vollzieht (da er sich in den heiligen Städten befindet)
  3. Der im Djihad ist
  4. Ein Imam oder ein Hodscha
  5. Jemand der für seinen Glaubensbruder Dua liest
  6. Gläubige Eltern, welche für ihre Kinder Dua lesen 

Wessen Dua NICHT beantwortet wird

 


  1. Jemand der faul zu Hause sitzt und sagt: Oh Allah, gib mir mein täglich Brot! Ihm wird am Tage der Abrechnung gesagt: Habe Ich dir nicht befohlen für dein täglich Brot zu sorgen?
  2. Ein Mann, der eine schlechte Frau hat und einen Dua macht um seiner Frau zu schaden. Ihm wird gesagt werden: Hattest du denn nicht die Wahl dich scheiden zu lassen?
  3. Jemand der seinen Reichtum verschwendet und nun Allah (swt) um Zurückbringung seines Überschusses bittet. Ihm wird gesagt werden: Habe ich dir nicht gesagt, dass du gemäßigt und weder verschwenderisch noch geizig sein sollst?

„Wer möchte, dass seine Bittgebete beantwortet wird, der muss sein Essen und seine Arbeit rein machen.“

Dies bedeutet, dass sein Essen halal und auf rechtmäßige Art und Weise erworben sein muss. Ebenso muss seine Arbeit halal sein.

Die richtige Art und Weise wie man Dua macht

 


Was sollte man machen, bevor man einen Dua liest?

  1. sich reinigen
  2. sich parfümieren
  3. sich in Richtung Qibla wenden
  4. etwas spenden oder eine gute Tat vollbringen

Wichtig ist auch, dass wir auf Allah s.t vertrauen und hoffen:

Allah (swt) sagt dazu: „Meine Meinung über Meinen Diener, ist wie seine Meinung über Mich, darum sollte er immer gutes über Mich denken.“

„Wann immer du Dua liest, sei dir sicher, dass das was du brauchst, bereits vor deiner Tür steht.“

Was ich noch zu den Wohltätigkeiten sagen möchte, so gibt es einen Ausspruch des heiligen Propheten, der da sagte: „Wer einen Friedhof betritt und die Sure „Yasin“ liest, wird Allah (swt) die Strafen der dort liegenden an diesem Tage verringern und Gute Taten werden an diesem Tage für die dort begrabenen Personen geschrieben.“

„Jeder Muslim, der eine Gute Tat für einen Verstorbenen macht, dem wird Allah (swt) die doppelte Belohnung geben und dem Toten eine Erleichterung.“

Wie macht man Dua und was ist zu beachten?


Man soll zwischendurch eine kleine Pause machen, denn Allah (swt) sagt: „Werdet nicht gelangweilt während ihr Dua macht, denn Ich werde niemals gelangweilt beim Antworten eurer Dua!“

Hierzu eine Überlieferung vom Urenkel des heiligen Propheten (ص): „Wann immer du dein Pflichtgebet verrichtest, mach es als wäre es dein letztes Gebet bevor du stirbst; dann schaue nach vorn wo du dich verneigen wirst. Stelle dir vor dass es rechts und links von dir Personen gibt, welche dich beobachten, so wirst du ein besseres Gebet vollziehen. Jetzt weißt du, dass du in Anwesenheit Allah (swt) bist, der dich sieht, aber du ihn nicht.“

Und genauso ist es auch mit unseren Dua. Man sollte sich vorstellen und niemals vergessen, wem man gerade diese Bitten vorträgt: DEM HERRN DER WELTEN! Ohne ihn würde es uns nicht geben!

Wichtig ist auch zu erwähnen, dass man Dua nicht laut machen sollte, sondern im Stillen und Geheimen. Denn Allah (swt) sagt: „Ein Dua im Stillen zu machen, ist besser als siebzig Dua, die laut gemacht werden.“

„Bevor wir mit unserer Bitte an Allah (swt) beginnen, sollen wir Ihn lobpreisen und dann Grüße an unseren Propheten und seiner Ahl-ul-Bayt senden und Allah (swt) um Vergebung unserer Sünden bitten.“

Hierzu eine kleine Überlieferung:
Eine Person betrat die Moschee, betete 2 Rekat und bat dann Allah (swt) um etwas. Da sagte ich: Dieser Mann war in Allahs Anwesenheit in Eile!
Ein andere Mann betrat die Moschee, betete 2 Rekat und lobpreiste seinen Herrn und sandte Grüße an die die Ahl-ul-Bayt. Da sagte der heilige Prophet a.s.s.a: Drücke deinen Wunsch aus und er wird dir erfüllt!

„Ein Dua wird so lange nicht von Allah (swt) beantwortet, bis der Bittende sein Gebet liest!“

Die Bedeutung von „AMIN“ nach einem Dua

 


Wann immer wir einen Dua lesen, sollten wir nicht vergessen am Ende „AMIN“ zu sagen, denn das Wort bedeutet so viel wie: Möge Allah (swt) meine Bitten erhören.

Der Urenkel des Propheten sagte dazu: „Wann immer mein Vater über etwas traurig war, brachte er seine Frauen und Kinder zusammen um einen Dua zu lesen. Und am Ende sagten sie: AMIN.“

Nochmals zurück auf die Wichtigkeit des Grußes an die Ahl-ul-Bayt (ع):
Ein Engel bat Allah (swt) ihm die Kraft zugeben, auch Allahs Diener zu hören. Allah s.t erfüllte ihm diesen Wunsch. Seit dieser Zeit sagen die Engel, wenn ein Gläubiger betet: „Friede sei mit dir!“, und sie werden dem heiligen Propheten des Islam sagen: „Oh Prophet Allahs, dieser Diener sendet Dir Grüße“ , und er wird antworten: „Friede sei mit ihm“.

Wer ein Bittgebet liest ohne den Namen des Propheten zu erwähnen, dem wird sein Bittgebet solange nicht erhört werden, bis er den Namen des Propheten erwähnt und erst dann wird es zu Allah (swt) heraufsteigen.

Dua wird nur aus vollem Herzen gemacht

 


Allah (swt) wird nie einen Dua akzeptieren, wenn er nicht aus vollsten Herzen kommt.
Nur der Teil des Gebetes wird akzeptiert, an dem dein Herz anwesend ist.
Ein Dua in Zeiten der Freude und des Wohlstandes ist gut für schwere Tage.

 

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